Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Hallo

Kausu schrieb:
Um ehrlich zu sein ist das doch ein uralter Hut. Jede Generation (wer kennt nicht diesen angeblichen Sokrates Ausspruch) hat über die ach so schlimme Jugend geschimpft.
Das stimmt in der Tat, das Problem ist das die heutige Jugend nicht nur rebbelisch und feierwütig ist, die vernachlässigen leider zu oft komplett Ihr eigenes Leben (Schule/Beruf).

Kausu schrieb:
Ich habe persönlich öfters mit welchen zu tun und der große Teil ist freundlich und hilfsbereit.
Das ja aber leider oft auch lustlos, desinteressiert, undiszipliniert und oft auch strunzdumm und faul.
Wenn die sich für Schule/Beruf nur annähernd so interessieren würden wie für Smartphone/Playstation, dann hätten wir keine jugendlichen Hilfsarbeiter.
Du glaubst nicht wie oft ich Bewerber erlebt habe (Ausbildung) die im Gespräch, wenn ich was erzähle/erkläre, auf einmal das Smartphone raus holen und anfangen zu tippen, Tschüss der nächste bitte.

Kausu schrieb:
da habe ich früher auch mit Freunden komische Sachen gemacht und auch ziemlich komisch geredet... ich sage nur neben Metal mochte ich 90er Rap.
Wir haben damals auch gesoffen und Mist gemacht, aber wir sind trotzdem zur Schule/Ausbildung gegangen (OK das ein oder andere mal auch noch besoffen) und haben diese abgeschlossen.

Kausu schrieb:
Ein großes Problem bei den Jungen ist, dass bei Sanktionen auch die Miete nicht mehr gezahlt wird. Das hat schon einige Räumungen und Insolvenzverfahren und Obdachlosigkeit erzeugt.
Selbst schuld wenn die Arbeitsangebote ablehnen und/oder nicht zu Meldeterminen erscheinen.

Kausu schrieb:
Diese Sachen sollten dann automatisch an den Vermieter gezahlt werden
Das sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall so gemacht werden.

Kausu schrieb:
Die Frage ist nur wozu sie dann motiviert sind.
Entweder Arbeit...

Kausu schrieb:
Ich glaube wenn man ihnen alles, also auch essen und Wohnung, streicht dann ist der Schritt zur Kriminalität nicht mehr weiter,
...oder Knast.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe keine Befugnis Personal einzustellen und kenne mich daher nicht mit Vorstellungsgesprächen von einer anderen Seite als die des Bewerbers aus.

Gut das macht wirklich keinen guten Eindruck, wenn sie da ihr Handy rausholen. Ob man von einer Tat aber gleich auf den ganzen Charakter blicken kann... Weiß ich nicht. Andere würden sowas vielleicht zu betrunken und ein Schule gehen sagen ;)

Ich will nichts beschönigen. Mir fehlt da die Möglichkeit sowas einzuschätzen, da ich es nur in der Theorie kenne. Aber ich denke eine zweite Chance hat jeder verdient. Dafür gibt es ja die Probezeit.

Du hast doch selbst geschrieben, dass es Lebensmittelgutscheine geben soll ;)
Die Sache mit der Obdachlosigkeit. Wären wir in den USA würde ich wohl auch so reden, aber aufgrund ses Sozialstaats kommen die Kosten mit Sozialarbeiter, Obdachlosenheimen wieder auf einen zurück. Da kann man lieber gleich den Vermieter direkt das Geld geben.
Ergänzung ()


Mir fehlt da wohl die nötige Härte. Ich war/bin immer ziemlich locker mit mir zugeteilten Azubis. Bei mir muss keiner Überstunden machen oder vor der Berufsschule ins Unternehmen kommen.
Ergänzung ()

Es gibt übrigens auch die andere Seite. Ich habe einige Kollegen, die die Azubis nur als billige Arbeitskräfte sehen und keine Lust haben den etwas beizubringen .
 
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Hallo

Kausu schrieb:
Gut das macht wirklich keinen guten Eindruck, wenn sie da ihr Handy rausholen. Ob man von einer Tat aber gleich auf den ganzen Charakter blicken kann... Weiß ich nicht.
Die werden vorher am Empfang gebeten das Smartphone auszuschalten, wer das nicht macht und es während des Gespräches benutzt ist einfach nur respektlos.

