Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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ThomasK_7 schrieb:
Ich werfe nichts durcheinander, weshalb ich die Umrechenformel von brutto zu netto gleich mit in meinen Post aufgenommen habe. Ist wohl für Dich zu hoch gewesen!

Außerdem wie kommst Du auf 30.000 brutto , wenn ich auf 60.000 brutto Bezug genommen habe?
Das ist doch kein guter Diskussionsstil!
Unterstelle mir bitte nichts, was ich nicht geschrieben habe!
  1. kannst Du dir Deine arrogante Bemerkung sonst wo hinstecken. Du kennst mich überhaupt nicht und musst nicht mein Intelligenz auf derart abwertende Art in Frage stellen.
  2. in der Tat habe ich Deinen "Umrechnungskurs" übersehen, weil ich nur auf die Links geklickt habe. Also sorry dafür. Seriös ist dieser dennoch nicht. Allein wenn man die Ursprünglich benannten 60.000 Eur als Ausgang nimmt, hat man bei dieser eine Abgabenlast von fast 43%.
Meine Bemerkung mit den 30.000 Eur war nur eine provokante Frage, was Du glaubst, was angemessen wäre. Ich würde unterstellen, dass für einen Akademiker 60.000 Eur (zumindest wenn er nicht blutjunger Einsteiger ist) immer angemessen sein sollte. Und da wir mehr als 10% Akademiker haben, stimmt Deine 10% Rechnung schon nicht.
 
Viele Akademiker verdienen keine 60k Euro... Das ist bei Technikern und Juristen vielleicht üblich, aber die machen nicht den Großteil der Akademiker aus.
 
Da gibt es keine einheitlichen Maßstäbe, insbesondere auch bei Juristen.

Ein Kommilitone hat mit LL.B. für 36k angefangen, weil er keine Erfahrung hatte und bei Mami wohnen konnte.

Ich hatte mit dem LL.B. Angebote von 45-60k, weil ich extrem gute und weitreichende Erfahrungen hatte.

Nach dem LL.M. war's ähnlich: Manche haben mit 45k angefangen (weil z. B. Big4 das standardmäßig zahlten), ich hatte Angebote von 50k (Big4) bis 85k (Aufbau Rechtsabteilung Mittelstand).


Seriös Durchschnitte über ganze Abschlussgruppen zu bilden ist unseriös. Man kann ja nicht mal seriös Durchschnitte über einzelne Studiengänge bilden.

Grundsatz ist: Wer sich Mühe gibt und etwas strategisch verhält, der kann auf seinem Niveau sehr viel erreichen.
 
Das stimmt schon, trotzdem kann man glaub ich sagen, dass es eine große Gruppe an Akademikern gibt die weniger als 60k verdienen. Bei den öffentlichen Bediensteten kann man das auch einsehen (=Lehrer, Dozenten, Doktoranden etc.).
 
Smartin

Interessant, gebe ich den Nettolohnrechner das Jahresbruttoeinkommen von 60.000 ein, bekomme ich für Berlin und Steuerklasse 3, Du lebst doch dort, eine Jahresnettoeinkommen von rd. 40.500.
Das sind rd. 70%!
Also nichts mit 43% Abzug für den sich ergebenden und vergleichbaren Nettolohn!

Man sollte sich in einer Diskussion schon an die allgemein anerkannten Begriffsdefinition halten und nicht eigene Definitionen einführen und als Maßstab nehmen!
Aber Du scheinst ja die amtlichen Einkommensstatistiken nicht akzeptieren zu wollen. Da fällt eine sachliche Diskussion schwer. Mit den rd. 10% sind übrigens nicht die Einkommensgruppe oder die Gruppe der Akademiker gemeint, sondern querbeet über alle Einkommensgruppen hinweg die Ansicht, wer die typische Mittelschicht ist. Ich kann gar nicht nachvollziehen, wie man dies, so wie Du, fehlinterpretieren kann.
 
