Bankenkrise, ein Lehrstück des Kapitalismus ?!

@fumanchu
die Aussage "es ist kompliziert" ist genauso gehaltlos wie der Kunstbegriff "hochkomplexes Finanzprodukt" den wir in den letzten Tagen öfter lesen mussten.

natürlich kann man diese Banken problemlos pleite gehn lassen, und zwar, weil wir nicht mehr 1929 haben. Heute ist die Welt so vernetzt, das sich innerhalb kürzester Zeit neue Strukturen bilden können, aber natürlich nur da, wo der Staat nicht eingreift.

http://www.handelsblatt.com/unterne...s-kritisiert-rettungspaket-als-irrweg;2053083

@dugdanger
Warum nennen die Banken die Dinge nicht beim Namen? Der Ausdruck "Zertifikat" klingt jedenfalls nicht nach einer hochspekulativen Anlageform, über die seit Jahren gemunkelt wird, das sie untergehn wird
 
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Fu Manchu schrieb:
Diese Werte sind Forderungen ggü den Kreditnehmern. Aufgenommene Kredite von Firmen und Privatleuten verschwinden ja nicht, nur weil die Bank pleite geht. Das würde jeden Kreditnehmer freuen.
Dann kommen die Minimum 8% Eigenkapital, das sind bei großen Bank mehrere hunderte Mio. Die Werte können in Form von Anlagevermögen (Gebäude, Grundstücke - schon mal Bankgebäude gesehen?), die riesigen EDV-Anlagen (Großrechner/Rechenzentren, wo werden wohl heute Geschäfte erledigt?) und die BGA in den Banken liegen.

Aha Fu Manch schon wieder was gelernt...

Also wenn der Staat eine Pleite Bank kauft oder die Bürgschaft übernimmt und diese Bank von einer anderen Bank finanziert wird, hat Deutschland im endeffekt keine neuen Schulden. :rolleyes:

(Ironie off)
 
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$co®pion schrieb:
Aha Fu Manch schon wieder was gelernt...


Da machst du nichts falsch mit. Und es fehlt ein "u" ;)

$co®pion schrieb:
Also wenn der Staat eine Pleite Bank kauft oder die Bürgschaft übernimmt und diese Bank von einer anderen Bank finanziert wird, hat Deutschland im endeffekt keine neuen Schulden. :rolleyes:

Sollte die Bank nach dem Kredit pleite gehen, dann werden natürlich auch Schulden gemacht, aber der Rettungsversuch kann dafür sorgen, das die Volkswirtschaft noch weniger Schaden nimmt. Außerdem kommen Banken nach einiger Zeit schnell wieder auf die Beine, die Gewinne werden dann dem Staat zugute kommen, wenn die Bank dem Staat gehört. Und sonst werden die Kredite mit den Zinsen bedient, was auch nicht verkehrt ist.
 
keshkau schrieb:
warum wir mit dem Geldwesen und dem Kapitalismus alle zwangsläufig verloren sind
weil es kein unbegrenztes vorallem exponentielles Wirtschaftswachstum möglich und auch nicht gewünscht ist. Einfach, was?
 
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@Fu Manchu

Ok wir sprechen also vom gleichen, aber spätestens jetzt sollte dir der Knopf aufgegangen sein...
Ich habe ja nichts gegen etwas gesunden Optimismus aber deiner ist echt schon ungesund.
Für Geldangelegenheiten sowiso...
 
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$co®pion schrieb:
@Fu Manchu

Ok wir sprechen also vom gleichen, aber spätestens jetzt sollte dir der Knopf aufgegangen sein...Optimismus aber deiner ist echt schon ungesund.

Spinnst du jetzt völlig? Wie kannst du mich mit deiner Unwissenheit auf einer Stufe stellen? Wir sprechen niemals vom gleichen, du hast in den letzten Beiträgen so viel Unwissenheit offenbart, das reicht für hundert Beiträge.

Und bitte begründen/zitieren: von welchem Optimismus sprichst du? Worauf (auf welche direkte Aussage) beziehst du dich?

walter08 schrieb:
@fumanchu
die Aussage "es ist kompliziert" ...

... ist besser als "lasst sie verschwinden" oder wie du es auch immer vereinfacht gesagt hast. Auch wenn sich neue Strukturen bilden, so bleibt ein riesiger Schaden zurück, den du so einfach hinnehmen würdest. Bestrafen sollte man die richtigen, aber nicht die gesamte Volkswirtschaft, was du vorhast.
 
