Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Solange man immer nur 10cm voraus denkt, wird man nicht verstehen was auf der Welt vorsich geht.
Das deutsche Rentensystem wurde im übrigen durch Gerhard Schröder zum Gunsten der Privatwirtschaft demontiert. Dies als Negativbeispiel für das Umlagesystem zu verwenden spricht einfach nur dafür, dass man sich nie mit der deutschen Geschichte auseinander gesetzt hat.

Immer wenn mir Menschen davon erzählen, wie schön es im Ausland ist, dann höre ich sehr genau hin. Es gibt immer etwas, dass dort schlechter als in Deutschland ist. Nur ist das für die Leute nicht wichtig, weil es nichts mit ihrem Leben zu tun hat. Keine Kinder zu haben ist hier ein gutes Beispiel, wieso dann Schulen finanzieren?

In meiner Kindheit gab es noch Berichte über kriegerische Auseinandersetzungen in Jugoslawien uns Kroatien. Und heute soll es besser sein wie Deutschland? Ich habe Zweifel.

Ich würde dir Thailand empfehlen. Da bekommst du am meisten für dein Geld.
 
Also nach meiner Meinung gibt es nicht zu viel, sondern zu wenig Nationalismus nach Schweizer Vorbild. Dieses mehr oder minder gewaltsame Zusammenpressen der Völker zu einer "großen Einheit" führte immer zu Krieg; das hat die Geschichte hinlänglich bewiesen. Immer wollte irgendein Herrscher die Völker gegen ihren Willen vereinen und immer gab es dann Krieg. Wieso? Weil dieser Doddel seine Vorstellung von der Welt ganzen Völkern aufzwingen wollte. Manche glauben gar, Sozialismus/Kapitalismus sei wichtiger als das Volk und wichtiger als Frieden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
weil ich die Entwicklung seit Jahren argwöhnisch beobachte.
Wieso wundert mich das jetzt nicht, du wirst doch immer argwöhnisch sobald es um Geld verdienen geht.
Du machst es einem Menschen, der sich in unserem vorhandenen System wohl fühlt, echt schwer in linken Positionen/Ideen/Vorstellungen auch nur ein klein positives/erstrebenswertes zu sehen.

DerOlf schrieb:
CB ist kein soziales Netzwerk für dich? Was denn sonst?
CB ist für mich eine Webeite auf der ich mich über PC Neuigkeiten informiere und ein Forum, bei sozialen Netzwerken denke ich an Faceboobk/Instagram/Twitter/Google+/etc, du hast aber Recht die Grenzen sind fließend.

and-ri schrieb:
Das deutsche Rentensystem wurde im übrigen durch Gerhard Schröder zum Gunsten der Privatwirtschaft demontiert.
Das ist richtig...

and-ri schrieb:
Dies als Negativbeispiel für das Umlagesystem zu verwenden spricht einfach nur dafür, dass man sich nie mit der deutschen Geschichte auseinander gesetzt hat.
...aber leider haben wir zur Zeit nichts anderes als dieses demontierte Rentensystem und wie ich schon schrieb ich fände es sinnvoller Kraft ins Rentensystem zu stecken als in ein BGE.

and-ri schrieb:
In meiner Kindheit gab es noch Berichte über kriegerische Auseinandersetzungen in Jugoslawien uns Kroatien.
Ich habe den Scheiß leider teilweise live erlebt.

and-ri schrieb:
Und heute soll es besser sein wie Deutschland? Ich habe Zweifel.
Wer hat behauptet das es dort insgesamt besser ist als in Deutschland ? Ich nicht.
Wirtschaftlich ist es dort auch heute noch eine Katastrophe, was meinst du wieso meine Eltern damals nach Deutschland gekommen sind und ich immer noch hier lebe ?
Das Wetter, die Landschaft und das Essen ist dort aber besser, wenn man eine gute Rente bzw. genug Geld hat kann man dort einen prima Lebensabend verbringen.
Es ist gut für alte Knochen wenn man in mediterranem Klima und nicht im feuchtkalten Deutschland lebt.

