Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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@Kausu
Was hat das mit FDP Wähler zu tun? Die Ideen gehen auf Kosten des unteren und mittleren Mittelstandes und der ist sicher nicht FDP Wähler.
Das sind einfach wieder mal populistische Ideen der SPD, die der Normalo dann irgendwann finanzieren soll.
 
Kausu schrieb:
Die neuen Vorschläge sind nur der Rundumschlag um nicht in die Vergessenheit zu geraten.
Und DAS ist nur ein Allgemeinplatz, um einer Antwort aus dem Wege zu gehen - obwohl du wahrscheinlich Recht hast, dass die SPD momentan alles versucht, um noch irgendwelche Wählerpotenziale auszubuddeln.
 
Hier unterhalten sich doch sowieso immer nur die gleichen-muss ich da wirklich jedesmal meinen Standpunkt neu vortragen?

Also ich bin gegen diese neue Mindestrente, da mir 1. die Bedürftigkeitsprüfung fehlt und 2. ich es mit meinem Verständnis nicht zusammenkriege, warum jemand der jahrelang nur wenig eingezahlt hat - ja sei es die berühmte Frisörangstellte auf ein Niveau gehoben werden soll, wie jemand der es vielleicht auf 1000€ geschafft hat.
Wenn derjenige diesen Aufschlag noch zusätzlich kriegt, dann könnte man drüber reden aber so würde ich mich ziemlich veralbert vorkommen, wenn Teilzeitangestellte, Geringverdiener auf mein Niveau gehoben werden.



"Ich will, dass ihre Leistung höher bewertet wird", sagte der Minister. "Jemand, der Jahrzehnte lang hart gearbeitet hat, hat das Recht, deutlich mehr zu bekommen als jemand, der nicht gearbeitet hat."

Das Problem ist, dass selbst der Minister es entweder nicht verstanden hat oder unterschlägt um Potential abzuschöpfen.

Es ist egal, wie lange jemand gearbeitet hat - es kommt auf den Verdienst an. Wie oft habe ich schon gehört "ich habe meine Leben lang gearbeitet und der nur xx Jahre".
Mag sein - aber er scheint eine große Summe mehr eingezahlt zu haben und reicht dadurch vielleicht mit 10-20 Jahren.

Leider mag ich den Begriff nicht aufgrund seiner geschichtlichen Relevanz aber ich kann nicht umher an Gleichmacherei zu denken.
 
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Reaktionen: Smartin
ThomasK_7 schrieb:
Was geht denn bei den neuen Vorschlägen der SPD im Detail in die falsche Richtung?

Wer, wenn nicht die Reichen, soll die zusätzlichen Kosten tragen?
Ziemlich viel, aber wir müssen nicht die gleiche Diskussion immer wieder führen. Wahrscheinlich wurde sie schon 200 mal hier in diesem Thread geführt. Nur kurz,
"kein Druck mehr auf junge "Arbeitssuchende"" (völlig falsches Signal)
"Anhebung des Mindeslohns auf 12 Eur" (ungerecht)
"Solidarrente oder Grundrente" (ungerecht, auch wenn es gerechter gegenüber denjenigen ist, die nie etwas eingezahlt haben)
"Kindergrundsicherung" (in der geplanten Form ungerecht bzw. das falsche Signal)
"Recht auf Heimarbeitsplatz" (geht's noch? Das sollte wohl eine Entscheidung des Arbeitgebers in Abstimmung mit seinem Arbeitnehmer sein)
Ergänzung ()

@Kausu
gut dann haben wir die gleiche Meinung, ich verstehe dann nur die "Spitze" mit der FDP nicht.
 
War keine Spitze sondern Übertreibung. Wenn alle Parteien immer mehr nach links rutschen und ich keine Afd oder Grüne wählen will...dann bleibt nicht mehr so viel, jedenfalls von den großen Parteien, übrig.
 
