Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Kurz ... im Umkehrschluss, es gibt der Staat mir persönlich zu viel Geld.
Die Stelle mit den unterschiedlichen Bedürfnissen hast du aber schon irgendwie wahrgenommen, oder?

Ich komme damit zurecht, weil ich über insgesamt 10 Jahre hinweg (im Studium) von weit weniger als 700 EUR gelebt habe ... das hat nur deswegen funktzioniert, weil ich von einem vorhandenen Zuverdienst eben nicht nur 150,- behalten durfte, sondern eben ALLES (abzüglich Steuern, falls fällig).

Wenn du denkst dass die Sätze zu hoch sind, dann "put it to the test" ... lebe einfach mal ein halbes Jahr von H4 ... danach unterhalten wir uns nochmal.

Die Arno Dübels dieser Welt waren nie mein Vorbild, deins etwa?

Wahrscheinlich bist du der Meinung, dass jede auskömmliche Stütze "zu hoch" angesetzt ist. Irgendwie überrascht mich das nicht besonders.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
ich will nur, dass du anerkennst, dass es aus dem konservativen Lager noch keine Innovationen gab ... der Konservatismus entwickelt sich nicht aus eigenem Antrieb, sondern nur durch äussere Einflüsse.
Das erkenne ich genau so wenig an wie du nicht anerkennst das aus dem linken Lager nur Träumereien und Phantasien kommen.

DerOlf schrieb:
Ich diskutiere eben nicht nur zum Spass, sondern nutze das Forum hier auch für meine eigene Meinungsbildung
....
Ich reagiere allerdings angepisst, wenn jemand sehr kurz angebunden auf eine Argumentation antwortet, die ich mir ja auch nicht einfach von jetzt auf gleich aus den Fingern sauge, sondern hinter denen bei mir oft Jahrhunderte Forschung stecken (verdichtet in den Ergebnissen der vieleicht letzten 50 Jahre). Ich erwarte eine Begründung ... und die sollte mehr beinhalten, als "so läuft es eben" ... mir geht es darum, genau dieses "so läuft es eben" zu verändern.
Bist du dir sicher das du mit deinem Anspruch an eine politische Diskussion in einem Computer/Technik Forum an der richtigen Adresse bist ?

DerOlf schrieb:
Genau das tust du eben betont nicht, wenn du einem auf Kapitalismuskritik nur damit antwortest, man solle mal einen Realistätscheck machen ... ich empfehle dir auch einen, allerdings in einer etwas anderen Realität, als deiner eigenen.
Im Gegensatz zu dir erkenne/anerkenne ich die einzige vorhandene Realität in der wir leben, ich verschwende meine Zeit/Kraft nicht mit Träumereien über das Glücksbärchiland.

DerOlf schrieb:
Du bist scheinbar so sehr auf Stabilität ausgerichtet, dass du lieber garnichts veränderst, als eine Änderung zuzulassen, die mit 5% Wahrscheinlichkeit für dich nichts verbessert.
Ist OK ... du bist halt konservativ, und willst daher nur konservieren (auch wenn du das sicher eher als Erhalten siehst ... von meiner warte aus, ist das das selbe).
Richtig, mir ist es wichtiger die vorhandene Stabilität (die uns ein sehr gutes Leben ermöglicht) zu erhalten, ich möchte nicht von einer linken Partei wirtschaftlich zugrunde gerichtet werden.

DerOlf schrieb:
aber in diesem Forum muss man es eben auch abkönnen, wenn verschiedene Realitäten aufeinander treffen.
Und genau das schaffst du nicht, du begibst dich direkt in die Opferrolle und schmollst wenn dir etwas nicht paßt.

