Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Hallo alle zusammen,

habe mich erst spät in dieses Thema eingelesen. Doch haben mich manche Thesen recht erschrocken! Bitte denkt nicht zu schwarz oder gar braun von mir aber ich bin koplett gegen ein BGE. Diejenigen die keine Arbeit bekommen oder wollen, müssen sich damit zufrieden geben, dass sie nicht frieren, verhungern oder an einer Grippe sterben (ganz stark übertrieben! :evillol:). Hilfe in Form von "Gutscheinen" und einem kleinen Taschengeld, ist für mich die bessere Mischung.
Hier geht zwar die selbstbestimmung etwas unter aber auch die Gefahr sinkt, dass alles für Schnaps und Kippen ausgegeben wird und die 5 Kinder immer noch kein Frühstück bekommen. Kurzzeitige Unterstützung ist ok aber über Jahrzehnte? NÖ!

Für wen dann die "Gutscheine" nicht reichen der kann sich durch kleine Jobs fürs Allgemeinwohl noch mehr Taschengeld verdienen. Fände es nicht schlimm für die Allgemeinheit, die mich kostenlos unterhält z.B. Straßen zu fegen oder Mülleimer zu leeren. Ein Ansporn einen Job zu finden un diesen zu behalten.

Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, wird keiner hier das Sozialbudget für die nächsten Jahrzehnte korrekt vorhersagen können. Bei dem Geburtenrückgang, anhaltender Zuwanderung, ältere und gesündere Gesellschaft und Fachkräftemangel ist ja davon auszugeben, dass immer weniger für immer mehr zahlen müssen.

Wir haben uns alle viel zu sehr daran gewöhnt, dass es einem nie schlechter geht als Hartz 4. Schaut euch doch andere Länder an, da habens wir noch recht gut. Doch ein BGE würde unseren Wohlstand sehr schnell dahin raffen. Die die zahlen wandern ab, haber später selber weniger und müssen unterstütz werden und es kommen weniger qualifizierte Einzahler nach. Da liegt für mich das PRoblem, das wir nicht mit einem BGE lösen können egal wie wir die Mrd hin oder her rechnen.

Bin kein Professor, nur einfacher arbeitender "OTTO-Normal-Bürger". Hoffe niemanden zu hart angegriffen zu haben. Sorry für Rechtschreibung und Gramatik, aber ich bin kein Frühaufsteher!
 
Domi_bas schrieb:
Bei dem Geburtenrückgang, anhaltender Zuwanderung, ältere und gesündere Gesellschaft und Fachkräftemangel ist ja davon auszugeben, dass immer weniger für immer mehr zahlen müssen.

Deine Menschenverachtende Haltung in allen Ehren (Stichwort: was ist wenn nur noch 10% eines Landes der Erwerbsarbeit nachgehen?), aber deine Ansicht ist zu sehr vom Mammon geprägt.

Dir sollte klar sein, das es nicht Geld ist was benötigt wird sondern Güter.

Das die Erwerbstätigen für andere Güter miterwirtschaften ist so, war so und wird immer so bleiben. Bei derzeit ~50% ist es schon so das nur jedem Zweiten deiner Meinung nach mehr als Lebensmittel und eine Absteige zugestanden werden soll.
 
... Menschenverachtende Haltung ...
is ja wohl etwas übertrieben.

... nur jedem Zweiten deiner Meinung nach mehr als Lebensmittel und eine Absteige zugestanden werden soll.
bitte lesen!
... (ganz stark übertrieben!).

