Bankenkrise, ein Lehrstück des Kapitalismus ?!

Der zentrale Punkt ist doch ein ganz anderer. Bezogen auf ComputerBase könnte man es so formulieren: Alle Welt sitzt an PCs mit einem MS-Betriebssystem. Man könnte das mit dem Begriff der „herrschenden Meinung“ umschreiben, weil sich die überwältigende Mehrheit der Experten und Laien dort wiedererkennt. Bezogen auf Deutschland und die Wirtschaft wären das z. B. die Befürworter der sozialen Marktwirtschaft und die Befürworter der Geldwirtschaft. Dabei gibt es zwar unterschiedliche Nuancen, so wie es auch unterschiedliche Versionen von MS-Betriebssystemen gibt. Aber im Grundtenor stimmt man überein.

Nun gibt es auf ComputerBase noch andere Experten und Laien, die von der MS-Welt nichts wissen wollen. Sie nutzen lieber ein MacOS oder Linux. Zugleich versteifen sie sich nicht selten darauf, dass nur das von ihnen genutzte Betriebssystem wirklich gut ist. Und weiter: Alles andere ist im Grunde Schrott. In ihrer Linux- oder Mac-Welt ist alles in Ordnung und sie denken, sie seien der Nabel der Welt. – Aber dem ist nicht so. Denn wie ich eingangs schon schrieb, nutzt alle Welt die Produkte von Microsoft und ist damit immerhin so zufrieden, dass man dabei bleibt. Das ist die Realität.

Manche Diskutanten hier bewegen sich aber anscheinend nur noch in den Sphären von Gesell und Freiwirtschaft, andere beschränken sich auf Marx & Co. oder hängen an den Lippen der Währungskritiker und Goldliebhaber.

Nur leider kann man mit den Leuten oft nicht vernünftig reden, weil sie weder die reale MS-Welt verstanden haben noch die irgendwo abgekupferten Alternativen, die sie zitieren. Zumindest – so habe ich den Eindruck – haben sie nicht genug Wissen über das MS-System (die Marktwirtschaft), als dass sie die von den Kritikern angeführten Schwachpunkte hinreichend und die dargebotenen Alternativen richtig würdigen könnten.

Das führt dann zu solchen Statements wie „Gebt allen mehr Geld und alles wird gut“ oder „Lasst sie alle pleite gehen, die haben es verdient und wir sind sowieso alle verloren“.

Das ist Kindergarten-Diskussionsführung.
 
Viele meinen verstanden zu haben wie die MS-Welt wirklich funktioniert, verstehen lediglich nur wie man die bunte Benutzeroberfläche bedient. Zum Glück gibt es unter Windows einen Restart-Knopf und wenn das nicht hilft, dann kann auch noch die Welt (der Rechner) neugestartet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele meinen verstanden zu haben wie die MS-Welt wirklich funktioniert, verstehen lediglich nur wie man die bunte Benutzeroberfläche bedient.
Das gilt für den Großteil der User. Meine Anmerkung zielt eher darauf ab, dass sich der ganz überwiegende Teil der MS-Welt-Kritiker aus genau dieser Gruppe rekrutiert: Sie haben es selbst nicht verstanden, werfen diesen Mangel an Verständnis den anderen vor - die es vielleicht auch nicht verstanden haben - und werben dann für ihre Mac- und Linux-Variante hervor, von denen sie leider auch keine Ahnung haben.

Da kritisiert jemand beispielsweise das Zinssystem und sagt, es könne kein gutes Ende nehmen, weil die Beträge auf Dauer astronomisch groß werden. Das klingt auf den ersten Blick einleuchtend, also wird dieser Standpunkt übernommen. Und dann setzt das Nachdenken leider oft aus. - Wenn es in Wahrheit trotzdem funktioniert, dann ist das ein Punkt, der nicht sein kann, weil man sich ja bereits seine Meinung gebildet hat. Für die Argumente, wie und warum das System trotzdem gut und zum Wohle aller funktioniert, ist man dann nicht mehr empfänglich.

