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Nein, das habe ich nicht gesagt. Aber warum sollte ich denn jetzt ruhig sein, nur weil es sich in einigen Details verbessert hat, wenn das große Ganze immer noch Mist ist? Ein System, in dem man Menschen in den Niedriglohnsektor zwingt, den werde ich immer kritisieren. Und wenn ich diese Gesellschaft oder den Kapitalismus und seine Auswüchse kritisiere, dann nicht, weil ich mich nach einem "früher" sehne, sondern weil ich das "jetzt" verbessern will.
Früher war vieles schlimmer, aber wir hatten, auch wenn es nur wenige Jahre waren, schon einmal ein besseres Sozialsystem, in dem Menschen und ihre Leistungen mehr geachtet wurden. Heute, nach schwindelerregenden Produktivitäts- und Gewinnsteigerungen der Wirtschaft seit diesen Jahren, ist eben nicht mehr drin als ein Zwangssystem, das in Teilen so absurd und nicht mit dem GG vereinbar ist, dass noch immer regelmäßig Klagen dagegen vor Gericht erfolgreich sind.
Das BGE gibt dem Bürger etwas Würde, aber auch Macht und echte Eigenverantwortung gegenüber Staat/Wirtschaft zurück, die er in den letzten Jahren verloren hat.
Warum soll man Nichtleistung belohnen? Wer soll das alles finanzieren, erarbeiten, erwirtschaften? 1000 Eur im Monat wären 80 Mrden im Monat macht fast 1 Bio Eur im Jahr. Alleine für das Grundeinkommen.
Für mich ist das Verarschung meiner selbst. Letztlich muss das alles der Steuerzahlen zahlen. Das heißt linke Tasche, rechte Tasche. Ich gebe mir also Geld, dass ich selbst erst noch zusätzlich erarbeiten muss. Sogesehen könnte man auch die Steuern senken und hätte den gleichen Effekt. Beides wird nicht passieren.
Ich sehe jedenfalls nicht ein, dass Nichtleistung noch finanziert und unterstützt wird. Ich sehe schon die vielen Schüler, die sich sagen, warum sollte ich was aus mir machen, wenn ich eh versorgt bin und einen "Anspruch" auf Versorgung haben. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Leistung muss belohnt werden und sich lohnen und nicht Nichtleistung. Nichtskönner haben wir genug, davon brauchen wir nicht noch mehr. Ich frage mich vielmehr, was vielerorts aus den "deutschen Tugenden" geworden ist? Heutzutage wird nur noch gejammert missgönnt und beneidet, aber den Arsch hoch , um die eigene Situation zu verbessern, bekommen die wenigsten.
Weil sie schon längst belohnt wird, überproportional bei den Gutbetuchten im Land, weniger gut bei Erwerbsunfähigen und leidlich bei Erwerbsunwilligen. Die Zeche zahlt die Masse in der Mitte.
Früher war vieles schlimmer, aber wir hatten, auch wenn es nur wenige Jahre waren, schon einmal ein besseres Sozialsystem, in dem Menschen und ihre Leistungen mehr geachtet wurden.
besser wars offenbar nicht, da man es aufgrund von zu viel missbrauch anpassen musste. und welche leistungen meinst du, die jetzt nicht mehr geachtet werden?
Das BGE gibt dem Bürger etwas Würde, aber auch Macht und echte Eigenverantwortung gegenüber Staat/Wirtschaft zurück, die er in den letzten Jahren verloren hat.
das bge tut genau das gegenteil: es nimmt dem menschen noch mehr eigenverantwortung ab. er braucht sich nicht mehr um ein einkommen zu kümmern, er bekommt ja das bge. zur not klagt er gegen den staat, weil seine sozialversorgung ohne eigenleistung nicht für seine täglichen puffbesuche und pornos reicht und er meint er hat ein anrecht auf sex auf kosten der allgemeinheit (wahrer fall, der dem steuerzahler wieder prozesskosten aufgebürdet hat, auch wenn der idiot natürlich verloren hat.)
ich stimme in soweit zu, dass das sozialsystem noch eine große baustelle ist und an sehr vielen stellen nachbesserungen bedarf, aber das bge wäre keine nachbesserung, sondern das genaue gegenteil. mehr geld für leute, dies nicht brauchen und weniger für menschen die es brauchen und das ganze auf dem rücken der arbeiter. wo ist da die gerechtigkeit?
ich weiß wie ich das sozialsystem gestalten würde. und das wort eigenverantwortung kommt da ganz groß drin vor. es muss nicht jeder shice beantragt werden und es gibt kaum noch sonderzulagen und zuschüsse, sondern einen allgemeinen pauschbetrag, der fürs tägliche leben reicht. der beinhaltet dann auch mieten und das potential seine möbel und bedarfsgüter selbst beschaffen zu können. genau wie beim arbeiter, der auch alles selbst sparen muss von seinem einkommen. das würde massiv verwaltungskosten sparen und betrugsfälle reduzieren, da es einfach kaum noch was zu erschwindeln gibt. zudem könnten und müssten die menschen von ihrem geld eigenverantwortlich leben und es sich so einteilen, wie sie selbst es für richtig erachten. das ganze mit der staffelung, die ich in anderen threads bereits erwähnt hatte: sockelbetrag + boni für gearbeitete jahre, ehrenamtliche tätigkeiten, etc. pp. das würde ich für gerecht, würdevoll und vor allem bedarfsgerecht und finanzierbar erachten.
besser wars offenbar nicht, da man es aufgrund von zu viel missbrauch anpassen musste. und welche leistungen meinst du, die jetzt nicht mehr geachtet werden?.
