Guten Morgen,
Wintermute hat geschrieben:
Mit einem BGE kann ich also ohne einen Kredit 500 000€ für eine Firmengründung bekommen?
da beantworte ich mal eine Frage mit einer Gegenfrage.
Wozu willst Du noch eine Firma gründen?
Du hast jeden Monat einen Stapel "bedrucktes Papier" womit die wichtigsten Dinge zum Überleben abgesichert sind und wie der TE schon sagte, gibt es dann die Möglichkeit nebenbei noch was zu verdienen um sich so seinen "privaten Luxus" zu finanzieren.
Das kann gemeinnützige Arbeit sein oder eben Produktionsnischen die keine Maschine abdecken kann.
Und solltest du doch eine "weltverändernde Geschäftsidee" haben - Herzlichen Glückwunsch!
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Wenn natürlich mehrere Menschen auch "weltverändernde Geschäftsideen" haben sollten, dann beginnt das ganze Drama von vorne.
Ich weiß das klingt alles ziemlich albern und es stimmt schon dass es keinen Menschen gibt der sich von der Geburt bis zum Tod auf's Sofa legt und den lieben Gott einen guten Mann sein lässt. Dafür sind wir nicht geschaffen, ich sehe es doch an mir selbst.
In den letzten Jahren war ich regelmäßig in den Wintermonaten zuhause, wobei der Winter unabhängig von der Witterung immer länger wurde und es auch immer schwerer wurde wieder in den "normalen" Rhythmus reinzukommen.
Und jetzt nach der "Betriebsstörung meines Organismus(Herzinfarkt)" ist es vorbei mit der Ausübung der erlernten Berufe.
Aber ich habe keine Lust die letzten Jahre bis zur Rente sinnlos auf dem Sofa rumzuliegen, selbst mit 1300 Euro statt 351 Euro könnte ich das nicht.
Allerdings könnte ich mit 1300 Euro viel ruhiger schlafen und so würde ich eben "gemeinnützige" Arbeit nicht als 1 Euro-Job machen sondern umsonst, nur um irgendetwas zu tun zu haben was wieder der Allgemeinheit(also uns allen) zugute kommt oder man hilft einem "Arbeitgeber" aus der Klemme, weil gerade eine Grippewelle herumgeistert oder die Nachfrage nach seinem Produkt plötzlich sprunghaft angestiegen ist.
Der Staat ist diese Sorge los und kümmert sich um die wichtigen Dinge. "Eine Hand wäscht die andere".
Und ich behaupte, dass ich zur überwiegenden Mehrheit der ALG-II Empfänger gehöre die so denken.
Aber wo ich gerade so schön dabei bin, spinne ich einfach mal weiter
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Irgendann ist die Spirale des ewigen Wachstum am Ende, alle "lebensnotwendigen Rohstoffe" sind weg, alles ist irgendwie in irgendeiner Form schon erfunden und vorhanden und so wie im letzten Jahrhundert muß es doch nicht immer weitergehen?
Erst alles Aufbauen und dann wenn es nix mehr zu tun gibt, die Menschen hungrig und unzufrieden werden und die "Arbeitgeber" keine Chance mehr sehen irgendwo Gewinne zu machen, wird einfach alles in Schutt und Asche gelegt.
Wir bauen auf und reißen nieder - Arbeit gibt es immer wieder!
walter09 hat geschrieben:
grundeinkommen ist für mich das system nach der marktsättigung, wenn sich nix mehr tut in der wirtschaft, nur noch verteilungskämpfe (und monopolisten) aber keine innovationen mehr, dann hat das heutige system fertig
Genau da liegt der Hund begraben!
Alleine der "Lebensmittelsektor" zeigt es doch deutlich, es wird Nahrung erzeugt um ganze Galaxien zu ernähren aber nicht alle von den ca. 7 Mrd. Menschen werden satt?
Dabei sind Lebensmittel schnell vergängliche Werte, was ist mit Straßen, Häusern, Schienen? Die brauchen höchstens alle 100 Jahre einen Abriß. Und hier stimme ich zu, Arbeit ist genug vorhanden nur muß dann der geschaffene bzw. erhaltene Wert auch all denen zugute kommen die diese Werte geschaffen haben.
Pzion hat es treffend gesagt:
Ich bin Realist genug um zu wissen dass es kaum zu machen ist, dafür ist das bestehende System bis zur Perfektion abgesichert. Man muß z.B. nur lange genug Begriffe wie "Träumer", "Spinner", "Terrorist" "Sozialschmarotzer" verwenden und Begriffe wie "Wiederstandskämpfer", "Partisan", "Ausgebeutete" verschwinden aus den Büchern und irgendwann auch aus dem Gedächtniss.
Vorige Woche war eine Dokumentation im Fernsehen über Kuba und da ging es z.B. um ein 4-Augen Gespräch von Honecker und Castro fast 9 Jahre vor dem Mauerfall und Sie waren sich einig, dass der Wettlauf mit dem anderen System verloren war und es nur noch darum ging Zeit zu gewinnen.
Zeit wofür und für wen?
Wenn man sich jetzt noch an den Milliardenkredit der CSU aus Westdeutschland an die DDR zur gleichen Zeit erinnert, dann behaupte ich die Interessen, Träume oder sonstigen Wünsche und eventuelle Lebensplanungen von ca. 17 Millionen Menschen(mich eingeschlossen) waren im
"großen Plan" nicht vorgesehen.
Und selbst wenn diese ganzen "virtuellen Werte" die jetzt überall verteilt werden um Zeit zu gewinnen verschwunden sind, die paar Millionen oder hundert Millionen dafür verantwortlichen Menschen müssen sich um eine "Grundsicherung" keine Gedanken machen.
So nun habe ich wirklich genug gesponnen und trotzdem finde ich die Idee einer Grundsicherung nicht falsch!
Gruß der LinuxTester