DerOlf schrieb:
Tomi bezieht seine berechrtigte Kritik daran, dass auf seine Fragen nicht geantwortet wird, und er deswegen sich dazu auch nicht verpflichtet sieht, meist auf die Frage, was im BGE mit Kranken oder allgemein Mehrbedürftigen passieren soll.
Die Formel hat er selbst gepostet: Bei ihm Lautet sie "H4 + Mehrbedarf + Pflegeversicherung".
Nur der erste posten würde durch ein BGE ersetzt ... und damit ist die Frage hier schon mehrmals beantwortet worden ... die Antwort hat Tomi nur nie gefallen.
Das stimmt nicht, das wurde hier noch nie so ausgesagt.
Bisher wurde hier immer gesagt das für ein BGE sämtliche Sozialleistungen gestrichen werden sollen, dieses Einsparpotential war bisher eines der Hauptargumente bei der Finanzierung eines BGE.
Ihr BGE Befürworter konntet bis jetzt, unter der Bedingung das sämtliche Sozialleistungen gestrichen werden, kein überzeugendes Konzept zur Finanzierung vorlegen.
Wie soll dann ein BGE finanziert werden, wenn jetzt auf einmal nur Hartz4 und nicht sämtliche Sozialleistungen durch ein BGE ersetzt werden sollen ?

DerOlf schrieb:
Die Frage der Finanzierung ist momentan nicht zu beantworten ...
Solange Ihr BGE Befürworter diese Frage nicht beantworten könnt können wir ein BGE vergessen oder sollen wir einfach mal ein BGE starten ohne zu wissen ob wir es finanzieren können ?

DerOlf schrieb:
All das wurde hier bereits diskutiert ... und Tomi ist das beste Beispiel dafür, dass das mit der Union nichts werden wird ... denn die will auch diese "Missstände" irgendwie nur konservieren.
Wenn du unser sehr gutes Leben in Deutschland einen Missstand nennst, dann möchte ich nicht wissen wie du ein Leben in einem schlechten/armen Land nennst.

DerOlf schrieb:
Der Grudn ist auch klar, man möchte die potentiellen Wirtschaftsflüchtlinge lieber im Land behalten, denn besser diese Leute zahlen nur 10% von dem, was sie eigentich zahlen müssten, als dass sie garnichts zahlen.

Diese Argumentatonen sind hinlänglich bekannt ... und ich halte sie Für falsch, wenn sie eher dazu beitagen, dass besagte potentiellen Wirtschaftsflüchtlinge nur noch 5% wirklich zahlen müssen ... ich denke einfach 15% wäre gesellschaftlich gesünder und auch nicht der Genickbruch, als den man es sehr gerne darstellt.
Dann erklär uns doch mal wie du diese Wirtschaftsflüchtlinge, bei deinen geforderten drastischen Steuererhöhungen, davon abhalten würdest zu flüchten ?

Lipovitan schrieb:
Ein BGE würde mehr Freiheit für jeden Einzelnen bedeuten. Damit würde einhergehen, dass jeder auch etwas mehr Verantwortung für sich selbst tragen müsste.
Das sehe ich anders rum, aktuell muss ein Hartz4 Bezieher zumindest so tun als ob er Arbeit sucht, bei einem BGE könnte er sich zurück lehnen und die Arbeitssuche einstellen, das BGE würde er sowieso bekommen.

DerOlf schrieb:
Warum lassen sich die Versicherer denn dann drauf ein, wenn 100,- einfach "zu wenig sind"?
Weil die verringerten Krankenkassenbeiträge der Hartz4 Empfänger von den höheren Beiträgen der arbeitenden Krankenkassenmitglieder quersubventioniert werden.
Wir Arbeitnehmer zahlen mehr damit die Beiträge von Hartz4 Empfängern so niedrig sind.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Wahrscheinlich bist du der Meinung, dass jede auskömmliche Stütze "zu hoch" angesetzt ist. Irgendwie überrascht mich das nicht besonders.

klar sind sie zu hoch und weißt du was, eigentlich könnte ich ein auf Aufstocker machen ( sind zwar nur 20 Euro ) und die GEZ Befreiung mit nehmen. aber ich pfeif drauf

und nein ich bin kein Niedriglöhner, ich arbeite Teilzeit
 
Mustis schrieb:
Wenn jeder nur 180€ im monat beim bge zahlt, wie soll das gkv system dann funktionieren? Oder sind kinder dann nicht mehr kostenfrei mitversichert etc. Bzw. Zahlen arbeitnehmer dann auch mehr? Etwas mehr info bitte.

Im übrigen ist das mit dem freiwillig und den 180€ mehr oder weniger ein platzhalter tarif. Keine echte versicherung... schon gar nicht für jeden und ohne hürden.