Dir sollte klar sein, das es nicht Geld ist was benötigt wird sondern Güter.
Ganz genau! Daher keine 1300- 1500€ sondern:
  • eine angemessene Unterkunft/Wohnung/WG/Wohnheim
  • die Möglichkeit sich mit Lebensmitteln (nach möglichkeit gesund und ausgewogen) zu versorgen - kein Alkohol oder 2 Schachteln Kippen jeden Tag ....
  • Krankenversicherung/Zugriff aufs Gesundheitssystem
  • Zugriff zu allen Bildungswegen
  • "Taschengeld" für Freizeitbeschäftigungen z.B. mal ne Flasche Wein oder Besuch im Schwimmbad...
  • Die Möglichkeit sich durch gemeinnützige Tätigkeiten mehr fürs "Hobby" dazu zu verdienen

Wenn wir jedem GELD (jaja der Mammon) ohne Gegenleistung geben wird die Zahl derer steigen, für die es sich nicht lohnt zu Arbeiten und damit die Zahl derer sinken die für die Allgemeinheit mitverdienen.

Auch wenn das meine "menschenverachtende" Ansicht noch weiter belastet, les doch mal das Buch vom Sarazin. Ist mit Sicherheit nicht das Maß aller Dinge aber er spricht auch sehr viele unangenehme Wahrheiten an. Rede hier nicht von den Genetik-Thesen!!!
 
Realsmasher schrieb:
Tatsache ist jedoch, das in Zukunft ganze Branchen wegfallen werden und immer weniger Leute benötigt werden um den gleichen Wohlstand für immer mehr Leute zur Verfügung zu stellen.
Was wegfällt, beziehungsweise bereits seit Jahrzenten im Rückgang ist, sind Arbeitsplätze für die es keiner sonderlichen Qualifikation bedarf. Im Gegenzug werden mehr und mehr hochqualifizierte Arbeitskräfte gebraucht. Hätte die Politik nicht erfolgreich einen Großteil dieser hochtechnologischen Industrien aus dem Land vergrault, dann wäre der Bedarf sogar noch größer. Die Zukunft Deutschlands liegt im Ausbau als Forschungs- und Hochtechnologie-Standort.
Man braucht kein BGE, man braucht eine gebildete Bevölkerung, die motiviert ist, Leistung zu bringen (sprich, es muss sich überproportional auszahlen). Ein BGE würde die aktuelle Tendenz zu einer Gesellschaft der Müßiggänger, die zu Lasten der wenigen Leistungsträger leben, nur noch verschärfen und - ich wiederhole mich - es verstieße gegen das Subsidiaritätsprinzip, auf das unsere Gesellschaft aufbaut.
 
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@Domi_bas
das ist eben nicht dein reden gewesen ;)
Du schreibst über Hartz4 Empfänger und das es denen doch noch so gut geht (Obwohl die Caritas etc immer mehr zu tun hat ;)). Im Vergleich zu anderen Ländern magst du recht haben, aber Deutschland ist eben nicht mit Afrika etc zu vergleichen.

Ebenfalls scheinst du dich mit dem Thema Hartz4 wenig bis gar nicht informiert zu haben. Der Großteil der H4 Empfänger hat keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt da die Qualifikation fehlt. Und feste Arbeitsplätze werden von Tag zu Tag immer seltener, gerade für Niedrig qualifizierte. Auch sind viele H4 Empfänger Gemeinnützig unterwegs und versuchen nebenbei noch ein bisschen Geld zu verdienen damit sie sich über Wasser halten können. Auch das sie Gesellschaftlich immer mehr Abgegrenzt werden vergisst du. Bist du einmal in diesem Hartz4 Kreis, wird man sehr schwer wieder hinauskommen

Und gerade für Ältere Menschen besteht kaum eine Möglichkeit wieder einen Festen Arbeitsplatz zu bekommen. Mal davon abgesehen das einige schon 40 Jahre oder mehr Eingezahlt haben und nach einem Jahr ALG1 Hartz4 bekommen...
 
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@CyberdyneSystem: war jetzt nicht NUR auf H4-Empfänger beschränkt, doch sie fallen sicherlich auf mit in die BGE-Kundschaft. Es wurden ja auch noch Rentner usw. aufgeführt.