@hallo7

Die haben dafür andere Benefits: Unkündbarkeit, fester beruflicher und finanzieller Aufstieg nach Zeit, extrem weitreichende Regelungen im Falle von Kindern und Krankheit etc.
 
ThomasK_7 schrieb:
Smartin

Interessant, gebe ich den Nettolohnrechner das Jahresbruttoeinkommen von 60.000 ein, bekomme ich für Berlin und Steuerklasse 3, Du lebst doch dort, eine Jahresnettoeinkommen von rd. 40.500.
Das sind rd. 70%!
Also nichts mit 43% Abzug für den sich ergebenden und vergleichbaren Nettolohn!

Man sollte sich in einer Diskussion schon an die allgemein anerkannten Begriffsdefinition halten und nicht eigene Definitionen einführen und als Maßstab nehmen!
Aber Du scheinst ja die amtlichen Einkommensstatistiken nicht akzeptieren zu wollen. Da fällt eine sachliche Diskussion schwer. Mit den rd. 10% sind übrigens nicht die Einkommensgruppe oder die Gruppe der Akademiker gemeint, sondern querbeet über alle Einkommensgruppen hinweg die Ansicht, wer die typische Mittelschicht ist. Ich kann gar nicht nachvollziehen, wie man dies, so wie Du, fehlinterpretieren kann.
Du bist ja witzig. Ja schön bei Steuerklasse 3 ja (Alleinverdiener verheiratet). Was im Grunde bedeutet, ein Einkommen von 30.000, weil davon zwei Leute leben müssen. Und jetzt guck mal was die Normalodeppen der Steuerklasse 1 wie ich zahlen.
Wie auch immer ich bin halt blöd und nicht so schlau wie Du passt schon. Ich beende das an der Stelle mit Dir.

PS: Es gibt genug Leute, die mehr als 60.000 Eur verdienen, nicht nur Akademiker, sondern auch in so manchem Ausbildungsberuf. Frag mal was ein Bandarbeiter bei BMW und Co verdient. Schau mal was Leute in München verdienen, generell in Hessen HH, Bayern, BW. Da hast Du Durchschnittsgehälter von 50k+ Aber 60k ist ja ein ultrahohes Gehalt. Wat ne scheiß Neiddebatte.
 
Das hat nix mit einer Neiddebatte zu tun - Fakt ist das 60k im oberen Ende des Mittelstandes liegt. Wobei... einige glauben ja auch mit einem Jahreseinkommen von einer Million+ zum gehobenen Mittelstand zu gehören ;)
 
Na da habe ich ja eine interessante Kontroverse losgetreten. Aber von Anfang an....

Um mal mit Vorurteilen hier aufzuräumen.... Ich arbeite in einem IG-Metall Betrieb in Bayern und bin hier ganz regulär eingruppiert. Die 60k sind extrapoliert auf 40h um es Vergleichbar zu halten. Real sind hier nur 35h/Woche. Darin inkludiert sind alle zusätzlichen Boni etc.
Und ja... es gibt viele, die weniger verdienen. Auch das habe ich selbst erfahren da ich erst über den zweiten Bildungsweg zum Akademiker wurde. Ich habe meine Wurzeln im Handwerk und bin dort je nach Monat zwischen 1400 und 1600€ netto gelandet. Brutto waren das grob 2100€ wenn ich mich recht entsinne.
Ich bin dennoch der Meinung, dass man mit 60k€ Brutto noch dem "Mittelstand" angehört. Denn mit einem solchen Gehalt sollte man in der Lage sein, seine Familie weitesgehend alleine Versorgen zu können. Und zwar so, dass sich z.B. die Frau (oder eben der Mann) ohne schlechtes Gewissen um das (die) Kind(er) kümmern können ohne in finanzielle Not zu geraten.
Meiner Meinung nach, bekommen Akademiker nicht viel zu viel... sondern die nicht-Akademiker zu wenig. Der reale Mittelstand ist doch heute kaum noch existent. Es gibt die Klasse, die immer ihre finanzielle Lage im Kopf haben und beim Rumpeln der Waschmaschine schon sorgenperlen bekommen ob sie sich einfach eine neue Waschmaschine leisten können. Und dann gibt es die, die vor der schwierigen Frage stehen, ob ein Audi mit 300PS reicht oder ob es doch lieber der Mercedes mit 350 Ps sein soll.
Worauf ich hinaus will.... ich kann von dem Geld gut leben und bin zufrieden damit. Wer aber glaubt, dass das in der Industrie die Ausnahme ist, täuscht sich gewaltig. Vor allem in IGM-Betrieben bekommen selbst gewerbliche Mitarbeiter (Also jene "nur" mit Ausbildung) Bruttogrundgehälter von fast 40k€ Brutto. Ohne Schichtzulagen o.Ä.

