Auswirkungen von "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) auf das Parteiensystem

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1Justin schrieb:
In meinem Umfeld z.B. kommen die FDP Wähler aus dem schwarzen Lager (sie wählten vorher die CDU). Und sie wählen das nächste Mal eben nicht mehr die FDP, aus den von @j-d-s genannten Gründen.
Finde ich interessant, dass Du Dir da so sicher sein willst.

Erstens ist es noch etwas hin, bis wieder Wahlen stattfinden und zweitens gilt das Wahlgeheimnis, so dass es keine absolute Gewissheit geben kann, wo die Kreuzchen auf den Wahlzetteln der Leute aus Deinem Umfeld letztendlich gemacht werden.
 
@mo schrieb:
Na ja Wahlwiederholungen sind ja nichts seltenes. Kommt auf kommunaler Ebene ja durchaus häufiger vor aus den verschiedensten Gründen. Wie klar oder unklar da die Regeln formuliert sind, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn man die Situation quasi einfriert ist das erstmal einleuchtender als wenn man sie anpasst.
Ja, war auch nur eine Vermutung von mir. Wirkte aber auf mich zu verworren, dass das jemand mit voller Absicht so gemacht hat.
 
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Leider scheint der lifestyle-Populismus von rechts der Mitte (vor allem der Genderwahn und die Neiddebatten gegen Niedriglöhner, Stützeempfänger und Ausländer/Migrationshintergründige) sehr gut zu verfangen.
 
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Was den Leuten nicht klar ist, wenn sie fordern "Weniger Bürgergeld!" "Nur Sachleistungen für Asylanten!" "Subventionen kürzen!", das das eingesparte Geld trotzdem nicht auf die verteilt wird. Die selber haben dadurch keinen cent mehr in der Tasche.
Bei "Subventionen kürzen!" kanns sogar passieren dass der Bauer die Preise erhöhen muss und dann die Lebensmittel teurer werden.

Das einzige was passiert wenn man solche Sachen kürzt ist das das Leben vieler Leute schlechter, das eigene aber nicht besser wird.

Sinnvoller wäre es daher andere Sachen zu fordern wie z.b.
Mehr Steuerprüfer! Und dann mal konsequent Unternehmen und Reiche kontrollieren. Irgendwo müssen die 150 Milliarden ja sein die jedes Jahr an Steuern hinterzogen werden. Beim Abhängig beschäftigten oder Arbeitslosen sind die sicherlich nicht.
Oder Sozialversicherung für alle! Arbeitslosen- Kranken- Renten- Pflegeversicherungsbeiträge auf alles Einkommen erheben, egal wie es erzielt wird bei Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen.
Es wäre plötzlich Geld ohne Ende da und man könnte die Beiträge für alle senken und sich gleichzeitig die querfinanzierung mit Steuergeldern sparen.
Oder höhere Steuern. Wie wärs mit 0-50% Steuern bis 100.000 Euro Einkommen und von 100.000 - 3.000.000 steigt der Steuersatz dann auf bis zu 75%. Achja, natürlich mit weltweiter Steuerpflicht für alle Deutschen in Deutschland, egal wo man sich auf der Welt befindet.
Oder Finanztransaktionssteuer von 0,1% auf alle Finanztransaktionen. Das würde hunderte von Milliarden in die Kassen spülen.

Das wären doch mal paar gute Maßnahmen. Wenn man alles gleichzeitig macht wäre soviel Geld da, man könnte die Staatsschulden komplett zurückzahlen und dann massiv in Deutschland investieren und ein Wirtschaftswachstumsprogramm wie nie zuvor starten und alles hier mal richtig sanieren, renovieren und reparieren.
 
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@D0m1n4t0r
An sich alles richtig, wenn auch etwas romantisiert. Ich hab in 46 Jahren allerdings die Hoffnung aufgegeben, dass es mal wichtige und sinnvolle Reformen geben wird. Ist wie mit „Die Rente ist sicher“. Der Satz von Norbert Blüm stammt aus dem Jahr 1986 und seitdem gab es keine nachhaltige Reform unseres Rentensystems und es wurde immer nur ein wenig daran herumgedoktert: Renteneintrittsalter hoch, Renten runter, aber niemand hatte den Mut das System grundlegend zu reformieren, obwohl seit über 30 Jahren klar ist, dass es uns irgendwann zum Verhängnis wird. Bisher hat auch keine Partei ein wirklich weitreichendes Konzept vorgelegt.
 