Das ich mich mit H4 nicht so gut auskenne stimmt.
War, Gott sei Dank, noch nie in der Situation. Aber ich war kurz nach meiner Ausbildung arbeitslos (Firma ging nach Rumänien). Habe mir dann einen Job gesucht, der von der Bezahlung weit unter meinem eigentlichen Facharbeiterlohn lag. Habe mich eingesetzt und weiterqualifiziert. Mit Überstunden und Einsatz auch in der Freizeit konnte ich mich in den letzten Jahren auf ein Lohnniveau hocharbeiten (nicht hochschlafen :-P) das nun ein gutes Stück über dem eines Facharbeiters, im gelernten Beruf, liegt.
Nicht mehr aber auch nicht weniger, denke ich, kann man von jedem erwarten.

Das die Aussichten für einen H4-Empfänger schlechter sind verstehe ich. Es hindert ihn aber nicht daran seine Zeit mit z.B. Fortbildungen, die ja auch das Arbeitsamt unterstützt, oder wenigstens mit Büchern aus der Bücherei, zubringt. Das würde sicher helfen jemanden aus diesem Teufelskreis heraus zu holen. Auch zusätzliche Fremdsprachen lernen kann man jedem zumuten um sich auf dem Arbeitsmarkt besser zu qualifizieren.

so habe ich auch SheepShaver verstanden.

Mir geht es nicht darum weniger gesegnete weiter abzugrenzen, sondern ihnen einen Anreiz zu geben sich dort aus eigener Kraft heraus zu ziehen. Was wiederum uns allen zugute käme. Nur daheim vor den TV setzten und das BGE mit Teleshopping zu verballern hilft niemandem.

Möchte damit niemandem zu nahe treten oder diskriminieren.
 
as die Aussichten für einen H4-Empfänger schlechter sind verstehe ich. Es hindert ihn aber nicht daran seine Zeit mit z.B. Fortbildungen, die ja auch das Arbeitsamt unterstützt, oder wenigstens mit Büchern aus der Bücherei, zubringt. Das würde sicher helfen jemanden aus diesem Teufelskreis heraus zu holen. Auch zusätzliche Fremdsprachen lernen kann man jedem zumuten um sich auf dem Arbeitsmarkt besser zu qualifizieren.
Da gebe ich dir recht. Nur leider werden die Mittel immer mehr gekürzt so das Umschulungen/Weiterbildungen kau mehr unterstützt werden. Auch Fortbildungen (Zertifikate die einem nichts bringen) werden immer seltener. Wir sind nun an einem Punkt angelangt, wo man wie bereits von dir geschrieben immer qualifizierter sein muss, um eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Wenn diese Qualifikation jedoch nicht vorhanden ist, und man keine Umschulungen/Weiterbildungen/Ausbildungen bekommt, ist man niedrig Qualifiziert und demzufolge chancenlos auf dem Arbeitsmarkt

Mir geht es nicht darum weniger gesegnete weiter abzugrenzen, sondern ihnen einen Anreiz zu geben sich dort aus eigener Kraft heraus zu ziehen.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Deswegen sollte man nicht die Mittel in diesem Bereich kürzen wie es bislang der Fall ist. Wir müssen den Niedrig qualifizierten die Chance geben sich weiter zu Qualifizieren damit sie einen Arbeitsplatz bekommen und demzufolge Abgaben verrichten.
Nachtrag: Stattdessen wird von Qualifizierten Arbeitskraft Mangel gesprochen und diese ins Land geholt. Dabei haben wir Millionen an Menschen die man Qualifizieren könnte. Nur in die Eigene Bevölkerung zu Investieren scheint heutzutage leider ein Tabu zu sein

Zur BGE:
Leider finde ich im Netz nichts drüber. Aber erst vor kurzem wurde im TV gezeigt, das es in Deutschland schon Ortschaften gibt, die ein BGE testen. Das dann keiner mehr Arbeiten geht durch eine BGE stimmt nicht. Ich war selbst überrascht aber selbst diejenigen die vorher keine Lust hatten Arbeiten zu gehen Arbeiten nun nebenbei immer mal hier mal dort um noch mehr zu verdienen.