Kausu schrieb:
Aber ich denke eine zweite Chance hat jeder verdient. Dafür gibt es ja die Probezeit.
Ich halte nichts davon einen Wackelkandidaten einzustellen und dann evtl. in der Probezeit raus zu schmeissen, vor allem bei Auszubildenden, das kostet auf beiden Seiten nur Nerven.

Kausu schrieb:
Wären wir in den USA würde ich wohl auch so reden, aber aufgrund ses Sozialstaats kommen die Kosten mit Sozialarbeiter, Obdachlosenheimen wieder auf einen zurück.
Schauen wir mal wie lange wir uns den Sozialstaat noch leisten können/wollen, wir geben Rentnern noch nicht einmal eine anständige Rente und die haben es mehr verdient als junge arbeitsfähige.
Wir haben aktuell in der EU und Weltweit genügend Zündstoff, unser Wohlstand steht auf wackeligen Beinen und ist nicht in Stein gemeißelt, unsere aktuell sehr gute Lage kann schnell kippen.

Kausu schrieb:
Es gibt übrigens auch die andere Seite. Ich habe einige Kollegen, die die Azubis nur als billige Arbeitskräfte sehen und keine Lust haben den etwas beizubringen .
Das darf auch nicht sein, ich weiß aber das es leider oft so ist, diesen Auszubildenden kann ich nur ein Gespräch mit der IHK/HWK und einen Betriebswechsel empfehlen.

Grüße Tomi
 
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Wenn die Miete nicht gezahlt wird, dann sind da mindestens zwei Menschen selbst schuld.
1.) Der Hartzer, der seine Miete lieber für andere Sachen ausgibt (dem ist mMn schwer bis garnicht zu helfen).
2.) der Vermieter, der sich das gefallen lässt, sich nicht absichert (Kaution) oder auch einfach keine Lust hat, eine "Abtretungsvereinbarung" zu erwirken (so nennt man die Direktzahlung JC->Vermieter).

Der Rest ist "nagelt die vernunft ins Volk" ... und das funktioniert nun seit 2000 Jahren eher schlecht als recht.

Das die Jugend als degeneriert betrachtet wird, ist eine historische Konstante ... die Jugend sind eben die, die die Grenzen austesten ... und wenn die Gesellschaft darauf verzichtet, Grenzen aufzuzeigen, solange das noch keine weitreichenden Folgen hat (Schule/Elternhaus), dann braucht sie sich auch nicht beschweren, wenn sie über die Jugend am ende noch schlechter denkt, als ihre eigenen Großeltern über sie, als sie noch jung waren.

Insgesamt finde ich es eigentlich eher "niedlich" wenn sich über die Jugend beklagt wird.
Jugend will testen, Jugend will sich von der Elterngeneration absetzen (das war bei uns allen das selbe). Und wenn die Eltern nichts geiler finden, als Arbeit und Ordnung, dann ist es eben genau das, was die Jugend eher NICHT will.
Woher kommt es wohl, dass ausgerechnet die Kinder der 68er den Sozialabbau so stark vorangetrieben haben ... oder Parteien wählen, die eben diesen betreiben?
Nichts ist uncooler, als das was Papa toll findet.

Bisher hat jede Elterngeneration Angst vor dem Weltuntergang durch "die verkommene Jugend" gehabt. Wer darauf nicht klar kommt, der muss wohl mit 30 sterben, um dem zu entgehen.
 
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Grundeinkommen Finnland "Resultat"
Das habe ich heute morgen in meiner Poket gehabt. Ok ich gebe zu ich habe mich jetzt nicht weiter über das finnische Sozialsystem beschäftigt (ALG1/ALG2 etc. sonstige Transferleistungen). Aber die Grundaussage ist doch nachvollziehbar: Ein Grundeinkommen schafft keine zusätzlichen Arbeitsplätze, es bringt keine spürbare zusätzliche Motivation, es bringt aber gesichertes Gefühl der Zukunft.
Frage: Glaubt jemand daran, dass die oben genannten Faktoren sich verändern wenn das Grundeinkommen steigen würde? Auf welcher Annahme stützt er eure Aussage dann?
 