and-ri schrieb:
Ich würde dir Thailand empfehlen. Da bekommst du am meisten für dein Geld.
In Thailand habe ich aber kein Haus geerbt, so wie in Kroatien, abgesehen davon ist mein kroatisch besser als mein nicht vorhandenes thailändisch.
Es gibt einige günstige Länder mit besserem Wetter wo man einen schönen Lebensabend verbringen kann, wo man mit seinem Geld weiter kommt als in Deutschland.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
...aber leider haben wir zur Zeit nichts anderes als dieses demontierte Rentensystem und wie ich schon schrieb ich fände es sinnvoller Kraft ins Rentensystem zu stecken als in ein BGE.
Es gibt ja auch noch eine Private Vorsorge, bzw. Rentenversicherung die man abschließen kann und eine Betriebsrente ist heutzutage auch keine Seltenheit mehr. Was ich davon habe weiß ich natürlich auch erst in 30 bis 35 Jahren. Aber es gibt trotzdem mehr als nur dieses "demontierte Rentensystem".
 
Ich gebe noch zu bedenken, dass das BGE auch für Rentner gedacht war.
Die Idee war alle Absicherungssysteme zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.
Daher profitieren Rentner genauso wie Arbeitslose, aber auch Aufstocker, Auszubildene, Studenten, sogar der normale Arbeitnehmer.
Zumindest in seiner ursprünglichen Fassung.

Das Problem beim BGE ist aber,
dass man nicht weiß, wie es sich auf die Motivation der Menschen auswirken wird:
wird man überhaupt noch Leute im Niedriglohnbereich finden?
und dass man kaum verhindern kann, dass Menschen von Außen in unser System migrieren und so das Gleichgewicht gefährden ist.

Man weiß zu wenig für eine so große Veränderung.
Daher müssen sehr viele Studien und Simulationen durchgeführt werden.
 
Vor der gesetzlichen Kranken- und Sozialversicherung gab es NUR private Versicherungen. Meist Vereine, in denen sich einzelne Mitglieder ausgesuchter Berufsgruppen versicherten, WENN sie sich die Beiträge leisten konnten.
Viele Privatversicherer sind aus diesen Vereinen hervorgegangen.

Die Rückkehr zu diesem Modell halte ich daher für einen Rückschritt, denn die ganze Umlagenfinanzierte Staatsversicherung wurde geschaffen, um einen flächendeckenden Schutz hin zu bekommen ... das ist nämlich etwas, was die Privatwirtschaft nur dann hinbekommt, wenn bei jedem einzelnen Versicherten auf die ganze Versicherungsspanne gerechnet mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Geld reinkommt, als rausgeht.
Und das bedeutet heute wie vor knapp 150 Jahren, dass eben nicht alle Versicherungsschutz genießen ... es sei denn, man etabliert vor der Abschaffung der gesetzlichen Sicherungssysteme eine allgemeine Versicherungspflicht ... was in DE ja bereits passiert ist ... in dem Fall wird Absicherung ohne gesetzliche Systeme dann einfach nur etwas teurer.
Das kannman machen, aber man muss dann eben auch dafür sorgen, dass sich die Leute von ihrer Arbeit auch die privaten Absicherungssysteme ZUSÄTZLICH zu ihren Lebenshaltungskosten leisten können.
Und das bedeutet, dass die Löhne am unteren Ende massiv steigen müsen ... momentan haben wir zu viele Leistungsträger, die sich nichts "besseres" als das staatliche System leisten können.
Gleichzeitig braucht es eine überdachte Steuerprogression ... später in den Spitzensteuersatz und früher in die "Reichensteuer". momentan zahlen zu viele Leute 42% auf ihr Brutto.
Der Rest ist teile & herrsche ... das spaltet die Gesellschaft ... und da habe ich schon irgendwie was dagegen. Ich mags nämlich lieber ruhig.