Wichtig ist es nur, das Grundeinkommen muss Hoch genug sein. Hartz4 hingegen ist in der heutigen zeit viel zu niedrig angesetzt selbst das man mit Minijobs nicht bzw schlecht um die runden kommt
 
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In vielen Bücherein werden H4-Empfängern Bücher vergünstigt oder umsonst angeboten. Die BFZ-Kurse (wie du es sagst: "(Zertifikate die einem nichts bringen)") halte ich auch für blödsinnig.

Da kommen dann wieder die (weiß nicht mehr wer oder wo) Gutscheine für Sport, Fort- und Weiterbildung, Bücherei usw. auf den Plan, die ein Politiker mal gefordert hat. Der wurde dann, glaub ich, gleich ausgebuht und wahrscheinlich noch seines Amtes enthoben. Damit (Gutschein, nenn ich es einfach mal) kann man sich qualifizieren oder wenigstens die Zeit sinnvoll nutzen. Diese Gutscheine sind nicht in der Kneipe, mit Kippen oder 50" LCD-TVs verbrauchen. Ich möchte (als ob ich was zu sagen hätte :-) )Mittel nicht streichen sondern so ausgeben, das sie nicht missbraucht werden können.

Es ist wohl war, dass man nicht alle über einen Kamm scheeren kann.

Aber die negativen Beispiele kennt jeder von uns, nicht nur aus der Bildzeitung! Sozialleistungen werden bezogen, ohne eine Gegenleistung. Sei es sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren oder wenigstens den Gehsteig vor seinem Haus zu fegen. Auch bei der Feuerwehr, dem roten Kreuz oder dem THW sind freiwillige willkommen.
 
Da pauschalisierst du ziemlich stark. "Sozialleistungen werden genommen ohne etwas für die Gesellschaft zu tun". Das stimmt einfach nicht. Ich kenne welche, die Schenken bei der Suppenküche aus, machen den Laub weg etc. nur die wenigsten nehmen es wahr. Den Laub kehren oder Schnee schippen kannst du dir nicht irgendwo anrechnen lassen. Mal abgesehen sind viele ältere gar nicht mehr für den Arbeitsmarkt zu gebrauchen, das ist leider so. Sie können nichts dafür, das viele Betriebe Auswandern oder durch Automatisierung von Arbeitsprozessen durch moderne Maschinen stattfinden.
 
Aber die negativen Beispiele kennt jeder von uns, nicht nur aus der Bildzeitung! Sozialleistungen werden bezogen, ohne eine Gegenleistung. Sei es sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren oder wenigstens den Gehsteig vor seinem Haus zu fegen. Auch bei der Feuerwehr, dem roten Kreuz oder dem THW sind freiwillige willkommen.

Das widerspricht deinen bisherigen Antworten völlig.

Freiwillige Arbeit wird eben nicht entlohnt und führt damit zu keiner Verbesserung.

Deine Asussage ist also immernoch: Du gestehst niemandem der nicht Erwerbsarbeit nachgeht mehr als eine Wohnung + ein paar Gutscheine zum Überleben zu, verlangst aber zusätzlich Ehrenamtliche Arbeit die nicht entlohnt wird...


@ SheepShaver:

Hätte, wäre, könnte...trotzdem gibt es derzeit mehr hochqualifizierte als es offene Stellen gibt. Sag mir mal eine Branche wo echter Mangel ist (d.h. durch bessere Bezahlung nicht sofort behoben wäre), so etwas existiert nicht und wenn dann höchstens in Berufen mit Zugangsbeschränkung, etwa Ärzte, da nur wenige das studieren dürfen.

Bei Ing. wird z.b. ständig Mangel propagiert und trotzdem kommen 200 Bewerbungen auf eine Stelle und AN über 50 haben praktisch null Chancen, außer die Gehaltsvorstellung liegt unter der eines Einsteigers...