Bisher sind das nur die Auswertungen der Daten aus dem ersten Jahr ... ich finde es etwas verfrüht, das Experiment als gescheitert zu betrachten ... nichtmal die Finnen selbst halten ihr Experiment für gescheitert.

Es hat sicherlich nicht die Fantasien einiger Befürworter erfüllt ... aber die Leute sind eben auch nicht einfach zuhause geblieben ...

Die bisherigen Ergebnisse widersprechen den Hoffnungen der Befürworter genauso, wie den Befürchtungen der Gegner.
Denn das BGE brachte zwar keine besseren Erfolgsquoten bei der Jobsuche, es hat aber auch nicht dafür gesorgt, dass die Leute die Suche komplett unterlassen haben.

Diese Aussage fasst den Erfolg des Experimentes mMn gut zusammen:
Einer der Teilnehmer äußerte sich zufrieden mit dem bedingungslosen Grundeinkommen. "Ich konnte alle Aufträge annehmen, die mir angeboten wurden", sagte der Journalist Tuomas Muraja. Vorher sei das viel schwieriger gewesen, weil er immer habe ausrechnen müsse, was durch die Zusatzeinnahmen und den Verlust von Arbeitslosengeld übrig bleibe.
https://web.de/magazine/politik/exp...nisse-bedingungslosen-grundeinkommen-33555892
Das erinnert mich an Aussagen von deutschen H4-Empfängern, nach denen sich Zuverdienst oberhalb der Freibeträge nur dann lohnt, wenn man dadurch aus der Bedürftigkeit herausfällt.
Ich finde das finnische GE-System da auf jeden Fall vernünftiger, denn da hat man von der Arbeit wenigstens was, auch wenn man durch sie nicht gleich aus der Bedürftigkeit raus ist.
 
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DerOlf schrieb:
Denn das BGE brachte zwar keine besseren Erfolgsquoten bei der Jobsuche, es hat aber auch nicht dafür gesorgt, dass die Leute die Suche komplett unterlassen haben.

Das verstehe ich sowieso nicht. War nicht ein Argument für BGE, dass man dann nicht mehr jeden Job annehmen müsste?
Somit müsste doch eigentlich die Quote sogar sinken, da evtl. ein Arbeiter nicht mehr bereit ist auf dem Bau zu schuften aber keinen neuen Job findet.
Wie kommt man darauf, dass die Quote steigen sollte?
 
Hallo

DerOlf schrieb:
2.) der Vermieter, der sich das gefallen lässt, sich nicht absichert (Kaution) oder auch einfach keine Lust hat, eine "Abtretungsvereinbarung" zu erwirken (so nennt man die Direktzahlung JC->Vermieter).
  1. Der Abtretungsvereinbarung muss der Mieter zustimmen, macht er das nicht hat der Vermieter Pech gehabt.
  2. Die Kaution darf nicht für ausstehende Mietzahlungen genutzt werden, die Kaution darf nur beim Auszug für evtl. Schäden an der Wohnung verwendet werden.
DerOlf schrieb:
Das die Jugend als degeneriert betrachtet wird, ist eine historische Konstante ... die Jugend sind eben die, die die Grenzen austesten ...
Da hast du Recht.
Wir leben aber in einer Zeit in der es sehr schwer ist als Hilfsarbeiter über die Runden zu kommen, das müßte jedem bekannt sein, wer trotzdem diesen Weg wählt darf sich hinterher nicht beschweren.

DerOlf schrieb:
Es hat sicherlich nicht die Fantasien einiger Befürworter erfüllt ...
Phantasie ist genau das richtige Wort.

DerOlf schrieb:
Die bisherigen Ergebnisse widersprechen den Hoffnungen der Befürworter genauso, wie den Befürchtungen der Gegner.
Also keine Verschlechterung und auch keine Verbesserung, dann können wir ein BGE auch vergessen.