Tomislav2007 schrieb:
Wieso wundert mich das jetzt nicht, du wirst doch immer argwöhnisch sobald es um Geld verdienen geht.
Du unterschätzt mich ... denn das , was ich da argwöhnisch beobachte, hat mit dem Geld nicht das geringste zu tun ... es geht mir dabei um gesellschaftliche Entwicklung ... und ja, dabei schaue ich natürlich besonders auf die jüngere Generation, denn das ist nunmal die Menschengruppe, die die zukünftige Gesellschaft stellt, und dann auch darüber mitentscheiden wird, was Rentnern "zusteht".
Ich mache mir einfach etwas Sorge, da ich in der Entwicklung der letzten Jahre vor allem eines erblicke ... die Überbetonung des marx'schen Fetischcharakters der Ware. Du bist, was du hast ... das ist heute wahrer, als noch vor 1960 ... deswegen widerspreche ich ja auch nicht, wenn jemand behauptet, die 68er Generation hätte die Situation verschlechtert ... denn das entspricht leider auch meiner Meinung.
Insgesamt haben wir heute (50 Jahre nach den 68ern) eine Jugend, die es für normal hält, für Geld zu lügen ... die sich teilweise sogar selbst fälschen, weil sie sich selbst in etwa so sehen, wie eine Litfaßsäule ... Werbeträger.
Dass das funktioniert ist nicht weniger logisch, als dass die jüngere Generation da voll drauf anspringt.

Man sollte sich mMn aber fragen, wohin diese Reise geht, und ob man da wirklich hin will. Die Wirtschaft (und damit auch die darum aufgebauten Wissenschaften) braucht man da nicht fragen ... die finden das Klasse ... und deswegen auch alternativlos.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Das kannman machen, aber man muss dann eben auch dafür sorgen, dass sich die Leute von ihrer Arbeit auch die privaten Absicherungssysteme ZUSÄTZLICH zu ihren Lebenshaltungskosten leisten können.
Und das bedeutet, dass die Löhne am unteren Ende massiv steigen müsen ... momentan haben wir zu viele Leistungsträger, die sich nichts "besseres" als das staatliche System leisten können.
Sicherlich sollte sich jeder von seinem Gehalt so etwas leisten können. Aber es ist auch nicht selten, dass Menschen, die es sich theoretisch leisten könnten, es sich nicht leisten wollen. Da ist dann ein jährlich neues Handy (wie du es selbst weiter unten ansprichst)
die Überbetonung des marx'schen Fetischcharakters der Ware. Du bist, was du hast ...
oder der jährliche Urlaub wichtiger.

Sicher gibt es Menschen, die sich sowohl das eine wie auch das andere Leisten können. Sicher gibt es Menschen, die sich weder das eine noch das andere Leisten können. Und es gibt viele, welche falsche Prioritäten setzten. Deshalb sehe ich auch das Bedingungslose Grundeinkommen eher argwöhnisch, weil es Menschen gibt, deren einzige Einnahmequäle das wäre, später zwar immer das neuste iPhone und tolle Klamotten haben, aber dafür unter der Brücke leben (da sie das Geld in keine Wohnung investieren) und im schlimmsten Fall verhungern.

Ich weiß, ein extremes Beispiel. Aber BGE hört sich für mich auch immer an, sobald der Staat das Geld überwiesen hat, hat er seine Sorgfaltspflicht erfüllt.
 
Das BGE sollte in meinen Augen vor allem erstmal der Altersarmut entgegensteuern, da die Bundesregierung mal wieder eine richtige Reform des Rentensystems (vor allem wegen der Blockkarde der Union) wohl wieder aussitzen wird. Die Zeit drängt!
Ich bin aber auch der Meinung, wer gesund und arbeitsfähig ist und "zumutbare" Arbeit (wie man das auch immer definieren will) verweigert, den sollten Bezüge vom Staat verweigert bzw. gekürzt werden können. ABER: Man muß dann auch von der Arbeit in WÜRDE Leben können. D. h. Nicht nur Miete+Strom+Essen.
 
CCIBS schrieb:
Ich weiß, ein extremes Beispiel. Aber BGE hört sich für mich auch immer an, sobald der Staat das Geld überwiesen hat, hat er seine Sorgfaltspflicht erfüllt.
DAS ist ein trauriger Fakt, denn dem Hartzer braucht man ja auch nichts abgeben ... der bekommt ja mehr als genug vom Staat, ohne dafür irgendwas zu tun, was nicht seine verdammte Pflicht ist ... und da man ja Steuern zahlt, hat man ja schon genug getan. Logisch, verständlich, legitim ... und trotzdem teilweise unschön, wenn man sich dann (immer wieder) anhören darf, dass man der Gesellschaft ja nichts bringt, weil man dem Staat eben kein Geld zahlen muss (ausser beim Einkaufen ... aber das machen alle ... ist also gerecht).

Was du ansprichst ist aber eben kein genuines Problem des BGEs, sondern eher ein allgemeines Problem unserer Konsumgesellschaft.
Diese Sorte Mensch ist ja nicht ganz zufällig entstanden ... und die Wirtschaft freut sich sicherlich über Menschen, die eben lieber alle 2 Jahre ein neues Smartphone kaufen (oder weitaus öfter), als sich vernünftig zu ernähren ... mit Billigstfood kann man ja auch Geld verdienen ... meist sogar mehr, als mit richtig guter Quali.
Die Wirtschaft würde keine Qualität liefern, wenn der Markt (der Kunde) das nicht verlangen würde. Einzelne Kunden verlangen aber heute keine Quali mehr. Die einen, weil die Produkte eh nicht lang genug Leben, dass die mangelnde Quali auffallen könnte, die anderen, weil sie eben wissen, dass sie sich die gute Qualität eben nicht leisten können (oder wollen) ... bei denen ist billig wichtiger als gut.

Ich würde eben keine 4,- für nen "Kaffee" bei Starbucks ausgeben (ich mag die Plörre halt einfach nicht) ... bei 250g fairtrade-Bio-Superfood Kaffee sieht das schon etwas anders aus ... dafür gebe ich auch 5,- ;)
Das gibt aber auch mehr, als einen Pappbecher voll ...

@Discovery_1:
Ich bin da zu 100% bei dir, bekomme es aber seit Jahren nicht so gut hin (offensichtlich) das auch anderen zu erklären. Ich habe nichts dagegen, dass Sanktioniert werden kann ... ich finde nur, dass es dem Amt obliegen sollte, die Berechtigung vorher ordentlich zu prüfen ... momentan obliegt das eher den Gerichten ... und wo kein Kläger da kein Richter.
Das Amt handelt mMn zu oft nach dem Grundsatz "versuchen kann man es ja mal" ... also nach den gleichen Prinzipien, wie halbseidende Abmahnanwälte und Phisher. Eigentlich sollte man aber auch hier nach dem allgemeinen Grundsatz handeln, "im Zweifel für den Angeklagten" ... das JC dreht das mMn zu oft komplett um (im Zweifel gegen den Angeklagten).

Dass Sanktionen Missbrauch verhindern können, habe ich nie bezweifelt (ich halte sie nur nicht für das beste und einzige Mittel) ... aber gleichzitig denke ich auch, dass die Sanktionsmöglichkeiten von den Mitarbeitern bei den JC zu leicht missbraucht werden können. Missbrauch bleibt Missbrauch ... ganz egal, wie man die genaue Form und die Rahmenbedingungen bewertet.
Man kann sich dagegen wehren, aber wie viele machen das? ... Wie viele WISSEN überhaupt, dass man das kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat es mit Kommunismus zu tun, wenn man fordert, dass auch die Institutionen eines Rechtsstaates sich genauso an die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit halten sollen, wie die Leistungsempfänger und die, die die Kosten dieses Systems tragen?
Rechtstaatlichkeit zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass sie für alle Bürger und Institutionen gleichermaßen gilt.

Behalt die Kommunismus-Keule für dich, sonst muss ich meine Nazi-Keule rausholen ;)
 
Hallo

CCIBS schrieb:
Es gibt ja auch noch eine Private Vorsorge, bzw. Rentenversicherung die man abschließen kann und eine Betriebsrente ist heutzutage auch keine Seltenheit mehr.
So etwas wie Riester, wo im Nachhinein eine Steuer auf die Auszahlung beschlossen wurde, wo man die max. mögliche Rendite vergessen kann und was mit einer Grundsicherung verrechnet wird ?
Was bringt eine private Vorsorge demjenigen der im Alter in die Grundsicherung rutscht und dem jegliche private Vorsorge mit der Grundsicherung verrechnet wird ?
Wer 2500€ Brutto verdient hat ca. 1650€ Netto was beim aktuellen Rentenniveau von 48% ca. 790€ Rente macht, derjenige rutscht in die Grundsicherung und hat von seiner privaten Vorsorge nichts bis nicht viel.
Private Vorsorge macht erst ab ca. 3000€ Brutto Sinn, darunter sind die Beiträge verlorenes Geld und man sollte das Geld besser unter dem Kopfkissen verstecken.

