Ein letzter Versuch in dieser Frage:
Das Kostenargument ist für mich nicht weiter von Belang, wenn ich von der steuerlichen Belastung des Unternehmers spreche: Das Grundeinkommen führt dazu, dass Einkommen nicht steuerlich belastet werden, sondern der Konsum. Der ganze Batzen der Einkommensteuer löst sich in Luft auf, in der Annahme, die Leute würden ihr Geld im eigenen Land schon wieder ausgeben. Der Unternehmer, der einen Manager beschäftigt, hat es aber gar nicht nötig, sein Einkommen in Deutschland auszugeben, wo er mit 100 Prozent Mehrwertsteuer belastet wird. Er wandert in die Schweiz aus, wo er unter dem Strich deutlich mehr ausgeben kann, weil die steuerliche Belastung niedriger ist.
Die Sache mit der Höhe des Gewinns ist allerdings dann interessant, wenn die Befürworter des Grundeinkommens anführen, dass die Lohnarbeit verbilligt wird. Schließlich fällt ein Teil der direkten Lohnkosten weg (durch das Grundeinkommen) und auch die Sozialabgaben sind nicht länger aufzubringen, jedenfalls nicht vom Arbeitgeber. Das soll doch angeblich den Export ankurbeln.
Wie ich bereits geschrieben haben, sieht der Staat von all den Gewinnen, die mit dem Export verdient werden, erst einmal nichts. Das ändert sich, wenn die Beschäftigten konsumieren, nicht aber, wenn die Eigentümer das Geld über die Grenze tragen und dort ausgeben. Das ist der Punkt, den ich angesprochen haben.
Du musst doch verstehen das die Höhe der Steuer nicht alleine darüber entscheidet ob etwas Teuer ist oder nicht?!?
Und Du musst verstehen, dass sich der Unternehmer seine gesamte individuelle Steuerbelastung vor Augen führt. Und die ist in unserem System in der Summe aus Einkommensteuer plus Mehrwertsteuer deutlich höher als in meinem Beispiel, bei dem die Einkommensteuer komplett wegfällt. Genau genommen müsste der Unternehmer nicht einmal auswandern, weil das Grundeinkommen die Steuerlast bereits auf 50 Prozent senkt. Das ist bereits deutlich weniger als das, was der Grenzsteuersatz der Einkommensteuer plus MwSt. abverlangen.
Aber das Problem der offenen Grenzen (für den Kapitaltransfer) wird deutlicher, wenn ich unterstelle, dass der Gewinn außer Landes getragen wird. Denn dann geht es mit den Staatseinnahmen rapide bergab.