Grüße Tomi
 
DerOlf schrieb:
Es hat sicherlich nicht die Fantasien einiger Befürworter erfüllt ... aber die Leute sind eben auch nicht einfach zuhause geblieben ...
Ich kenne zwar das Finnische Grundeinkommen-Konzept nicht im Detail aber mit zusätzlichen 560,-€ schienen die Leute es einfacher zu haben ohne das sie vermehrt auf der "faulen" Haut lagen. Würde aber nicht mit steigendem BGE auch diese Quote steigen bzw. die Wahrscheinlichkeit dessen? Klar es hängt von den persönlichen Einstellungen zum Leben und zum sozialen ab, aber gib den Menschen nur genug Geld und der wahre Charakter wird sich zeigen.
560,-€ sind mmn nicht viel Geld. Ich meine in Berlin gab es ein "ähnliches Konzept" bei denen per Los Menschen 2 Jahre mtl. 1000,- € Link. Bin mir auf die schnelle aber nicht sicher ob das der Artikel ist.
Konzeptionell bringt das BGE der Gesellschaft schon etwas, wie auch in Finnland leben die Menschen entspannter. Aber kann man den gleichen Effekt nicht auch mit den bisherigen Mitteln erzielen?
560,-€ ist nicht so weit weg vom ALG2 Satz entfernt und mmn spricht nichts gegen eine Bedürftigkeitsprüfung, wenn sie sinnhaft und einfach ist.
 
Tomislav2007 schrieb:
Wir leben aber in einer Zeit in der es sehr schwer ist als Hilfsarbeiter über die Runden zu kommen, das müßte jedem bekannt sein, wer trotzdem diesen Weg wählt darf sich hinterher nicht beschweren.
Ich habe diesen Weg nicht gewählt (dann hätte ich mir Abi und Studium sparen können), darf ich mich also beschweren, wenn ich als Hilfsarbeiter arbeiten soll?
Wahrscheinlich doch nicht ... jedenfalls klang das ziemlich oft sehr anders.

Tomislav2007 schrieb:
Also keine Verschlechterung und auch keine Verbesserung, dann können wir ein BGE auch vergessen.
Wenn du glücklichere Teilzeitarbeitslose (das sind die, die keine Vollzeitstelle finden) nich für eine Verbesserung hältst.
So wie ich das sehe, haben die geförderten Arbeitslosen in Finnland auch weniger Kosten im Gesundheitssystem verursacht (wahrscheinlich, weil sie weniger Frust zu bewältigen hatten).
Sie waren gesünder und glücklicher als die "normalen" Arbeitslosen ... und das kann man wohl eine Verbesserung nennen. Nur eben auf einem etwas anderen Gebiet ... ach nee, das ist ja Böse, denn am Gesundheitssystem hängen ja auch viele Jobs, Familien, Existenzen ...
 
DerOlf schrieb:
So wie ich das sehe, haben die geförderten Arbeitslosen in Finnland auch weniger Kosten im Gesundheitssystem verursacht (wahrscheinlich, weil sie weniger Frust zu bewältigen hatten).
Sie waren gesünder und glücklicher als die "normalen" Arbeitslosen ... und das kann man wohl eine Verbesserung nennen. Nur eben auf einem etwas anderen Gebiet ... ach nee, das ist ja Böse, denn am Gesundheitssystem hängen ja auch viele Jobs, Familien, Existenzen ...

Und an dem Punkt sollte mmn die Politik angreifen. Unser derzeitiges System ist vom Grundkonzept nicht schlecht. Es sollte nur richtig genutzt und an einigen Stellen angepasst werden an die derzeitige Lebensweise.
 