Um den Kreis aber wieder zu meiner ursprünglichen Behauptung zu schließen: Ich begreife nicht, warum man den Steuersatz bis zu ca. 60k€ kontinuierlich auf 42% hochschraubt um ihn dann bis 250k€ einfach gleich zu lassen. Für mich ein Punkt, der sich ändern sollte. Nicht, weil ich mir von vll. 5% weniger Steuern dann endlich den neuen BMW leisten kann.... einfach weil ich es gerechter finden würde, steigende Gehälter auch weiterhin steigend zu besteuern. Nur eben mit der Steigerung nicht bei 60k€ aufzuhören. z.B. eine progressive Steigerung bis hin zu meinetwegen 150k€, was v.a. die kleinen und mittleren Gehälter noch weiter entlasten würde und zugleich die Managergehälter entsprechend zur Kasse bittet
 
Mir hat immer noch keiner geholfen dabei zu verstehen, warum ein BGE die Jobquote erhöhen sollte. Ich versteh es nicht.
Die müsste doch sinken. Ein Argument ist doch, dass man bei BGE nicht jeden Job annehmen muss.
 
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@Kausu:
Ich versuche es mal:
Kausu schrieb:
Ein Argument ist doch, dass man bei BGE nicht jeden Job annehmen muss.
Das ist tatsächlich der hauptpunkt der BGE-Befürworter ... dabei habe zumindest ich (für andere kann ich nur schlecht sprechen) das immer so verstanden, dass es vor allem um den Zwang geht, irgendeine Arbeit anzunehmen.
Es ging nicht darum, keine Arbeit anzunehmen, sondern nur darum, nicht dazu gezwungen zu sein, JEDE Arbeit anzunehmen ... daraus sollte eine bessere Verhandlungsposition für den AN resultieren, weil dieser eben in die Lage versetzt wird, auch mal NEIN zu sagen, obwohl er keine alterrnative Stelle in Aussicht hat.

Dass die Jobquote mit einem BGE sinken müsste, ist widerum ein Trugschluss der BGE-Gegner, die davon ausgehen, dass niemand arbeiten würde, wenn er nicht dazu gezwungen wäre.

Das hat die finnische Studie widerlegt ... denn die Probanten haben eben nicht einfach auf der faulen Haut gelegen, wie es die Erwartung der BGE-Gegner war.
Tatsächlich gab es bei diesem Punkt kaum einen Unterschied zwischen der GE-Gruppe und der Vergleichsgruppe mit normalem ALG.
Wäre die Studie mit einem solchen Ergebnis in Deutschland gelaufen, dann hätte man jetzt ein starkes Argument dafür, dass der ganze teure, fehlerhafte und nervige Sanktionsapparat überhaupt nichts bringt.

Die Bedingungslosigkeit macht scheinbar keinen großen Unterschied ... sie spart aber viel Geld, wenn man es nicht gerade wissenschaftlich dokumentieren muss.