Mir fehlen (wie eigentlich immer) ein paar Begründungen,
Smartin schrieb:
"kein Druck mehr auf junge "Arbeitssuchende"" (völlig falsches Signal)
Warum ist es das falsche Signal ... bzw. was ist gewonnen, wenn man den Druck wie bisher immer nur weiter erhöht?
Smartin schrieb:
"Anhebung des Mindeslohns auf 12 Eur" (ungerecht)
Sind 12 EUR wirklich ungerechter, als 8,50 ... oder 5 EUR oder 0,50 EUR?
Ich verstehe ja, dass man mit einer Marktregulerung wie einem Mindestlohn ein Problem hat, mit meinem Bild von Gerechtigkeit hat dieses Problem aber nur sehr wenig zu tun.
Smartin schrieb:
"Recht auf Heimarbeitsplatz" (geht's noch? Das sollte wohl eine Entscheidung des Arbeitgebers in Abstimmung mit seinem Arbeitnehmer sein)
So wie ich das verstanden habe, geht es lediglich darum, dass Arbeiten, die technisch auch im Homeoffice erledigt werden können auch dort erledigt werden sollten ... das spart nämlich unendlich viele Kilometer unnötiger Wege.
Man hätte es eleganter lösen können ... z.B. um durch eine Erhöhung der Pendlerpauschalen um ca,. 200% ... dann würden die AG wohl alles in homeoffice erledigen lassen, was irgendwie geht ... denn das wäre dann insgesamt billiger.

Natürlich gibt es sensible Arbeitsbereiche, deren Inhalte man nicht "quasi"-Öffentlich über ein Netzwerk teilen müssen sollte ... aber die meisten Daten sind nicht ansatzweise für irgendwen ausserhalb der Firma interessant ... vielleicht für die Finanz- und Gewerbeaufsicht ... aber vor denen hat doch niemand was zu verstecken (wers glaubt ...).
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Mir fehlen (wie eigentlich immer) ein paar Begründungen

Meinst du mich?

Bei Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Unfallversicherung gibt es Sachleistungen. Die anderen Leistungen sollen den ehemaligen Lebensstandard zu einem gewissen Prozentsatz sichern.
Sei es die Arbeitslosenversicherung oder Rentenversicherung. Bei dem Beispiel der Frisörin wird aber nichts gesichert sondern einfach angehoben. Was aber eigentlich während des Arbeitslebens hätte passieren müssen. Zum Beispiel durch Berufswechsel. So erhält die Person unverhältnismäßig mehr, als jemand der gerade so auf 1000€ kommt. Der letztere hat das System um ein gutes Stück mehr gestützt.
Ergänzung ()

Oder anders formuliert
Person Auf zählt ungefähr 300 Rentnerbeiträge (inkl AG) Person B aber 500. Natürlich kriegt der zweite mehr Rente.
Laut dem Modell hat er aber jahrelang umsonst mehr eingezahlt.
 
Danke für Deine Antwort Smartin.
Ich muss mir Deine Punkte erst einmal im Detail durcharbeiten, das kann ein paar Tage dauern. Ich habe es mir bislang nur in Bezug auf Grundrente angesehen und finde es nicht ungerecht, sondern einen Ausweg auf die Frage der anstehenden zukünftigen generellen Arbeitszeitverkürzung. Über die Höhe der Aufstockung kann man sicherlich streiten, aber die ganzen Szenarien mit der pro Forma angestellten Zahnarztgattin o.ä. sind doch lediglich Anstachelung zur Neidkultur. Die betreffende Personengruppe der so Bevorteilten ist doch wohl sehr gering. Auch sind nach Verkündung sehr sinnvolle Vorschläge in Bezug auf Abstufung dieser Grundrente von anderer Seite gekommen und das die SPD das alleine durchdrücken kann, geht ja gegen Null. Hauptsache es kommt Bewegung in die Rentenproblematik. Die CDU hat vor mehr als 10 Jahren gesagt, in dieser Hinsicht müsse etwas getan werden und nichts ist passiert!

Dagegen ist die Grundaussage des Vorschlages, 35 Jahre lang beitragspflichtig gering entlohnte Arbeit lohnt sich für die Rente, in meinen Augen lobenswert. Genau so wie die Finanzierung dieses Betrages aus allg. Steuermitteln.