Zunächst mal könnte man bei einem BGE wie bisher auch zur Berechnung der GKV Beiträge das Einkommen als Grundlage nehmen. Das ist bisher auch der Fall, da bei einer freiwilligen Versicherung derzeit von einem Mindesteinkommen von 1.015 Euro ausgegangen wird. So berechnet sich auch der aktuelle Beitrag.

beiträge.JPG

Und das GKV System wird auch mit BGE gemäß Solidaritätsprinzip funktionieren, da jeder prozentual von seinem Einkommen gleich viel beiträgt.

Und natürlich ist die freiwillige Versicherung ein ganz normaler Tarif. Man hat hier keinerlei Nach- oder Vorteile. Leistungsruhen gibt es erst wenn man Säumig ist und seine Beiträge nicht zahlt.

Natürlich müsste man dennoch Änderungen am Beitragssystem der GKV vornehmen, da es Bedürftige gibt die entsprechend zu entlasten sind. Hier habe ich bereits auf Ermäßigungen hingewiesen.

Tomislav2007 schrieb:
Das sehe ich anders rum, aktuell muss ein Hartz4 Bezieher zumindest so tun als ob er Arbeit sucht, bei einem BGE könnte er sich zurück lehnen und die Arbeitssuche einstellen, das BGE würde er sowieso bekommen.

Ein Glück das hier Finnland schon einen Test durchgeführt hat aber uns noch nicht die Ergebnisse mitgeteilt hat. Ich bin mir sicher, dass man hier schon Erfahrungen sammeln konnte.

Was spricht übrigens gegen einen Test in Deutschland um eigene Erfahrungen zu sammeln?

Bisher scheitert die Diskussion hier genau an diesem Punkt. Wir haben keine Erfahrungen damit und die Finanzierbarkeit wird immer wieder in Frage gestellt. Letztere Frage wird hier nie einer Beantworten können, da es den Leuten schlicht an der Kompetenz mangelt dies hinreichend zu beantworten.

Das muss man den Leuten aber auch nachsehen und ich sehe hier auch nicht den Zwang die Diskussion erst weiter zuführen wenn diese Frage geklärt wurde.
 
Hallo

Lipovitan schrieb:
Ein Glück das hier Finnland schon einen Test durchgeführt hat aber uns noch nicht die Ergebnisse mitgeteilt hat. Ich bin mir sicher, dass man hier schon Erfahrungen sammeln konnte.
Diverse BGE Experimente in Finnland, Kanada, USA und anderen Ländern wurden abgebrochen, ich glaube nicht das man das getan hätte wenn die Experimente erfolgreich gewesen wären.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mincome
https://www.n-tv.de/panorama/Dauphin-war-die-Stadt-ohne-Armut-article15287556.html
https://grundeinkommenbonn.de/wiki/index.php/Grundeinkommen_-_Umsetzungsbeispiele_weltweit
https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen#Testprojekte_und_ähnliche_Modelle

Lipovitan schrieb:
Was spricht übrigens gegen einen Test in Deutschland um eigene Erfahrungen zu sammeln?
...
Wir haben keine Erfahrungen damit und die Finanzierbarkeit wird immer wieder in Frage gestellt.
Warum soll man etwas ausprobieren wenn man nicht weiß ob und wie man es finanzieren kann ?
Legst du beim einkaufen Dinge in deinen Einkaufswagen von denen du nicht weißt ob du sie dir leisten kannst ?

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Schlechtes Beispiel. Das BGE ist gewiss ein Risiko, daher ist es wichtig Erfahrung zu sammeln und vor einer bundesweiten Einführung zu wissen wie die Wirtschaft, die Gesellschaft und andere Länder darauf reagiert.

Und die Finanzierung kann man nicht seriös berechnen wenn man nicht wie die genannten Faktoren reagieren.

Inwiefern Tests des BGE aus anderen Ländern auf Deutschland übertragbar sind, dass vermag ich nicht zu beurteilen.

Machen Unternehmen übrigens genauso bevor sie ihre Produkte auf den Markt werfen. Und wenn das Produkt gut ist aber das Kapital für eine Markteinführung nicht ausreicht dann leiht man sich Geld.
 