Welcher Anteil der Jobcenter-Finanzierung fließt in Bedürftigkeitsprüfungen oder in die allgemeine Sanktionsbürokratie?
Dieser Anteil wäre bei einer Bedingungslosigkeit schonmal weg ... die Arbeitsplätze beim JC natürlich auch ... aber wer Bürokratie-Abbau befürwortet, der sollte nicht darüber nachdeneken, was dann mit den abgebauten Bürokraten passiert.

Wer will, findet ja auch immer was anderes und kann seine Frau und Kinder easy mitnehmen ... und so weiter ... es gibt viele schöne Allgemeinplätze, die dazu hier schon geäussert wurden.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Das ist tatsächlich der hauptpunkt der BGE-Befürworter ... dabei habe zumindest ich (für andere kann ich nur schlecht sprechen) das immer so verstanden, dass es vor allem um den Zwang geht, irgendeine Arbeit anzunehmen.
Welcher Zwang ? Dieser angebliche Zwang ist doch gar keiner.
Wer nicht arbeiten will der kommt auch mit Hartz4 drum herum, schlechte Bewerbung abschicken, schmuddelig hingehen, dumm im Vorstellungsgespräch oder beim Probearbeiten anstellen.

DerOlf schrieb:
Es ging nicht darum, keine Arbeit anzunehmen, sondern nur darum, nicht dazu gezwungen zu sein, JEDE Arbeit anzunehmen ... daraus sollte eine bessere Verhandlungsposition für den AN resultieren, weil dieser eben in die Lage versetzt wird, auch mal NEIN zu sagen, obwohl er keine alterrnative Stelle in Aussicht hat.
Welche bessere Verhandlungsposition ?
Langzeitarbeitslose sind für die meisten Firmen uninteressant, Langzeitarbeitslose werden kaum bis gar nicht von den Firmen eingeladen.
Was nützt die angeblich bessere Verhandlungsposition wenn man gar nicht zur Verhandlung eingeladen wird ?
Langzeitarbeitslose werden vom Jobcenter in der Regel zu Zeitarbeitsfirmen geschickt, Zeitarbeitsfirmen haben feste Stundenlöhne wo es kaum bis keinen Verhandlungsspielraum gibt.

DerOlf schrieb:
Dass die Jobquote mit einem BGE sinken müsste, ist widerum ein Trugschluss der BGE-Gegner, die davon ausgehen, dass niemand arbeiten würde, wenn er nicht dazu gezwungen wäre.
Selbst wenn mit einem BGE die Jobquote nicht sinkt, die meisten BGE Gegner wollen einfach nicht diejenigen die nicht arbeiten wollen bedingungslos durchfüttern (egal wie viele/wenige es sind).

DerOlf schrieb:
Das hat die finnische Studie widerlegt ... denn die Probanten haben eben nicht einfach auf der faulen Haut gelegen, wie es die Erwartung der BGE-Gegner war.
Tatsächlich gab es bei diesem Punkt kaum einen Unterschied zwischen der GE-Gruppe und der Vergleichsgruppe mit normalem ALG.
Wie kann das die finnische Studie widerlegt haben wenn es kaum einen Unterschied gab ?

DerOlf schrieb:
Die Bedingungslosigkeit macht scheinbar keinen großen Unterschied ... sie spart aber viel Geld, wenn man es nicht gerade wissenschaftlich dokumentieren muss.
Ein BGE würde nur Geld sparen wenn nur die Hartz4 Empfänger ein BGE bekommen würden oder willst du mir sagen das es nicht teurer wird wenn es anstelle von ca. 4 Millionen Hartz4 Empfängern auf einmal ca. 80 Millionen BGE Empfänger gibt ?

Wir haben auch immer noch nicht geklärt wer alles ein BGE bekommen sollte, nur Deutsche oder alle (inkl. Ausländer/Flüchtlinge/Kinder im Ausland) ?
Wenn nur Deutsche dann wird der (nationale und internationale) Aufschrei gerade von Links sehr laut werden, wenn alle dann sollten wir über Trumps Idee einer Mauer nachdenken.
Deutschland wird mit seinem Hartz4 in den meisten anderen Ländern schon als Schlaraffenland angesehen, wie wird es dann mit einem BGE ?