Ebenso lobenswert finde ich die geplante Steuerhöhungen für Spitzenverdiener und die längere Bezugszeit für ALG1 und die Fortbildungsangebotspflicht.
 
DerOlf schrieb:
Mir fehlen (wie eigentlich immer) ein paar Begründungen,
ganz einfach weil ich nicht zum x mal das gleiche diskutieren will.
DerOlf schrieb:
Warum ist es das falsche Signal ... bzw. was ist gewonnen, wenn man den Druck wie bisher immer nur weiter erhöht?
Weil man das pauschal nicht so machen kann. Wenn einer keine Ausbildung, "am besten" nicht mal einen Schulabschluss hat, warum soll er sich dann drucklos auf der sozialen Hängematte ausruhen dürfen? Der soll gefälligst irgendwas arbeiten und nicht auf sein "Traumjob" warten, "weil alles andere unter seinem Niveau ist".

DerOlf schrieb:
Sind 12 EUR wirklich ungerechter, als 8,50 ... oder 5 EUR oder 0,50 EUR?
Ich verstehe ja, dass man mit einer Marktregulerung wie einem Mindestlohn ein Problem hat, mit meinem Bild von Gerechtigkeit hat dieses Problem aber nur sehr wenig zu tun.
ja das ist ungerecht. Weil der "Mittelstandsdepp", der eine Ausbildung gemacht hat und damit 2500 Eur brutto erzielt, auf das Gleiche Bezahlniveau "gehoben" ist, wie der Hivihilfsarbeiter ohne Abschluss ohne Ausbildung, und damit die Arbeitsleistung des Mittelständlers obsolet ist. Soviel zu "sozialer Gerechtigkeit". Es wird nur danach geschaut, dass der "unten" sozial aufgefangen ist, aber bei dieser Gleichmacherei wird vergessen, dass derjenige, der bislang über diesem Niveau war, auf dem gleichen Niveau liegt. Ergo=> Ausbildung und Arbeit lohnt sich nicht mehr. Und auch der Studierte, der bislang 5000 Eur verdient, bekommt keine Gehaltserhöhung von 30%. Warum soll man bitte 10 Jahre in Ausbildung Studium etc investieren, um dann am Ende 500Eur netto mehr in der Tasche zu haben, als derjenige, der gar nichts geleistet hat?

DerOlf schrieb:
Bei dem Punkt gebe ich dir auf eine gewisse Weise sogar Recht ... es sollte ein Ding zwischen AN und AG sein.
Das diese sich jedoch nicht als Gleichberechtigte gegenübersitzen, sollte klar sein ... ist so ähnlich wie beim Einkaufen ... und da ist der Preis auch nicht einfach eine Sache zwischen Verkäufer und Kunde (jedenfalls bei uns nicht).
Das hat auch nichts mit "Gleichberechtigung" zu tun. Der AG bezahlt den AN für eine Arbeitsleistung. Warum soll er sich bitte vorschreiben lassen müssen, wie der AN die Leistung erbringt? Warum soll der AG zig 1000de von Eur in Heimarbeitsplätze investieren, wo er keinerlei Zugang mehr zu seinen AN hat? Wo keine Teamarbeit mehr möglich ist bzw. massiv erschwert wurde. Sollen Supermarktverkäufer demnächst Heimarbeit machen dürfen? Das ist doch alles totaler Schwachsinn, der da wieder hochgekommen ist.
 
Kausu schrieb:
Dann hätte ich nicht @Smartin zitiert ... also:
Nein, du warst nicht gemeint.
Kausu schrieb:
Bei dem Beispiel der Frisörin wird aber nichts gesichert sondern einfach angehoben. Was aber eigentlich während des Arbeitslebens hätte passieren müssen. Zum Beispiel durch Berufswechsel.
Und was ist das Ergebnis, wenn das Friseure tatsächlich tun würden.
Genau ... entweder es gäbe bald keine Frieseure mehr ... oder ein Friseurbesuch würde massiv teurer werden.