@DugDangern leider wächst die Staatsverschuldung exponentiell

unbegrenzt ist nicht unmöglich
-> ein Widerspruch zu "Wirtschaftliches Wachstum gilt als eines der Hauptziele staatlicher Wirtschaftspolitik, da angenommen wird, dass es den Lebensstandard der Bevölkerung erhöhe".
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswachstum

ps: man beachte angenommen und nicht erwiesen, reine Glaubenssache halt.

pps: überigens wird es von "Experten" oft angenommen, dass das Wirtschaftswachstum exponentiell sei. *lach*
 
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In dieser Krise zeigt sich wiedereinmal perfekt, wie geldgeil und skrupellos Menschen sind.
Unternehmen wollen immer mehr wachsen und den Machteinfluss steigern. Millionäre immer mehr Millionen scheffeln.
Rendite um jeden Preis.

Moral, Anstand udn Verstand bleibt auf der Strecke.
War 1929, 2000 schon so und heutzutage immernoch. Leider wird sich daran nichts ändern.


DugDanger schrieb:
@ barito

Die ganze Bankenkrise sollte man etwas differenzierter Betrachten.

Zu einem geplatzten Kredit gehören immer 2 Parteien. (Bank + Schuldner). Beide haben Fehler gemacht.
Falsch.
Eine Bank hat eine Prüfungspflicht bevor sie Kredite gewährt. Natürlich kann es immer passieren, dass ein Schuldner nicht mehr zahlen kann.
Wenn ich aber als Bank nur an Leute Kredite vergebe, die dann platzen, habe ich etwas falsch gemacht.

Wenn ich zu dir komme und dir ein stinknormale DinA4-Blatt für 1000 Euro anbiete und du so blöd bist und es annimmst, bist du selbst Schuld.
Genauso ist das mit der Kreditvergabe.
Niemand hat die Bank gezwungen diese Kredite zu vergeben.


Desweiteren profitierten Unternehmen in den letzten 10 Jahren von sensationell niedrigen Zinsen für Kredite. (4 bis 5 % ist geschichtlich Betrachtet ein Witz)
Wenn eine Bank solch einen niederen Zins anbieten soll / kann, dann muss sie auf der anderen Seite auch hohe Renditen erwirtschaften.
hohe Rendite = Risiko
Eine Bank darf eben NICHT mit beinahe dem ganzen Kapital auf Risiko setzen. Wenn eine Bank das wirklich macht, hat sie keine Daseinsberechtigung und hat den Untergang verdient.

Fu Manchu schrieb:
Sind die Angestellten auch selbst schuld? Sind andere Banken, die an den Pleitebanken hängen auch selbst schuld? Sind Unternehmen und deren Angestellte und deren Abhängige auch selbst schuld? Ist unsere Volkswirtschaft selbst schuld, wenn sie einen Schaden trägt, der billiger mit staatlicher Hilfe vermieden werden kann?

Ginge es allein um die Bank und die Verantwortlichen an den Hebeln, dann würde ich dir zustimmen. Aber es gibt nun mal keine einfache Lösung wie "last sie zusammenbrechen", das ganze ist weit komplizierter und verwoben mit vielen anderen Unternehmen.
Hat der einfache Angestellte Schuld, wenn dessen Firma insolvent wird? Natürlich nicht.
Aber das passiert doch überall auch in der Wirtschaft, jedoch kommt da kein Staat um die Ecke und rettet solch ein Unternehmen.

Das gesamte System ist falsch.
Machen die Banken viel Renditen, können sich die Bänker schön viel Provisionen genehmigen. Machen sie dagegen Miese, haben sie nichts zu befürchten.
Soetwas schreit nach übertriebener Risikobereitschaft. Genau danach, wonach eine Bank niemals handeln sollte.

Ich finde es immer interessant: Läuft es gut, wollen sie nichts vom Staat wissen. Bekommen sie dagegen Schwierigkeiten, ist der Ruf nach dem Staat groß.

Interessant ist außerdem auch, wieviel Politiker in den Aufsichtsräten von Banken sitzen. Soviel zum Thema unabhängige Abgeordnete.


Hier wiederum springen andere Banken ein mit dem Sicherungsfond. Der Staat hilft hier nicht.
So ist es eben nicht immer. Bei der HRE ist der Staat "eingesprungen".
Bei er KFW, da Staatsbank, natürlich auch.
Im Grunde sind das Millarden von Steuergeldern um die Miswirtschaft der Renditegeilen Banken zu retten.
Und so kann es nicht gehen.

Denn den einfachen Leuten wird alles zusammengestrichen und dort wird mit Millarden umhergeworfen.
 
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Wirtschaft hat viel mit Vertrauen zu tun. Und diese Bänker haben bewiesen, das sies nicht verdienen, und daher müssen sie weg, und zwar besser heute als morgen. Man muss sich einmal vorstellen, das wegen ein paar hunderttausend Holzhütten nach amerikanischem Standart die ganze Weltwirtschaft ins Schleudern gerät. Warum, weil sie mit schlapp 700 Mrd $ überzeichnet wurden, macht euch doch einmal klar, wieviel Skrupellosigkeit dazu gehört. Diese Typen müssen weg.