Ich frage mich auch immer noch mit welcher politischen Partei wir ein BGE angehen könnten ?
Die SPD versucht gerade krampfhaft mit Ihrem Bürgergeld nicht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken und Die Linke, was ist eigentlich mit denen, von denen hört man nicht mehr viel ?
Ich bin fest davon überzeugt das wir bei der nächsten Wahl CDU/Grüne oder CDU /AfD sehen werden, tschüss BGE.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Welcher Zwang ? Dieser angebliche Zwang ist doch gar keiner.
Doch. Wenn einem Hartz IV nicht ausreicht um den eigenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten und man vielleicht in seinem Umfeld dafür stigmatisiert wird ist man auf eine Arbeitsstelle angewiesen.
 
Leli196 schrieb:
Wenn einem Hartz IV nicht ausreicht um den eigenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten
Dann muss man den wohl senken. Jeder von uns dürfte das in der Ausbildung/Studium schon mal mitgemacht haben, wenn man nicht von Haus aus so viel mitbekommen hat, dass es sowieso egal ist.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wie kann das die finnische Studie widerlegt haben wenn es kaum einen Unterschied gab ?
Wenn aus einer Theorie abgeleitet werden kann, dass es eine Veränderung geben wird, dann widerlegt ein Experiment, bei dem es entgegen der Theorie keine Veränderungen gab, die Theorie, aus der die Veränderungen abgeleitet wurden.

Am kontreten Beispiel:
Nach der theorie ergibt eine Mischung von Chemikalie A mit Chemikalie B einen Stoff C.
Das kann man easy testen ... und wenn dabei nicht C rauskommt, sondern Y, dann lag man falsch mit seiner Grundannahme.

Es geht nicht so sehr darum, dass sich nichts verändert hat, sondern darum, dass eine erwartete Veränderung NICHT eingetreten ist.
 
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Leli196 schrieb:
Wenn einem Hartz IV nicht ausreicht um den eigenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten
Dazu ist und darf der H4 Satz niemals dienen. Es ist eine Grundsicherung, keine Absicherung eines erreichten Standards...

Wenn ich sowas schon lese, bekomm ich Zahnbelag. Dass die Allgemeinheit wirklich dafür aufkommen soll, dass jemand seinen Lebensstandard, der ggf. weit über der Grundsicherung liegt, finanziert bekommt, selbst wenn er sogar am Grund seiner Bedürftigkeit mitgewirkt hat....
 
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@hallo7
Mittelbar hat das schon was mit Neiddebatte zu tun. Die Leute, die kaum bis nichts zum Fortschreiten der Gesellschaft beitragen, schreien danach dass sie mehr und es bedingungslos wollen, als das, was ihnen ohnehin schon geschenkt und von anderen finanziert wird. Weil man "ja die Steuern erhöhen kann, denn die Spitzenverdiener mit dem Spitzensteuersatz zahlen ja nicht schon genug (bzw. können ja noch mehr zahlen)". "Und mit 60.000 ist man ja ein Spitzenverdiener?" Das ist doch lächerlich. Nach Steuern sind das 2.500 Eur. monatlich. In Berlin zahlt man mittlerweile für eine zwei Zimmer Wohnung 60 m2 in der Stadt gern mal 1000 Eur und mehr. Bleiben 1500 Eur für all den Rest, für alle Verpflichtung. Wieviel sollen die Leute noch an Steuern zahlen? Bis alle gleich viel haben?
In dieser Gesellschaft wird immer gleich nach Steuererhöhung geschrienen, weil andere mehr haben als man selbst. Dass dies aber (wenn auch nicht bei allen) auch oft hart erarbeitetes Geld ist, vergessen die Meisten, v.a. diejenigen, die gar nichts beitragen. Ich sehe jedenfalls nicht ein, dass in einem Land mit den ohnehin schon höchsten Steuern und Abgaben, diese noch erhöht werden. Im letzten Jahr wurden fast 1 Billion Eur im Sozialbereich bewegt. Das ist etwa 1/3 des gesamten Bruttoinlandsproduktes von Dtl. Und wir wundern uns ernsthaft, warum unser Land so marode ist, nichts mehr funktioniert und kurz vor dem "Exodus" steht.