Lipovitan schrieb:
Machen Unternehmen übrigens genauso bevor sie ihre Produkte auf den Markt werfen. Und wenn das Produkt gut ist aber das Kapital für eine Markteinführung nicht ausreicht dann leiht man sich Geld.
Ich weiß jetzt nicht ob ich dich richtig verstehe, aber auf den Staat übertragen bedeutet das Neuverschuldung und das anhäufen neuer Schulden, weil man sagte, solange man durch Wirtschaftswachstum die Zinsen tilgen kann ist alles gut, ist in meinen Augen so ziemlich die größte Sch***e gewesen, welche sich die Staaten erlaubt haben, denn nach der letzten Finanzkriese hat es viele dann richtig hart erwischt. Selbst Deutschland und wir kamen letztlich im vergleich zu vielen anderen noch halbwegs gut weg.
Und ich bin wirklich froh, dass erkannt wurde, dass man nicht nur keine neue Schulden machen darf, sondern, dass man sie abbauen muss.
Deshalb ist es für mich ein NoGo wieder neue Schulden zu machen, nur für ein sehr riskantes Experiment.
 
@CCIBS:
Neuverschuldung lehnst du für Deutschland also ab ... OK, das tue ich auch ...
Was hältst du aber von der Neuverschuldung Griechenlands, Irlands, Spaniens, und vieler vieler anderer Länder.
Ist das dann alles OK, weil ist ja nicht Deutschland, und die deutschen Banken verdient auch kräftig mit daran, dass diese Länder ihre Kredite wahrscheinlich NIE werden zurückzahlen können (als Gläubiger fährt Europa und AUCH Deutschland noch immer die gleiche Politik ... solange du deine Zinsen bezahlt kriegst, bekommst du auch weitere Kredite).

Was ist wohl besser für die Bank ... ein sterblicher Schuldner, der seine Schulden bezahlt, oder ein unsterblicher Schuldner, der nur die Zinsen zuverlässig bezahlt.
Erst wenn die Zinstilgung gefährdet ist, bekommst du Probleme mit der Bank, denn mit den Zinsen aus NICHT gezahlten Krediten verdienen die nunmal einen ganzen Batzen Geld ... Quasi aus dem nichts ... die haben da nur ein bisschen Geld "hingegeben".

Menschliche Schuldner sterben irgendwann (ich weiß auch das ist geregelt ... bekommt man eigentlich Erbschaftssteuer auf geerbte Schulden?) ... aber an nicht reduzierten Staatsschulden kann die Bank Geld verdienen, bis sie schwarz wird.

Ich finde diesen ganzen Kreditwahnsinn scheiße, und deswegen bin ich gegen Neuverschuldung. Egal in welchem Land ...
DAS will die deutsche Finanzindustrie nicht, denn die verdient da momentan viel zu gut dran, also darf sich der Staat auch nicht so wirklich dafür einsetzen, dass sich auch andere Länder nicht weiter verschulden (von NEU verschulden kann man bei nur sehr wenigen Ländern der Welt reden)
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Ich finde diesen ganzen Kreditwahnsinn scheiße, und deswegen bin ich gegen Neuverschuldung. Egal in welchem Land ...
DAS will die deutsche Finanzindustrie nicht, denn die verdient da momentan viel zu gut dran, also darf sich der Staat auch nicht so wirklich dafür einsetzen, dass sich auch andere Länder nicht weiter verschulden (von NEU verschulden kann man bei nur sehr wenigen Ländern der Welt reden)

Keine Bank in Deutschland verdient derzeit an den Staatsschulden der Bundesrepublik ... bei negativen Zinssätzen zahlen die Banken der BRD hingegen sogar noch Geld ... erst bei 7 jähriger Kreditlaufzeit bekommt die Bank für ihren Kredit 0,2% Zins p.a. - KLICK
 
Ich sprach ja nicht davon, dass deutsche Banken an deutschen Staatsschulden verdienen.