Das ganze könnte man auf sehr viele Bereiche übertragen, in denen momentan zu schlecht bezahlt wird, um eine ordentliche Altersversorgung (oberhalb einer Grundsicherung) zu gewährleisten ... sollen die dann auch alle einen Berufswechsel machen?
Wer macht dann die Arbeit?
Und vor allem bleibt die Frage, wer all die Jobs schaffen soll, die dann gut genug bezahlt würden.

@Smartin: Der einzige Schwachsinn, bei dem es mir ein bisschen hochkommt, sind deine Beispiele.
Wo gibt es denn ungelernte Hivihilfsarbeiter? ... ich kenne keinen einzigen.
Jeden Menschen auf einem Hilfsarbeiter-Job, den ich in den letzten Jahren gefragt habe, erzählt mir fast die selbe Geschichte ... 10 Jahre Schule ... Abitur ... Studium ... Arbeitslosigkeit ... Hilfsarbeiter.
Seltsam ist auch, dass die im Studium nie ein Problem hatten, Jobs zu finden ... sogar in den Bereichen, für die sie sich spezialisiert haben.
Tja ... das lag wohl daran, dass Studenten NOCH billiger sind, als Schwarzarbeiter.
Am schönsten sind die, die es irgendwann mal geschnallt haben, und dann versucht haben, eine Lehrstelle zu finden ... "überqualifiziert" ... und das wahrscheinlich schon nach dem ersten Jahr in der Oberstufe.
Mittlerweile steht den Handwerksbetrieben scheinbar das Wasser bis zum Hals ... gut so, denn genau das bewirkt Änderungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ThomasK_7 schrieb:
Danke für Deine Antwort Smartin.
Ich muss mir Deine Punkte erst einmal im Detail durcharbeiten, das kann ein paar Tage dauern. Ich habe es mir bislang nur in Bezug auf Grundrente angesehen und finde es nicht ungerecht, sondern einen Ausweg auf die Frage der anstehenden zukünftigen generellen Arbeitszeitverkürzung. Über die Höhe der Aufstockung kann man sicherlich streiten, aber die ganzen Szenarien mit der pro Forma angestellten Zahnarztgattin o.ä. sind doch lediglich Anstachelung zur Neidkultur. Die betreffende Personengruppe der so Bevorteilten ist doch wohl sehr gering. Auch sind nach Verkündung sehr sinnvolle Vorschläge in Bezug auf Abstufung dieser Grundrente von anderer Seite gekommen und das die SPD das alleine durchdrücken kann, geht ja gegen Null. Hauptsache es kommt Bewegung in die Rentenproblematik. Die CDU hat vor mehr als 10 Jahren gesagt, in dieser Hinsicht müsse etwas getan werden und nichts ist passiert!

Dagegen ist die Grundaussage des Vorschlages, 35 Jahre lang beitragspflichtig gering entlohnte Arbeit lohnt sich für die Rente, in meinen Augen lobenswert. Genau so wie die Finanzierung dieses Betrages aus allg. Steuermitteln.

Ebenso lobenswert finde ich die geplante Steuerhöhungen für Spitzenverdiener und die längere Bezugszeit für ALG1 und die Fortbildungsangebotspflicht.
Grundrente ist ein Thema für sich. Muss einer, der gearbeitet hat, mehr Rente haben, als einer der nie gearbeitet hat? => Ja definitiv
Aber allein an den 35 Jahren festzuhalten, ist Quatsch, warum soll der Teilzeitbeschäftigte mit 35 Jahren Minirentenbeitrag auf mitunter das gleiche Niveau angehoben werden, wie der Vollzeitbeschäftigte mit 35 Jahren (aber ohne Aufstockung). Im Ergebnis führt das nur zu Ungerechtigkeiten. Und ganz ehrlich. Ich zahle als Gutverdiener über 1000 Eur monatlich an Rentenbeitrag und komme ebenfalls auf 35 Jahre, weil ich mindestens bis 67 wenn nicht bis 70 arbeiten muss. Meine Rentenprognose liegt aktuell bei 1500 Eur. Ist es gerecht, dass ich als einer, der die ganzen Jahre das System gestützt hat, dicke Beiträge bezahlt, dann im Ergebnis mal 500 Eur mehr hat, als der, der nichts oder wenig eingezahlt hat? Und dann zum Dank seine Rente auch noch anteilig versteuern darf, weil er über den Freibeträgen liegt. Ich komme mir mittlerweile nur noch verarscht und abgezockt vor. An den "Normalverdiener denkt keiner mehr". Die haben 0 Lobby.