Weil hier vorhin das Argument gefallen ist, dass das z.B. über die Anhebung des Spitzensteuersatzes mitfinanziert werden soll.
Ich würde eher sagen, durch Erhöhung des Steuersatzes für Besserverdiener. Mit nicht mal 60k€ Jahresbrutto würde ich mich nicht gerade zu den Spitzenverdienern zählen – ab hier fällt aber bereits der Spitzensatz von 42% an. Die „Reichensteuer“ von sage und schreibe 3% kommt dann nochmal bei 250k€ Jahresbrutto oben drauf.
Mir stellt sich da die Frage, warum dieser Spitzensatz schon so früh einsetzt bzw. so früh nach oben hin gedeckelt wird. Mmn liegt das an den Politikern selbst. Die Erhöhen sich allerhöchstens einstimmig die eigenen Diäten – aber für ihre Gehaltsklasse (>100k€) nochmal extra Steuern verlangen? Wäre ja unmenschlich.
Für mich sind 60k€ eigentlich ein typisches Mittelstandsgehalt. Zwar im oberen Bereich dessen, nichts desto trotz aber weit weg vom Titel „Spitzenverdiener“. Hier sehe ich viel mehr Manager und allgemein leitende Positionen. Und jene Gehälter beginnen im 6-stelligen Bereich. Hier sollte mMn der Satz angepackt werden.
Nach meinem Empfinden soll lieber der breite Mittelstand durchgängig geschröpft werden und die wirklich hohen Gehälter (Im Fall der Legislative ihr eigenen Gehälter) nicht übermäßig belastet werden. Wer war denn das gleich nochmal, der den Spitzensteuersatz deutlich gekürzt hat? Schröder hieß der gute Mann doch… In welcher Partei war der doch gleich?
Ich traue der SPD nicht einen Meter weit über den Weg. Sozial ist bei denen höchstens noch der Bringdienst vom Mittagessen.

Aber das mal genug als leichten Off-Topic.

Idon schrieb:
Wer keine Vollzeitarbeitsstelle findet, der will nicht.

Ich finde, das lässt sich Pauschal schwer sagen. Wenn ich als single deutschlandweit ungebunden bin und quasi jeder Stelle nachgehen kann, die zu meinem Profil passt, mag das noch sein. Bin ich aber z.B. durch Familie regional gebunden, wird es schon schwieriger. Und es kann eben auch nicht jeder alles machen. Ein Bäcker taugt nunmal nicht automatisch als Maurer oder umgekehrt.
 
Khaotik schrieb:
Für mich sind 60k€ eigentlich ein typisches Mittelstandsgehalt.
Ok, für Dich.
Für geschätzt rd. 90% der restlichen Bevölkerung wohl nicht (link1, link2, link3).
Bei einem 2 Personenhaushalt (!) wärest Du damit am oberen Ende der Einkommensverteilung der Mittelschicht.
Nettoeinkommen = rd. Brutto * 0,7
 
@Khaotik

Wieso sollte man "regional gebunden" sein? Das ist in den meisten Ländern kein Problem - nur im winzigen Deutschland scheinbar ein sehr oft unüberwindbares Hindernis.
 
Khaotik schrieb:
Weil hier vorhin das Argument gefallen ist, dass das z.B. über die Anhebung des Spitzensteuersatzes mitfinanziert werden soll.
Ich würde eher sagen, durch Erhöhung des Steuersatzes für Besserverdiener. Mit nicht mal 60k€ Jahresbrutto würde ich mich nicht gerade zu den Spitzenverdienern zählen – ab hier fällt aber bereits der Spitzensatz von 42% an. Die „Reichensteuer“ von sage und schreibe 3% kommt dann nochmal bei 250k€ Jahresbrutto oben drauf.
Mir stellt sich da die Frage, warum dieser Spitzensatz schon so früh einsetzt bzw. so früh nach oben hin gedeckelt wird. Mmn liegt das an den Politikern selbst. Die Erhöhen sich allerhöchstens einstimmig die eigenen Diäten – aber für ihre Gehaltsklasse (>100k€) nochmal extra Steuern verlangen? Wäre ja unmenschlich.
Für mich sind 60k€ eigentlich ein typisches Mittelstandsgehalt. Zwar im oberen Bereich dessen, nichts desto trotz aber weit weg vom Titel „Spitzenverdiener“. Hier sehe ich viel mehr Manager und allgemein leitende Positionen. Und jene Gehälter beginnen im 6-stelligen Bereich. Hier sollte mMn der Satz angepackt werden.
Nach meinem Empfinden soll lieber der breite Mittelstand durchgängig geschröpft werden und die wirklich hohen Gehälter (Im Fall der Legislative ihr eigenen Gehälter) nicht übermäßig belastet werden. Wer war denn das gleich nochmal, der den Spitzensteuersatz deutlich gekürzt hat? Schröder hieß der gute Mann doch… In welcher Partei war der doch gleich?
Ich traue der SPD nicht einen Meter weit über den Weg. Sozial ist bei denen höchstens noch der Bringdienst vom Mittagessen.