Gesamtgesellschaftlich sind viele dieser Berufe ganz schlecht angesehen und schlecht bezahlt, obwohl man jeweils enorm viel Verantwortung hat. Doch ob man einen guten Job gemacht hat, kann man ja so schlecht messen, speziell in den sozialen Berufszweigen.
Lübke schrieb:
ich weiß wie ich das sozialsystem gestalten würde. [...]
Wenn du dieses Ding jetzt BGE nennst, dann ists doch super. Dadurch gäbe es diesen kompletten doppelten Verwaltungsapparat Arbeitsamt+Jobcenter nicht mehr, es gäbe keine Zuschüsse. Die ganze Verwaltung der Kontrolle der Harz4-Empfänger würde ebenso wegfallen.
Smartin schrieb:
Warum soll man Nichtleistung belohnen? [...] Für mich ist das Verarschung meiner selbst. Letztlich muss das alles der Steuerzahlen zahlen. Das heißt linke Tasche, rechte Tasche. [...] Sogesehen könnte man auch die Steuern senken und hätte den gleichen Effekt. Beides wird nicht passieren. [...] Heutzutage wird nur noch gejammert missgönnt und beneidet, aber den Arsch hoch , um die eigene Situation zu verbessern, bekommen die wenigsten.
1. Steuern senken hätte nicht den gleichen Effekt, weil die "Armen" ja eh wenig Steuern zahlen, es würde die, die es nötig haben also kaum entlasten. Mit Steuersenkungen werden die die "Reichen" entlastet.
2. Du jammerst und fühlst dich ungerecht behandelt (von einer Idee), und regst dich gleichzeitig darüber auf, dass "heutzutage nur noch gejammert wird"?
3. Momentan zahlst du das doch auch alles, aber auch den fulminanten Verwaltungsapparat, der auch Gerichte überlastet (in Bremen sind die Hälfte der verhandelten Fälle gegen das Jobcenter, in Berlin gab es letztes Jahr über 40000 offene Fälle gegen das Jobcenter. Wenn man so schlampig arbeitet, dass mehrere tausende Klagen möglich sind, aber die Information dann nicht wieder zu den Bearbeitern durchsickert, die dann einfach fröhlich weiter falsch entscheiden und somit (unwissentlich) Arbeitssuchende schikanieren, dann ist das ein System, das 1. unfair ist und 2. du bezahlst. Du zahlst für beschissene Arbeit. Ich würde lieber für deren BGE zahlen, damit sie keinen unmotivierten Mist verzapfen).
Und ganz nebenher: Was ist mit den vielen so schlecht bezahlten Jobs, dass man dieses "Gehalt" mit Harz4 aufstocken muss? Sind die schützenswert? Was bringt denn bitte Fleiß in einem System, in dem der Mensch nur ausgenommen wird, während irgendwelche Manager ihre Boni bekommen, weil die Firma mehr Gewinn (auf Kosten der Mitarbeiter) abwirft?
Weil sie schon längst belohnt wird, überproportional bei den Gutbetuchten im Land, weniger gut bei Erwerbsunfähigen und leidlich bei Erwerbsunwilligen. Die Zeche zahlt die Masse in der Mitte.
Quatsch. Wo bekommen die "Gutbetuchten" Geld vom Staat? Die lassen ihr Geld arbeiten, nicht mehr und nicht weniger. Aber die bekommen nichts vom Staat "geschenkt" für Nichtstun. Erwerbsunfähig ist wohl was anderes und nicht vergleichbar. Soll jetzt die Ausnahme die Regel sein oder wie? Und leidlich (?) Klingt nach die "armen armen Erwerbsunwilligen, :Freak eigentlich müssten sie deutlich mehr bekommen." Die würden von mir gar nichts bekommen, keinen einzigen Cent! Da ist jeder Euro schon zu viel. Warum soll man Unwillen belohnen? In welcher Gesellschaft ist das so? Denen würde ich schon Beine machen. Finanzielle Hilfe muss immer an Bedingungen geknüpft sein, sonst bekommt bald keiner mehr der Hintern hoch! Sie muss gezielt sein und sie muss fördern und fordern.
Mit dem Rest hast Du Recht. Die Mitte zahlt die Zeche für alles und das geht mir auf den Senkel.
Das BGE führt dazu, dass die Arbeitgeber noch weniger zahlen.
Beispiel:
-> jetzt verdient jemand 1.500€ Netto im Monat
a)
-> zukünftig bekommt er 800€ BGE
-> der Arbeitgeber kürzt das Gehalt um die 800€ BGE ... der Arbeitnehmer bekommt somit dann nur noch 700€ Netto ...
-> insgesamt erhält er weiterhin 1.500€ im Monat
b)
-> zukünftig bekommt er 800€ BGE
-> der Arbeitgeber kürzt das Gehalt "nur" um 600€ BGE ... der Arbeitnehmer bekommt somit dann nur noch 900€ Netto ...