Deine Einschätzung das die Gesellschaft in letzter Zeit zum Müßiggang tendiert teile ich nicht. Viel mehr sind immer mehr Leute bemüht einer Tätigkeit nachzugehen, unter anderem weil sie sonst von den sich selbst bauchpinselnden Erwerbstätigen als Abschaum gesehen werden.

Tragisch daran, ist das es gar nicht genug Stellen gibt um alle zu Beschäftigen, selbst wenn alle wollten. Daran ändert auch eine höhere Qualifikation nichts.
Der Ausweg ist dann meist nur eine Selbstständigkeit die häufig sehr wenig Einnahmen generiert. (Im Schnitt deutlich weniger als eine Festanstellung hier in D!).

Aber trotzdem tendieren viele Erwerbstätige dazu den Erwerblosen (jedoch nicht unbedingt Arbeitslosen!) vorschreiben zu wollen, Stellen anzunehmen, die real gar nicht existieren.

Deswegen auch immer wieder meine Aussage: Das BGE scheitert weder am Geld noch an der Faulheit der Menschen, sondern an dem Neid der Erwerbstätigen und ihrer Vorstellung, jemand würden ihnen die Butter vom Brot nehmen.

Das seltsame daran ist jedoch immer wieder, das viele Gegner scheinbar selbst einer unqualifizierten Arbeit nachgehen die bald wegfallen könnte.

Um ein bekanntes Zitat ein wenig umzuformen:
Die Erwerbstätigen werden sich noch die Stricke selbst knüpfen an denen sie sich später aufhängen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@inversematrix:
wo findest du in meinen Beiträgen, dass alle (100%) den Staat abzocken? Habe ich nie gesagt, werde ich auch nicht. Du kennst welche, ich aber auch! Die die du kennst sind wohl recht in Ordnung und feine aber bemitleidenswerte Leute, die die ich kenn nicht. Diese Kniebohrer immer :rolleyes:

@Realsmasher:
Warum wiederspricht sich das? Hab wohl gerade Tomaten auf den Augen?

Bevor du solche Behauptungen aufstellst, informier dich: http://www.google.de/search?q=fachkr%E4ftemangel+deutschland

ich lese das dort anders

Meine Arbeit ist sicher nicht die eines Mathematik Profs. aber Elektroniker mit fast 10 Jahren Erfahrung in einer kleinen Branche die wächst statt abzubauen.

aber am besten finde ich:
Um ein bekanntes Zitat ein wenig umzuformen:
Die Erwerbstätigen werden sich noch die Stricke selbst knüpfen an denen sie sich später aufhängen werden.
korrigier mich wenn ich falsch liege aber so sehe ich dich: Du bist selbst, evtl. schon seit längerem, arbeitslos. Du findest es ok nicht arbeiten zu müssen und dass doch alle die es tun, um dich mit zu versorgen, die letzten Deppen sind.
Sorry aber so ein Zitat lässt diese Sichtweise zu.
Ich kenn dich jedoch nicht und möchte dich nicht beleidigen!!
 
Du bist selbst, evtl. schon seit längerem, arbeitslos. Du findest es ok nicht arbeiten zu müssen und dass doch alle die es tun, um dich mit zu versorgen, die letzten Deppen sind.

Wie kommt es, dass jedes mal derselbe dumme Spruch kommt, wenn jemand eurem Weltbild widerspricht? Siehe Amazon Thread. Das ist wirklich ein interessantes Phänomen, ob es wohl dafür eine psychologische Erklärung gibt?

Jeder der soziale Leistungen als etwas anderes sieht als Leute wie du, sind entweder Kommunisten, schmarotzende Arbeitslose oder Assoziale. Auf den Gedanken zu kommen, dass es sich u.U. um studierte Großverdiener (wie beispielsweise Informatiker) handelt kommt ihr nicht. Warum? Zumal wir hier in einem Informatik-zentrierten Forum sind,läge doch diese Vermutung zunächst näher als die, dass der gute Mann arbeitslos ist und das auch noch genießt.

