Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Exar_Kun schrieb:
Interessant ist ja auch mal die Frage, wer von einem BGE nicht profitieren würde. Das sind all jene, die sich unter den gegenwärtigen Bedingungen eines Ausbeutungssystems durch die Arbeitskraft anderer uferlose Reichtümer anhäufen konnten.

Bei einem BGE gibt es keine Topmanager welche mal eben mehrere Millionen verdienen?
Warum?
 
Exar_Kun schrieb:
Den Arbeitsmarkt würde ein BGE natürlich komplett umkrempeln. Menschenunwürdige Tätigkeiten oder Dumpinglohn-Ausbeutungen würden kaum noch nachgefragt werden und entweder verschwinden oder besser belohnt werden müssen.

Ach verschwinden, meinst du?
Vielleicht werden sich nur andere finden die diesen Job gerne übernehmen, Gastarbeiter z.B.
Wie es aktuell schon in der Seniroenbehandlung geschieht, oder auf dem Bau.
Nur dann wandert das Geld in der Regel auch ins Ausland.
 
Wäre ja Schwachsinn, einerseits ein System zu etablieren, das die Erwerbsabhängigen frei macht von erbärmlich bezahlten Tätigkeiten, aber währenddessen die Dumpinglöhne für Ausländer zu erhalten. Da müsste natürlich ein Riegel vorgeschoben werden, in welcher Form auch immer.

Grundsätzlich findet man aber solche Beispiele, wo ein BGE für Probleme sorgen würde, in Hülle und Fülle. Ein solches System ließe sich auch keinesfalls von "heute auf morgen" installieren. So eine gewaltige Reform müsste in jahrzehntelanger Arbeit bis in die letzten Details ausgeklügelt werden.

Man muss das BGE daher als das nehmen, was es ist: eine Vision, mit der einer großen Mehrheit der Menschen in ferner Zukunft ein würdigeres Leben versprochen wird.


@florian
Die paar Topmanager, die dick absahnen, sind niemals das Problem gewesen, ebenso wenig Gutverdiener wie Chefärzte oder Ingenieure. Das Problem sind diejenigen 10%, die über 60% des gesamten Vermögens mit steigender Tendenz bei sich konzentriert haben, ohne dafür jemals einen Finger krumm gemacht zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bedingungsloses Grundeinkommen wurde und wird ja bereits schon getestet
http://www.grundeinkommen.de/26/04/...rtragstour-von-herbert-jauch-aus-namibia.html

Ich finde die Idee nicht schlecht. Vor einigen Wochen gab es diesbezüglich mal ein Bericht (Mit Fach kompetenten Gästen die sich darauf spezialisiert haben) und war sehr Interessant. Durch ein Grundeinkommen fallen viele andere Soziale Leistungen weg womit das Grundeinkommen finanziert werden könnte. All diejenigen die noch mehr verdienen wollen können weiterhin Arbeiten und haben demzufolge bedeutend mehr Geld. Viele (wie auch ich) sind ja der Meinung das dies nicht funktionieren würde. Oftmals wird dann gesagt, es würde ja dann keiner mehr Arbeiten gehen. Komischerweise ist es genau das Gegenteil eingetreten

In Deutschland selbst gibt es einige Ortschaften die schon das Grundeinkommen testen (leider finde ich diesbezüglich gerade nichts im www). Es soll wohl wunderbar funktionieren
 
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Exar_Kun schrieb:
Das Problem sind diejenigen 10%, die über 60% des gesamten Vermögens mit steigender Tendenz bei sich konzentriert haben, ohne dafür jemals einen Finger krumm gemacht zu haben.
Du meinst Erben denke ich? Alle enteigenen, das stinkende Pack! Nicht wahr? :rolleyes:

@Topic
Ich frage mich, wie man den nicht endenden Strom an niedrig qualifizierten Immigranten bändigen will, sollte es jemals zu einem BGE kommen. :)
Ein Lohn, der an keinerlei Gegenleistung gekoppelt ist, zieht ganz besonders die Sorte Mensch an, die keine Leistung bringen will oder nicht gebildet genug ist, um sich den gewünschten Lebensstandard aus eigener Kraft zu verdienen.
Ganz davon abgesehen verstieße ein BGE gegen das Subsidiaritätsprinzip und wäre somit auch von einem ethischen Blickwinkel her höchst fragwürdig.
 
