Australien gibt Milliarden an Rentner, Familien und Häuslebauer
Im Unterschied zu den anderen Ländern, die Milliarden in die Stützung des Finanzsystems stecken, legt die australische Regierung ein Konjunkturprogramm auf, um die Folgen der Finanzkrise für die Wirtschaft abzufedern
Weltweit sind die Börsenkurse wieder eingebrochen, nachdem die Ankündigung der staatlichen Hilfsprogrammen in Billionenhöhe zunächst für einen Rekordanstieg gesorgt hatte. Auch in Australien sanken die Aktien im S&P/ASX200-Index um fast 7 Prozent, wodurch mehr als 80 Milliarden Dollar vernichtet wurden.
Die australische Regierung garantiert alle Einlagen in australischen Banken und anderen Finanzinstitutionen für drei Jahre. Die australischen Banken seien sicher, sagte Ministerpräsident Kevin Rudd (Labor Party) in einer Ansprache an die Nation am Dienstagabend, sie gehörten zu den weltweit am stärksten regulierten. Gleichwohl schwappe auch in Australien die internationale Finanzkrise auf die reale Wirtschaft über, was zu sinkendem Wirtschaftswachstum und steigenden Arbeitslosenzahlen führen werde.
Rudd kündigte in der Ansprache überdies eine Nationale Risikostrategie an, die aber nicht den Banken zugute kommt. Die Regierung erwarte für dieses Jahr einen Haushaltsüberschuss von 22 Milliarden Dollar. Das Geld habe man für schlechte Zeiten vorgesehen. Diese seien jetzt gekommen. Die Regierung wird 10,4 Milliarden australische Dollar (mehr als 5 Milliarden Euro) in ein Konjunkturprogramm investieren. Man müsse in schlechten wirtschaftlichen Zeiten, so Rudd, die Wirtschaft durch staatliche Hilfen stärken - und das möglichst schon präventiv.