Aber das mal genug als leichten Off-Topic.



Ich finde, das lässt sich Pauschal schwer sagen. Wenn ich als single deutschlandweit ungebunden bin und quasi jeder Stelle nachgehen kann, die zu meinem Profil passt, mag das noch sein. Bin ich aber z.B. durch Familie regional gebunden, wird es schon schwieriger. Und es kann eben auch nicht jeder alles machen. Ein Bäcker taugt nunmal nicht automatisch als Maurer oder umgekehrt.
zum Teil 1: sehe ich genauso. Der (obere) Mittelstand wird viel zu sehr gemolken. Der Spitzensteuersatz sollte erst ab 100K Eur gelten.

Zum Teil 2: sehe ich anders. Das sind doch alles Ausreden. Familie hin oder her. Dann muss die Familie halt umziehen oder man macht doppelte Haushaltsführung oder ähnliches. Wenn man will geht alles. Es ist aber bequemer zu sagen, ach ich bin örtlich gebunden. Schwachsinn. Anderswo gibt es genauso Kitas, Schulen, Jobs etc.
Ich finde es immer geil, dass von einem Single, der ohnehin schon nur ein kleineres soziales Umfeld hat (weil keine Familie), verlangt wird, dass er fleißig durch die Landen ziehen darf, während ein Mensch, der sein soziales Umfeld sogar mitnehmen kann, gesagt wird, nee das ist alles viel zu aufwändig, umständlich, schwierig und überhaupt.
 
ThomasK_7 schrieb:
Ok, für Dich.
Für geschätzt rd. 90% der restlichen Bevölkerung wohl nicht (link1, link2, link3).
Bei einem 2 Personenhaushalt (!) wärest Du damit am oberen Ende der Einkommensverteilung der Mittelschicht.
Nettoeinkommen = rd. Brutto * 0,7

Den ersten Fehler den Du machst ist, dass Du netto und brutto zusammenschmeißt. Deine Links beziehen sich auf durchschnittliche Nettoeinkommen. Der Spitzensteuersatz gilt aber für Bruttoeinkommen!
Und dann schau mal im internationalen Vergleich. Früher wurden in Deutschland Spitzengehälter bezahlt, heutzutage ist die "obere" Mittelschicht abgehangen (genauso wie die anderen Schichten auch, außer die, die sich das Gehalt selbst bestimmen).
Aber andere Frage, was ist für Dich ein angemessenes Gehalt für jemanden der Abi gemacht studiert hat (und das alleine sind schon mehr als 10% der Bevölkerung)? Soll der mit 30.000 Eur brutto nach Hause gehen oder wie?
 
Smartin schrieb:
Zum Teil 2: sehe ich anders. Das sind doch alles Ausreden. Familie hin oder her. Dann muss die Familie halt umziehen oder man macht doppelte Haushaltsführung oder ähnliches. Wenn man will geht alles. Es ist aber bequemer zu sagen, ach ich bin örtlich gebunden. Schwachsinn. Anderswo gibt es genauso Kitas, Schulen, Jobs etc.

Hierzu würden mich schon repräsentative Umfragen interessieren, wieviel das wirklich mitmachen würden und wie oft. Und da meine ich jetzt nicht 1 mal umziehen und gut ist. Was macht man, wenn es mit dem Job dann nach paar Jahren wieder nichts mehr ist (einer von beiden wird wieder arbeitslos)? Ich denke mal, spätestens nach dem 3. Umzug innerhalb von, sagen wir mal 10 Jahren, wird es wohl zu einer deutlich erhöhten Meutereichance innerhalb der Familie kommen.

Ebenso wird es wohl auch vom Job selber abhängen, wie bereitwillig man da umzieht. Verdient einer von beiden durch den Umzug genug, um die Familie zu ernähren, ist sowas deutlich einfacher. Hat aber nur einer einen Job und es müssen dann für den Umzug zwingend 2 neue Jobs gesucht werden und sind diese eben von der Bezahlung her nicht so hoch angesiedelt, daß ein Einkommen erst mal ausreicht, wird das mMn schon schwieriger.