Das wiederum hat damit zu tun, dass man die zuvor kritisierte MS-Welt eben nicht verstanden hat. Ein gutes Beispiel dafür ist meiner Meinung das Fabian-Video. Viele der dort angesprochenen Punkte sind sachlich falsch, ebenso die daraus gezogenen Schlüsse. Aber wie soll man das jemandem erklären, der es nicht hören will oder der nicht das Verständnis für die Fakten aufbringt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja keshkau, aber du musst das relativ sehen. Das PuG ist eine Erweiterung eines Computerforums und das beeinflusst ja auch die Schreiber hier. Du hast letztens geschrieben, dass du nicht mehr auf jene Beiträge antwortest, die einfach - salopp gesagt - 100% sinnfrei sind. Ist verständlich, würde ich sagen. Deine Beiträge mit Quellen und Rechtschreibung sind auf einem ganz anderen Niveau als
Und diese Bänker haben bewiesen, das sies nicht verdienen, und daher müssen sie weg, und zwar besser heute als morgen. Man muss sich einmal vorstellen, das wegen ein paar hunderttausend Holzhütten nach amerikanischem Standart die ganze Weltwirtschaft ins Schleudern gerät. Warum, weil sie mit schlapp 700 Mrd $ überzeichnet wurden, macht euch doch einmal klar, wieviel Skrupellosigkeit dazu gehört. Diese Typen müssen weg.
sowas hier.
Daher: Man muss nicht auf alles antworten. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bank Run verkehrt

Dass das Gedächtnis der Sparer so kurz ist, hat einen einfachen Grund: Bei Northern Rock sind die Einlagen absolut sicher. Während die britische Einlagenversicherung bei anderen Instituten nur bis zu einer Summe von 35.000 Pfund einspringt, gibt es seit der Verstaatlichungen der Hypothekenbank kein Limit. Außerdem bringt die Staatsgarantie auch einen Preisvorteil. So offerierte Northern Rock für das über das Internet vertriebene E-Saver-Konto einen Zinssatz von 5,75 Prozent.

Für die private Konkurrenz sind das schlechte Nachrichten. Nach den Zusammenbruch von Bradford & Bingley und dem Notverkauf von HBOS an Lloyds TSB befindet sich Großbritannien im Ausnahmezustand. Die Sparer sind nervös und fürchten um ihre RÜcklagen. Staatliche Gesellschaften wie Northern Rock haben da trotz der unrühmlichen Vergangenheit einen Vorteil.


Odium schrieb:
Ja keshkau, aber du musst das relativ sehen.
richtig Odium, allerdings sind gute management summaries verschiedener Quellen in fehlerfreiem Deutsch noch kein Garant für eine gute Diskussion. Bsp.
OTP schrieb:
USA können pleite gehen
keshkau schrieb:
nein siehe Bonität. Quellenangabe

OTP schrieb:
Wirtschaftswachstum
keshkau schrieb:
lucid dream schrieb:
keshkau schrieb:
die Wissenschaftskollegen sind sich nicht einig
:D

keshkau schrieb:
Da kritisiert jemand beispielsweise das Zinssystem und sagt, es könne kein gutes Ende nehmen, weil die Beträge auf Dauer astronomisch groß werden.
dann erklär ihm doch verständlich, warum das nicht der Fall ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
OneTimePassword schrieb:
dann erklär ihm doch verständlich
Das steht doch schon alles in diesem Thread. Nicht umsonst habe ich den Artikel zum Josephspfennig verlinkt, der sich dieser Problematik annimmt. Wer damit argumentiert, die Zinsen bzw. Geldmengen müssten auf Dauer ins Unermessliche steigen, der ignoriert folgende Tatbestände:

- Geldentwertung durch Inflation
- Geldentwertung durch Währungsreformen
- Geldentwertung durch Kriege
- Verlustrisiko
- schwankende Kapitalnachfrage (die eben nicht fortwährend steigen muss)
 
Wieder ein Nebenkriegsschauplatz? Kalifornien macht seit mehreren Jahren schwierige Zeiten durch. Da kann das Geld schon mal knapp werden.

Waldbrände 2003:
„Hunderte Häuser liegen in Trümmern“
http://imkhp2.physik.uni-karlsruhe.de/~muehr/Sat/satsp178.htm

Waldbrände 2007:
„Dreizehn Großbrände hatten am Dienstag über eine Million Menschen in die Flucht getrieben.“
http://www.tagesschau.de/ausland/braendekalifornien10.html

„Prof. Claudia Kemfert schätzt den Schaden auf etwa 50 Milliarden Dollar“
http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3...CDADF85EE79C4BEDB5~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Claudia_Kemfert

Waldbrände 2008:
„Mehr als 1400 Waldbrände in Kalifornien“
http://www.szon.de/news/politik/vermischtes/200806301061.html?_from=rss
 
