A
abulafia
Gast
Eine gute Kritik an Shootern mit Kriegshintergrund ist schwierig. Es gibt zu viele kriegsverharmlosende und klischeebehaftete Darstellungen und viel zu viele Auslassungen.Menschliches, persönliches, auch mal leises Drama statt bombastischem, effekthascherischem Standard-Kino – das wäre doch was gewesen!
Aber niemand will bei Battlefield ein persönliches Drama mit allen psychologischen Störungen, die ein echter Krieg verursacht, sehen. Und genauso wenig die sozialen Strukturen dahinter. So rekrutiert sich z. B. der Großteil der amerikanischen Streitkräfte aus sozial schwachen Schichten, und in Deutschland gibt es zunehmend ähnliche Probleme.
Am Ende müsste man also einen gelangweilten, schießwütigen Haufen bildungsferner Hormonjunkies darstellen, die nicht in der Lage sind, die Komplexität des Krieges und ihre eigene Rolle angemessen zu reflektieren. Das will der Battlefieldspieler bestimmt nicht sehen.
Die makroskopische Sichtweise kann alles auf sehr einfache moralische Floskeln reduzieren, ohne sie infrage stellen zu müssen.
Das Einzelschicksal tritt ohne Vorbehalte hinter dem Abstrakterem zurück. Ein verlogenes Spiel. Gute Mechanik, Geschichte belanglos.
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