Ergänzung:
Und nochmal die Frage: Wo soll das Geld herkommen. Es werden bereits jetzt 80 Mrd Eur der Rente durch Steuergelder refinanziert/bezuschusst. 2025 werden es nahezu 180 Mrd Eur sein. Das funktioniert doch alles nicht mehr ansatzweise.
https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...dem-bundeshaushalt-in-die-rente-15767947.html
Ergänzung ()

@DerOlf
ich ignoriere Deinen Beitrag. Weil ich dir schon 3 Mal gesagt habe, dass Du aufhören sollst, Deine Beiträge im Nachhinein zu ändern. Ich scrolle nicht immer zurück und schaue, was Du ggf. noch ergänzt oder abgeändert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf

Du bist aber genauso gut im ignorieren von Fragen. Nochmal Kurzfassung. Ist es nicht ungerecht für jemanden der durchschnittliche Einzahlung hat , dass derjenige der wenig eingezahlt hat aufs gleiche Niveau gehoben wird?
 
ThomasK_7 schrieb:
Was geht denn bei den neuen Vorschlägen der SPD im Detail in die falsche Richtung?
[...]

Gerade junge Hartzer lassen sich ohne massive Sanktionen nicht "motivieren".

Ansonsten muss gegen Missbrauch vorgegangen werden - und nicht einfach noch mehr Geld verteilt werden.


Quelle: Ich habe sehr guten Einblick in die Jobcenter des Rhein-Neckar-Kreises...

Edit: Zum Homeoffice:
Ich finde es nervig. Ständig muss ich mit Leuten telefonieren und sehe weder Mimik noch Gestik. Das behindert meine Arbeit. Abgesehen davon, dass sich Leute so einfacher einem Gespräch entziehen können.
 
@Smartin:
Eine Staffelung ist notwendig, das sind sich wohl alle einig ... aber eben nicht eine Staffelung, die dafür sorgt, dass die Rentner von ihrer Rente nichtmal sterben können (wäre zu teuer), nur weil ihre Arbeit eben nie mehr wert war, als sie zum Leben dringend brauchten.

Natürlich sollte es Unterschiede bei der Rente geben und natürlich sollten die am Arbeitseinkommen hängen ... wenn sich letztere aber in eine Richtung entwickeln, wo die Rente einfach vorne und hinten nicht reicht, dann ist das Rentenmodell vielleicht der Falsche Ansatzpunkt ... aber immer noch besser, als weitere Arbeitskräfte nach 35-40 Jahren in die Altersarmut zu entlassen.

@Kausu:
Natürlich wäre das ungerecht ... aber ist es weniger ungerecht, wenn jemand sein leben lang gearbeitet hat und am ende von seiner Rente trotzdem nicht leben kann? ... und ich spreche nicht von Teilzeit sondern von Vollzeit.
Auch diese Medaille hat zwei Seiten.
Sollte jemand, der 35-40 Jahre eingezahlt hat, nicht auch davon leben können, ohne dass der Staat ihn bezuschussen muss?
Sollte der nicht von seiner Rente in etwa so gut leben können, wie jemand, der nur 4 Jahre lang das zehnfache eingezahlt hat ... oder 10 Jahre lang das vierfache?
Ungerecht ist das ganze erst in dem moment, wo er genauso gut von seiner Rente leben kann, wie jemand der 35-40 Jahre durchgängig mehr eingezahlt hat.
Aber irgendwie habe ich hier nicht das Gefühl, dass die Argumentation in die Richtung geht ...