@keshkau:

Das Beispiel MS zieht an dieser Stelle leider überhaupt nicht. Die MS Welt wird von den meisten genutzt da 90% nur diese "Welt" bekannt ist. Sie wurden quasi von Kindheit an auf diese Welt getrimmt. Ob das nun die richtige oder falsche Welt ist steht auf einem ganz anderen Blatt. (btw. ich nutze alle Welten von daher ist es mir ziemlich egal was wer nutzt. Aber dein Beispiel passt halt mal überhaupt nicht zu diesem Thema :D)
 
2 x 3 macht 4
Widdewiddewitt und Drei macht Neune!
Wir machen uns die Welt
Widdewidde wie sie uns gefällt ....
So heißt es bei Pippi Langstrumpf. Und so kommt es mir hier auch manchmal vor. Man definiert sich die Gesellschaft oder die Wirtschaft, wie man sie gerade braucht, damit sie besser zu der Kritik passt, die man irgendwo aufgeschnappt hat.

Nur hat das nichts mit einer gründlichen Analyse und Bewertung der Verhältnisse zu tun. Entsprechend sehen dann die Statements aus, die abgegeben werden. Sie sind entweder oberflächlich oder voller Vorurteile oder sachlich falsch. Das gilt nicht für jede Kritik, aber bei manchen Leuten, die hier distutieren, ist es ganz offensichtlich so.
 
@keshkau:

Leider macht es keinen Sinn wenn du hier herablassende Äußerungen von dir gibst. ;)
 
Um vielleicht mal wieder die Kurve zum Thema zu kriegen:

keshkau schrieb:
Es gibt Garantie-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Discount-Zertifikate und Rolling-Discount-Zertifikate. Sie haben nichts mit den hoch riskanten Spekulationen zu tun, ganz im Gegenteil.

Im Unterschied zum direkten Aktienkauf lassen sich damit die Risiken verringern, die sich aus möglichen Kursrückgängen ergeben.

In der Bonus-Variante profitiert man in voller Höhe von Kursgewinnen. Will man dagegen Verluste ausschließen, greift man zum Garantie-Zertifikat, womit sich allerdings kaum etwas verdienen lässt. Der Discount verspricht, wie der Name schon sagt, günstige Preise beim Erwerb, was allerdings etwas kostet. Außerdem profitiert man dann nur bis zu einem Schwellenwert von Kurssteigerungen.

Was hier noch fehlt, ist die Aussage, dass es sich bei diesen Zertifikaten um ganz normale Inhaberschuldverschreibungen von Banken handelt. Eigentlich, wenn man sich in den letzten Jahren die möglichen Anlagemöglichkeiten eines normalen Privatkunden angesehen hat, das Langweiligste von Langweiligen. Nicht mehr als eine handelbare Spareinlage. Festverzinsung? Bäh! :D

Über die Koppelung der Verzinsung bzw. des Rückzahlungskurses an externe Bedingungen wurden diese Inhaberschuldverschreibungen, sagen wir mal, interessanter. Eine mögliche Konstellation hatte z.B. sein können: Verkauf zu 100%, laufende Verzinsung 3 % p.a., Rückzahlung zu mindestens 100%. Soweit nichts anderes als ein Rentenpapier einer Bank. Wenn aber z.B. die Volkswagen-Aktie während der Laufzeit mehr als 20% zulegt, wird für jeden Prozentpunkt über 20% der Rückzahlungskurs entsprechend erhöht. Fertig ist das Garantiezertifikat. Sichere Geldanlage, soweit kein Risiko, etwas Chance.

Beim Bonus- und Dicount-Zertifikat sind die Parameter entsprechend anders. So weit, so gut. Wilde Spekulation steckt da tatsächlich nicht drin.

Aber:

Anders als beim Aktienkauf erwirbt der Anleger keinen Bruchteil am Vermögen z.B. der Volkswagen AG und partizipiert dann an den Kursschwankungen, wobei aber jede Aktie immer noch 1 xxxx-tel des Gesamtwertes der VW AG beinhaltet, aller Werke, Grundstücke, fertiger Fahrzeuge und so weiter. Beim Zertifikat erwirbt der Anleger nur einen wie auch immer ausgestalteten Rückzahlungsanspruch gegen den Emittenten des Papiers.