-> insgesamt bekommt der Arbeitnehmer 1.700€ im Monat
Wo ist der Vorteil des BGE??? Das BGE führt doch gerade dazu, dass die Lohnkosten vom Unternehmen weg hin zum Staat geführt werden. Im Beispiel a) hat man gar keine Vorteile durch das BGE und im Beispiel b) nur sehr geringe Vorteile. Für den Arbeitnehmer klingt dies erstmal "besser" ... aber insgesamt reduzierst du die Lohnkosten für die Unternehmen sehr stark.
Wie soll sich so ein Schwachsinn bitte Refinanzieren?? Das BGE an sich unterscheidet dann ja noch nicht einmal zwischen Personen die Bedürftig sind und nicht bedürftigen Personen. Jetzt zahlen viele ein und wenige bekommen, zukünftig zahlen alle ein und alle bekommen. Da kann es doch keinen "Gewinner" geben sondern nur Verlierer.
Ach? Würdest du ein BGE bekommen, würdest du dann auf der faulen Haut liegen?
(Nur so: Ich nicht und von allen, die ich bisher gefragt habe, kein einziger. Einige würden Umschulungen machen, andere erst mal reisen, dann aber in ihrem Job weitermachen.)
Es macht den Menschen nicht glücklich, faul auf der Haut zu liegen. Interessanterweise denken aber viele Menschen schlecht über ihre Mitmenschen (Motto: "Ich würde dann weiter arbeiten, aber meine Nachbarn wären bestimmt faul").
Wir leben in einer Zeit, in der durch Technologisierung sehr viele Jobs einfach wegfallen werden. Wir müssen uns gesellschaftlich damit abfinden, dass es vorerst mehr "Arbeitslose" geben wird und dass Arbeitslosigkeit kein Makel ist. Statt auf das Geld neidisch zu sein, freu dich doch über dein erarbeitetes Geld, dass du mehr hast (du würdest ja das gleiche BGE schonmal als Basis bekommen), und was du dir mehr davon leisten kannst. Und natürlich wird es in jeder Gesellschaft immer ein paar Menschen geben, die nicht arbeiten wollen. Dabei ist dort die Frage, ob sie nicht vielleicht doch etwas machen würden, wenn es keinen Zwang mehr gäbe? Ich persönlich fand Schule scheiße, weil ich dort gezwungen wurde, Sachen zu lernen, die mich nicht interessiert haben. Mittlerweile finde ich sehr viele Sachen davon sehr spannend und mach sie freiwillig, weil jetzt der Zwang weg ist.
Außerdem ist ein BGE keine Belohnung, es ist eine Grundsicherung um ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Wenn du ebenfalls der Meinung bist, dass die Mitte die Zeche zahlt, warum willst du dann den Ärmsten nichts geben? Warum buckelst du nicht mal nach oben, dahin, wo das Geld sitzt? (2007 besaß die ärmere Hälfte in Deutschland 1,6% des deutschen Vermögens, während die reichsten 10% des Landes über 60% des Vermögens besitzen). Dort ist ein guter Punkt anzusetzen, denn das Vermögen in Deutschland ist extrem ungleich verteilt.
1. Steuern senken hätte nicht den gleichen Effekt, weil die "Armen" ja eh wenig Steuern zahlen, es würde die, die es nötig haben also kaum entlasten. Mit Steuersenkungen werden die die "Reichen" entlastet.
2. Du jammerst und fühlst dich ungerecht behandelt (von einer Idee), und regst dich gleichzeitig darüber auf, dass "heutzutage nur noch gejammert wird"?
3. Momentan zahlst du das doch auch alles, aber auch den fulminanten Verwaltungsapparat, der auch Gerichte überlastet (in Bremen sind die Hälfte der verhandelten Fälle gegen das Jobcenter, in Berlin gab es letztes Jahr über 40000 offene Fälle gegen das Jobcenter. Wenn man so schlampig arbeitet, dass mehrere tausende Klagen möglich sind, aber die Information dann nicht wieder zu den Bearbeitern durchsickert, die dann einfach fröhlich weiter falsch entscheiden und somit (unwissentlich) Arbeitssuchende schikanieren, dann ist das ein System, das 1. unfair ist und 2. du bezahlst. Du zahlst für beschissene Arbeit. Ich würde lieber für deren BGE zahlen, damit sie keinen unmotivierten Mist verzapfen).
Und ganz nebenher: Was ist mit den vielen so schlecht bezahlten Jobs, dass man dieses "Gehalt" mit Harz4 aufstocken muss? Sind die schützenswert? Was bringt denn bitte Fleiß in einem System, in dem der Mensch nur ausgenommen wird, während irgendwelche Manager ihre Boni bekommen, weil die Firma mehr Gewinn (auf Kosten der Mitarbeiter) abwirft?
zu 1. Ja und? Sie sind also nicht belastet, weil sie keine Steuern zahlen, sollen aber entlastet werden? Sehr logisch. Hier geht's nur darum Geschenke zu verteilen , um nichts anderes, und "ich", das heißt die Mittelschicht soll dafür zahlen.
zu 2. ich jammere überhaupt nicht, ich teile nur meine Meinung zu der "Idee" mit. Ich habe keinen Grund zu jammern. Mich kotzt es aber an, dass ich noch mehr Kohle für Nichtstun zur Verfügung stellen soll. Und dass ich mir ein Loch in den Allerwertesten freuen soll, dass ich Geld bekomme, dass ich vorher ohnehin noch erarbeiten/erwirtschaften muss. Die Idee ist einfach Schwachsinn. Ich habe mein Leben in die Hand genommen und was daraus gemacht. Habe mein ganzes Leben gelernt, mich permanent weitergebildet, während sich andere (nicht alle) die "Eier schaukeln" und Party machen.
