Das freut mich zu hören, dass es überhaupt Vorgaben geben soll.
Allerdings habe ich die Befürchtung, dass es im Zweifelsfall nichts bringt.
Wie soll ich denn nachweisen, dass mein Provider dagegen verstößt?
Das ist nahezu unmöglich. Im Zweifelsfall sagt der mir, dass es technische Probleme bei xy (anderer Provider, idealerweise außerhalb der EU) gibt und die da nichts für können.
Oder (beliebteste Variante) er reagiert gar nicht bzw. faktisch nicht (die Standard-Mail "Bitte rufen Sie folgenden Speedtest auf").
Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir mein Provider zurückschreibt, dass ich Seite xy schlecht erreiche weil die Peering xy absichtlich vollaufen lassen und nicht erweitern weil die den Provider gegenüber dazu bringen (a.k.a. "erpressen") wollen für Peering-Traffic Kohle abzudrücken. Und das ist leider die Realität da draußen (schon seit Jahren, nicht erst seit der Comcast/Cogent/Netflix-Sache).
Schade finde ich, dass man "Spezialdienste" überhaupt zulässt.
Für den Verbraucher wäre es auf lange Sicht imho deutlich besser wenn man jegliche Traffic-Priorisierung (abseits der letzten Meile) grundsätzlich verbieten würde, denn Priorisierung löst keine Probleme, sie führt nur dazu, dass man die Auswirkung eines Problems abmildert statt das Problem zu lösen. Am Ende steht dabei, dass das Problem nicht gelöst wird.
Der Druck auf den Provider und die finanziellen Risiken würden deutlich stärker anwachsen wenn die halbe Stadt nicht mehr telefonieren kann wenns nen Engpass gibt statt dass es nur ein paar "Nerds" bemerken, weil der Download langsamer oder die Latenzen höher sind.