Snowi schrieb:
Da muss ich Habeck dann leider mal recht geben, auch wenn ich sonst der Meinung bin, dass er lieber weniger reden sollte: Die Idee einer Schuldenbremse ist nachvollziehbar und richtig, aber langfristig wichtige Investitionen in Infrastruktur etc. sollten trotzdem getätigt werden.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/schuldenbremse-habeck-ampel-100.html
Da hat er mit folgendem aber letztlich völlig Recht:
Die Ausgangslage ist einfach eine völlig andere als noch vor 5 Jahren.
Den Krieg mal außen vor.
Vielleicht sollte man über Sanktionen auch länger als 5 Minuten nachdenken. Wir hätten das Gas ja weiter aus Russland günstig beziehen können und gleichzeitig an einer Alternative arbeiten umd mittelfristig davon wegzukommen. Das betrifft nicht nur Gas, sondern auch Holz und Stahl aus Russland.
Die Produkte kommen weiterhin aus Russland, nur über Umwege.
Das trifft auch auf alles andere zu. Wenn in China was passiert, können wir nicht einfach nach Sanktionen schreien, weil wir zum Teil Abhängig davon sind und keinerlei Alternativen hätten.
Um ein Beispiel zu liefern. Die Firma bei der mein Vater angestellt ist, lieferte etwa 30% der Produkte nach Russland (verschiedene Abnehmer).
Aufgrund der Sanktionen konnte kein Stahl mehr aus Russland bezogen werden und die Exporte richtung Russland waren auch quasi von heute auf morgen nicht mehr möglich.
Die Firma konnte nicht so schnell reagieren und musste sich von knapp 35% der Belegschaft trennen.
In der Corona-Zeit haben die nicht so einfach einen neuen Job gefunden, da es anderen Betrieben der Stahlindustrie genauso erging.
Sieht man ja heute noch am Markt. Mein Vater meinte, dass dieses Jahr ein paar wieder angefragt hätten, ob die eine freie Stelle hätten, weil die noch nichts neues gefunden haben.
PS: Nochmal zum verdeutlichen, dass ich den Krieg nicht befürworte, sondern die Maßnahmen die kurzfristig ohne Alternative getroffen und umgesetzt wurden. Ich wollte rein auf den Wirtschaftlichen Aspekt hinweisen.