zu 3. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Klar passieren Fehler. Aber sollen wir uns jetzt alle zurücklehnen, sagen "ach komm brauchst nicht zu arbeiten, bekommst Dein Geld auch so, denn wenn Du nicht arbeitest, machst Du keine Fehler und das ist dann billiger für mich?" Man muss Entbürokratisieren und nicht Abschaffen. Man muss den Leuten, die "Fehler" machen "in den Hintern treten" und sie nicht noch belohnen, so wie es im großen Rest der Gesellschaft üblich ist. Man muss von Seiten der Politik klare Regeln festlegen und Gesetzesklarheit schaffen und nicht die Ausnahmen von der Ausnahme von der Ausnahme ... Man muss Mindestgrenzen schaffen. Wie kann es sein, dass ein H4ler wegen 1,70 Eur klagt, kein Prozessrisiko trägt, weil er ja keine Gebühren bezahlen muss und uns so zig Tausende von Euro kostet? Es gibt sowas wie ein BGE bei H4 und man sieht, dass nichts funktioniert. Im Grunde ist damit alles abgedeckt und eingepreist und dennoch klagen die Leute und bekommen auch noch Recht? Verkehrte Welt würde ich sagen.
"Schlechtbezahlte" Jobs, die mit H4 aufgestockt werden müssen, sollte es seit Mindestlohn nicht geben (zumindest nicht im angestellten Bereich). Und was würde ein BGE bewirken? Es hätten alle einen aufgestockten Job, mit dem Ergebnis, dass gerade die Leute im Niedriglohn bereich gar nicht mehr arbeiten würden. Das würde bedeuten, dass einfache Arbeit nicht mehr gemacht würde, oder überproportional teuer würde. Wiederum mit dem Ergebnis, dass sie keiner mehr wahrnimmt (auf Arbeitnehmer bzw. auch Kundenseite).
Ausbildung muss sich lohnen, Arbeit muss sich lohnen, Engagement muss sich lohnen und nicht die Konterparts. Und das heißt für mich auch nicht, dass die Friseuse 3000Eur verdienen muss. Der Lohn spiegelt schließlich auch das wider (wenn auch nicht immer), was die Arbeit "wert" ist, wieviel Fähigkeiten man dazu haben/erwerben muss, wie lange das dauert, wieviele dazu in der Lage sind, etc etc. Warum soll einer der 7 Jahre studiert hat im Ergebnis nur ein paar hundert Eur mehr in der Tasche haben, als einer der eine 1 oder 2 Jahres Ausbildung hat (währenddessen schon Geld verdient) oder sogar ungelernt ist?
Ergänzung ()
Balthasarbildet schrieb:
Ach? Würdest du ein BGE bekommen, würdest du dann auf der faulen Haut liegen?
(Nur so: Ich nicht und von allen, die ich bisher gefragt habe, kein einziger. Einige würden Umschulungen machen, andere erst mal reisen, dann aber in ihrem Job weitermachen.)
Es macht den Menschen nicht glücklich, faul auf der Haut zu liegen. Interessanterweise denken aber viele Menschen schlecht über ihre Mitmenschen (Motto: "Ich würde dann weiter arbeiten, aber meine Nachbarn wären bestimmt faul").
Wir leben in einer Zeit, in der durch Technologisierung sehr viele Jobs einfach wegfallen werden. Wir müssen uns gesellschaftlich damit abfinden, dass es vorerst mehr "Arbeitslose" geben wird und dass Arbeitslosigkeit kein Makel ist. Statt auf das Geld neidisch zu sein, freu dich doch über dein erarbeitetes Geld, dass du mehr hast (du würdest ja das gleiche BGE schonmal als Basis bekommen), und was du dir mehr davon leisten kannst. Und natürlich wird es in jeder Gesellschaft immer ein paar Menschen geben, die nicht arbeiten wollen. Dabei ist dort die Frage, ob sie nicht vielleicht doch etwas machen würden, wenn es keinen Zwang mehr gäbe? Ich persönlich fand Schule scheiße, weil ich dort gezwungen wurde, Sachen zu lernen, die mich nicht interessiert haben. Mittlerweile finde ich sehr viele Sachen davon sehr spannend und mach sie freiwillig, weil jetzt der Zwang weg ist.
Außerdem ist ein BGE keine Belohnung, es ist eine Grundsicherung um ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Wenn du ebenfalls der Meinung bist, dass die Mitte die Zeche zahlt, warum willst du dann den Ärmsten nichts geben? Warum buckelst du nicht mal nach oben, dahin, wo das Geld sitzt? (2007 besaß die ärmere Hälfte in Deutschland 1,6% des deutschen Vermögens, während die reichsten 10% des Landes über 60% des Vermögens besitzen). Dort ist ein guter Punkt anzusetzen, denn das Vermögen in Deutschland ist extrem ungleich verteilt.
genau, gerade diejenigen, die einen "sch... Job" haben, werden natürlich gerne weiterarbeiten, weil ihr sch... Job ja durch das BGE auf einmal ein geiler Job ist.