Und genau dort liegt der Hase im Pfeffer. Inhaber von Lehman-Zertifikaten wissen genau, was ich meine. :evillol:

Der Aktionär weiß, dass er ein Risikopapier gekauft hat. Wenn VW keine Autos mehr verkaufen sollte, kann ich mir die Aktien bestenfalls in´s Album kleben. Der Käufer eines Zertifikat glaubt, eine sichere oder mit einem, der Ausgestaltung des Zertifikats entsprechenden kalkulierbarem Kurs- oder Zinsrisiko behaftete Anlageform gekauft zu haben, allerdings i.d.R. ohne komplettes Verlustrisiko. Genauso wurde übrigens auch in den Banken beraten.

Das Risiko des Ausfalls des Emittenten war kein Thema - heute ist es aber eins! Und erst dadurch wird eine sichere Geldanlage in Form eines Zertifikats zu einer Anlageform, die heute eventuell spekulativ geworden sein könnte - durch ein deutlich vergrößertes Emittentenrisiko.

Zumal eine Anlage ein Wertpapieren anders als die Geldanlage auf Konten nicht der Einlagensicherung unterliegt.

@ keshkau: Damit bedarf Deine lehrbuchmäßige Beschreibung imho ggf. einer gewissen Realitätsanpassung, so gerne ich Deine Beiträge übrigens lese.

walter08 schrieb:
Warum nennen die Banken die Dinge nicht beim Namen? Der Ausdruck "Zertifikat" klingt jedenfalls nicht nach einer hochspekulativen Anlageform, über die seit Jahren gemunkelt wird, das sie untergehn wird

Ist eine Inhaberschuldverschreibung der z.B. Deutschen Bank spekulativer als ein Zertifikat der Deutschen Bank? Nein, ist es nicht! Ich hoffe, das hinreichend deutlich gemacht zu haben.

Ich befürchte, dass Du hier Äpfel und Birnen verwechselst. Zertifikate bringen keine Bank in Schwierigkeiten, zumal dortige Risiken normalerweise dadurch ausgeglichen wurden, dass Zertifikate zusammen mit Futures und Optionen in verschiedenen Richtungen ausgeglichen bzw. gehedged wurde. Einfach gesagt heisst das: Mit der einen Hälfe wette ich auf einen steigenden Markt, mit der anderen auf einen fallenden Markt. Geschickt gemacht verdiene ich damit, egal wie der Markt läuft, immer genug Geld von den Wettverlierern, um nach Abzug meiner Kosten und etwas Gewinn die Wettgewinner auszahlen zu können. ;)

Womit übrigens das Geschäftsmodell einer reinen Investmentbank ziemlich weitgehend erklärt wäre.

Die Gründe, warum Banken in Schwierigkeiten gekommen sind, liegen ganz woanders. Somit ist die Zertifikats-Geschichte ein netter Schlenker, hat aber mit der Bankenkrise und deren Ursachen rein gar nichts zu tun. Die Ursachen liegen bei ganz bodenständigen Immobilienkrediten. Dummerweise wurde im Boom nicht wirklich auf die nachhaltige Kapitaldienstfähigkeit der Gläubiger geachtet, sondern vorrangig auf vermutete Wertsteigerungen der Immobilien abgestellt.

Mal wieder ein Beispiel:

Ich kaufe ein Wohnhaus für 200.000 $. Weil die Bank davon ausgeht, dass die Immobilie zukünftig an Wert gewinnen wird, kriege ich das voll finanziert. Zu günstigen Zinsen, die ich locker stemmen kann. Nach drei Jahren brauche ich ein neues Auto. Kein Problem, sagt meine Bank, das Haus hat jetzt einen Wert von 250.000 $, die Zinsen sind immer noch unten, also habe ich jetzt eine Belastung von 240.000 $. Alles prima.

Dummerweise sind nach weiteren zwei Jahren die Zinsen von 4,5 auf 8 % gestiegen - und was ich bei 4,5 % locker bezahlen konnte, kann ich bei 8 % nicht mehr. Ich werde also nervös, und gleichzeitig wird meine Bank nervös, weil mein zu 240.000 $ beliehenes Eigenheim jetzt nur noch einen Marktwert von 190.000 $ hat.

Soweit ein Problem meiner US-Bank. Allerdings hat diese US-Bank das Risiko aus meiner Finanzierung und der von vielen anderen gebündelt und weiterverkauft - an Banken in aller Welt. Da diese schlechten sub prime Finanzierungen etwas höhere Renditen boten als andere Möglichkeiten, wurden diese in Massen an Banken für deren Eigengeschäft weltweit verkauft.