DerOlf schrieb:
Ich mache mir einfach etwas Sorge, da ich in der Entwicklung der letzten Jahre vor allem eines erblicke ... die Überbetonung des marx'schen Fetischcharakters der Ware. Du bist, was du hast ... das ist heute wahrer, als noch vor 1960 ...
In dieser Beziehung hat sich nichts geändert, das war schon immer so, es gibt nur einen Unterschied, es gibt mehr elektronisches Spielzeug.
Erinnerst du dich noch an die Zeiten als man auf dem Schulhof mit Adidas Turnschuhen und Lacoste/Boss Polo Shirts der größte war ?

Discovery_1 schrieb:
Das BGE sollte in meinen Augen vor allem erstmal der Altersarmut entgegensteuern
Da wäre ich sofort dabei, ein BRE (Bedingungsloses Renteneinkommen), das jeder nach 40 Arbeitsjahren bekommt.
Sagen wir mal 1000€ die mit nichts verrechnet werden und man bekommt das was man mehr verdient hat und seine private Vorsorge oben drauf.

Discovery_1 schrieb:
Ich bin aber auch der Meinung, wer gesund und arbeitsfähig ist und "zumutbare" Arbeit (wie man das auch immer definieren will) verweigert, den sollten Bezüge vom Staat verweigert bzw. gekürzt werden können.
Absolut meine Meinung und zum Glück wird es genau so gehandhabt, das dabei Fehler passieren ist leider so, Fehler passieren überall (vor allem menschliche).

Discovery_1 schrieb:
ABER: Man muß dann auch von der Arbeit in WÜRDE Leben können. D. h. Nicht nur Miete+Strom+Essen.
Da kann man jetzt darüber diskutieren was alles an materiellen Dingen zur Würde gehört, ich bin der Meinung das Hartz4 ein Leben in Würde ermöglicht.

and-ri schrieb:
Daher profitieren Rentner genauso wie Arbeitslose, aber auch Aufstocker, Auszubildene, Studenten, sogar der normale Arbeitnehmer.
Zumindest in seiner ursprünglichen Fassung.
Hier wurde von den BGE Befürwortern schon oft die Summe von 1000€ für ein BGE in den Raum geworfen und ich habe immer noch keine Antwort auf die Frage:
Was machen wir bei einem 1000€ BGE mit den Kranken/Behinderten/Pflegebedürftigen, die beim bedarfsorientierten Hartz4 deutlich mehr als 1000€ bekommen (Hartz4 + Mehrbedarf + Pflegeversicherung) ?

and-ri schrieb:
Das Problem beim BGE ist aber,
dass man nicht weiß, wie es sich auf die Motivation der Menschen auswirken wird:
wird man überhaupt noch Leute im Niedriglohnbereich finden?
und dass man kaum verhindern kann, dass Menschen von Außen in unser System migrieren und so das Gleichgewicht gefährden ist.
Genau das sind die Probleme weswegen ich gegen ein BGE bin.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Discovery_1 schrieb:
Das BGE sollte in meinen Augen vor allem erstmal der Altersarmut entgegensteuern, da die Bundesregierung mal wieder eine richtige Reform des Rentensystems (vor allem wegen der Blockkarde der Union) wohl wieder aussitzen wird. Die Zeit drängt!
In dem Fall wäre es aber kein BGE mehr im eigentlichen Sinn, sondern etwas anderes. Bzw. wenn ich es richtig interpretiere, möchtest du eine Rente, wo jeder gleich viel bekommt, egal wieviel er eingezahlt hat (oder überhaupt). Korrigiere mich, wenn mich irre.

DerOlf schrieb:
Was du ansprichst ist aber eben kein genuines Problem des BGEs, sondern eher ein allgemeines Problem unserer Konsumgesellschaft.
So gesehen, ja das BGE ist nicht das Problem. Nicht die Grundidee. Genauso wie bei vielen andere Dinge. Ich würde nicht einmal die Idee des Kapitalismus als Problem ansehen, nur was der Mensch daraus macht.

Der Konsum liegt in der Natur des Menschen. Gehen wir es ganz Primitiv an. Neben Atmen und Trinken ist Essen so ziemlich der wichtigste Konsum. Aber im Gegensatz zu Atmen und Trinken ist das Essen (offensichtlich) viel stärker mit dem Belohnungszentrum verknüpft. Sieht man ja besonders gut bei den Haustieren. Die freuen sich immer über ein Leckerli.
Zurück zum (Höhlen-)Menschen. Fand der Höhlenmensch früher etwas zum Essen und er aß es, bekam er vom Gehirn ein paar Glücksgefühle. Und fand er etwas süßes, also Zucker = Energie, noch mehr Belohnung.

Ein paar Jahrtausende später entwickelte er Kleidung und Werkzeug, welche Warm hielten, oder die Arbeit leichter machen. Ich bin mir sicher, das der Höhlenmensch (oder wie weit er nun entwickelt war. Vielleicht hatte er schon Hütten), freute er sich über das Tierfell, was ihn warm hielt, oder der Speer, welcher ihm die jagt leichter machte.
Das entwickelte sich über Jahrtausende, weshalb die Evolution das Belohnungssystem auf solche Dinge Sinnvoll anpassen konnte. So gesehen hatte das Verlangen nach Konsum für den Menschen früher einen Sinn und seinen Zweck.
Aber da sich der Mensch sich in den letzten 10.000 Jahren (oder gar nur 5.000 Jahre) sehr schnell entwickelt hat, kam die Evolution nicht mehr hinter her. Sprich, der Menschliche Körper glaubt noch immer, er müsste viel Zucker essen wenn er die Gelegenheit dazu hat, weil er Angst haben muss in die kommenden Tage keine Energiezuvor mehr zu bekommen. Und deshalb können Menschen jeden Tag Literweise zuckersüße Limonade trinken (ich will mich selbst da nicht ausschließen), ohne, dass es einem Zuviel wird.

Was ich damit sagen will ist, du kritisierst den Konsum, bzw. die Konsumgesellschaft und ich will auch nicht bestreiten, dass es dafür berechtigte Gründe gibt. Nur halte ich den Konsum für einen Teil der menschlichen Natur, welche auch noch in 1.000 Jahren ein Teil der Menschlichen Natur sein wird. Demnach, du kannst die Menschliche Natur nur schwer ändern, weshalb so etwas wie das BGE mit der Natur des Menschen konform gehen muss und nicht anders herum. Und in der Menschlichen Natur liegt es einfach, dass er das Konsumiert, was ihn Glücklich macht und nicht zwangsweise das, was ihm am Leben hält (auch wenn ironischerweise das vor 10.000 Jahren eigentlich der Zweck war). Und wenn man dann etwas wie das BGE einführt, braucht es auch Regeln und dann kann man eigentlich gleich am Gegenwärtigen System festhalten.

Tomislav2007 schrieb:
Private Vorsorge macht erst ab ca. 3000€ Brutto Sinn, darunter sind die Beiträge verlorenes Geld und man sollte das Geld besser unter dem Kopfkissen verstecken.
Auch das kann man machen.
 
Ich finde es ja schon lächerlich, dass nach 30 Jahren (Wiedervereinigung?) es immer noch Ost-/Westrente sowie Tariflöhne gibt.
Bis wann wollte man das geändert haben?
Nun zum eigentlichen Problem.
Um das System am laufen zu halten, ist eine Art des BGE's unvermeidbar.
Die Jobs in Zukunft werden eher weniger als mehr. In spätestens 100 Jahren wird es keine Taxi-/Lkwfahrer, Lokführer, Piloten, Chirurgen, Lehrer, Montagearbeiter, Müllmänner, Steuer-/Finanzberater uvm. nicht mehr geben.
Das alles kann und wird durch Maschienen ersetzt werden.
Ab dann muss man prakmatisch denken als Staat (oha wird von Politikern regiert).
Krankenkassenanzahl muss minimiert werden, Pensionen abgeschafft und eine Alternative muss her.
Man müsste einen Grundbetrag bekommen, von dem dann noch Kranken- und Plegeversicherung abgeht.
Alleine schon die Abschaffung vom Rest würde Tausende Arbeitsplätze kosten.
Um das zu kompensieren müssen Firmen und Farbriken anders besteuert werden, wo soll sonst das Geld für BGE herkommen. Das Problem mit der Motivation sehe ich nicht so, da man ja schon das Paradebeispiel Hartz4 hat.
Arbeit gibt es zurzeit genug, entweder man ist nicht qualifiziert oder man hat keine Lust. Das wird sich auch beim BGE nich ändern und in etwa gleich bleiblen zu der jetzten Hartz4 Motivation.
Das größere Problem ist eher, dass es Weltweit eingeführt werden müsste, sonst kommen die Menschen her (sozial Flüchtlinge) und die Firmen wandern ab (Produktionskosten).
Anhand dessen wird klar, dass man irgendwann ein BGE braucht, es aber nie einführen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
CCIBS schrieb:
In dem Fall wäre es aber kein BGE mehr im eigentlichen Sinn, sondern etwas anderes. Bzw. wenn ich es richtig interpretiere, möchtest du eine Rente, wo jeder gleich viel bekommt, egal wieviel er eingezahlt hat (oder überhaupt). Korrigiere mich, wenn mich irre.

Nein, ich meine ein BGE, die deutlich über den Hartz4-Satz liegt. Wer mehr eingezahlt hat, soll natürlich auch eine höhere Rente (bzw. BGE) haben. Mir geht's darum, wer mindestens 30 Jahre und mehr Vollzeit gearbeitet hat, darf im Alter nicht in Armut leben müssen. Und das was die in Berlin seit Jahrzenten mit der Rente verzapfen führt bei vielen Menschen zur Altersarmut. Viele werden trotz Rente noch Bittsteller beim Amt werden. Für so ein reiches Land wie Deutschland eine Schande!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Erinnerst du dich noch an die Zeiten als man auf dem Schulhof mit Adidas Turnschuhen und Lacoste/Boss Polo Shirts der größte war ?
Klar ;)
Bei uns waren das aber eben nicht "die größten", sondern eine eher bemittleidete Randgruppe ... so ist das halt an einer Schule, die eine Quote BRAUCHTE, damit da nicht nur Akademikerkinder rumgammeln.

Ich habe diese Konsumpfer mein ganzes Leben lang nicht beneidet. Polo-Shirts finde ich einfach hässlich ... durch ein bestimmtes Logo werden die Sachen für mich nicht schicker.
Aber ich weiß natürlich, dass einfachere Gemüter das ganz anders sehen ... die sehen den Unterschied, zwischen einem KIK-T-Shirt mit und ohne Markenlogo ... und die geben für das Logo auch gerne viel Geld aus.
Ich bin mir fast sicher, dass der größte Unterschied jehnseits des Preises im letzten Produktionsschritt liegt (im Logo).

Warum erkennt man die richtig teuren Klamotten nicht an einer dicken "teuer"-Leuchtreklame? Genau, Leuten, die richtig Kohle haben, wäre das eher peinlich ... der arme Strumpf hingegen ist stolz drauf, sich das leisten zu können. Ich glaube in Zeiten von Instagramm und Co ist das noch um einiges ausgeprägter, als in deiner oder meiner Jugend.
Huby9 schrieb:
Anhand dessen wird klar, dass man irgendwann ein BGE braucht, es aber nie einführen kann.
Es ist halt in fast allen Belangen so, wo sich etwas ändern müsste (im prinzip) ... alle sehen den Bedarf, alle wissen dass das was kosten wird ... aber niemand will das bezahlen ... also ändert sich nix.
Ist ja bei billigstproduktionen nichts anderes ... alle wissen, dass das beschissene Qualität ist ... alle wissen was gute Qualität kosten würde ... alle wollen für ihre Arbeit gut bezahlt werden ... dass das aber nur möglich wird, wenn die Menschen bereit sind, für Qualität zu zahlen, da hört es halt bei vielen auf.