Und ein "Menschenwürdiges Leben" (allein an der Definition scheiden sich die Geister), kann sich jeder schaffen! In kaum einem Land sind die Bedingung so gut dafür wie in Deutschland.
Man muss Mindestgrenzen schaffen. Wie kann es sein, dass ein H4ler wegen 1,70 Eur klagt, kein Prozessrisiko trägt, weil er ja keine Gebühren bezahlen muss und uns so zig Tausende von Euro kostet? Es gibt sowas wie ein BGE bei H4 und man sieht, dass nichts funktioniert. Im Grunde ist damit alles abgedeckt und eingepreist und dennoch klagen die Leute und bekommen auch noch Recht? Verkehrte Welt würde ich sagen.
"Schlechtbezahlte" Jobs, die mit H4 aufgestockt werden müssen, sollte es seit Mindestlohn nicht geben (zumindest nicht im angestellten Bereich). Und was würde ein BGE bewirken? Es hätten alle einen aufgestockten Job, mit dem Ergebnis, dass gerade die Leute im Niedriglohn bereich gar nicht mehr arbeiten würden. Das würde bedeuten, dass einfache Arbeit nicht mehr gemacht würde, oder überproportional teuer würde. Wiederum mit dem Ergebnis, dass sie keiner mehr wahrnimmt (auf Arbeitnehmer bzw. auch Kundenseite).
1. Du verteidigst ein System, bei dem Menschen zu beschissenen Jobs bei schlechter Bezahlung gezwungen werden, weil die beschissenen Jobs (bei der Bezahlung) keiner mehr machen würde, hätte er die Wahl. Hast du schon von Sklaverei gehört? Kennst du 1€-Jobs (Hint: Du bekommst 1-2€/Stunde; wehrst du dich, wird dein H4 gekürzt)?
2. Wenn in diesem System so viele Fehler gemacht werden, dann sollten diese Fehler auch eingeklagt werden können. Es geht hier nicht um 1,70€, sondern darum, dass Mieten nicht akzeptiert werden o.ä.
3. H4 ist kein BGE, es ist nicht im geringsten bedingungslos und es ist kein Grundeinkommen. Es ist allerdings sehr wohl Schikane (nicht immer, aber bei den meist verbitterten Mitarbeitern schon oft die Regel): Ich habe im Bekanntenkreis selbst schon Briefe gesehen, in denen salopp drinstand "Sie haben nicht gemacht, was ich wollte, sie bekommen keine Miete gezahlt". Nach einer Klage war dann klar, dass die Forderungen des Amts nicht legal waren. Aber der H4ler hat erstmal ein paar Monate kein Geld.
Arbeit wird nicht so gezahlt, wie sie wert ist. In dem Fall sind uns unsere Kinder, unsere Zukunft (im Altersheim, in Krankenhäusern) nichts wert, während Manager und Fussballer unsere Zukunft sind.
4. ""Schlechtbezahlte" Jobs, die mit H4 aufgestockt werden müssen, sollte es seit Mindestlohn nicht geben" <- Hast du dir mal die Realität angeguckt? Kennst du Leiharbeiter? Zeitarbeit? (Dazu kannst du übrigens nicht nein sagen, wenn das Amt dir das vorschlägt).
Und dass wieder neue Berufsbilder durch die Technologisierung geschaffen werden! Dies darf man nicht vergessen. Nur auf die wegfallen Berufsbilder zu schauen macht keinen Sinn - sonst würdest du heute immer noch den Weberaufstand haben! Oder stehst du noch auf der Straße mit deinem Webstuhl und beschwerst dich über den Fortschritt???
Balthasarbildet schrieb:
Wir müssen uns gesellschaftlich damit abfinden, dass es vorerst mehr "Arbeitslose" geben wird und dass Arbeitslosigkeit kein Makel ist.
Hab wir gerade nicht - noch nie war die Arbeitslosigkeit so niedrig - die neuen Berufsbilder wollen auch besetzt werden. Auch gibt es aktuelle Berufsbilder die deutlich stärker nachgefragt werden. Wie die von dir aufgeführten sozialen Berufsbilder. Wo ist also die Arbeitslosigkeit hoch???
Bitte komme mir jetzt nicht mit "viele Teilzeitbeschäftigte" ... meine Frau arbeitet auch Teilzeit weil sie trotz Teilzeit gut verdient und wir es uns leisten können, dass sie mehr Freizeit hat/nicht Vollzeit arbeiten muss.
1. Du verteidigst ein System, bei dem Menschen zu beschissenen Jobs bei schlechter Bezahlung gezwungen werden, weil die beschissenen Jobs (bei der Bezahlung) keiner mehr machen würde, hätte er die Wahl. Hast du schon von Sklaverei gehört? Kennst du 1€-Jobs (Hint: Du bekommst 1-2€/Stunde; wehrst du dich, wird dein H4 gekürzt)?
2. Wenn in diesem System so viele Fehler gemacht werden, dann sollten diese Fehler auch eingeklagt werden können. Es geht hier nicht um 1,70€, sondern darum, dass Mieten nicht akzeptiert werden o.ä.
3. H4 ist kein BGE, es ist nicht im geringsten bedingungslos und es ist kein Grundeinkommen. Es ist allerdings sehr wohl Schikane (nicht immer, aber bei den meist verbitterten Mitarbeitern schon oft die Regel): Ich habe im Bekanntenkreis selbst schon Briefe gesehen, in denen salopp drinstand "Sie haben nicht gemacht, was ich wollte, sie bekommen keine Miete gezahlt". Nach einer Klage war dann klar, dass die Forderungen des Amts nicht legal waren. Aber der H4ler hat erstmal ein paar Monate kein Geld.
Arbeit wird nicht so gezahlt, wie sie wert ist. In dem Fall sind uns unsere Kinder, unsere Zukunft (im Altersheim, in Krankenhäusern) nichts wert, während Manager und Fussballer unsere Zukunft sind.
4. ""Schlechtbezahlte" Jobs, die mit H4 aufgestockt werden müssen, sollte es seit Mindestlohn nicht geben" <- Hast du dir mal die Realität angeguckt? Kennst du Leiharbeiter? Zeitarbeit? (Dazu kannst du übrigens nicht nein sagen, wenn das Amt dir das vorschlägt).
zu 1: und durch BGE werden die Jobs besser? Das führt letztlich nur dazu, dass die Arbeitgeber die "Versorgung" des AN durch das BGE einpreisen und sich aus der Verantwortung ziehen. Das hatten wir alles schon mal bei der Quersubventionierung von Billigjobs mit H4 Aufstockung. Gleiches gilt mit den Preisen. Wenn alle "Leistungsanbieter" wissen, dass jeder 1000 Eur mehr in der Tasche hat, was glaubst du passiert wohl mit den Preisen?
Sklaverei habe ich schon mal gehört ja, (bewegen wir uns jetzt auf dem Niveau? ) Ich kenne auch 1 Eur Jobs. Ich bin nicht blöd.
zu 2: Es gibt auch genug Fälle ala 1,70 Eur. Die Frau meines Kumpels arbeitete Jahre lang ich der Beschwerdestelle des Amtes und hat die Verfahren dann vor Gericht begleitet. Das ist kein erfundener Fall. Sie hat dann irgendwann aufgegeben, und ist gewechselt, da sie von der Dreistigkeit einiger "Experten" einfach die Schnauze voll hatte und gesundheitlich angeschlagen war.
Mieten ist auch ein spezielles Thema. Natürlich sollen die Leute ein "Dach über dem Kopf haben". Ich sehe aber auch nicht warum man H4lern die Mieten bedingungslos subventionieren soll, die sich Ottonormalverbraucher oft schon nicht leisten kann. Da gibt es auch genügend Beispiele andersherum, wo Leute geklagt haben. Letztes Beispiel hier https://www.tagesschau.de/inland/hartz-4-wohnung-101.html Wie kann man nur so dreist sein, und das überhaupt einklagen? Wegen 29 Eur? bis zum Bundesverfassungsgericht, damit man alleine in einer 77qm Wohnung leben kann und diese bezahlt wird. Der Scheiß hat uns alle locker 20k Eur gekostet und die Klägerin braucht nichts zu zahlen. Natürlich bin ich dafür, den Rechtsstaat zu kontrollieren/gerichtlich zu überprüfen und natürlich kostet Rechtsstaat auch Geld, aber wir Deppen von Normalbürgern werden doch nur noch verarscht.
zu 3. Sicher gibt's auf den Ämtern Leute, die ihre Macht ausspielen, das ist sicher nicht die Regel. Vielmehr müssen solche Missstände beseitigt werden. Und leider ist Geld nunmal das einzige, womit man Leute "erziehen" kann. (was man obendrein aus der Hand gibt wenn man BGE gewährt). Wenn man finanzielle Druckmittel nicht hätte, kämen viele nicht zu Terminen und würden machen, was sie wollen.
Wir werden hier zu keinem gemeinsamen Nenner kommen, denn mit dieser denn wenn ich einen beschissenen Job habe und einen AN brauche, dann ist es moderne Sklaverei, wenn ich auf das Jobcenter vertrauen kann, dass die mir jemanden schicken mit den Worten "wenn du das nicht machst, dann bekommst du kein Geld von uns". Diese Jobs würden insofern besser werden, als dass sie dann in Relation besser bezahlt werden würden.
Die Argumentation "Wenn Leute BGE bekämen, würde ja niemand mehr die Scheiß-Jobs machen" ist die gleiche wie bei der Abschaffung der Sklaverei vor 150 Jahren, das ist kein Mist (Wer macht denn dann die ganzen unwürdigen Jobs, wenn wir sie nicht mehr dazu zwingen können).
Du willst Leute mit Geld erziehen, wie ekelhaft ist das denn? Erziehst du deine Kinder auch mit Geld? Wurdest du durch Geld erzogen?
Korrekt: Hätte man keine finanziellen Druckmittel, würden viele machen, was sie wollen. Genau das ist das Ziel: Den Menschen die Freiheit zu geben, das zu machen, was sie wollen. Und Überraschung: Die meisten wollen arbeiten, aber beliebte Jobs würden halt weniger Gehalt bringen als unbeliebte Jobs. Geld ist als Erziehungsmethode die schlechtestmögliche Option.
Das Thema Mieten schneide ich jetzt nicht an: Problem sind hier einfach die hohen Mieten, nicht die H4-Empfänger und auch nich die Ottos.
Klagen: Würde das Amt effizient arbeiten, Fehlentscheidungen nur einmal machen und nicht ständig wiederholen, dann hätte es auch keine 40000 Klagen und Widersprüche zu erleiden. Gäbe es ein BGE, wäre das auch alles nich
Es gibt einen Mindestlohn der durch das BGE nicht berührt wird. Jobs wo heute nur der Mindestlohn gezahlt wird, werden zukünftig auch nur mit den Mindestlohn vergütet.
Mir erschließt sich nicht, warum auf einmal die Arbeitgeber durch ein BGE mehr zahlen sollten. Wenn dies das Ziel sein sollte, dann doch ganz simpel lieber den Mindestlohn anheben.
Wäre für dich nicht die Erhöhung des Mindestlohns die bessere Alternative? Um mal auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen ...
@ Balthasarbildet
1. genau wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner.
2. du suchst dir immer das aus, was dir gerade argumentativ passt. Du hast zuvor gesagt, dass die Leute bei BGE weiter arbeiten würden (weil Arbeit ja so geil ist und alle Arbeit ja so lieben). Und das habe ich widerlegt nichts anderes. ScheißJob ist nun mal relativ. Leider sind nicht alles Autorennfahrer, Schokoladentester oder irgendwas der gleichen. Wenn du eine Umfrage machen würdest, würden wahrscheinlich 80 bis 90 % der Leute aufhören zu arbeiten, wenn sie könnten. Dreh es einfach um und stell die Frage, würdest Du weiterarbeiten, wenn du 100 Mio im Lotto gewinnen würdest? Jetzt sag nicht ja. Also arbeiten die Leute natürlich um Geld zu bekommen und nicht weil die Arbeit so geil ist. Das ist die Ausnahme, alles andere naiv. Denn stellen wir die Frage, würdest du weiterarbeiten, wenn du 10 Mio? 1Mio? 1000 Eur? im Lotto gewinnen würdest?
Ja ich bin voll ekelhaft ich weiß. :Freak Du wirst im übrigen jeden Tag mit Geld erzogen. Denn geh doch morgen einfach mal nicht zu Arbeit? (ich nehme an, dass Du arbeiten gehst) Mal sehen was Dein Chef sagt und wie lange er dir Deinen Lohn weiterzahlst. Aber du gehst natürlich nur zur Arbeit, weil Arbeit Spaß macht und Du Deinem Chef gefallen willst und Du Dich zu Hause voll langweilen würdest. Natürlich ist Spaß der Arbeit ein wichtiger Faktor, aber den pekunären Punkt außer Acht zu lassen ist schlichtweg verzerrend.
Das Ziel ist also, dass alle machen können was Sie wollen? Willkommen in der Anarchie. Mir ist es wurscht, ob Du nackt durch den Wald tanzt und Deine Freiheit auslebst, solange ich das nicht für Dich finanzieren muss.
Kurz zu Mieten (was man tatsächlich nicht vertiefen sollte): Das Problem ist die Erwartungshaltung, dass alle das haben wollen, was andere haben und das auf der Eskalationsstufe, dass es ihnen andere auch noch finanzieren sollen. Dass der hartarbeitende Geringverdiener die Schnauze voll hat, wenn er sieht, dass er sich die Waschmaschine die Wohnung, die Kurzreise etc. vom Munde absparen muss, mit Raten abstottert etc. während andere zum Amt gehen und "einen Anspruch" auf Grundausstattung stellen, das ist für mich die einzige Form von "Neid" (wohl eher Ungerechtigkeit), die ich akzeptiere, aber nicht die Form des Neides, dass einer der zu nichts Bock hat, keinen Beitrag leistet sich darüber aufregt, dass andere mehr als er haben. Menschen sind nun mal als Wettbewerber aufgestellt. Wettbewerb ist aber nicht Gleichmacherei.
Wenn du dieses Ding jetzt BGE nennst, dann ists doch super. Dadurch gäbe es diesen kompletten doppelten Verwaltungsapparat Arbeitsamt+Jobcenter nicht mehr, es gäbe keine Zuschüsse. Die ganze Verwaltung der Kontrolle der Harz4-Empfänger würde ebenso wegfallen.
nein, mein sozialsystem ist bedarfsgerecht. da bekommen nur die geld, die geld brauchen. und auch nicht alle gleich, sondern wer mehr für die menschen geleistet hat, bekommt auch mehr. es gibt also bedingungen, die das ganze fair machen, im gegensatz zu einem bge, dass unfair (und unbezahlbar) ist.
ich würde das sozialsystem lediglich stark vereinfachen und anreize schaffen, freiwillig einen teil zur gesellschaft beizutragen. es wäre trotzdem ein sozialsystem wie jetzt und kein freibrief faul vor dem fernseher zu liegen, rtl2 zu glotzen und die allgemeinheit für seine eigene faulheit schuften zu lassen.
wenn du und deine freundin dann je eine sozialwohnung haben, dann eben auf eigene kosten und nicht mehr auf den kosten der allgemeinheit. der ist dann egal wie ihr mit eurem geld rumaast. wenn weg dann weg. die gleiche eigenverantwortung wie ein arbeitender mensche auch: betrag x ist da, den muss man sich selbst so einteilen, dass man klarkommt. wer meint in der münchener innenstadt wohnen zu müssen obwohl er dort keinen arbeitsplatz hat, pech, miete ist aus dem sockelbetrag zu entrichten. wer in nem kleinen dorf wohnt: glück, der kann sich statt ner kleinen wohnung vllt n kleines häuschen leisten, weil die mieten da einfach gering sind. wird nicht mehr geprüft. das geld gibt grundsätzlich eine menschenwürdige wohnung her, finden und mietpreis aushandeln ist eigenverantwortung. wer dann bei seinen eltern oder freunden unterkommt, hat halt viel mehr kohle über, aber dafür zahlt der steuerzahler ja auch nicht seine miete. keine prüfung, kein papierkram, eigenverantwortung. das ist damit gemeint.