Der Staat sollte einen Fond einrichten zum Schutz der Realwirtschaft, das die ihre Löhne usw zahlen können. Innerhalb kurzer Zeit werden neue Kapitalgeber sich da breitmachen. Denn Geld ist genug da, sieht man ja daran, wie die Aktienkurse wieder hochgegangen sind.
 
walter08 schrieb:
Warum nennen die Banken die Dinge nicht beim Namen? Der Ausdruck "Zertifikat" klingt jedenfalls nicht nach einer hochspekulativen Anlageform

Es gibt Garantie-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Discount-Zertifikate und Rolling-Discount-Zertifikate. Sie haben nichts mit den hoch riskanten Spekulationen zu tun, ganz im Gegenteil.

Im Unterschied zum direkten Aktienkauf lassen sich damit die Risiken verringern, die sich aus möglichen Kursrückgängen ergeben.

In der Bonus-Variante profitiert man in voller Höhe von Kursgewinnen. Will man dagegen Verluste ausschließen, greift man zum Garantie-Zertifikat, womit sich allerdings kaum etwas verdienen lässt. Der Discount verspricht, wie der Name schon sagt, günstige Preise beim Erwerb, was allerdings etwas kostet. Außerdem profitiert man dann nur bis zu einem Schwellenwert von Kurssteigerungen.

Diese Namen sind also nicht nur Schall und Rauch, sondern bedeuten etwas.


Für alle anderen geht immer noch dieser Trip hier:
http://www.streifzuege.org/texte_str/str_06-36_bockelmann_abschaffung.html
 
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barito

Wenn ich mir Geld borge, dann muss ich es zurückzahlen. Das haben viele Private scheinbar nicht beachtet.
Dann kommen die Banken und prüfen die Kreditwürdigkeit nicht ausreichend.
2 Parteien, 2 Fehler.

onetimepassword

2008 Haushalt vorraussichtlich (nahezu) ausgeglichen. Nix exponentielles Wachstum der Staatsverschuldung.

http://www.n-tv.de/845560.html

Wachstum 2008. Prognose ca. 2,2 %. Je nach Institut + / - 0,2 %.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur4.html

Nüchterne Fakten.

Klar haben wir eine hohe Staatsverschuldung. Das Geld haben wir und unsere Eltern in den letzten Jahrzehnten verbraucht.
Der ausgeglichene Haushalt ist ein guter 1. Schritt.
 
@OneTimePassword
Die Antwort steht teilweise schon in # 163. Diese platten Argumente des fortwährend exponentiellen Wachstums und des daraufhin unabwendbaren Absturzes ziehen genauso wenig wie das Beispiel mit dem Josephspfennig. Da machen sich die Leute die Welt schön einfach, wenn sie argumentieren. Das gilt ausdrücklich auch für die "Fabians" und Konsorten. Aber das ist eine Art der Modellbildung, bei der wesentliche Punkte schlichtweg ignoriert werden. Mir ist das ehrlich gesagt zu blöd, um inhaltlich darauf einzugehen.

Nebenbei bemerkt:
Gerade geht es bei "hart aber fair" weiter mit den unwissenden Diskutanten. Da kommt wieder die 25-Prozent-Rendite ins Spiel, wo doch die Wirtschaft nur um 3 Prozent wächst. Skandal! (*gähn*).
 
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Der von Dir angeführte Herr Binswanger darf natürlich seine Meinung vertreten. Aber ich darf darauf hinweisen, dass er nicht unbedingt eine Meinung vertritt, die von der Mehrheit seiner Kollegen geteilt wird. Er ist schließlich nur jemand, der die Grenzproduktivitätstheorie durch (s)eine "Nettoprodukttheorie" ablösen möchte.

Wikipedia schrieb:
Hans Christoph Binswanger (* 1929 in Zürich) ist Wirtschaftswissenschaftler. Er entwickelte die Idee einer ökologischen Steuerreform und gilt als profilierter nicht-marxistischer Geld- und Wachstumskritiker.
 
darf ich fragen, ob rein ideologisch oder wissenschaftlich? Aber wie du siehst, wird auf die Ausgangsfrage bzw. Antwort von @OTP durchaus eingegangen.

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Das Vertrauen in die Banken scheint wiederhergestellt zu sein.
Ausnahmezustand auf dem Goldmarkt
Kleinsparer im Goldrausch: Verunsicherte Anleger stürzen sich auf Münzen und Barren, Fonds und Minenaktien. Münzprägeanstalten ackern sieben Tage die Woche - und kommen trotzdem mit der Produktion nicht hinterher.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,581719,00.html
 
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