@drag_museweni
Es gibt ein Auslieferungsabkommen zwischen Schweden und den USA. Die USA kann also eine Anklage gegen Assange anstrengen und Schweden sagen: "Hey, gebt ihn mal her." Schweden prüft den Antrag und kann ihm stattgeben, wenn alle Regeln eingehalten wurden.
Sollte Assange also nach Schweden gehen, um da zu irgendwelchen Sachen befragt werden, kann die USA die Auslieferung beantragen. Je nach Anklage (Geheimnisverrat, Spionage, Gefährdung der nationalen Sicherheit, etc.) in den USA könnte am Ende des Prozesses die Todesstrafe herauskommen.
Und genau deswegen will Assange nicht nach Schweden. Bevor er dort hingeht, will er eine Garantie von Schweden haben, dass er im Eventualfall nicht in die USA ausgeliefert wird.
Im Zuge dieser ganzen Sache fallen viele komische Dinge auf:
1) In Schweden gibt es keine Anklage gegen Assange, er soll nur befragt werden.
2) Es gab dort mal eine Anklage, aber die wurde fallen gelassen. Nach ein paar Monaten oder Jahren will die Staatsanwaltschaft nun auf einmal eine Befragung durchführen. Warum? Der Prozess wurde ja vorher schon eingestampft, das bedeutet ja, dass alles geklärt ist.
3) Großbritannien besteht darauf, Assange nach Schweden zu überstellen. Das kann denen aber eigentlich egal sein, da sich der Typ ja in einer Botschaft befindet. Eine Botschaft ist exterritoriales Gebiet, wo die Gerichtsbarkeit des Gastgeberlandes nicht zählt.
4) Großbritannien baut Druck auf Equador auf, in dem es beiläufig erwähnt, dass sie den exterritorialen Status der Botschaft unter bestimmten Umständen ihrer Meinung nach aufheben kann. Das ist aber praktisch gesehen, quasi eine Kriegsandrohung, da der besondere Status der Botschaft nach irgendwelchen Verträgen nicht einfach so aufgehoben werden darf.
Die Punkte 2 bis 4 kann man so deuten, dass die USA im Hintergrund die Strippen zieht, um irgendwie an Assange heranzukommen.
@Herdware
Danke für deine Ausführung.
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So habe ich das vorher nicht betrachtet.