du suchst dir immer das aus, was dir gerade argumentativ passt. Du hast zuvor gesagt, dass die Leute bei BGE weiter arbeiten würden (weil Arbeit ja so geil ist und alle Arbeit ja so lieben). Und das habe ich widerlegt nichts anderes. ScheißJob ist nun mal relativ. Leider sind nicht alles Autorennfahrer, Schokoladentester oder irgendwas der gleichen. Wenn du eine Umfrage machen würdest, würden wahrscheinlich 80 bis 90 % der Leute aufhören zu arbeiten, wenn sie könnten. Dreh es einfach um und stell die Frage, würdest Du weiterarbeiten, wenn du 100 Mio im Lotto gewinnen würdest? Jetzt sag nicht ja.
Dieser Meinung bin ich immer noch. In den bisherigen Studien ist das Gegenteil deiner Meinung herausgekommen (dabei ist meist von 1000€ die Rede, nicht von Luftnummern mit Millionen): 70-80% würden in ihren Job weiterarbeiten, nur etwa 10% würden ihren Job kündigen. (Lustigerweise: Wenn man fragt, ob sie glauben, ob denn der Nachbar weiterarbeiten würde, dann ist die Antwort meist nein. Also: Die meisten würden weiterarbeiten, aber die meisten denken, dass ihre Nachbarn es nicht machen würden. Soviel zum gegenseitigen Vertrauen in der Gesellschaft.)
Ich persönlich mag meinen Job sehr gern und denke, ich würde den selbst auch mit Millionen auf dem Konto weitermachen (in Teilzeit).
Das Absurde ist doch der hart Arbeitende, der sich die Kurzreise ersparen muss, dem Armen kein Grundeinkommen gönnt, es aber vollkommen ok findet (scheinbar), dass die Taschen der Reichen immer voller werden. Also warum diskutieren wir über die Unfairness, allen ein BGE zu geben statt über Managerboni?
_killy_ schrieb:
Mir erschließt sich nicht, warum auf einmal die Arbeitgeber durch ein BGE mehr zahlen sollten. Wenn dies das Ziel sein sollte, dann doch ganz simpel lieber den Mindestlohn anheben.
Ich muss zugeben, dass das nur eine Vermutung ist, die mir aber sehr plausibel scheint: Wenn niemand mehr zum Arbeiten gezwungen wird, dann werden beliebte Jobs, die Menschen eh gern machen, weniger Gehalt zu erwarten haben, während unliebsame Jobs, auf die keiner Bock hat, beliebt gemacht werden müssen: Entweder muss das Umfeld angepasst werden, oder das Gehalt.
Da in Deutschland der gesellschaftliche Wert von Arbeit noch viel zu hoch ist, um ein BGE umzusetzen, ist die Erhöhung des Mindestlohns und Entbürokratisierung, eine Verschlankung des Verwaltungsapparats "kurzfristig" natürlich anzustreben, aber langfristig wird "Vollbeschäftigung" eine nicht realisierbare Utopie.
@Lübke: Das klingt in der Tat nicht schlecht. Problematisch sind aber die Bedingungen. Sobald die ins Spiel kommen, müssen sie überprüft werden und es wird immer der Ruf nach Ausnahmen in Spezialfällen kommen. Danach wächst der Verwaltungsapparat.
Eine Erhöhung des Mindestlohn ist doch deutlich schneller umgesetzt als die komplette Umstrukturierung unserer Sozialsysteme sowie die Umstellung auf ein BGE. Alleine um das BGE einzuführen brauchst du Jahrzehnte ... alle Gesetzesänderungen, Umstrukturierungen etc.
Auch das BGE kommt ja nicht ohne eine Verwaltung aus, es muss ja weiterhin das BGE und die Empfänger verwaltet werden. Von der Geburt bis zum Tode ... Adressänderungen, Bankdatenänderungen etc.
Wenn es dir also nur um die Bezahlung geht, dann plädiere doch bitte für eine Erhöhung des Mindestlohns ... der ist übrigens an die tarifliche Entwicklung angeknüpft, so dass er sich letztes Jahr auch "automatisch" erhöht hat.
Weiterhin wird durch das BGE auch nicht die Löhne erhöht, eher reduziert da die Arbeitnehmer ja schon ein Basiseinkommen haben und sich durch Arbeit nur ein bisschen mehr Luxus-Bedürfnisse befriedigen lassen.
Problematisch sind aber die Bedingungen. Sobald die ins Spiel kommen, müssen sie überprüft werden und es wird immer der Ruf nach Ausnahmen in Spezialfällen kommen. Danach wächst der Verwaltungsapparat.
das ist schon richtig. da muss ein vernünftiger mittelweg gefunden werden. eine perfekte lösung gibt es schlicht nicht. aber das wäre meine persönliche vorstellung einer sehr guten lösung. ist halt rein subjektiv.