@59
"Was hat das zu schnelle Ausgeben mit Missbrauch der Leistung zu tun?
Entschuldigung, aber der Staat kann sich nicht darum kümmern, wofür diejenigen ihr Geld ausgeben. Er kann nur die Bedingungen schaffen, dass es überhaupt verkonsumiert werden kann.
Das, was Du da aufzählst, ist kein Problem des Grundeinkommens, sondern betrifft alle Gesellschaftsformen.
Im übrigen sollte sich durch umfassende, kostenlose Bildung* die Anzahl dieser Menschen in akzeptablem Rahmen halten."
schon wieder so ein ganze reihe falsche grundannahmen:
- wozu einen grundsicherung, wenn die leute diese dann auch gleich wieder én bloc verkaufen können zwecks kurzfristiger konsumsteigerung, um dann danach doch wieder bedürftig zu sein? sozialhilfeempfänger? der allgemeinheit auf der tasche liegend? für mich überhaupt keine frage: die frage des mißbrauchs bleibt. und zwar an allererster stelle. alles andere ist verantwortungslos.
- sehr wohl hat der staat mit die vornehmste pflicht, sich um seine bürger zu kümmern. gerade darum, wofür sie ihr geld ausgeben: natürlich muss er das (zum guten) kennen, messen, überwachen,steuern, lenken, tut das zum glück für uns andauernd.
- freiheitsrechte sind und bleiben dazu da, das man sie freiheitlich und positiv gestaltend einsetzt. nicht missbraucht. zum beispiel sind die freiheitsrechte des einzelnen nicht dazu da, dass er sich willkürlich und fahrlässig von drogen abhängig macht: und danach auf kosten der allgemeinheit ein sozialfall ist. oder fahrlässig menschen im strassenverkehr gefährdet. oder als anbieter von kreditvermittlungsgeschäften via kleingedrucktes 100.000de von weniger juristisch erfahrenen mitmenschen in den finanziellen ruin bringt. oder dass eltern ihre kinder anständig großziehen. mit denen z.b. regelmässsig zum zahnarzt gehen, statt dem aus faulheit, dummheit und bequemlichkeit auszuweichen, usw. usf.
- vor allem hat der staat überhaupt keine
verkonsumierungsförderungs-freiheitsaufgabe: eher das gegenteil: menschen zum sparen und zur eigenvorsorge anzuhalten.
- das ganze list sich für mich inzwischen teilweise auch so, als wollte da einer für den rest seines lebens sein bier als freibier erhalten. natürlich nicht so direkt, als deputat. sondern über den relativ komplizierten, einfachen umweg, der hier dargelegt wurde.
(trinker sind so. ich sage nicht, dass es die hier gäbe. aber genau so kann
auch trinker-denke sein: "nasses denken" z.b. stellt sich so dar. von aussen gesehen.)
- also z.b. alkoholiker oder trinker können sich sowas auch ausdenken - und trotz guter argumente von anderer seite immer schön an der realität vorbei unendlich lange weiter diskutieren, sich (selbst!) an ihrer meinung festhalten. weil: so lange über solche utopien schön lange (und erfolglos!) diskutiert wird, fällt dass eigene trinkverhalten nicht auf. welches immer weiter wegführt vom sozialen. und sich dieser fakt so via
ersatzweg-konstrukt selbst verdeckt gehalten wird.
- nicht die anderen sind schuld: die gesellschaft ist gut und richtig so. da fehlt kein "grundeinkommen ohne arbeit für alle". sondern tendenz richtung vollbeschäftigung, also arbeitsstellen, vorsorgliche arbeitgeber. dazu kompetente, zuverlässige, problemlösungsorientierte undogmatische gewerkschaften.
- das mit "alle gesellschaftsformen" habe ich nicht verstanden. eher scheint es mir so zu sein, dass jeder gesunde normale mensch abends dann besonders glücklich und zufrieden ist, wenn er tagsüber erfolgreich für sich gearbeitet hat. daraus einen mehrwert erzielte. sein eigenes einkommen. und zwar im rahmen seiner fähigkeiten, talente, kräfte und möglichkeiten,
- und wie ich oben schon ausführte: an den bildungsangeboten liegt es nicht, dass viele menschen, die von der intelligenz und den bildungsangeboten her könnten, die möglichkeiten doch nicht ergriffen: es gibt da auch noch andere, angeborene barrieren. und mit denen müssen staat und gesetzgebung verantwortlicherweise auch rechnen.
- überwiegend immer nur vom guten auszugehen (zu wollen, können oder tun) ist und bleibt für mich ein privileg der "denkerischen mittelschichtgetthos". und die sind unfrei. denn die gesamtgesellschaft ist größer: man bewege sich da hin. selber. raus aus dem elfenbeinturm von bloßer meinung und idee. hin in die sozialen brennpunkte. dort in die kneipen, die teestuben, zu den sozialarbeitern. hin in die stadtteilinitiativen und auf die rathäuser, dort in die statistikabteilung. und zu polizei, feuerwehr und rotem keuz. und in die gefängnisse und tageskliniken.
- und dann nochmal die aussage,
dass es alles nur an einem bislang nur noch nicht entdecktem gesellschaftlichen webfehler liegt: der mangelnden grundsicherung. ("und zum glück können wir die jetzt machen, und die meisten probleme wären gelöst")
- das für mich genauso monokausal und eindimensional wie manche andere idee vorher: zum bespiel "vom
endsieg des dialektischen materialismus als endgültigem entwicklungsziel aller jemals stattgefunden habenden gesellschaftsentwicklung".
- und ich meine das ernst mit dem hingehen, die eigene gesellschaftliche schicht mal in alle richtungen aktiv zu verlassen (zumindest mal probehalber - das aber eilig!).
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