Cr4y schrieb:
Klar, je höher die Differenztemperatur, desto höher ist der Energieübertrag, soweit ich das verstanden habe.
Aber ist das an an der Stelle überhaupt relevant?
Fall 1: 120watt, 85c°
Fall 2: 120watt, 65c°
Fall 1 dürfte die Bude schon schneller erwärmen, aber über die Zeit gleicht es sich ja aus.
Was mich da interessiert: über welche Unterschiede in der Raumtemperatur über welchen Zeitraum sprechen wir hier?
Zuerst ist nur die Wärmemenge interessant. In diesem Fall 120 Watt. Mit diesen 120 Watt wird die Raumluft erwärmt.
Was sagt also jetzt die Temperatur aus? Diese wird ausschließlich davon bestimm wie schnell diese 120 Watt vom Heizobjekt abgeführt werden können.
Man muss bedenken dass dieser Temperatursensor ja in der CPU steht und nicht in deinem Kühler. Weil relevant für die an den Raum abgegebene Menge ist die Differenztemperatur deines Kühlers zur Umgebungsluft und NICHT die Kern Temperatur deiner CPU.
Es gibt damit ein paar Fälle:
Für Wärmeleitfähigkeit des Kühlers definiere ich mal hier dass die Abgabe an die Umgebungsluft gemeint ist.
Fall 1: Wärmeleitfähigkeit der CPU ist schlecht und die des Kühlers ist gut-> Kühler wird kaum wärmer weil nicht genug Wärme ankommt die direkt an die Luft übertragen wird und Wärme staut sich in Form von Temperatur in der CPU an.
Fall 2: Wärmeleitfähigkeit der CPU ist gut und die des Kühlers auch -> Kühler kann die wärme gut von der CPU ableiten und in den Raum bringen
Fall 3: Wärmeleitfähigkeit der CPU ist gut und die des Kühlers ist schlecht -> Kühler bekommt die Wärme zwar schnell von der CPU weg aber kann sie nicht gut an die Umgebungsluft abgeben. Jetzt staut sich die Wärme erst am Kühler und respektive damit auch an der CPU an. Jetzt wären Kühler und CPU zwar heiss beim anfassen, aber der Raum wird nicht so stark aufgeheizt weil diese Wärme nicht vom Kühler regulär abgeführt wird. Beispiel Passivkühlung!
Fall 4: Wärmeleitfähigkeit der CPU ist schlecht und die des Kühlers ist schlecht -> Relativ uninteressant. Abhängig davon was nun besser wäre wäre hier dann Fall 1, 2 oder 3 ausschlaggebend.
In allen Fällen wird aber immer 120 Watt an den Raum abgegeben. Wenn nicht dann würde die Temperatur soweit ansteigen dass dieser Fall eintritt. Weil eine höhere Differenztemperatur erhöht den Wärmeübergang. Damit steigt dann zwar nicht die Wärmeleitfähigkeit aber es steigt die übertragene Wärmemenge pro Sekunde. Insofern wird eine schlechte Wärmeleitfähigkeit durch eine höhere Differenztemperatur "ausgeglichen". Dieses Equilibrium stellt sich "automatisch" ein.
Im Extremfall würde die CPU immer heißer werden bis sie abschaltet. Den Fall mal außen vorgenommen.
Wenn der Raum jetzt immer wärmer wird, verringert sich die Differenztemperatur. Insofern muss die CPU oder der Kühler noch wärmer werden bis die Differenztemperatur wieder so hoch ist dass genug Wärme abgeführt werden kann.
EDIT: Um das noch genauer darzustellen. Wenn ich an ein heißes passives Heizelement einen Lüfter packe dann wird dieses Element kühler. Aber es wird immer noch die gleiche Wärmemenge an den Raum abgegeben. Ich verbessere mit dem Lüfter nur den Wärmeübergang in den Raum. Es wird also weniger Differenztemperatur nötig um die gleiche Wärmemenge zu übertragen. Es staut sich damit weniger Wärme an und die Temperatur sinkt. Vorausgesetzt dass Heizelement nimmt sich elektrisch immer die gleiche Wattzahl unabhängig von der Temperatur des Heizelements. Das kann nämlich auch noch Einfluss auf den Widerstand usw. haben.