Oder anders ausgedrückt. Warum soll ich eine halbwegs sichere Position aufgeben (1 Job mit unbefristetetem Arbeitsverhältnis), um diese gegen eine weitaus unsicherere Position (2 neue Jobs+ geeignete Wohnung suchen/eventuell mit Probezeit + neue soziale Kontakte aufbauen und dergleichen) einzutauschen? Das sich da manche dagegen aussprechen, kann ich schon nachvollziehen. Und dauerhaft in 2 Haushalten leben und sich nur an den Wochenenden sehen. Da muß man auch erst mal für geschaffen sein. Bzw muß das eine Partnerschaft aushalten.

Zudem ist es zusätzlich mMn doch auch eine Frage des Alters. Die meisten "Reingschmeckten" bei uns in der Firma, sind überwiegend Jungingenieure, die halt hier einen festen Job bekommen haben. IdR haben sie sogar schon hier ihre Praxissemester absolviert und sind im System gespeichert. Sind es ältere Kollegen (35 aufwärts), haben die idR innerhalb der Firma gewechselt und entsprechend noch eine Sprosse auf der Karriereleiter erklommen. Da fällt der Umzug dann deutlich leichter, weil einen die Firma bei Wohnungssuche usw unterstützt.
 
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@Tharamur
Das muss man sicher immer im Einzelfall sehen und natürlich ist das auch eine Frage der Aussichten, was ist das für ein Job, was verdient man, etc. Für einen Job als Reinigungskraft würde ich sicher nicht umziehen, in aller Regel braucht man das aber auch nicht, weil man einen solchen Job überall findet.
Es wird auch nicht immer funktionieren und außerdem muss der Job natürlich auch etwas Perspektive haben, und nicht nur für einen in der Familie, sondern für die Familie selbst/ möglichst beide Partner. Von solchen Fällen rede ich auch nicht, es geht mir eher um die Familien, wo beide zu Hause hocken und H4 bekommen, da noch Kinder sind und es dann heißt, nee umziehen will ich nicht, weil das nicht meine Heimat ist. Davon gibts genug.
Ich kenne auch Leute, die wollen überhaupt nicht wegziehen aus ihrer Geburtsstadt oder längere Wege auf sich nehmen. Und das Angebot war nicht von Freiburg nach Rostock zu gehen, sondern von Würzburg nach Regensburg. Das hätte man sogar fast pendeln können, den es wären gerade mal 2h einfacher Weg gewesen. Zumindest wäre man da definitiv jedes Wochenende zu Hause gewesen. Vielleicht nicht geil zum täglichen Pendeln, aber hey in Berlin, wenn Du da am Stadtrand wohnst, kannst Du auch mal schnell 1,5h täglichen (einfachen) Pendelweg haben. Ich brauche innerhalb der Innenstadt schon einfach 50min, wenn alles perfekt klappt mit der Anbindung. Ich möchte nicht wissen, wieviele Münchener im Umland wohnen und täglich in die Stadt pendeln.
Ich selbst bin über 3 Jahre gependelt zwischen Berlin und Regensburg. Nicht jedes Wochenende aber dennoch regelmäßig. Zwei Wohnungen parallel mit entsprechender Verantwortung. Während andere ihren Nachmittagskaffee geschlürft haben, saß ich 7,5h in der Bahn, einfache Strecke.
Mein Vater war die ganze Woche in Bayern auf IT-Montage tätig und nur am Wochenende in Berlin. Kam Samstagmittag heim hat gepennt, Dann hatten wir ein bisschen was von ihm und Sonntag gegen 15h ist er wieder runter. Frag mal LKW Fahrer wie oft die zu Hause sind und ihre Familie sehen? und und und. Es gibt zig Beispiele, wo Leute das auf sich nehmen. Und andere kriegen ihren Arsch überhaupt nicht hoch und schreien nach Unterstützung, die ihnen zustände und nach "Zumutbarkeit".
 
Ich werfe nichts durcheinander, weshalb ich die Umrechenformel von brutto zu netto gleich mit in meinen Post aufgenommen habe. Ist wohl für Dich zu hoch gewesen!

Außerdem wie kommst Du auf 30.000 brutto , wenn ich auf 60.000 brutto Bezug genommen habe?
Das ist doch kein guter Diskussionsstil!
Unterstelle mir bitte nichts, was ich nicht geschrieben habe!
 
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