Ich frage mich, wie man den nicht endenden Strom an niedrig qualifizierten Immigranten bändigen will, sollte es jemals zu einem BGE kommen.
Einwanderung ist geregelt und ein BGE könnte natürlich nur ein rechtmäßig hier lebender Bürger bekommen. Deshalb denke ich, dass das kein Problem ist.
 
CyberdyneSystem schrieb:
Hat er doch gar nicht geschrieben. Aber genau diese sind es, die langsam mal mit zur Kasse gebeten werden sollten
Warum? Wer oder was gibt dem Staat das Recht, nur wegen des Ablebens eines Menschen, dessen bereits zu Lebzeiten versteuertes (!) Vermögen nochmals zu besteuern?
 
Zuletzt bearbeitet:
SheepShaver schrieb:
Warum? Wer oder was gibt dem Staat das Recht, nur wegen des Ablebens eines Menschen, dessen bereits zu Lebzeiten versteuertes (!) Vermögen nochmals zu besteuern, bevor es den Erben erreicht?

So wie ich ihn verstanden habe meint er gar nicht irgendwelche Erben sondern Menschen mit Riesenvermögen. Meist sind diese Vermögen auch auf Ausbeutung (oftmals unter staatlicher "Schirmherrschaft") anderer begründet (bspw NS-Zwangsarbeit).

Zudem wird es gerade in D den (mega-)reichen (zu) leicht gemacht ihre Steuern zu "optimieren", so dass viele aus dieser Gesellschaftsschicht zu wenig Anteil am solidarischen System tragen.

Populistisch ist es natürlich bequemer mit einer vermeintlichen Immigrantenschwemme niedrig qualifizierter Analphabeten gegen das BGE zu argumentieren.
 
Auszüge aus der OECD-Studie:
Mit durchschnittlich 57.300 Euro verdienten die obersten zehn Prozent der deutschen Einkommensbezieher im Jahr 2008 etwa achtmal so viel wie die untersten zehn Prozent (7400 Euro). In den 90ern lag das Verhältnis noch bei 6 zu 1, der aktuelle OECD-Durchschnitt ist 9 zu 1.
....
Im OECD-Schnitt stiegen die verfügbaren Haushaltseinkommen in den beiden Jahrzehnten vor der Finanz- und Wirtschaftskrise um 1,7 Prozent jährlich. Die größten Gewinne machten dabei zumeist Gutverdienerhaushalte. In Deutschland ist diese Entwicklung besonders ausgeprägt: Insgesamt wuchsen die realen Haushaltseinkommen hier um 0,9 Prozent pro Jahr – in der untersten Einkommensklasse kam davon allerdings lediglich eine Steigerung von 0,1 Prozent an, während die zehn Prozent der am besten verdienenden Haushalte ihr Einkommen um 1,6 Prozent steigern konnten.

Auch interessant:
So verfügt die untere Hälfte der Haushalte - statistisch gesehen - über keinerlei Nettovermögen, während auf das oberste Zehntel mehr als 60 Prozent des gesamten Nettovermögens entfallen. Dieser Anteil des obersten Zehntels ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und dürfte heute bereits bei nahezu zwei Drittel des Privatvermögens liegen. Die Schere zwischen "Arm" und "Reich" in Deutschland öffnet sich also immer weiter.
Auf gut deutsch: die Armen werden immer ärmer, während die Reichen in immer mehr Geld schwimmen.


Ich sehe es an mir, meiner Familie und meiner Verwandtschaft: wenn am Ende des Monats das Konto noch schwarze Zahlen schreibt, dann sind wir schon zufrieden (oder müssen es sein).
Wenn nahezu 50% der Haushalte nicht über ausreichendes Kapital verfügen, dann fallen diese schon als Konsumenten weg. Die kaufen dann nur das, was notwendig ist und wie soll das die Wirtschaft ankurbeln?


Solange dies so ist, wird uns auch ein BGE oder andere tolle Ideen nicht weiterhelfen.
 
Hatz4 ist kein Grundeinkommen sondern ein Existenzminimum was auch noch Falsch berechnet wird...

Wo ist da der große Unterschied, mal abgesehen davon, dass Hartz IV nicht bedingungslos ist? Ein Grundeinkommen, soll doch auch nur ein minimales Einkommen sein, mit dem man leben kann ohne zu hungern. Oder sehe ich das falsch?
 