Zudem macht diese Annahme nicht einmal Sinn. Der Mann beschwert sich aufs übelste über die Situation der Arbeitslosen und die erste Schlussfolgerung die ihr daraus zieht ist die, dass er Arbeitsloser ist und diesen Zustand auch noch genießt?
 
Wir sind ja hier nicht nur in einem Informatik geprägtem Forum sondern auch in einem freien Forum. Daher wirst du mir auf Grund eines solchen Satzes:
Um ein bekanntes Zitat ein wenig umzuformen:
Die Erwerbstätigen werden sich noch die Stricke selbst knüpfen an denen sie sich später aufhängen werden.
doch wohl meine, zugegeben leicht emotionale, Meinung erlauben.

Als was kann man denn soziale Leistunge, BGE (um beim Thema zu bleiben) noch sehen? Nenn doch bitte mal ein paar Beispiele.

Mein Weltbild ist zwar ein anderes als deines, aber ich glaube nicht das unrealistischste.
Wenn ich die Beiträge vorher lese fällt mir auf, dass ich nicht der einzige bin der so denkt. Doch jeder, der nur im entferntesten negativ über Leistungsempfänger (ob gegen alle oder nur kleine Teile) redet, wird sofort verteufelt. Genau so wie jeder, der die unkontrollierte Zuwanderung gerne eingedämmt sehen würde, gleich ein Nazi ist.
 
Realsmasher schrieb:
Sag mir mal eine Branche wo echter Mangel ist (d.h. durch bessere Bezahlung nicht sofort behoben wäre),
Derzeit vornehmlich im Maschinen- und Farhrzeugbau und der Elektrotechnik und regional gesehen vor allem in Süddeutschland. In der IT sieht es nicht besser aus. Wir suchen beispielsweise seit Ewigkeiten vergeblich nach hochqualifizierten Softwareingenieuren.
Der Fachkraftmangel ist eine ernste Wachstumsbremse für die Hightech-Industrie. Für ein Land, das von Innovationen lebt, ist das ein ziemlich eklatanter Missstand.

Realsmasher schrieb:
Bei Ing. wird z.b. ständig Mangel propagiert und trotzdem kommen 200 Bewerbungen auf eine Stelle
200 Bewerbungen für eine Stelle ist recht gering und nicht jeder, der sich auf eine Stelle bewirbt, ist momentan arbeitslos. Ich kenne nicht EINEN Ingenieur, der nicht irgendwo untergekommen wäre, und das selbst mit durchwachsenem Abschluss.

Realsmasher schrieb:
Viel mehr sind immer mehr Leute bemüht einer Tätigkeit nachzugehen, unter anderem weil sie sonst von den sich selbst bauchpinselnden Erwerbstätigen als Abschaum gesehen werden.
Es sollte einfach als selbstverständlich angesehen werden, dass jeder selbstbestimmend und eigenverantwortlich handelt. Erst wenn das nicht möglich ist, sollte die Gemeinschaft unterstützend eingreifen.

Realsmasher schrieb:
Tragisch daran, ist das es gar nicht genug Stellen gibt um alle zu Beschäftigen, selbst wenn alle wollten. Daran ändert auch eine höhere Qualifikation nichts.
Wer eine höhere Qualifikation hat, der findet auch leichter eine Anstellung. Das kannst du nicht wegdiskutieren. Schau dir die Statistiken an. Das Gros der Arbeitslosen machen immernoch Menschen mit geringer oder überhaupt keiner Qualifikation aus.
 