Dass Unterschiede bestehen sollten, ist klar ... dass es unfair wäre, diese Unterschiede einfach zu nivellieren, ist ebenfalls klar ... dass es aber eben nicht gerechter ist, viele Menschen trotz lückenloser Erwerbsbiografie zu einem Altersdasein knapp unter dem Existenzminimum zu zwingen, das sollte ebenfalls indiskutabel sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt nur wenige Rentner, die wirklich arm sind. (Link hinter Paywall, lohnt sich aber):
https://www.bild.de/bild-plus/polit...t-es-den-rentnern-wirklich-60022510.bild.html

"[...]Im September vergangenen Jahres bezogen nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 552 090 Personen Grundsicherung im Alter, das Hartz IV der Rentner. 552 090 von rund 21 Millionen Rentnern, 2,6 Prozent. In der Gesamtbevölkerung ist der Anteil der Hartz-IV-Empfänger rund doppelt so hoch.[...]"

"[...]Es mag hart klingen: Aber wer nie eingezahlt hat, bekommt im Alter kein Problem mit der Rente. Der hatte ein Problem mit seinem Erwerbsleben.[...]"

Ich kann und werde hier leider nicht mehr zitieren. Es geht aber unter anderem auch darum, dass viele Beamte, Selbstständige wie Ärzte und Anwälte etc. Minirenten beziehen, gleichzeitig aber auch extreme Pensionen etc. und so Statistiken verfälschen, da sie irgendwann mal kurz angestellt gearbeitet haben.
 
Idon schrieb:
Ob man durch Werkverträge und damit Outsourcing Geld spart oder nicht kommt immer auf die jeweilige Situation an.

Ich halte es für moralisch falsch. Viel lächerlicher ist aber, dass viele Werkverträge zumindest zum Teil schlicht verdeckte Arbeitnehmerüberlassungen sind, weil sich Lastenhefte gar nicht so umfangreich gestalten lassen bzw. es der menschlichen Natur entspricht, Anweisungen auch entgegen des eigentlichen Ablaufplanes entgegenzunehmen und auszuführen.[...]

Man spart nie Geld. Man verschiebt nur die Risiken und das kostet.

Ein "Minijobber" kostet einen Unternehmer beispielsweise 594,23 € - Maximum. Durch den Mindestlohn ist geregelt wie viel der dafür maximal arbeiten darf. Also 47 Stunden, bei voller Flexibilität diesen Mitarbeiter für quasi beliebige Tätigkeiten einzusetzen. Die Kosten Pro Arbeitnehmer darunter zu senken ist schlicht unmöglich.

Ich war jetzt einige Jahre im Bereich Dienstleistungen angestellt, ich habe noch die Zeit vor der Regulierung der Werkverträge mitbekommen. Das Leben in der de-facto-ANÜ war eigentlich sehr angenehm, weil man sich im Zweifelsfall über den kurzen Dienstweg Aufgaben oder Informationen besorgen konnte oder über die eigene Firma Tätigkeiten Ablehnen auf die man eher weniger Lust hatte. Meine Zeit bei diesem Auftraggeber hat den Faktor 4-5 mal so viel gekostet wie ein eigener Mitarbeiter mit 5 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Die Regulierung des Ganzen war dennoch notwendig und richtig, das Problem ist aber, dass im Projektgeschehen mit verschiedenen Gewerken diese Grenzen kaum scharf zu ziehen sind. Auch hier: Der Auftragnehmer hat ein vielfaches dessen dafür bezahl, als hätte er das Projektteam selbst angestellt. Das ist ihnen dann aufgefallen, als das Team sich in alle Winde zerstreut hat als die Firmenpolitik gegen die Mitarbeiter gerichtet hat.
Ich muss dazu sagen, dass ich in einem Bereich arbeite, bei dem es eher um Spezialisten und Fachwissen geht, und ich lieber in einem mittelständischen Betrieb mit lockerer Atmosphäre arbeite als in einem Konzern bei dem man 80% der Zeit Businesstheater spielt.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Wo gibt es denn ungelernte Hivihilfsarbeiter? ... ich kenne keinen einzigen.
Jeden Menschen auf einem Hilfsarbeiter-Job, den ich in den letzten Jahren gefragt habe, erzählt mir fast die selbe Geschichte ... 10 Jahre Schule ... Abitur ... Studium ... Arbeitslosigkeit ... Hilfsarbeiter.
Wie oft sollen wir das noch durchkauen ?
https://deutsches-schulportal.de/bi...wei-millionen-junge-menschen-ohne-ausbildung/
Zitat:
"Demnach lag die Quote der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne Berufsausbildung im Jahr 2016 bei 14,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 1 Prozent. Absolut betrachtet waren 2,13 Millionen der jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss, 180.000 mehr als im Vorjahr."