ich sehe das wie Khaotik. Heutzutage wird man mit einem bestenfalls normalen Gehalt schon gleich zum Spitzenverdiener steuerlich erhoben und quasi mit den richtig guten Verdienern gleich gestellt. Und dann muss man sich auch noch anfeinden lassen von den anderen, die nur die Hand aufhalten.
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
@Kausu:
Ich versuche es mal:

Das ist tatsächlich der hauptpunkt der BGE-Befürworter ... dabei habe zumindest ich (für andere kann ich nur schlecht sprechen) das immer so verstanden, dass es vor allem um den Zwang geht, irgendeine Arbeit anzunehmen.
Es ging nicht darum, keine Arbeit anzunehmen, sondern nur darum, nicht dazu gezwungen zu sein, JEDE Arbeit anzunehmen ... daraus sollte eine bessere Verhandlungsposition für den AN resultieren, weil dieser eben in die Lage versetzt wird, auch mal NEIN zu sagen, obwohl er keine alterrnative Stelle in Aussicht hat.
Dass die Jobquote mit einem BGE sinken müsste, ist widerum ein Trugschluss der BGE-Gegner, die davon ausgehen, dass niemand arbeiten würde, wenn er nicht dazu gezwungen wäre.
Das ist doch völlig realitätsfremd! Wer wird in diesem Lande gezwungen "JEDE" Arbeit anzunehmen? Das ist doch totaler Schwachsinn. Wenns mal endlich so wäre. Ich sehe jedenfalls keinen Grund, warum einer, der keinen Schulabschluss und keine Ausbildung hat, die große Auswahl bei der Jobssuche haben soll? Mit welcher Berechtigung bitte, sollen wir (d.h. der Steuerzahler) das finanzieren?
Und (Achtung Ironie) natürlich werden sich diese Leute wahnsinnig um einen Job bemühen, wenn sie bedingungslos Geld rübergereicht bekommen.
Es gibt nur eine Lösung:
Gerade Leuten ohne Abschluss sollten zwangsweise 3 Alternativen zur Auswahl angeboten werden, schon um unsere Gesellschaft und die Wirtschaft am laufen zu halten. Und wenn er das nicht macht, gibt es halt auch kein Geld. Ganz einfach. So wie in 95% der anderen Länder auch. Vielleicht kommen dann auch die einen oder anderen mal aus dem Knick und entscheiden sich nicht schon zu Schulzeiten für eine "H4-Laufbahn"

Auch geht Deine Annahme völlig an der Realität vorbei und ist vor 15 Jahren stecken geblieben.
Allein die BVG in Berlin sucht 10.000 Fahrer für Straßenbahn/Bus/Ubahn
Die DB sucht 20.000 Lokfahrer.
In München werden Leute schon in den Öffis angeworben.
10.000 Lehrer werden in Berlin gesucht.
Nur mal um ein paar aktuelle Beispiele zu nennen.
Als wir ausgeschrieben haben auf der Suche nach einer Sekretariatskraft haben wir 3! Bewerbungen bekommen. Nicht etwa 30 oder 300, 3!
Mittlerweile ist ein regelrechter Kampf um Arbeitskräfte ausgebrochen. Die Schweizer Bahn wirbt in Deutschland nach Lokführern, weil sie Arbeitskräfte brauchen. Und und und. Deine Zwangsarbeitsmär zieht nicht mehr. Früher war das anders, da hätte ich das auch anders gesehen, aber heute bin ich auch der Auffassung, "wer arbeiten will, findet Arbeit." Es ist halt nur vielleicht nicht der perfekte Traumjob mit Traumgehalt in Kleinkleckersdorf auf dem Land direkt vor der Haustür.

DerOlf schrieb:
Wäre die Studie mit einem solchen Ergebnis in Deutschland gelaufen, dann hätte man jetzt ein starkes Argument dafür, dass der ganze teure, fehlerhafte und nervige Sanktionsapparat überhaupt nichts bringt.

Die Bedingungslosigkeit macht scheinbar keinen großen Unterschied ... sie spart aber viel Geld, wenn man es nicht gerade wissenschaftlich dokumentieren muss.

Welcher Anteil der Jobcenter-Finanzierung fließt in Bedürftigkeitsprüfungen oder in die allgemeine Sanktionsbürokratie?
Dieser Anteil wäre bei einer Bedingungslosigkeit schonmal weg ... die Arbeitsplätze beim JC natürlich auch ... aber wer Bürokratie-Abbau befürwortet, der sollte nicht darüber nachdeneken, was dann mit den abgebauten Bürokraten passiert.
Wer will, findet ja auch immer was anderes und kann seine Frau und Kinder easy mitnehmen ... und so weiter ... es gibt viele schöne Allgemeinplätze, die dazu hier schon geäussert wurden.
So ein Gelaber. Ja genau wir schaffen alles ab. Wir schaffen auch die Polizei ab. Den Justizapparat. Soll halt jeder machen was er will. Sanktionen? Wozu ist doch auch egal. Ohnehin alles nur fiese böse Bürokraten, die den Faulpelzen dieser Welt das Leben schwer machen. Sollen sie doch mal selbst sehen, wie schlimm Arbeitslosigkeit ist.
 
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Smartin schrieb:
Und dann muss man sich auch noch anfeinden lassen von den anderen, die nur die Hand aufhalten.
Mal ein paar Beispiele für Personengruppen, die "nichts" beitragen.
Angestellte und Privatlehrer
Pflegepersonal
Reinigungskräfte
Friesure
Alles schlecht bezahlte Jobs ... und ein Zwangssystem sorgt dafür, dass diese Individualwirtschaftlich absolut sinnlosen Jobs NICHT aussterben.
Tatsächlich kann jede Berufsgruppe nur eine Teil des Lohns beitragen, und wenn der zu niedrig ist, dann wird auch der Beitrag kleiner.

Ich wünsche allen, die immer nur jammern, dass die "Lnken" ja irgendwas ändern wollen, sehr viel spass dabei, ihre Strassen selbst zu fegen, ihre Frisuren selbst zu gestalten, ihre Häuser zu putzen und ihre Großeltern zu pflegen.
Berufe, von deren Lohn eine Altersversorgung nicht gewährleistet werden kann, übt niemand freiwillig lange aus ... Diese Berufe MÜSSEN aus der Arbeitswelt komplett verschwinden ... und das bedeutet, ihr werdet diese unliebsamen Arbeiten entweder besser bezahlen, oder sie sebst erledigen.
Es liegt nur bei euch ... die paar Reichen haben nur Geld ... und das kann man nunmal nicht fressen.

Wisst ihr eigentlich, wie froh ihr sein könnt, dass unsere Gewerkschaften immer nur warnstreiken ... EUCH würde der Arsch auf Grundeis gehen, wenn es im Bildungsbereich auch nur mal eine Woche lang einen Generalstreik geben würde ... denn dann hättet ihr keine Kinderverwahranstalten mehr, in denen ihr euren Nachwuchs abstellen könnt, um ein Doppeleinkommen nach hause zu bringen, von dem man "einigermaßen" leben kann.

Auf jeder kundgebung wird davon salbadert, dass "die Lichter ausgehen", wenn die Arbeitgeberseite nicht etwas mehr Entgegenkommen zeigt. Ich muss jedes mal nur lachen, wenn so ein gelackter Gewerkschaftsfunktionär von Arbeitskampf spricht.
Gerade von Pädagpgen (z.B. in der GEW) hätte ich erwartet, dass die Wissen, dass man mit Drohungen ohne Konsequenzen bei Arbeitgebervertretern eben auch nicht mehr erreicht, als bei kleinen Kindern - nämlich nicht das geringste.

@Smartin:
Zum letzten mal, es geht mir NICHT um die Idioten, die OHNE Ausbildung im Haus nebenan eine Teilzeitstelle mit 0 Arbeitsaufwand aber 120k Jahresbrutto haben wollen ... solchen Idioten ist einfach nicht zu helfen.
Es geht mir ausschließlich um Menschen, die lange und teure Ausbildungen absolviert haben, nur um dann im Supermarkt an der Kasse zu sitzen.
erzähl den mal das Märchen von "wer arbeiten will, der findet auch arbeit" ... klar findet man irgendeine Arbeit, aber ei8ne Ausbildung braucht man für die Arbeit die man findet ganz sicher NICHT.
Egal ob in Berlin, München oder irgendeinem anderen Pisskaff ... die meisten "unqualifizierten Hilfsarbeiter sind hoffnunglos überqualifiziert ... mal als Beispiel ... meine Sachbearbeiterin beim JC ist eigentlich Diplom-Historikerin ... mein letzter Bewerbungscoach war Diplom-Landwirt.
Für diese beiden hat sich ja die Ausbildung ganz dolle gelohnt ... und nein, das sind keine Einzelfälle.

Wenn ihr auf eure Stellenausschreibung nur 3 Bewerbungen bekommen habt, dann war sie offensichtlich nicht sonderlich attracktiv ... auch das ist eine Folge der rosigen Arbeitsmarktsituation ... die Firmen müssen was bieten ... und zwar mehr als "endlich habe ich einen Job, der auch bezahlt wird".
Gebt der Sekretärn Konditionen, wie sie auf den unteren Führungsebenen "normal" sind, und ihr werden 3000 Bewerbungen bekommen ... die Masse ist aber egal, ihr werdet ohnehin den günstigsten einstellen (beste Quali bei geringster Gehaltsvorstellung) und dagegen ist auch nichts zu sagen ... so läuft Markt nunmal ... mit jeder Ware.
 
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Dass eine ausgeprägte Streikkultur nichts bringt zeigen Frankreich, Spanien, Italien oder auch südamerikanische Staaten.
 
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@Smartin Ich will nur sagen, dass 60k ein Spitzengehalt ist, dass vllt 10% der Bevölkerung genießen können. Das ist obere Mittelklasse.
Ich würd übrigens nicht die Steuern erhöhen, sondern die Gehälter durch die Bank erhöhen. Damit könnte man Steuern sogar senken und trotzdem mehr einnehmen. Mit einem enstprechenden Mindestlohn ohne Lücken (Scheinselbständigkeit) wär das wohl möglich.

Diesen Unfug wie in Österreich, bei dem kleinere Einkommen Negativsteuern bekommen (=sie bekommen Steuergeld) ist absoluter Schwachsinn. Unternehmen die sich ihre Arbeitnehmer nicht anders leisten können müssen eben zusperren. Der Bedarf verschwindet dadurch ja nicht.

Gleichzeitig gäbe es einen guten Anreiz um Arbeiten zu gehen - weil man eben deutlich mehr als Hartz IV bekäme. Die Lösung kann nicht sein die Hartz IV Grenze zu senken um Menschen in die Arbeit zu bekommen, sondern die Grenze des Einkommens nach oben zu schieben.

Verlieren würden hier ganz klar die Unternehmen, seh ich aber in Anbetracht der Steuervermeidung auf Gewinne als einzig Gangbaren weg die Soziale Marktwirtschaft erhalten zu können. Und ja, einige Güter/Dienstleistungen würden dadurch teurer werden.
 
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