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@Leeway
Doch, die Linke schlägt seit Jahren u. a. das österreichische Rentensystem vor. Nur lehnen CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne immer ab. Seit Jahren Lippenbekenntnisse, mehr kommt von diesen Parteien aber nie, eher das Gegenteil, wie wir ja gerade wieder aus den Reihen der Union hören, die schon wieder eigentlich am liebsten das Renteneintrittsalter anheben möchten. Und ich behaupte einfach mal, diese Parteien sind auch gar nicht ernsthaft daran interessiert, das System zu ändern. Denn dann müssten Reiche mehr einzahlen. Was meinst du, warum es deswegen auch die Beitragsbemessungsgrenzen gibt? Die Politik wird seit Jahrzehnten von Profitlobbyisten beeinflusst. Die Reichen kaufen Politik ein, dafür profitieren die verantwortlichen Politiker finanziell von den unterschiedlichen Belohnungssystemen der Reichen. Das zieht sich durch fast alle Parteien. Besonders heftig ist das halt in der Bundespolitik oder auch im Europäischen Parlament. Auch dir empfehle ich deswegen unbedingt den Podcast "Lobbyland" von Marco Bülow (Die Partei, ehem. SPD-Bundestagsabgeordneter). Wie die Linke möchte auch das BSW den Einfluss von Profitlobbyisten auf die Politik stoppen. Da bin ich mal gespannt, ob das jemals geschehen wird.
 
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Discovery_1 schrieb:
Doch, die Linke schlägt seit Jahren u. a. das österreichische Rentensystem vor.....
Du meinst also ....

  • höhere Beiträge
  • längere Anwartschaft (15 statt 5 Jahre in D)
  • höhere Abschläge bei vorzeitigem Eintritt
  • deutlich höhere Besteuerung

....sind absolut erstrebenswert?

Darüber hinaus eben die Zwangsmitgliedschaft von Selbständigen und (zunehmend) Beamten. Das ganze begünstigt durch eine günstigere Altersstruktur, die aber im wesentlichen darauf basiert, dass man frühzeitig junge Ausländer ins Land und ins Beitragssystem integriert hat. Was heute so natürlich auch nicht mehr so einfach machbar ist.

Man kann natürlich drüber diskutieren, was jetzt besser ist. Aber es ist naiv anzunehmen, dass man das hier einfach so durchwinken kann. Da sind eben einige Punkte dabei, die du den Leuten dann erklären darfst. Z.B. einer langjährigen Hausfrau, die 2 Kinder groß gezogen hat und damit einen Rentenanspruch erworben hat. In Österreich, wie gesagt, 15 Jahre Versicherungszeit.

Und dann ist es immer wohlfeil zu sagen.....
Discovery_1 schrieb:
Nur lehnen CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne immer ab. Seit Jahren Lippenbekenntnisse,.......
Vielleicht haben sie ja auch gute Gründe das abzulehnen, da sie genau wissen dass da etliche Punkte einen ordentlichen Shitstorm generieren können und ich kann dir jetzt schon sagen, wer am lautesten schreit.

Frau Wagenknecht und ehemalige Genossen und Genossinnen fordern dann zwar lauthals die Selbstständigen und die Beamten zu schröpfen aber wenn's um höhere Beiträge oder lange Anwartschaften geht, kannst zusehen welche Körperteile da ganz schnell eingezogen werden.
 
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@mo schrieb:
höhere Beiträge
Ja ist nicht so schön, dafür ist die durchschnittliche Rente auch 40% höher als in Deutschland.
@mo schrieb:
längere Anwartschaft (15 statt 5 Jahre in D)
Sehe ich jetzt kein Problem darin
@mo schrieb:
höhere Abschläge bei vorzeitigem Eintritt
Ist natürlich auch nicht schön
@mo schrieb:
deutlich höhere Besteuerung
Auch nicht so toll wenn man allerdings mehr bekommt relativiert sich das auch wieder.
@mo schrieb:
Darüber hinaus eben die Zwangsmitgliedschaft von Selbständigen und (zunehmend) Beamten.
Sehe ich jetzt kein Problem darin.

Das man das nicht eins zu eins umsetzen kann in Deutschland ist klar aber man könnte sich bestimmt was abgucken und wenn ich bedenke das ich über 50Jahre arbeiten darf, um die "volle" Rente zu bekommen...
 
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@mo schrieb:
höhere Abschläge bei vorzeitigem Eintritt
4,2 anstatt 3,6% pro Jahr. Ist nicht wenig, aber uns droht man regelmäßig mit einem höheren Eintrittsalter, bei gleichzeitig sinkender Rente. Zumindest wäre es diskutabel.

Sicherlich ist das nicht der heilige Gral, aber unser System ist reformbedürftig. Seit Jahrzehnten. Zumal es auch immer schwieriger wird, mit einem durchschnittlichen Gehalt zusätzlich vorzusorgen.
 
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drago-museweni schrieb:
Sehe ich jetzt kein Problem darin
O.K., dann erkläre das mal den Betroffenen, die entsprechend lange einbezahlt haben.

Ansonsten, wie du auch gesagt hast, man kann über alles diskutieren, nur sollte man nicht so tun als ob es eine Patentlösung gäbe, die man einfach so übernehmen kann. Das kann und wird eben nicht funktionieren, da der soziale Sprengstoff viel zu groß ist.
Und hier vor allem erst mal nachschauen, wo denn die Unterschiede liegen, bevor man das blind empfiehlt (nicht auf dich gemünzt).

Und ja, da muss was passieren, so einfach wie uns manche (Politiker) weismachen wollen isses halt nicht.



drago-museweni schrieb:
Sehe ich jetzt kein Problem darin.
Ich schon! Ich bin selbständig und meine Frau ist Beamtin. ;)
 
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@mo schrieb:
Ansonsten, wie du auch gesagt hast, man kann über alles diskutieren, nur sollte man nicht so tun als ob es eine Patentlösung gäbe, die man einfach so übernehmen kann. Das kann und wird eben nicht funktionieren, da der soziale Sprengstoff viel zu groß ist.
Patentlösungen gibt es sowieso nicht, jedoch ist über den Daumen gelegt das Verhältnis zwischen Leistung und späteren Leistungsbezug für einen Österreicher drastisch besser als für einen deutschen, genau genommen gibt es kein Land in Europa das eine derart fragwürdige Kombination aus enorm hohen Abgaben aus der Erwerbstätigkeit und sehr geringen Rentenniveau hat - was dann die Folge hat das Vermögensaufbau erschwert wird bei gleichzeitig sehr kleinen Renten, dies wiederum ist dann die Folge das wir vermehrt Rentner sehen die weder Drogen noch Suchtprobleme haben, aber Pfandflaschen sammeln müssen.

Hier merkt man auch schon dass das "alt-linke" Konzept einfach die Abgaben drastisch zu erhöhen das Problem gar nicht lösen würde, sondern nur verschärft, die Utopie das die "Reichen" einfach alles zahlen wird immer eine bleiben und geht historisch betrachtet zu 100% in die Dystopie über.

Ein sehr interresantes Rentenkonzept hat übrigens Schweden entwickelt das mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat wie wir.
 
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Ich sehe mich zwar als Linken (wenn auch parteilos), aber mir war eigentlich schon mit 25 klar, dass ich wohl werde arbeiten müssen, bis ich körperlich UND geistig nicht mehr arbeiten kann ... also eigentlich bis zum Exitus.

Das Rentensystem ist reformbedürftig und das wird es auch bleiben, solange man immer die zu schonen versucht, die lange eingezahlt haben. Was ist mit denen, die jetzt einzahlen ... die finanzieren die Renten der jetzigen Rentner, so wie die die derzeitigen Renten bezahlt haben, solange sie eingezahlt haben.

Bei denen, wo die Rente ohnehin nicht reicht, oder aller Vorraussicht nach nicht reichen wird, ist wenig zu holen ... aber das sind nicht 100% derer, die lange eingezahlt haben und das werden auch nicht 100% der derzeitigen Einzahler sein. Nicht ganz wenige gehen mit ziemlich üppigen Bezügen in den Ruhestand ... andere gehen in die "Grundsicherung im Alter".

Eine Reform müsste nicht nur dafür sorgen, dass mehr Geld reinkommt, sondern auch dafür, dass die, die nicht so viel einzahlen konnten, dennoch mit ihrer Rente über die Runden kommen können, und dass andererseits niemand mit seiner Rente noch sein Vermögen vergrößert ... oder auf seine Rente mehr Steuern zahlt, als ich in 20 Stunden die Woche zu "Miondestlohn+" verdiene.

Die Fairneß verlangt, das große Einzahler auch mehr bekommen, aber das Verhältnis ist lohnseitig eben etwas ins Ungleichgewicht geraten. Für unser Rentensystem, wie es momentan aussieht, haben wir zu wenig Arbeiter, die viel einzahlen können und gleichzeitig zu viele "bald-Rentner", die in einigen Jahren viel bekommen müssen, weil sie viel eingezahlt haben.
Das Problem ist nicht das Rentensystem alleine ... es ist vor allem die Einkommensstruktur in Deutschland. Beides hängt untrennbar zusammen aber das Rentensystem wurde halt nicht wirklich auf die geänderten Umstände angepasst. Und nun haben wir halt Millionen Menschen, die einem Alter in Grundsicherung entgegensehen.

Dass das lange gutgehen wird, hat wahrscheinlich nichtmal Norbert Blüm geglaubt.
 
@mo schrieb:
Ich schon! Ich bin selbständig und meine Frau ist Beamtin.
Ja aber wieso darf ich mich dann nicht davon befreien, entweder hat jeder dazu die Möglichkeit oder eben keiner, nicht nur bestimmte aus irgenwelchen vorgeschobenen Gründen so funktoniert das mit der Solidargemeinschaft auf dauer nicht.

Bin halt der Meinung jeder sollte in das System einzahlen, und auch jeder was daraus bekommen.

Sorry ich glaube das wird schon wieder zu OT.
 
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Leeway schrieb:
Bisher hat auch keine Partei ein wirklich weitreichendes Konzept vorgelegt.
Ja, die eingeführten Riester und Rürup Renten sind da ein wahrer "Kassenschlager" und das die jetzt eine Aktienrente über eine Versicherung ins Spiel bringen - na ich weiß ja nicht, hat bei den anderen beiden schon so super geklappt.
Gerade bei der Riester hat man das Gefühl, ein unliebsamer Posten zu sein, außer es bleibt Geld für die Versicherung und die Aktionäre über - über eine Rückmeldung* der Signal Iduna warte ich da seit 2016.


*die sich mittlerweile erledigt hat, da die Versicherung nur noch mit Minimalbeiträgen läuft.

Aber ja, die Rente wurde kräftig an die Wand gefahren, daran wird aber der Bundestag nicht so schnell etwas ändern, denn denen geht es auch so gut.
 
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drago-museweni schrieb:
Ja aber wieso darf ich mich dann nicht davon befreien, entweder hat jeder dazu die Möglichkeit oder eben keiner, nicht nur bestimmte aus irgenwelchen vorgeschobenen Gründen so funktoniert das mit der Solidargemeinschaft auf dauer nicht.
Ich kann nur für mich sprechen, aber in meinen ersten Jahren als Selbständiger hätte mir eine RV-Pflicht bequem das Genick gebrochen. Genau genommen konnte ich rund ein Jahr lang nicht mal meine KV-Beiträge zahlen, da die bei einem Selbständigen den Beitrag immer anhand eines Mindestbetrags berechnen. Liegt man da drunter, hat man halt Pech gehabt und darf trotzdem löhnen, als hätte man dieses Fantasie-Einkommen. In den ersten Monaten meiner Selbständigkeit war der KV-Beitrag höher als mein gesamtes Einkommen. Weil ich ja auch den Arbeitgeber-Anteil mitbezahlen darf. Also eh schon doppelt so viel wie ein Arbeitnehmer. =D
Bei mir haben sich da erstmal schön Schulden angesammelt, die ich in späteren Jahren fleißig zurückzahlen durfte.

Bei der RV wär's genau die gleiche Geschichte, nur halt nochmal ne Ecke mehr. Da wird es sich nicht mehr lohnen, überhaupt noch eine Selbständigkeit starten zu wollen, wenn man nicht gerade eine bereits laufende Firma geerbt hat. Mittlerweile würde es mir nicht mehr groß wehtun. Aber ich kann mir auch Schöneres vorstellen.

Also wenn Selbständige pauschal in die RV kommen sollen, dann muss da schon an anderen Stellen dringend nachjustiert werden. Ansonsten wäre die Belastung aus KV plus RV inklusive Arbeitgeberbeiträgen für Ein-Mann-Unternehmen und kleinere Betriebe schlicht nicht tragbar.

Ich persönlich habe aber auch gar nicht vor, die Rentenkasse jemals zu belasten. Ich arbeite einfach immer weiter, bis zum bitteren Ende. Das ist aber auch gar nicht schlimm, weil ich meine Arbeit ziemlich gerne mache. Ich will also gar nicht damit aufhören. Natürlich bin ich ein Einzelfall. Ich würde aber schon behaupten, dass Selbständigkeit ein grundsätzlich anderer Lebensentwurf ist als das Arbeitnehmertum und der klassische Rentenplan dabei nur äußerst selten greift. Da könnten sich durchaus Ungerechtigkeiten ergeben, wenn beides in dasselbe Muster gequetscht wird. Ich stell mich ja auch nicht hin, und verlange das Abschaffen von Kündigungsschütz, Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und freien Tagen, nur weil ich selbst sowas nicht habe. Nur mal so als blödes Beispiel. =P
 
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Ja stell dir mal vor man würde einfach sagen gesetzliche Sozialversicherungspflicht für alle. Beiträge werden auf alles Einkommen erhoben.
Aktuell ist ja so dass man bei abhängig Beschäftigten ca. 20% Arbeitnehmeranteil und 20% Arbeitgeberanteil hat.

Heisst: Einkommen=100%
20% davon zahlt Arbeitgeber, 20% zahlt Arbeitnehmer.

Gesamtkosten für den Arbeitgeber: 120%
Arbeitnehmer bekommt 80%.

D.h. korrekt ausgerechnet bekommt der Arbeitnehmer nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge 2/3 von dem was er den Arbeitgeber kostet.

Mal mit Zahlen zum besseren Verständnis.
Jemand verdient 1000 Euro, davon zahlt der Arbeitgeber 200 Euro und der Arbeitnehmer 200 Euro.
Der Arbeitnehmer bekommt 800 Euro ausgezahlt. Den Arbeitgeber kostet Lohn+Sozialversicherungsbeiträge 1200 Euro.

Man könnte auch den Arbeitgeberanteil "abschaffen", Lohn/Gehalt für alle um 20% erhöhen und sagen: Sozialversicherungsbeiträge betragen 33%. Das kommt vom Geld her aufs selbe hinaus. Einziger Unterschied wäre dass transparent wird dass 1/3 vom Lohn/Gehalt für Sozialversicherungsbeiträge draufgeht.

So, jetzt aber mal zurück zu Sozialversicherungsbeiträge für alle und auf alles Einkommen. Wenn man das macht, dann natürlich auch die Beitragsbemessungsgrenzen abschaffen, dann könnte man vermutlich erstmal für alle den Wert auf 30% senken. Und zwar abhängig vom Einkommen. OHNE Mindestbeiträge. Wer 1000 Euro verdient zahlt dann auch nur 300 Euro. Wer ne Million verdient zahlt 300.000. Prozentuale Beteiligung eben.
Dann gäbs so Situationen nicht dass Selbstständige am Anfang so hohe Kosten haben. Gleichzeitig beteiligen sich die dann später wenn alles rund läuft auch mehr als Arbeiter/Angestellte.

https://de.statista.com/statistik/d...inkommen-je-privatem-haushalt-in-deutschland/

Hab jetzt grad nur das auf die schnelle gefunden. Bei 41 Millionen privaten Haushalten und Brutto im Schnitt 4900 Euro, die bei korrekter Berechnung (4900/0,8=6125) entspricht, wäre man bei 30% Abgaben dann bei 41 Millionen * 6125 * 12 * 0,3 Euro pro Jahr an Einnahmen. Richtig: 904 Milliarden Euro. Bei solchen Einnahmen wäre die Finanzierung der Sozialversicherung kein Problem und weils prozentual ist, würden die mit kleinem Einkommen wenig belastet.
Das wäre sowohl für Selbstständige am Anfang der selbstständigkeit als auch für Geringverdiener eine gute Sache.
Die einzigen die darunter "leiden" wären die armen Millionäre die dann ja pro verdienter Million 300.000 Euro abgeben müssten.

Übrigens, wenn man die Hälfte dieser Einnahmen für Renten nehmen würde , also 452 Milliarden Euro. Und gleichmäßig auf die 26 Millionen Renten verteilt, kommt man auf 1448 Euro Rentenhöhe pro Monat und Rente. Aktuell siehts so aus: Männer bekommen 1728 Bruttorente monatlich, Frauen 1316 Euro. Was übrigens noch wichtig ist, es gibt insgesamt mehr Renten als Rentner, da viele mehr als eine Rente bekommen. In Deutschland sind das 21 Millionen Personen, die aber 26 Millionen Renten bekommen.
Heisst, wir nehmen die 1448 * 26 / 21 = Dann käme man auf 1792 Euro Durchschnittsrente pro Person, egal ob Mann oder Frau, also deutlich mehr als jetzt bei gleichzeitig geringeren prozentualen Beiträgen für alle.
Einzige Voraussetzung: Alle zahlen ein und Beitragsbemessungsgrenzen werden abgeschafft. Das würde sofort das Leben von ALLEN verbessern. Ausser den armen wirklich Reichen Personen, die müssten etwas mehr als jetzt abgeben.
 
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Wenn man mit einem solchen Ansatz eine Überbelastung von kleinen Selbständigen vermeidet, bin ich dafür und hätte auch kein Problem damit, mich zu beteiligen.
 
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DerOlf schrieb:
Leider scheint der lifestyle-Populismus von rechts der Mitte ... gut zu verfangen.

Da muss man leider auch sagen, dass einiges eben Standardrepertoire ist, wie Arbeitslose zu bashen. Leute sollen halt nach unten treten. Das Problem dabei ist, dass die einige politische Entscheidungen sowas triggern und daher verfängt das. Hätte man kontinuierlich die Sätze minimal angepassz, anstatt jetzt ruckartig zu erhöhen, würde das kaum jemanden interessieren. Man verschiebt zu oft die Probleme in die Zukunft und ist dann erstaunt, dass es einem auf die Füße verteilt und dann schiebt man Gerichten die Schuld zu. Aktuell ist es beim Haushalt schon wieder so.

Man muss leider sagen, dass beim Thema "Genderwahn", wie du es oben nennst, in einigen Kreisen da leider auch der Konflikt regelrecht gesucht wurde und da tut man erstaunt über den Backlash. Dabei kennen wir die Problem davon doch schon spätestens seit der Trumpwahl. Beim Thema "Ausländer", wie du es oben nennst, wird auch immer alles zusammengemischt und zwar von allen Seiten.

Gelinde gesagt kann man über diese Themen nicht gut reden, ohne das einem etwas unterstellt wird und Feinde gesucht werden. Meine Güte, selbst hier im Thread wurde Politisierung und bewusste Fehlunterstellungen wiederholt eingesetzt. Die Sprüche aus der BSW, nach dem Motto der Meinungskorridor wird verengt, würden nicht verfangen, falls das 100% falsch wäre. Man kann das auch gerne überzogen finden usw., nur wenn man dann wieder anfängt die BSWler gleich als sonstwas abzutun, dann wird die Partei eher stärken werden. Dann möchte man das wiederum nicht wahrhaben und die Steigerung geht weiter. Leider hat es schon stattgefunden, dass gar nicht so unwichtige Leute dann mit sinngemäßen Gesprächen anfangen, dass die Ostdeuschen keine Demokratie könnten und solche seltsamen Theorien. Und wenn das dann - keine Überraschung - die Leute auch nicht davon abhält die kritische Partei XY zu wählen, dann wird übers Auswandern nachgedacht usw. Diese Gedanken helfen erst recht nicht, weil man so nur noch mehr Abgrenzung zu denen betreibt, die man eigentlich zurückgewinnen sollte.

Anders gesagt: man muss vermeidlichen politischen Gegnern nicht unnötig Munition geben.​
 
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drago-museweni schrieb:
Bin halt der Meinung jeder sollte in das System einzahlen, und auch jeder was daraus bekommen.
Ich bin da aus gesellschaftlicher Gesamtverantwortung durchaus offen! Nur soll mir keiner mit Rezepten á la wir machen es wie die Ösis kommen und gut is.
 
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