https://www.news4teachers.de/2016/0...l-der-jugendlichen-ohne-ausbildung-stagniert/
Zitat:
"Der Anteil der Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung oder Abitur sank in den vergangenen Jahrzehnten kaum. Er liegt bei den heute 25- bis 34-Jährigen bei 13 Prozent – bei den 55- bis 64-jährigen sind es 14 Prozent."

Mit bunten Bildchen:
https://www.vgsd.de/wp-content/uploads/2016/10/161025_ALquote_nach_Qualifikation.png
https://www.wiwi-treff.de/Job-Trend...tchancen-fuer-Akademiker/Artikel-3770/drucken
https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...este-schutz-vor-arbeitslosigkeit-1328275.html

DerOlf schrieb:
Mittlerweile steht den Handwerksbetrieben scheinbar das Wasser bis zum Hals ... gut so, denn genau das bewirkt Änderungen.
Überhaupt nicht, denen geht es blendend, die sind für Monate bis Jahre ausgebucht.
Den Kunden steht das Wasser bis zum Hals, weil die wochen- bis monatelang auf einen Handwerker warten müssen.

DerOlf schrieb:
Warum ist es das falsche Signal ... bzw. was ist gewonnen, wenn man den Druck wie bisher immer nur weiter erhöht?
Wie oft sollen wir das noch durchkauen ?
Wenn man diejenigen belohnt die nicht arbeiten wollen dann animiert man nur noch mehr auch nicht arbeiten zu gehen.
Man sollte Hartz4 so weit runter kürzen das es nur noch für minimales Essen/Trinken reicht, am besten Lebensmittelgutscheine, dann müssen die arbeiten weil es nicht anders geht.
Dieses Vollkasko all inclusive Leben muss aufhören und nicht noch weiter ausgebaut werden, zum Glück kommen diese Ideen nur von bedeutungslosen Parteien wie der SPD oder Die Linke.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
@B.XP

Natürlich kann man dadurch Geld sparen. Sicher nicht bei Fachkräften die man über Hays oder gar Spezialisten (oder Scheinselbstständigkeit...) einkauft, aber bei ganz normalen Tätigkeiten - Fuhrpark, Hausmeister, Küchen etc.

Da geht es nicht um die reinen Lohnkosten, sondern insbesondere um (uralte) Tarifverträge mit hohen Betriebsrenten etc.

Ein guter Teil dieser Arbeitnehmerüberlassung ist bei uns und bei den mir bekannten Unternehmen weggefallen, weil man diese Tätigkeiten schlicht nicht alle in Werkverträge überführen konnte. Vieles geht eben nur mit Direktionsrecht, gleichzeitig ist das aber zu anspruchsvoll, als dass man alle 8,99 Monate rotieren kann.

@Tomislav2007

Ich würde jungen Menschen gar nichts geben. Nur dann sind sie motiviert - nämlich zuerst einmal die Sprache zu erlernen, was für einen erheblichen Teil der Grund ist, warum es mit gar keinem Job klappt. Der zweite Grund ist dann massive Unzuverlässigkeit.
 