@sheep
Dir ist aber schon klar, dass nicht jeder eine "höhere Qualifikation" haben kann. Das würde ein System, das wesentlich auf Verdrängung und Kompetition aufbaut ad absurdum führen. Es haben welche eine höhere eben weil andere eine niedrige oder keine haben; und umgekehrt umgekehrt. Unser Schulsystem und Bildungssystem ist eben auf Selektion ausgerichtet und soll die auch produzieren. Damit aber ist eingestanden, dass auch schon immer solche Menschen in kauf genommen werden und eingeplant sind, die eben geringe oder keine Qualifikation haben. Daher blamiert sich auch ständig der Einwurf: "Ja du hast dich halt nicht genug bemüht." Der Witz ist doch gerade der: Es kommt darauf gar nicht so sehr an, wenn im Endergebnis sowieso hoch- und niedrig qualifizierte Leute 'rauskommen' sollen.
Es wäre aberwitzig zu glauben, dass, wenn alle Abitur und einen Studienabschluss hätten, dann auch alle in Arbeit wären. Das einzige was dann passieren würde wäre, dass das Schul- und Bildungssystem versagt hätte, weil zuviele Leute produziert wurden, die Perspektiven haben 'sollten', die der Markt aber gar nicht befriedigen kann, weil dort nicht der Abschluss regiert, sondern die Verwertungsmöglichkeiten von Monsieur Kapital.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich die Beiträge vorher lese fällt mir auf, dass ich nicht der einzige bin der so denkt. Doch jeder, der nur im entferntesten negativ über Leistungsempfänger (ob gegen alle oder nur kleine Teile) redet, wird sofort verteufelt. Genau so wie jeder, der die unkontrollierte Zuwanderung gerne eingedämmt sehen würde, gleich ein Nazi ist.

Der Punkt ist doch in welcher Form über Leistungsempfänger gesprochen wird. Sofort werden irgendwleche Stereotypen ausgepackt, die durch Bärberl Schäfer und co. geprägt und ständig der Glaube daran gefestigt wird, dass es wirklich so ist wie Assi TV es darstellt. Dann wird ständig gesagt: Ja ich kenne da aber jemanden, der ist total der Schmarotzer und ein fieser fieser Mensch.

Leute, es mag ja sein, dass ein verschwindent kleiner Teil der Leistungsempfänger tatsächlich so ist wie du oder andere sie beschreiben, die Masse ist das nicht! Ein wesentlicher Teil der Leistungen aus dem H4 sind Zuschüsse und zwar für Leute die arbeiten!

Und da bringt es dann meiner Meinung nach auch nichts, ständig und bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf diesen Leuten rum zu prügeln. Die einen fordern dann, dass Leistungsempfänger (du merkst, dass wir wieder über alle reden?) entweder umsonst für irgendwelche Konzerne arbeiten gehen sollen oder aber zumindest irgendwelche Freiwilligen Ehrenamtlichen Stellen annehmen müssen! Während die erstere Forderung Arbeitsplätze de facto vernichtet, denn welche Arbeitskraft ist billiger als die die nichts kostet oder man sogar noch etwas dafür bekommt, dass jemand bei mir arbeiten darf? Die zweite Forderung ist in sofern witzlos als dass es nicht einmal ansatzweise so viele Ehrenamtliche Stellen wie es Leistungsempfänger gibt. Also wozu diese Forderungen? Nur für daseigene Ego? "Ich arbeite und drücke dabei zwischen 0 und 47% meines Gehalts ab damit dieses Pack zu Hause sitzen darf". Das ist doch die Denkweise die dem ganzen zugrunde liegt.

(Wobei von diesen 47% nur ein Bruchteileben and H4 und co. geht, das sollte man vielleicht auch mal sehen?)

Jeder der sich darüber beschwert sollte einfach in die USA oder Russland auswandern. Wo ist das Problem? Da zahlt man fast keine Steuern und verdient im Verhältnis rehct viel. Man hat da vielleicht das Problem, dass man nach 22:00 Uhr nicht mehr raus gehen sollte (zumindest vielerorts), aber ansonsten wäre es doch das Paradies! Oder etwa nicht? Und falls nicht, wpomit könnte das zusammenhängen?

Es geht auch nicht darum, dass ich behaupte meine Weltsicht sei die richtige! Jeder der das von sich behauptet ist schlicht ein Idiot. Aber ich weise zumindest darauf hin, dass einige Sichtweisen und Forderungen entweder einen gewaltigen Rattenschwanz besitzen oder schlicht sinnfrei sind, da sie in der Theorie vielleicht nett klingen aber an der Realität schlicht zerplatzen.