Im Unterschied zu Hartz4 werden mit dem BGE die Leute, welche bspw mit Ende 50 / Anfang 60 unverschuldet arbeitslos werden und ohnehin nur marginale Chancen auf eine neue Beschäftigung haben nicht nach einem oder zwei Jahren ALG und anschliessender Aufzehrung der privaten Ersparnisse zum Bittsteller beim Staat.
Diese Leute müssen bei Hartz 4 dann alle 2 Jahre noch ein für den Steuerzahler teueres mehrmonatiges Bewerbungstraining absolvieren (es geht ja nicht, dass der alte Sack / die alte Mutti den ganzen Tag auf der Couch rumsitzt) und 1 x im Monat brav der jungen Dame vom Amt die Bewerbungen des letzten Monats vorlegen, sonst droht eine Kürzung der Leistung.

Hartz 4 in seiner jetztigen Form hat schon etwas Entwürdigendes, insofern halte ich das BGE (bspw in Höhe von Hartz4) für längst überfällig.
 
Ja klar, abgesehen vom ausbäuterischen und unmenschlichem Aspekt der H4 zugrunde liegt. Meine Frage bezog sich eher auf den finanziellen Aspekt. Wie hoch wäre der Unterschied zwischen BGE und H4? Oder gibt es noch gar keine Ansätze?

Im übrigen bin ich beeinderuckt, dass diese Diskussion mit so wenig Polemik geführt wird, wobei ich auch nicht von Anfang an alles gelesen habe.

Das ist ja Laser! :evillol:
 
Ich geb dir ein paar Ideen:
  • Besteuerung der Reichen (Vermögenssteuer)
  • Einsparungen durch Bürokratieabbau
  • Mehr Einnahmen durch Finanztransaktionssteuer
  • Einsparungen bei den Ausgaben: Subventionen

Und das sind nur die Offensichtlichen, bei denen im großen und ganzen Einigkeit herrscht.

Also An Ideen mangelt es nun wirklich nicht.
 
PW-toXic schrieb:
Ich geb dir ein paar Ideen:
  • Besteuerung der Reichen (Vermögenssteuer)
  • Einsparungen durch Bürokratieabbau
  • Mehr Einnahmen durch Finanztransaktionssteuer
  • Einsparungen bei den Ausgaben: Subventionen

Und das sind nur die Offensichtlichen, bei denen im großen und ganzen Einigkeit herrscht.

Also An Ideen mangelt es nun wirklich nicht.


Achs o genau man ist mit seinem Reichtum auch ortsgebunden wusste ich nicht.
Die Schweiz ist auch so weit weg und richtiges Deutsch reden die da auch nicht.
Luxemburg ist auch ätzend.
Und Monaco immer diese Sonne und dieser Strand wer will das schon?

Einsparungen durch Bürokratieabbau sind reines Wunschdenken, das haben schon so viele versucht.
Meistens gehen solche dinge nach hinten los und man zahlt das doppelte.
Man versucht aus diesem Grund doch gerade alles zu digitalisieren, das klappt ja super.


Und nur mit Subventionen lockt man Projekte in bestimmte Gegenden, wenn wir die Subventionen nicht geben macht es jemand anderes.
Nur weil nen paar Subventionen völlig fehl am Platz waren heisst es noch lange nicht das dass ganze System scheisse ist.

Ach so genau wir besteuern Finanztransaktionen, blöd nur das man die auch in anderen Ländern durchführen kann.(die Engländer würden sich tierisch freuen)
 
@PW-toXic
was haben Steueränderungen mit einem BGE zu tun?
wieso wird es nicht beim Jetzigen System geändert?

Das sieht für mich so aus:
Es rechnet sich hinten und vorne nicht also dreht man an allen Schrauben rum, wird schon irgendwie sinn machen.

CyberdyneSystem schrieb:
Bedingungsloses Grundeinkommen wurde und wird ja bereits schon getestet
Die Ergebnisse von Nannibia bringen und leider nicht weiter.
Das Geld für das BGE erarbeiten sich die Leute nicht selbst, sondern sie bekommen es durch Entwicklungshilfe.
Uns Zahlt natürlich keiner Entwicklungshilfe!
 
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