News Bedrohte Chip-Fabriken: Die Subventionen für Intel und TSMC bleiben erhalten

Nightmar17 schrieb:
Den Krieg mal außen vor.
Vielleicht sollte man über Sanktionen auch länger als 5 Minuten nachdenken. Wir hätten das Gas ja weiter aus Russland günstig beziehen können und gleichzeitig an einer Alternative arbeiten umd mittelfristig davon wegzukommen.

Den Krieg mal außen vor? Geht's eigentlich noch?

Ich brauche keine 5 Minuten (nicht mal 1 Minute), um ganz klar zu sagen, dass ich nicht möchte, dass mein Land einen Angriffskrieg eines rechtskräftig verurteilten Kriegsverbrechers wie Wladimir Putin de facto mit finanziert.
Ich möchte ausdrücklich nicht, dass Putin mit seinen Einnahmen aus Gasgeschäften Massaker wie in Butscha und Irpin verüben und Hunderttausende von Ukrainern verschleppen, verstümmeln und hinrichten lassen kann.
Russland hat sich nicht weniger als die Vernichtung der Ukraine und alles Ukrainischen auf die Fahnen geschrieben.

Die Sanktionen sind richtig und wichtig. Unsere Politik (vor allem Frau Merkel und Herr Steinmeier persönlich) hat auf ganzer Linie versagt, indem wir uns derart abhängig gemacht haben. Die Suppe müssen wir nun auslöffeln und ich löffle diese Suppe gerne aus, wenn dies bedeutet mit dem Kriegsverbrecher im Kreml keine Geschäfte mehr zu machen.

Allerdings sollte das Auslöffeln der Suppe von unserer Politik mit sinnvollen Maßnahmen unterstützt werden und daran hapert es leider massiv.
Ich halte die Abschaltung der AKW auch für einen Fehler. Man hätte mMn im Gegenteil einen größeren Wiedereinstieg beschließen müssen, während man parallel an nachhaltigen Konzepten für die Zukunft werkelt.
Deutschland braucht eine grundlastfähige Energieversorgung. Das ist das Schlüsselwort: Grundlastfähig. Erneuerbare Energien wie Wind und Sonne werden dies schlicht aus geographischen Gründen nie leisten können.

Ich erinnere mich daran, dass ich selbst schon 2002 beim Beschluss des Atomausstiegs gezweifelt habe, ob es uns wohl gelingen wird, in all den Jahren die Alternativen so hochzufahren, dass sich ein sanfter Übergang erreichen lassen wird.
Die Antwort lautet inzwischen ganz klar "nein". Der Atomausstieg ist zum unsinnigen Schnellschuss mit ungewissem Ausgang geworden.

Richtig interessant wird das Ganze, wenn ab nächstem Jahr der nächste Schnellschuss namens Heizungsgesetz "Früchte" trägt und Millionen von Häuslebauern auf Wärmepumpe umrüsten, so dass der Stromerzeugungsbedarf explodiert.
Und noch interessanter wird dies mit der zunehmenden E-Mobilität. 2035 mag sich weit weg anhören, aber wenn man das politisch-strategisch betrachtet, dann ist das quasi um die Ecke. Wichtige Weichen müssten genau JETZT gestellt werden, um den Strombedarf der Jahre 2035ff. decken zu können.
Aber bei den Grünen kommt der Strom halt aus der Steckdose. Läuft.
 
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Die ganze Regierung ist so eine extreme Lachnummer und die ganzen Krisen hausgemacht, hoffentlich gehen bald alle auf die Straße, sonst wird sich nichts ändern.

Achja und dann „wundern“ sich noch viele warum die AfD mittlerweile so stark ist, bei solch einer Regierung kein Wunder.

Die Sanktionen gegen Russland bringen auch nichts, außer das wir dadurch nur Nachteile haben.
 
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DKK007 schrieb:
Lies doch einfach den Artikel, da steht es direkt in der Überschrift!
Dein Artikel berichtet über eine Anhörung von Sachverständigen. Ich hoffe inständig, dass keiner dieser die Behauptung aufgestellt hat, irgendetwas als verfassungswidrig "feststellen" zu können, das obliegt nämlich ausschließlich den 16 Richtern am BVerfG.
 
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j-d-s schrieb:
Übrigens hab ich mal nachgeschaut, Intel will 10.000 Arbeitsplätze für 10 Mrd. Förderung schaffen (1 Mio. Euro pro Arbeitsplatz), TSMC ist teurer: Die 2.000 Arbeitsplätze kosten 5 Mrd., also 2,5 Mio. Euro pro Arbeitsplatz.
Du. Arbeitsplätze haben wir in Deutschland genug. Glaub mal. In den Krankenhäusern, Pflegeheimen, Kindergärten, Schulen, im gesamten öffentlichen Sektor, ÖPNV, Logistik, Gastronomie...
Es geht hier doch gar nicht darum, Arbeitsplätze zu schaffen. Nicht zentral. Sondern Expertise und vor allem die Produktion in Deutschland zu haben.

@DriveByFM Weil die AfD eine echte Alternative ist, ne? Eine rechtsextreme FDP brauch das Land. Ganz bestimmt.
 
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Möglichkeiten für Arbeitsplätze.
incurable schrieb:
Dein Artikel berichtet über eine Anhörung von Sachverständigen. Ich hoffe inständig, dass keiner dieser die Behauptung aufgestellt hat, irgendetwas als verfassungswidrig "feststellen" zu können, das obliegt nämlich ausschließlich den 16 Richtern am BVerfG.

Ob etwas dem Grundgesetz widerspricht sollte in eindeutigen Fällen jeder feststellen können. Alle drei Gewalten sind an das Grundgesetz gebunden.

Die Besonderheit des BVerfG ist, dass es beschlossene Gesetze für nichtig erklären kann.
Allerdings braucht es dafür leider Jahre.

Bsp:
https://taz.de/Urteil-des-Bundesverfassungsgerichts/!5974904/

Vermutlich sind die Abiturienten von 2010 schon mit dem Studium fertig und nun erst wird das Abizeugnis korrigiert.
 
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Player0915 schrieb:
Das ist falsch. Die wurden am 15. April 2023 abgeschaltet.
Nein. Am 31. Dezember 2021 wurden die Kernreaktoren Brokdorf, Grohnde und Grundremmingen C außer Betrieb genommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernreaktoren_in_Deutschland

Trotzdem stieg im Jahr 2022 der exportierte Strom um 50%.
Ergänzung ()

DKK007 schrieb:
Möglichkeiten für Arbeitsplätze.
Arbeitsplätze in modernen Halbleiterfabriken?
 
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Arbeitsplätze in anderen Branchen.


Zumal was nützen Arbeitsplätze in modernen Halbleiterfabriken wenn es keine Fachkräfte dafür gibt?
Dann doch lieber Arbeitsplätze in den Bereichen schaffen, wo es Stellenmangel gibt.
 
Das ist ja alles ok, wenn wir genügend anderen Strom haben, so dass wir Kernkraftwerke abschalten können.

Aber das war bei den letzten 3 eben nicht der Fall.

Das Problem ist auch einfach, dass wir eine bestimmte Grundlast brauchen, die mit Flatterstrom aus Sonne und Wind nicht darstellbar ist.
 
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DKK007 schrieb:
Ob etwas dem Grundgesetz widerspricht sollte in eindeutigen Fällen jeder feststellen können.
Jedes kann die Verfassungwidrigkeit beliebiger Sachen behaupten. Feststellen kann sie nur das BVerfG. (und das ist auch gut so)
 
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Es ist quasi genug Geld da bei Rekordsteuereinnahmen man kann 20 Intelfabriken subventionieren wenn man möchte, die Kohle wäre da.
Da das Geld aber per Gießkanne in die ganze Welt verteilt wird ist eben kein Geld für die eigene Infrastruktur da, wir leben seit 20 Jahren auf einer maroden Struktur die immer schlimmer wird siehe Brücken, siehe Bahn, siehe Autobahnen, siehe Schulen, siehe Internet usw.
 
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kachiri schrieb:
In den Krankenhäusern, Pflegeheimen, Kindergärten, Schulen, im gesamten öffentlichen Sektor, ÖPNV, Logistik, Gastronomie...
Die heiß begehrten Jobs, kein Wunder das viele auf Bürgergeld chillen 😄🤔
 
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incurable schrieb:
Trotzdem stieg im Jahr 2022 der exportierte Strom um 50%.
Die Kluft zwischen importierter und exportierter KwH wird aber kleiner, mal abgesehen davon, dass man insgesamt fast 8% weniger Strom erzeugt hat (von 21 Q1 auf 23 Q1). Übrigens 2022, da war der Headliner folgender;

Stromerzeugung im 1. Halbjahr 2022: 17,2 % mehr Kohlestrom als im Vorjahreszeitraum​

Daten stammen von destatis.de.
 
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Player0915 schrieb:
Das ist ja alles ok, wenn wir genügend anderen Strom haben
Ich hab grad mal im Kühlschrank nachgeschaut und siehe da: Das Licht ging an. Wir haben genug Strom.

Nimm den Artikel von der Bundesnetzagentur:

"Insgesamt stieg die Erzeugung durch Braunkohle im letzten Jahr um 5,4 Prozent und die durch Steinkohle um 21,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr."

Die 21,4% Steigerung der Steinkohleverstromung sind 1:1 das Verfeuern vorher teuer importierter Rohstoffe. Erdgas hat in der Verstromung fast den gleichen Anteil wie Steinkohle, auch hier sprechen wir von fast 100% importierten Rohstoffen.

Nicht nur das, Deutschland könnte auch jeder Zeit mehr Strom herstellen als im Moment, es wäre nur Unfug importierte Rohstoffe wie Gas und Steinkohle ohne Not dafür einzusetzen eine bedeutungslose Statistik in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen.
 
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RogueSix schrieb:
Allerdings sollte das Auslöffeln der Suppe von unserer Politik mit sinnvollen Maßnahmen unterstützt werden und daran hapert es leider massiv.
Ich halte die Abschaltung der AKW auch für einen Fehler. Man hätte mMn im Gegenteil einen größeren Wiedereinstieg beschließen müssen, während man parallel an nachhaltigen Konzepten für die Zukunft werkelt.
Deutschland braucht eine grundlastfähige Energieversorgung. Das ist das Schlüsselwort: Grundlastfähig. Erneuerbare Energien wie Wind und Sonne werden dies schlicht aus geographischen Gründen nie leisten können.

Ich stimme Dir dabei durchaus zu, allerdings haben unsere bisherigen Kernkraftwerke ein Problem: Leichtwasserreaktoren kann man nicht nach Belieben mit niedrigerer Leistung laufen lassen oder mal schnell hoch- oder runterfahren. Wenn genug PV- und Windenergie da ist, müssen die gedrosselt werden, weil die Reaktoren nicht skalieren können. Das war neben den ideologischen Gründen durchaus auch ein Grund für die Abschaltung. Kohle- und Gaskraftwerke springen hier in die Bresche.

Nicht, dass ich das gut finden würde. Der Dreck gehört besser gestern als heute abgeschafft, vor allem Braunkohle. Man schaue sich mal an, wie viele Zehntausend Tonnen Braunkohle am Tag alleine in einem großen Kraftwerk verbrannt werden -- völliger Wahnsinn. Noch dazu werden dafür ganze Landstriche über Jahrzehnte verwüstet und radioaktive Partikel freigesetzt. Sicher wird gefiltert, aber kein Filter ist perfekt und bei den Mengen, die diese Kraftwerke täglich verbrennen, sind die durchgelassenen 0,5% immer noch extrem viel. Die benutzten Filter sind übrigens radioaktiver Sondermüll. BUND hatte doch mal durchgerechnet, dass pro Jahr durch Kohlekraftwerke nur in Deutschland um die 40 bis 50 kg Uran-235 freigesetzt wird. Eine moderne Kernwaffe braucht ca. 5 kg davon. Pro kg kann man theoretisch 24 GWh an Wärme erzeugen, also in einem Leichtwasserreaktor um die 8,8 GWh Strom (gerechnet mit 37% Wirkungsgrad von Isar 2). Als Vergleich: dafür bräuchte man ca. zwei bis drei Millionen Tonnen Kohle, je nach Art und Wirkungsgrad des Kraftwerks.

Um das Problem zu lösen, braucht's aber auch keinen Neubau mit anderen Reaktortypen. Falls ein Kernkraftwerk gerade nicht benötigt wird, könnte man die Leistung auch einfach dazu nutzen, um Wasserstoff zu produzieren. Natürlich ist das verlustbehaftet, aber man bekommt damit eine gewisse Skalierfähigkeit und kann sowohl die Industrie mit (weitgehend) CO2-freiem Wasserstoff versorgen und/oder auch überschüssigen Wasserstoff speichern, um ihn bei Bedarf wieder in Strom umwandeln. Alternativ könnte man auch über Wärmespeicher-Technologien mit besserem Wirkungsgrad nachdenken.

Nehmen wir unsere letzte Reaktor-Generation, Konvoi, als bei Beispiel: Isar 2 produzierte gut 4 GWth, davon kann man bei den Wirkungsgraden mit dieser eher geringen Wassertemperatur von gut 300 Grad Celsius um 1,4 GWe erzeugen (hier sind Kohle- und Gaskraftwerke mit deutlich höheren Temperaturen erheblich besser im Wirkungsgrad, bis zu 45% statt um die 37%). Der Rest ging in Form von Abwärme durch den Kühlturm in die Umgebung bzw. über die Restwärme des Wassers zurück in die Isar. Konvoi-Reakoren sind grundsätzlich fernwärme-fähig, hat nur nie jemand benutzt. Ich weiß nicht, wie viel am Ende der Turbinen noch an Abwärme übrig bleibt, aber sicher deutlich über ein 1 GWth. Damit hätte man die Umgebung, also die Dörfer als auch einen Teil von Landshut sicher ganz gut mit Wärme versorgen können oder eben einen Wärmespeicher, Elektrolyseur etc. versorgen können ...

Das wäre alles kein Hexenwerk.
 
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Lora schrieb:
Die heiß begehrten Jobs, kein Wunder das viele auf Bürgergeld chillen 😄🤔
Wäre in jedem Fall billiger Geld zu investieren, um diese Jobs attraktiver zu machen. Aber wie gesagt. Darum geht es bei den Subventionen für die Chipfabriken gar nicht so sehr.
 
Wenn wir Strom importieren, dann weil das günstiger ist als eines der vorhandenen Kraftwerke mit importierten Rohstoffen lokal Strom erzeugen zu lassen.

Das bedeutet nicht, dass die Kraftwerkskapazitäten nicht ausreichen würden oder die Rohstoffe nicht grundsätzlich vorhanden wären.
 
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Ja, richtig.

Aber wenn der importierte Strom so günstig ist, warum haben wir den dann nicht schon immer importiert?

Das ist doch die Gretchenfrage ;)
 
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