@Theo

Wieder sehr schön von dir zusammegefasst, wie ich finde.

Wobei:
Es wäre aberwitzig zu glauben, dass, wenn alle Abitur und einen Studienabschluss hätten, dann auch alle in Arbeit wären. Das einzige was dann passieren würde wäre, dass das Schul- und Bildungssystem versagt hätte, weil zuviele Leute produziert wurden, die Perspektiven haben 'sollten',
die Folge davon wohl eher eine andere wäre. Man würde einfach andere Kriterien heranziehen für die Selektion. Sei es das es Noten, "sich verkaufen können" oder Aussehensmerkmale sind. Selektion ist immer möglich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nur auf die eine Seite fokusieren? Sollen wir mal einen Blick auf die andere Seite werfen?


10.10.11

Laut Vorabbericht des "Manager Magazins" vom Montag verfügen 108 Einzelpersonen oder Familien über ein geschätztes Vermögen von mindestens einer Milliarde Euro. Im vergangenen Jahr seien es noch 91 gewesen. Der Wert der 100 größten deutschen Vermögen sei in den vergangenen zwölf Monaten um 6,5 Prozent auf 307,35 Milliarden Euro gestiegen. 2010 lag die Summe bei 287,35 Milliarden Euro.

Reichster Mann Deutschlands bleibt danach der 91 Jahre alte Aldi-Gründer Karl Albrecht. Seine Familie verfügt laut der Rangliste "Die 500 reichsten Deutschen 2011" des Magazins über ein Vermögen von geschätzten 17,20 Milliarden Euro. Mit 16 Milliarden Euro auf dem zweiten Platz folgen Berthold und Theo Albrecht jr., die Erben des im vergangenen Jahr gestorbenen Theo Albrecht. Auf Platz drei kommt Lidl-Eigentümer Dieter Schwarz mit 11,5 Milliarden Euro. [...]

Die allesamt geschätzten Zahlen beruhen nach Angaben des Magazins auf Recherchen unter anderem bei den Milliardären selbst, bei Anwälten und Bankleuten oder auf Handelsregistereinträgen.

[...]
Quelle
 
@helios
Ja, korrekt. Das, was du schreibst, war impliziert. Es würden dann einfach andere Selektionskriterien erfunden, installiert oder in den Vordergrund gerückt. Hier übrigens auch das Ungenügende oder Tragische von Bewegungen, die sich für Chancengleichheit bei der Bildung einsetzen. Man verspricht sich bessere Chancen auf Arbeit durch die dann ermöglichte Bildung. Ein Trugschluss. Das Ganze funktioniert so nicht.
 
Zumal das mit dem "mehr Bildung für ALLE" bestimmt schon seit 20 Jahren vorgekaut wird.

Jeder Politiker aller Parteien holt sich in den gängigen Talkrunden "billigen" Applaus ab, indem er "mehr Bildung" fordert.

Es besteht also seit Jahrzehnten ein politischer und gesellschaftlicher Konsens darüber, dass wir mehr Bildung brauchen, auch gerade für die bildungsfernen Familien.

Das Ergebnis dieses Konsens ist, dass die Bildungs - und Einkommensschere weiter auseinandergeht, dass die Aufstiegschancen für die "Bildungsschwachen" immer noch schlechter werden.

Es müssen also schon große Hürden sein, die dem Konsens entgegenstehen, da sieht man den Wald manchmal vor lauter Bäumen nicht; th3o hat es beschrieben.

Wieso haben wir in der Schule Noten von 1 bis 6?
Na wohl deshalb, weil diese Noten - natürlich gerecht und fair und Leistungsgerecht - vergeben werden.
Hinterher wundern wir uns dann über die 6er Schüler und fordern "treudoof" - mehr Bildung.
 
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