Solange alles lief, sprudelte das Geld, dummerweise lief es irgendwann nicht mehr, und diese Riskiken mussten abgeschrieben werden.

@ walter08: Sowohl das als auch Zertifikate haben etwas mit synthetischer Verbriefung - der Koppelung von Forderungen mit eigentlich völlig getrennten Marktgegebenheiten - zu tun. Das war´s aber auch an Gemeinsamkeiten.

Viele Grüße, Tiguar

Edit:

Auf eine geballte Linksammlung habe ich übrigens bewusst verzichtet, ich gehe davon aus, dass hier jeder mit Yahoo, Google und Wikipedia hinreichend vertraut ist. Das Quoten von reinen Links ohne eigene Meinungsäußerung halte ich ohnehin für überflüssig, aber das nur am Rande.

Das ist wie bei den MS-Problemen, wo zwar eigentlich keiner einen Hauch von Ahnung hat, das Problem auch gar nicht begreift, aber mancher den Platz kennt, wo MS die Lösung veröffentlicht hat. ;)

Was bei EDV-Problemen klappen mag, ist mir allerdings in diesem Kontext nicht nur zu einfach, sondern echt zu blöd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry für Doppelpost, aber gepriesen sei das Textlimit! :D

walter08 schrieb:

Klasse Bericht. Konzentration im Markt durch Übernahme der Schwachen durch die Starken ist Mist. Unausgesprochen: Konzentration im Markt durch Stärkung der Starken über den Weg des Ausscheidens - sprich Pleite, Insolvenz - der Schwachen ist prima. Gleichzeitig ist Konzentration als solche wiederum schlecht. Häh? Was denn nun?

Imho spricht dort ein Fundamentalist des Marktes, der aber den Markt nicht wirklich begreift. Er beschreibt den Sieg des aus seiner Sicht mit allen ihren Verengungen Wünschenswerten über das tatsächlich Machbare. Über die Folgen eines bank runs habe ich bereits geschrieben, mit all den Folgen, die Autor implizit für erstrebenswert hält.

Nur, weil es in der FTD steht, muss ich mich nicht weigern, das Dumpfgeblubbere dieses Artikels zur Kenntnis zu nehmen.

Bis dann, Tiguar
 
soweit so informativ :)

Die Wahrnehmung in den USA ist eine andere als in diesem thread, 90% sind gegen den "Rettungsplan", er wird ausdrücklich als "unamerikanisch" bezeichnet von allen, unabhängig der Parteizugehörigkeit - und wären jetzt keine Wahlen, würde dieser schlechte Rettungsplan abgeschmettert. aber im Moment will sich keine Partei eine Blöße geben, das haben die Banker wirklich gut getimt, möcht ich mal sagen. Nebenbei: früher haben sich Banker in solchen Fällen aus dem Fenster gestürzt. Heute setzen sie der Politik die Pistole auf die Brust und sagen: Wenn ihr unsere Schulden nicht zahlt, ziehen wir euch alle mit in den Abgrund. :rolleyes:
Und genau da beginnt man doch zu Zweifeln. All diese Banker, die seit Jahren in einer Welt aus Zahlen und Kursen leben, die sie mittlerweile für die Realität halten, obwohl sie mit der Realität offensichtlich kollidiert, sollen jetzt die Krise überwinden helfen? Wie absurd!

Der für mich entscheidende Punkt ist aber noch offen: meine Meinung ist, das Amerika diese Banken nicht (mehr) braucht. Was sollen all die Banker denn jetzt schon machen? eben, nix. Dann sollen sie den Weg gehen, der in solchen Fällen ansteht: pleite gehn und es werden genug solide Institute übrig bleiben, um ein ganz normales Geschäft zu betreiben.
 
walter08 schrieb:
Die Wahrnehmung in den USA ist eine andere als in diesem thread, 90% sind gegen den "Rettungsplan", er wird ausdrücklich als "unamerikanisch" bezeichnet von allen, unabhängig der Parteizugehörigkeit
Seit wann muss man auf ideologisch bedingten Wahnvorstellungen von Pöbel Rücksicht nehmen? :rolleyes: Der Fakt ist, dass ohne diesen "Rettungs"plan und damit meine ich nicht 700 Mrd., sondern die im großen Still übernommene Schulden von Fannie Mae und Freddie Mac und Konsorten, hätten wir schon einen Zusammenbruch der weltweiten Finanzmärkten.