Zusammengefasst kann man also festhalten, dass die Menschen gegen veränderungen sind, die sie was kosten, aber für Veränderungen, die ihnen helfen, sie aber NICHTS kosten. Das Geld dafür muss dann eben woanders herkommen ... bei Trumps Mauer z.B. aus Mexico, denn den hätte wohl keiner gewählt, wenn er die Frage "and who's gonna pay for it?" mit "YOU WILL ofc." beantwortet hätte.
Dass DAS sehr viel realistischer ist (auch völkerrechtstechnisch), das hat im Wahlkampf scheinbar die wenigsten Amerikaner interessiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Ich möchte bei den Sanktionen gegnüber H4 nochmal anknüpfen.
Ich halte die Sanktionen bei einem als Grundsicherung definierten Betrag für ein Angriff auf das Leben des Leistungsempfängers. Kürzt man ihm die Leistungen, welche genauso kalkuliert wurden, dass es zum Leben reicht, wird es nach der Kürzung nicht mehr zum Leben reichen. Stellt man auch noch die Mietzahlungen ein, kann man ihn gleich direkt ins Gefängnis stecken, dass wäre für alle einfacherer und sicherer.

Sanktionen sollten nicht auf die Entziehung der Lebensgrundlage abzielen.
 
Hallo

and-ri schrieb:
Sanktionen sollten nicht auf die Entziehung der Lebensgrundlage abzielen.
Doch es muss weh tun wenn jemand unentschuldigt nicht zu einem Termin (1x in 1-3 Monaten) erscheint oder ein Arbeitsangebot ablehnt, wem das nicht gefällt der soll arbeiten gehen und dem Jobcenter fern bleiben.
Ich will niemanden finanzieren, der nicht arbeiten will, der keine Lust hat zu Terminen zu erscheinen oder der jahrelang auf seine Wunsch/Traum Arbeitsstelle wartet (Die er nach jahrelangem Hartz4 sowieso nicht bekommt).

Grüße Tomi
 
@Tomislav2007:
Ich bin bei dir ... den persönlichen Angriff wird man dir wohl nicht mehr abgewöhnen.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Ich kenne NIEMANDEN, der auf seine Traumstelle wartet ... nur Leute, die nach "irgendwas" suchen, sich dabei natürlich auch auf ihren Traumjob bewerben, und sich von dir bei Misserfolg vorhalten lassen müssen, das sei allgemein der "falsche Ansatz".

Wo holst du eigentlich die Gewissheit her, dass die Masse der Hartz4-Empfänger nur wartet?
Eigene Erfahrungen? ... wie oft wirfst du anderen vor, dass die kein Maßstab sind?
Warum sollten gerade deine Erfahrungen da die große Ausnahme sein? ... mehr als unzulässige Evidenzerlebnisse sind das auch bei dir nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
den peersönlichen Angriff wird man dir wohl nicht mehr abgewöhnen.
Welchen persönlichen Angriff ?
Ich kann nichts dafür das du dich immer angegriffen fühlst wenn ich etwas allgemeines gegen Hartz4 Empfänger schreibe oder bist du der einzige Hartz4 Empfänger ?
Komm mal runter, ich nehme es doch auch nicht immer persönlich wenn du etwas allgemeines gegen Kapitalisten/Neoliberalisten schreibst.

DerOlf schrieb:
Wo holst du eigentlich die Gewissheit her, dass die Masse der Hartz4-Empfänger nur wartet?
Wo schreibe ich etwas von Masse oder Mehrheit ?
Ich schrieb:
Ich will niemanden finanzieren, der nicht arbeiten will, der keine Lust hat zu Terminen zu erscheinen oder der jahrelang auf seine Wunsch/Traum Arbeitsstelle wartet (Die er nach jahrelangem Hartz4 sowieso nicht bekommt).

Wie viele/wenige das sind ist mir egal, jeder einzelne ist einer zuviel.

Grüße Tomi
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben