Kausu schrieb:
So stehst du dann als noch leicht beeinflussbarer 12 jähriger da. Den Eltern mache ich da zuerst keinen Vorwurf. Ich frage mich nur, warum Lehrer sowas gesagt haben.
Mir wurde da ähnliches erzählt ... und zwar schon vor der Jahrtausendwende.
Damals lag es genau an dem gleichen ... Handwerk stand in dem Ruf, nicht besonders gut bezahlt zu werden, also wurde einem geraten, zu studieren.
Heute ist das noch immer so ... geh lieber studieren.
Bei meinen Eltern war das Gefühl, studieren zu müssen, offensichtlich ebenfalls voranden, sonst hätte mein Vater kein Ingenieursstudium an die Maschinenbau-Ausbildung angehängt, und meine Mutter hätte mit 30 kein Abendschul-Abitur genmacht und ein Jura-Studium angefangen. Die hätten beide auch in die Ausbildungsberufe gekonnt, aber irgendwie wollten die mehr.
Der Impuls, so viel wie möglich zu erreichen, ist wohl einigermaßen normal.
Ich hatte die Möglichkeit, Abitur zu machen, also habe ichs auch gemacht. Danach hatte ich die Möglichkeit zu studieren, und habe auch die wahrgenommen.
Wer seine Bildungschancen nicht maximal ausnutzt, der bleibt auch hinter seinen Einkommensmöglichkeiten zurück ... leider wird die Luft nach oben etwas dünne, und dadurch landen auch von den Studierten viele erstmal auf Geringverdiener-Jobs. und einige kommen da leider nicht wieder weg (ein paar Jahre reichen).
Natürlich sind die selbst schuld, wenn sie mit ihrer Studienwahl schon den weg in die Arbeitslosigkeit wählen ... das wird Linguisten, Musikern, Philosophen, Historikern oder Theologen aber auch schon seit langer zeit vorgehalten ... und trotzdem gibt es Leute, die auch von sowas gut leben ... meist als Politiker oder Autoren (die Stars im Musikbereich haben meist keine musikalische Ausbildung ... jedenfalls nicht auf Universitäts-Niveau).