den[N]is schrieb:
@keshkau:
Das Beispiel MS zieht an dieser Stelle leider überhaupt nicht.
Doch schon, die USA hat/hatte ein Geldmonopol (http://de.wikipedia.org/wiki/Leitwährung ) mit enormen Vorteil Schulden in eigener Währung machen zu können, dazu kommt noch Öldollar. Ohne das wären die USA schon lange Bankrott. Übrigens sind Amis auch privat überschuldet http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28475/1.html

ps: Theorie der Kreditzyklen http://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus
http://www.kwaves.com/kond_overview.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
@OneTimePassword
Seltsam. Du zitierst den Kondratjew-Zyklus als "Beleg", wobei in dem Artikel selbst steht, dass es ihn wahrscheinlich gar nicht gibt. Aus dem Wiki-Artikel:

Bis heute lassen sich Kondratjew-Zyklen allerdings statistisch nicht nachweisen. In der Volkswirtschaftslehre herrscht inzwischen ein breiter Konsensus, der davon ausgeht, dass keine zyklischen Konjunkturmuster existieren, also auch der Kondratjew-Zyklus nicht. Nach der Meinung fast aller Makroökonomen folgt das Wirtschaftswachstum einer Zufallsbewegung.
 
Der Kondratjew-Zyklus ist schwachsinn. Er hat grad mal über seine ersten beiden zyklen gestimmt, danach kamen technische Inivationen dieser größe in wesentlich schnelleren Zyklen.

Der Kondratjew-Zyklus setzt vorallem eine gleichmässige Entwicklung im Bereich Wissensgewinn vorraus. Das ist nachweislich falsch. Unserer Wissen wächst seit Jahrzehnten exponentiell an. Daraus reslutiert auch eine immer schneller werdende Abfolge von technischen Inovationen, die einschneidend für unser Leben sind und somit Innovationen nach Kondratjew entsprechen. Nur das ihre Zyklen leider wesentlich schneller sind und immer schneller werden als es der Kondratjew-Zyklus vorgibt.

Der Kondratjew-Zyklus stellte sich schon kurz nach seiner Entwicklung als falsch heraus und kann heutzutage absolut nicht als anwendbar beschrieben werden.
 
keshkau schrieb:
@OneTimePassword
Seltsam. Du zitierst den Kondratjew-Zyklus als "Beleg", wobei in dem Artikel selbst steht, dass es ihn wahrscheinlich gar nicht gibt. Aus dem Wiki-Artikel:
Wofür genau brauchst du denn einen Beleg?


Mustis schrieb:
Der Kondratjew-Zyklus stellte sich schon kurz nach seiner Entwicklung als falsch heraus und kann heutzutage absolut nicht als anwendbar beschrieben werden.
gut zu wissen. Also meinen unsere Hof-Ökonomen unsere Wirtschaft hat nur den Trend nach oben und alles andere ist nur Stochastik?
 
@OneTimePassword
Keine Ahnung, was Du meinst. Nicht ich habe den Zyklus ins Spiel gebracht, sondern Du. Also wolltest DU uns doch etwas damit „belegen“, nicht ich.

OneTimePassword schrieb:
Also meinen unsere Hof-Ökonomen unsere Wirtschaft hat nur den Trend nach oben und alles andere ist nur Stochastik?
Mir ist ebenso schleierhaft, wie Du aus der Existenz oder eben der Nicht-Existenz dieses Zyklus plötzlich zu einer solchen Schlussfolgerung kommst. Das ist doch wieder an den Haaren herbeigezogen. Aber gut, dann brösele ich Dir die Kritikpunkte aus dem Wikipedi-Artikel noch einmal auf:

- bisher ungelöste Trennung von Trend und Zyklus
- die Wellen hängen von der Wahl der Trendkomponente ab und werden beliebig
- es existieren keine bisher langen Reihen (z. für das BIP), die solche Wellen aufweisen
- die Zyklus-Therie ist kaum mit der aktuellen Wirtschaftslehre vereinbar
- die Annahme eines regelmäßigen Zyklus ist aus historischer Sicht keineswegs zwingend

Mehr steht da nicht. Alles andere hast Du Dir nur ausgedacht.
 
Zurück
Oben