Hallo

Idon schrieb:
Ich würde jungen Menschen gar nichts geben. Nur dann sind sie motiviert - nämlich zuerst einmal die Sprache zu erlernen, was für einen erheblichen Teil der Grund ist, warum es mit gar keinem Job klappt. Der zweite Grund ist dann massive Unzuverlässigkeit.
Gar nichts wenn sie noch bei den Eltern wohnen, sobald sie alleine leben sollte es nur Miete und Lebensmittelgutscheine geben.
Ich sehe die Jugend zum Teil sehr kritisch (natürlich nicht alle), das einzige wichtige ist das Smartphone und die Playstation, ansonsten kommt da nicht viel, vom "Ghettodeutsch" ganz zu schweigen.
Ich habe es vor kurzem geschrieben, ich würde es begrüßen wenn man die Wehrpflicht wieder einführt, die hat schon so manchen erzogen und diszipliniert, die Eltern versagen mittlerweile zu oft.
Ich habe das auch schon geschrieben, das Problem sind nicht die älteren Hartz4 Empfänger die schon verloren haben, wir müssen verhindern das die alten die nächste Hartz4 Generation heran zieht.

Dank dem Selbstmord der SPD können wir sicher sein das es die nächsten Jahre/Jahrzehnte kein BGE geben wird, ich sehe bei der nächsten Wahl CDU/Grüne oder CDU/AfD, tschüss Traum vom BGE.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Um ehrlich zu sein ist das doch ein uralter Hut. Jede Generation (wer kennt nicht diesen angeblichen Sokrates Ausspruch) hat über die ach so schlimme Jugend geschimpft.

Ich habe persönlich öfters mit welchen zu tun und der große Teil ist freundlich und hilfsbereit. Man darf sich nicht von dem Gruppenverhalten irritieren lassen.... da habe ich früher auch mit Freunden komische Sachen gemacht und auch ziemlich komisch geredet... ich sage nur neben Metal mochte ich 90er Rap.

Wehrpflicht war nichts für mich. Ich wollte mir nicht von irgendjemand Befehle geben lassen, nur weil er zufällig sich für 12 Jahre verpflichtet hat und nun Unteroffizier oder sowas ist. Vor einem Kampfgedienten Veteran hätte ich da eher Respekt.

Ein großes Problem bei den Jungen ist, dass bei Sanktionen auch die Miete nicht mehr gezahlt wird. Das hat schon einige Räumungen und Insolvenzverfahren und Obdachlosigkeit erzeugt. Diese Sachen sollten dann automatisch an den Vermieter gezahlt werden
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Nur dann sind sie motiviert
Die Frage ist nur wozu sie dann motiviert sind. Ich glaube wenn man ihnen alles, also auch essen und Wohnung, streicht dann ist der Schritt zur Kriminalität nicht mehr weiter,
Ich bin ehrlich. Hätte ich keine Möglichkeit meine Wohnung zu behalten und würde hungern müssen... ob ich da immer redlich bleiben würde...
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
Sollte jemand, der 35-40 Jahre eingezahlt hat, nicht auch davon leben können, ohne dass der Staat ihn bezuschussen muss?
Sollte der nicht von seiner Rente in etwa so gut leben können, wie jemand, der nur 4 Jahre lang das zehnfache eingezahlt hat ... oder 10 Jahre lang das vierfache?
Ungerecht ist das ganze erst in dem moment, wo er genauso gut von seiner Rente leben kann, wie jemand der 35-40 Jahre durchgängig mehr eingezahlt hat.

Am Ende geht es bei der Rente um Entgeltpunkte und wie schnell man die erreicht ist unerheblich. Du beziehst dich eben auf die Jahre „35-40 Jahre gearbeitet „ ich beziehe mich da auf das Einkommen und daher finde ich es nicht ungerecht wenn beide ( also der mit 35 Jahren und mit 5 Jahren) das gleiche erhalten. Rentenpunkte werden nicht nach Jahren vergessen sondern nachdem Einkommen und daraus errechnete Punkte.
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Ich finde es nervig. Ständig muss ich mit Leuten telefonieren und sehe weder Mimik noch Gestik. Das behindert meine Arbeit. Abgesehen davon, dass sich Leute so einfacher einem Gespräch entziehen können.

Also bis auf das letzte Detail liebe ich deshalb Homeoffice. Keine langweiligen Gespräche mr oder Babyfotos oder Jubiläumssammlerei mehr. Endlich/ einfach meine Arbeit...Achtjährigem und kein Radiopop mehr.
 
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