Ich sprach nur davon, dass deutsche Banken an Staatsschulden anderer Länder als Deutschland gut mitverdienen und das das eben nur dann eine sichere Einnahmequelle ist, wenn das andere Land (eines davon) wirtschaftlich einigermaßen stabil bleibt (damit die Zinsen zuverlässig getilgt werden können), gleichzeitig aber nicht so stark floriert, dass es seine Schulden effektiv abbauen könnte, denn in dem Moment würden ja auch die Zinseinnahmen des Gläubigers effektiv sinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
@CCIBS:
Neuverschuldung lehnst du für Deutschland also ab ... OK, das tue ich auch ...
Was hältst du aber von der Neuverschuldung Griechenlands, Irlands, Spaniens, und vieler vieler anderer Länder.
Ist das dann alles OK, weil ist ja nicht Deutschland, und die deutschen Banken verdient auch kräftig mit daran, dass diese Länder ihre Kredite wahrscheinlich NIE werden zurückzahlen können (als Gläubiger fährt Europa und AUCH Deutschland noch immer die gleiche Politik ... solange du deine Zinsen bezahlt kriegst, bekommst du auch weitere Kredite).
Ich bin allgemein und für alle Länder dafür, dass sie keine neue Schulden machen. Kaputtsparren sollen sich die Staaten natürlich auch nicht, weshalb ich nicht erwarte, dass jedes Land von heute auf morgen keine neuen Schulden macht, wenn sie sich es nicht leisten können. Es sollte aber das langfristige Ziel sein und das schließt riskante Experimente aus. Das ist für mich kein Grund neue Schulden zu machen.
 
@DerOlf

Dann bitte zeig mir doch mal die Bonds, die so toll sind dass die Banken daran mitverdienen??? Bei Griechenland gab es ein Haircut ... Schuldenschnitt von afaikt 40% ...

Klugscheißmodus an:
-> Staats-Bonds werden meist von Versicherungen oder Pension-Fonds gekauft
-> Banken investieren sehr sehr ungern in Staats-Bonds, da diese Eigenkapital binden - deutlich mehr als sie zur Eigenkapitalverzinsung beitragen
-> die EK Hinterlegung ergibt sich indirekt, da mit Basel III auch die Bilanzsumme ab ein bestimmten Wert EK Pflichtig ist
-> deshalb haben sich Banken aus der Staatsfinanzierung im Zuge von Basel III zurückgezogen ... schon gute 5 Jahre her
 
Basel III kannte ich bisher noch nicht ... und vor allem wusste ich nicht, dass die Banken sich tatsächlich aus so einem Geschäft zurückziehen würden ... aber doch sicherlich nicht ohne vorher noch die zahlbaren Optionen einzusammeln (also mit möglichst wenig Verlust zu verkaufen), oder?

Und wenn schon, dann sind es jetzt halt Fonds die daran mitverdienen, wenn Länder verschuldet bleiben. Mir gings nicht so sehr darum, WER daran mitverdient, sondern darum, dass daran verdient wird, wenn Staaten ihre Schulden eben NICHT loswerden.

Es geht mir ja eher darum, dass ein Kredit, der lange nicht zurückgezahlt wird, eben auch keine schlechte Einnahmequelle darstellt ... man bekommt (hoffentlich - Risiko) den Kredit zurück (egal wann) und bis dahin sind Zinsen fällig. Man gibt also den Betrag X (Kredit) und bekommt dafür den Betrag X + Z (Zinsen) zurück.
Je länger die tatsächliche Laufzeit des Kredites, desto höher ist Z ... und damit der Betrag, den man insgesamt zurückbekommt.
Die Laufzeit bei vielen Staatsbonds ist potentiel unendlich ... und dadurch ist auch Z potenziell unendlich ... auch bei negativem Leitzins, denn der wird nicht ewig negativ bleiben können.

Das beste Beispiel ist doch D Trump ... "too big to fail" ... die Banken haben irgendwann gemerkt, dass sie mit D. Trump mehr verdienen, wenn sie ihm einfach weiter Kredite gewähren, statt ihn wegen bestehender Kredite bis aufs letzte Hemd auszuziehen.
Das ist der gleiche Mechanismus. Ich sehe das sogar relativ wertfrei ... es ist halt so ... und wenn man das weiß, dann sollte man sich lieber nicht so hoch verschulden, dass man es nicht zurückzahlen kann, denn dann bedeutet das eben, "die Bank gewinnt".

