Bericht Avatar unter Linux im Test: Ein Ausflug nach Pandora muss noch warten

Krik schrieb:
@Sron
Es geht in Richtung des Henne-Ei-Problems: Der Spieler installiert kein Linux, weil er nicht weiß, ob seine Spiele unter Linux überhaupt und wie gut laufen. Sind diese Informationen einfacher zu finden, entschließt er sich (hoffentlich) eher, auch mal unter Linux zu zocken.

Es geht mir auch nicht nur um Linux. Ich finde, MacOS sollte auch betrachtet werden. Dann hat man die drei großen OS abgedeckt. Mir geht's nicht darum, Windows zu bashen. Ich hätte lieber eine Art Gleichgewicht zwischen den OS, dass idealerweise bei 1/3 je OS liegt. Das ist zumindest mein Traum.
Das Problem fängt ja bereits im alltäglichen Leben an. Kannst du in einem Laden fertig PCs, insbesondere mit Gaming Hintergrund, mit Linux kaufen? Nein. Viele Eltern kaufen ihren Teenagern einen fertig gaming PC.
Dr. MaRV schrieb:
Linux ist absolute Nische, es ist wirtschaftlich kaum zu erklären Humankapital dafür zu binden und Ressourcen aufzubringen. Linux war schon immer für Nerds und vermeintlich Schlauere und wird es auch noch lange bleiben. Kann sein das mit dem Steamdeck etwas Bewegung kommt, nur hat Linux auf dem Desktop eben auch das Problem, dass die Treiber oft alles andere als gut laufen. Linux auf dem Steamdeck ist wie macOS auf einem Apple Rechner. Hard- und Software aus einer Hand. Das ist beim Desktop nicht der Fall und so ist Linux auf dem Desktop noch schlimmer als Windows. Da ist wenigstens das OS gleich und lediglich dich Hardware verschieden. Mit Linux gibt es dutzende verschiedene Distributionen, mit unzähligen Hardwarekombinationen. Ich würde mir so einen Klotz auch nicht ans Bein binden wollen.
Bei mir funktionieren soweit alle Spiele, bis auf sehr wenige Ausnahmen, ohne Frickelei.
Geschrieben von meinem, früher Windows und heute Linux, Desktop gaming PC. 😉
Meine Mutter verwendet einen Asus Mini PC mit AMD APU. Linux Mint wurde dort installiert. Es waren keine weiteren Arbeiten, bis auf gewünschte Apps (2 Klicks über den Anwendungskatalog) notwendig. HP Drucker über Netzwerk ansprechbar.
Termy schrieb:
Naja, so pauschal kann man das auch nicht sagen.

Aber da Valve die Linux-Runtime Soldier anbietet bedeutet das für die Entwickler in der Praxis dann eben doch, dass es nur noch "ein Linux" gibt, das als Buildtarget gepflegt werden muss.
Zumal erwiesenermaßen ein (gleichzeitig entwickelter!) Linux-Build auch die Qualität der Windowsversion verbessert und die Fehlerbehebung vereinfacht.
Vielleicht nicht, aber zu 95% kann man dieser Aussage schon zustimmen wenn AMD Hardware zum Einsatz kommt, so zumindest meine Erfahrung. Bin seit Steam Deck auf meinem Desktop PC von Windows auf Linux (Fedora Workstation) umgestiegen und habe somit auch einen guten Vergleich. Es gibt wirklich seltene Ausnahmen, wo es auf einem der beiden System dann nicht bzw. anders läuft was meist dann auf einen unterschiedlichen Mesa Stand zurückzuführen ist.
 
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Krik schrieb:
Ich verstehe. ....Luft-hohl...Besserwissermodus aktiviert...diese Bibliotheken werden für jedes OS extra erstellt.

Jepp, hast recht. Wird das irgendwo verwendet? Außer bspw. bei Unity das Plattform-Target umzustellen, kenne ich nichts in dieser Richtung. Hast du vllt. ein paar Namen, nach denen ich mal googeln kann?
Ich habe den Eindruck das wir gerade aneinader vorbei reden.
Natürlich müssen Umstellungen stattfinden wenn man das auf lange Sicht machen will ohne viel Aufwand zu betreiben.
Das sollte nur ein einmaliger Aufwand sein denn die Engines werden ja wieder verwendet.
Es ging mir um die Grundlage.

Statt DirectX Vulkan
Für Net Framework gibt es Mono.
Unity (hast du ja gennannt) und Unreal unterstützt mittlerweile auch Linux.
Oder sie stellen ihre hauseigenen Engines um.

Das nicht alles eins zu eins Läuft ist mir bewusst.
Worauf ich hinaus wollte war ,das man am Ende nur noch für das jeweilige Betriebsystem zu kompilieren muss. Das Kompilieren selbst ist ja kein Aufwand da es ja vom System selbst erledigt wird.

Am ende geht es mir um den Komfort in Linux. Gerade für Neueinsteiger

Dr. MaRV schrieb:
@TheChris80
Dann schreibe ich es so, dass auch du es verstehst. Das ein PS5 Spiel auf einer PS5 nicht funktioniert ist eher unwahrscheinlich. Das ein PC Spiel auf einem PC, ganz gleich ob der mit Linux, macOS, oder Windows betrieben wird nicht funktioniert ist durchaus möglich. Die Anzahl möglicher Fehlerquellen ist aufgrund der vielen Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Hardwarekomponenten deutlich höher. Verstanden?
Ich denke ich habe mich hier falsch ausgedrückt. Tut mir leid.

Meisstens sind das aber Treiberprobleme.
Manche Spiele Laufen auf AMD besser und andere auf NVidia.
Die Hersteller passen ihre Treiber ja an.

Warum sollte man das auf Linux nicht auch tun?
 
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ich bin selber langjähriger linux user und verdiene auch mein geld mit entwicklung für dieses system.
beim gaming gibt es zwar große fortschritte, allerdings ist man noch nicht auf dem gleichen "komfort"level wie bei windows.

der test zeigt es ja: der nvidia treiber ist nicht alt, dennoch stürzt das game ab. mit amd läuft es, allerdings von der performnace und frametimes noch nicht da wo es sein sollte...

genau dieses quäntchen wiegt aber schwer und entscheidet ob linux gaming breite akzeptanz finden kann oder nicht; zugegeben..das game ist neu, dennoch ist hier definitiv ein qualitativer unterschied zu windows feststellbar.
nichtsdestotrotz freue ich mich über den forttschritt den linux hier macht - bei dem tempo kann man in einigen monaten wirklich ernsthaft ins linux gaming einsteigen...
 
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Danke für den Test. Meine Entscheidung, auf eine AMD-Grafikkarte zu setzen war dann wohl doch richtig.

Ich bin eigentlich nur Gelegenheitszocker, bekomme das Spiel aber jetzt gratis zu meiner bestellten RX 7600. Bin gespannt, wie die sich schlägt, wenn eine RX 7800XT sich schon schwer tut.

Noch ein Tipp: Neben Steam gibt es auch noch Lutris. Ich finde, da lassen sich Steam-fremde Spielenetzwerke komfortabler integrieren (Ubisoft Connect, GOG).
 
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Krik schrieb:
Ich habe noch den Vorschlag, dass ihr vielleicht immer einen Link zum Spiel auf in ProtonDB hinzufügt, falls verfügbar. Für Avatar scheint aber aktuell noch kein Eintrag zu existieren.
Gibt allerdings einen PCGamingWiki-Eintrag (😉):
https://www.pcgamingwiki.com/wiki/Avatar:_Frontiers_of_Pandora

Vielleicht macht der BattlEye-Anticheat Probleme ... oder es gibt das bereits vermutete VRAM- oder Buffer-Overflow?

Oder auch:
The game is using Massive's software implementation of ray tracing on GPUs without ray tracing support.
 
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Krik schrieb:
Es geht in Richtung des Henne-Ei-Problems: Der Spieler installiert kein Linux, weil er nicht weiß, ob seine Spiele unter Linux überhaupt und wie gut laufen. Sind diese Informationen einfacher zu finden, entschließt er sich (hoffentlich) eher, auch mal unter Linux zu zocken.

Es gibt kein Henne-Ei-Problem. Das Problem ist das Ei bzw. die vielen Eier, die sich Linux selbst gelegt hat, und damit als Zielplattform für die meisten Entwickler und Endnutzer unattraktiv ist. Wenn eine Software auf 1 Distro läuft, heisst es noch lange nicht dass es auch auf einer anderen läuft.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Musste das jetzt wieder in eine Windows-Linux-Diskussion ausarten?

Interessanter wäre jetzt für mich mal zu wissen, warum das Spiel nicht funktioniert und ob Ubisoft wie Epic in die Linux-boykottierenden Unternehmen eingeordnet werden muss.
 
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Rassnahr schrieb:
Eigentlich könnte Valve diese Runtime soweit ausbauen, das alles notwendige bis auf den Linux Kernel darin enthalten sind. Dann müssten Entwickler nur noch auf die Kernel und Runtime Version welche unterstützen werden sollen achten.
Aber bitte dann die Runtimes als OpenSource und nicht "Valve-proprietär" zur Verfügung stellen.
 
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Rassnahr schrieb:
Eigentlich könnte Valve diese Runtime soweit ausbauen, das alles notwendige bis auf den Linux Kernel darin enthalten sind. Dann müssten Entwickler nur noch auf die Kernel und Runtime Version welche unterstützen werden sollen achten.
Das wäre eine sehr gute Idee. Aber nicht nur Valve. Die Linux Welt an sich täte gut daran einen Standard zu setzen, da es schließlich auch Spiele außerhalb Steam (z.B. GOG) gibt. Die Steam Linux Runtime müsste es, idealerweise noch mehr ausgebaut, in vanilla Form geben.
 
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schM0ggi schrieb:
Das wäre eine sehr gute Idee. Aber nicht nur Valve. Die Linux Welt an sich täte gut daran
Nur aus BWLer Sicht. Ich finde das nicht gut, es würde Linux zerreissen.
 
schM0ggi schrieb:
Die Steam Linux Runtime müsste es, idealerweise noch mehr ausgebaut, in vanilla Form geben.
Man kann Proton auch unabhängig von Steam nutzen. Sobald die Runtime irgendwo auf dem Laufwerk ist, kannst du Ihr am Steamclient vorbei an den Kopf werfen, was du möchtest.
 
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netzgestaltung schrieb:
Nur aus BWLer Sicht. Ich finde das nicht gut, es würde Linux zerreissen.
Why? Bin kein BWLer.
Es gibt doch auch andere Projekte wie z.B. Wine, wo kollaboriert wird.
Weshalb genau wäre das ein Problem für Linux, wenn sich verschiedene Interessenten auch hier zusammentun und eine "Standard" Runtime für Linux festlegen, um Entwicklern zu vereinfachen?
 
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schM0ggi schrieb:
Die Linux Welt an sich täte gut daran einen Standard zu setzen, da es schließlich auch Spiele außerhalb Steam (z.B. GOG) gibt.
Sowas macht doch Lutris. Du brauchst kein Steam, um die Sachen zum Laufen zu kriegen.

Das größe Problem besteht darin, die benötigten Abhängigkeiten per LD_PRELOAD einzubinden. Da die Spiele auf dem Entwicklungsstand stehen bleiben, sich die Distributionen weiterentwickeln, musst du die von den Spielen benötigten Libs auf den benötigten Stand irgendwo auftreiben. Genau das macht der Steam-Launcher. Bei Lutris hab ich das noch nicht direkt hinbekommen. Wenn ich da allerdings das von Steam bereitgestellte LIB-Verzeichnis bei einem Nicht-Steam-Spiel einbinde, hat das auch problemlos geklappt.
 
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Weils halt unterschiedliche Aufgabengebiete und Philosophien gibt. Denen kann ein Standard alleine nie gerecht werden. Wenn was gut funktioniert, wird es eh genutzt - das regelt das Ökosystem selber.
 
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Pummeluff schrieb:
Sowas macht doch Lutris. Du brauchst kein Steam, um die Sachen zum Laufen zu kriegen.

Das größe Problem besteht darin, die benötigten Abhängigkeiten per LD_PRELOAD einzubinden. Da die Spiele auf dem Entwicklungsstand stehen bleiben, sich die Distributionen weiterentwickeln, musst du die von den Spielen benötigten Libs auf den benötigten Stand irgendwo auftreiben. Genau das macht der Steam-Launcher. Bei Lutris hab ich das noch nicht direkt hinbekommen. Wenn ich da allerdings das von Steam bereitgestellte LIB-Verzeichnis bei einem Nicht-Steam-Spiel einbinde, hat das auch problemlos geklappt.

Ich dachte, sowas erreicht man bereits dadurch, indem man die entsprechende Proton-Version für das entsprechende Spiel in Lutris auswählt, also evtl. nicht immer die aktuelleste Version.

Ideal wäre sicher, die Spiele gleich als eine Art Flatpak anzubieten, mit vorkonfiguriertem Wine und Libs gebündelt.
 
Interessant das Linux User nach DRM Spielen hecheln. Das widerspricht doch der ganzen Philosophie hinter Linux. Oder ist das inzwischen auch egal, Hauptsache es erscheint für Linux?
 
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