Zu deinem Beispiel ... auch nach dem Schuldenschnitt wird Griechenland die Kredite wohl nicht zurückzahlen können ... dadurch ist lediglich gewährleistet, dass die griechische Wirtschaft für die Zinstilgungen aufkommen kann. Man verdient jetzt zwar weniger, aber wenigstens verdient man weiter ;)

Dass die EK-Unterlegung nach Basel III in Zeiten des negativen Leitzinses einem Banker garnicht schmeckt, ist klar ... das schmälert schließlich seine Gewinne ... und OMG ... er muss tatsächlich mehr für sein Risiko haften, als vorher ... eine absolute Frechheit.
Nebenbei halte ich 6% EK-Unterleguing für einen Witz. Dadurch sind noch immer Kredite möglich, die das vorhandene Kapital um das 16fache übersteigen.
Das ist hier aber auch nicht das Thema.

BGE-Finanzierbarkeit ... hätte man eventuell den Rettungsschirm für die Banken so gestalten sollen, dass das Geld nur als Kredit nach der art des Dispositionskredites auf Girokonten gewährt wird ... mit ca. 12% Zinsen ... ich denke die paar hundert Milliarden wären Monate später schon wieder da gewesen, wo sie herkamen ... oder die Banken wären lieber Pleite gegangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf

Die Banken haben Verluste beim Rückzug aus den Staatspapieren gemacht ... aber nur marginal. Somit keine Angst.

Die Versicherungen und Pensionsfonds bereichern sich natürlich nicht an der "Staatsfinanzierung". Bei Versicherungen sind es die Versicherungsnehmer denen das Geld zugute kommt ... der typische Lebensversicherung+Kapitalaufbau Vertrag und bei den Pensionsfonds ist es die betriebliche Altersvorsorge der Arbeitnehmer.
"Das Volk finanziert somit den Staat". ;)
-> sieht man ganz schön am Beispiel von Japan - die haben eine sehr hohe Staatsverschuldung aber ein sehr geringen Zins, weil fast alle Staatsschulden durch Japaner als Anleger getragen werden

Zu Griechenland - man verdient nichts mehr, sondern man reduziert den Verlust durch den Schuldenerlass.

Ansonsten hast du bzgl. Banken und EK Unterlegung keine Ahnung. Dort ist alles durchreguliert was sie überhaupt machen dürfen und was nicht. Auch die Begrenzung der Kreditvergabe.

Das Banken gerettet wurden ist mir aber auch zu wieder. Damit hat man schwache Konkurrenten am Leben gehalten - wie Commerzbank - und dies wirkt sich bis heute noch auf die Deutsche Bank aus. Hätten die Privatleute halt kein Geld vom Staat bekommen - sorry, Risiko muss halt jeder tragen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei
@_killy_ :
Bei welcher bank stehst du auf der Gehaltssliste?
ich verstehe deine Argumentation sehr gut ... ich kenne sie auch schon zur Genüge ... und zwar von Bankern (eigentlich exklusiv von denen).

ich sage dazu nur, Geld, welches man nicht einnimmt ist nicht gleich Verlust sondern erstmal nur geringerer Umsatz ... das ist die gleiche belämmerte Logik wie bei der Rechteverwertung. Ein nicht verkauftes Medium bedeutet nichtmal Verlust in höhe des Produktionspreises (das Produkt ist ja noch da und kann verkauft werden), und erst recht nicht in höhe des Verkaufspreises ... schon garnicht in höhe des tausendfachen Verkaufspreises.

Und jemandem Geld zu leihen, der es ganz sicher nie wird zurückzahlen können, ist mMn kriminell.

Die Alternative zu der Schadensbegrenzung durch Schuldenschnitt auf 40% wäre der Totalverlust der Optionen gewesen ... und das macht die Einigung auf 40% zur eigentlichen Verlustbegrenzung..

Wie bei den Steuerhinterziehern ... besser die zahlen hier zu wenig, als garnichts. Danach sieht die Bilanz nämlich einfach mal besser aus, als ohne diesen "zu kleinen" Posten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf

Bin studierter Banker und hab einige Jahre im Bank-Controlling gearbeitet. Bin da aber mittlerweile raus aus der Branche. Man kann sich ja auch weiterentwickeln. ;)
Und ansonsten war ich bei einer Bank beschäftigt die vernünftige Risiko-Steuerung gemacht hat - wo der Verlust in der Finanzkrise nicht so hoch war - und dann wird die Konkurrenz gerettet. Dass stößt einen schon sauer auf. Es wurden ja die "Zocker" gerettet und der Ruf aller Banker aber versaut. Plötzlich waren alles Zocker und man wurde als Raffgierig hingestellt. Dem ist aber nicht so!
 
Ihr schweift gerade etwas vom eigentlichen Thema ab. Mir ging es nur darum, dass man das BGE nicht über Neuverschuldung finanzieren darf, auch nicht als Experiment.

Was ich mir vorstellen kann ist, wenn der Staat keine neue Schulden macht, alles mit den Jahreseinkommen der Steuer gezahlt wurde und auch Sinnvolle Investitionen gemacht wurden. Und vielleicht sogar neben Zinsen die Schulden etwas getilgt wurden. Und wenn dann noch etwas übrig bleibt, kann der Staat den Überschuss an die Bürger auszahlen. Nehmen wir an, der Staat hat 8,2 Milliarden Überschuss im Jahr, dann bekommt jeder Bürger 100 €. Ich weiß, das ist weit weg von den 12.000 € welche sich manche Vorstellen.

Aber das ist auch ein Ansatz, den man mal in Betracht ziehen kann, außer immer nur "alles oder nichts".
 
Da kann der Staat das lieber mal in gescheite Sachen wie (Straßen)Infrastruktur, Bildung etc stecken anstatt den für einzelne Kleckerbetrag auszuzahlen. Oder irgendwelche Gebühren verringern, worüber sich die Leute mehr freuen würden.
 
Darum schrieb ich auch, wenn alles gezahlt ist +Sinnvolle Investitionen. Darunter fallen auch Infrastruktur und Bildung.

Gebühren sind an Leistungen gebunden. Es ist eigentlich nicht Sinn der Sache diese Quer zu finanzieren.
 
@_killy_:
Du hast also nicht zu den Zockern gehört? Das adelt dich (und das meine ich wirklich ernst) und deine Bank ... mach mal nen bisschen Werbung für die ;)

Solche Banken sind mir weitaus lieber, als welche die zwar hohe Gewinne versprechen, sich dafür aber auch regelmäßig verspekulieren.
Ich bin mir dnatürlich darüber im klaren, dass unser System ohne Banken nucht funktionieren kann ... denn im Grunde läuft unsere gesammte Wirtschaft momentan auf Pump (und das tut sie auch schon eine ganze Weile).

An deinem Beispiel kann man allerdings sehen, dass sogar innerhalb des Bankensystems Bereiche gibt, die offenbar "gleicher" sind als andere.
Am brutalsten finde ich die gesamtgesellschaftliche Tragweite ... wer die Schweine rettet, und die Guten der gleichen Rufschädigung aussetzt, die sie Schweine verdient haben, der braucht sich nicht wundern, wenn das Feld letztlich nur noch von Schweinen bewirtschaftet wird ... denn die haben da ja wenigstens was von ... nämlöich hohe Gewinne (solange es läuft) und staatlich abgefederte Risiken (falls was schief läuft).
Ich halte das für gefährlich ... und die Bankenrettung war zwar vielleicht nötig, aber definitiv in der dargebotenen Form ungesund.

Mit extra 100,- im Jahr habe ich nicht mehr Geld ... ich meine, dass sind 8,33 im Monat oder 27c am Tag, die man dadurch mehr hätte ... den meisten fällt es wohl mehr auf, wenn die MwSt um 1% angehoben wird ... egal wie man diese Steigerung nun berechnet.
Da bin ich aber auch der Meinung, dass der Staat dieses Geld weitaus besser verwenden kann, als davon jedem Bürger täglich EIN Brötchen zu finanzieren.
Ergänzung ()

CCIBS schrieb:
Gebühren sind an Leistungen gebunden. Es ist eigentlich nicht Sinn der Sache diese Quer zu finanzieren.
Dann sage mir mal, wie die Akteneinsicht zur Offenlegung der Parteifinanzen (insb. der Spenden) bitte die Gebühren von ca. €24.000,- rechtfertigen solllen, die allein für die Akteneinsicht angeblich anfallen ... oder gibt es diese Gebühren, damit die leute beim Anblick dieser Summe lieber doch nicht so genau hinschauen?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben