Bericht Bericht: Was ist ACTA?

desert123 schrieb:
Überlegen wir doch mal. Würde Intel in deiner Realität noch milliarden von Dollar für Forschung ausgeben? Ganz sicher nicht, es würde sich nicht mehr rentieren, also würde ein paar tausend menschen ihre arbeit verlieren, und es würde zum stillstand kommen
, weil niemand mehr sicher wäre, weil jeder das geistige eigentum fremder menschen nutzen kann.

Lies doch meinen Beitrag wenigstens vollständig, bevor du antwortest, und nicht nur die letzte Zeile. Richtig, Intel würde nicht forschen, wenn es KEINEN Schutz der Forschung gäbe, und ebenso richtig ist auch, dass ich das schon geschrieben hatte. :freak:

Arbeitsplätze sind in dieser Diskussion erst einmal irrelevant. An sich sollten neue Arbeitsplätze entstehen, wenn alte verschwinden, und wer alleine auf Arbeitsplätzen herumhackt, der sollte sich erst mal gegen Computer, Buchdruck, was weiß ich für Maschinen und jede moderne Technik wenden, denn das sind DIE Jobkiller schlechthin. All die arbeitslosen Rechenknechte, und denkt erst an die Leute, die vor dem Buchdruck die Bücher abgeschrieben haben...
 
@Fetter Fettsack

Irgendwie blickst du das nicht , ich sehe dort auf alle Fälle eine wirtschaftliche Abhängigkeit der Berichterstattung bei ARD und ZDF.. Wenn diese wirtschaftliche Allianz bestimmt das man ACTA möglichst unter dem Mantel des Schweigens hält dann hält sich ARD und ZDF offensichtlich daran , dafür werden sie von "uns" aber nicht bezahlt .
 
Wenn das wirklich in dem Maße kommt wird das ein sehr schwarzer Tag für uns alle, auch für die, die denken es betrifft sie nicht. Und dann wachen die auf die sagten Acta wäre nicht schlimm.

Wir würden in eine Zeit zurückfallen wofür sich fast ganz Deutschland heutzutage noch schämen muss wegen ein paar Vollidioten damals.
 
@Mantarrochen
Erst einmal möchte ich Dich bitten, mich richtig zu zitieren. Das gehört zu einer guten Diskussion einfach dazu.

Dann wird in dem Artikel auch viel spekuliert, was mit Sicherheit der Ausdrucksweise des Abkommens geschuldet ist. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass dieses Abkommen Grundrechte nicht in der befürchteten Art unterwandern kann. Erst einmal wären dafür grundlegende mit dem Grundgesetz vereinbare Gesetze notwendig. ACTA ansich stellt noch keine Rechtsvorschrift dar. Wenn man dabei bedenkt, dass das Bundesverfassungsgericht auch das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung nicht gebilligt hat, weil es zuweit gefasst war, dürfte deutlich werden dass auch eventuelle Gesetzesänderungen aufgrund dieses Abkommens deutliche Grenzen haben werden.

Und nun einmal zu den von dir zitierten Passagen des Artikels. Aufgrund Deiner Argumentation vermute ich, dass Du zwar den Artikel gelesen haben magst, aber selbst keinen Blick in das Abkommen geworfen hast. Denn wenn es heißt: Während die ersten beiden Punkte schon vor dem Eintritt einer behördlich festgestellten Rechtsverletzung angewandt werden können, ist der letztere erst nach einer solchen anwendbar.
Bezieht sich diese Aussage auf die ersten beiden Punkte des Artikel also 22a sowie 22b und diese beziehen sich erst einmal auf Ein- und Ausfuhr von Warensendungen.

Nun zu deinem nächsten Punkt. Sicher könnte bereits bei einer fahrlässigen Rechteverletzungen durchaus eine Strafbarkeit abgeleitet werden, wenn man dem Wortlaut folgt. Hierzu sei angemerkt, dass es bereits jetzt in vielen anderen Bereichen eine Strafbarkeit von fahrlässigen Handlungen gibt, die allerdings anders bewertetet werden als ein vorsätzliche Handlung. Zudem steht eine fahrlässige Handlung nur unter Strafe, wenn das entsprechende Gesetz Fahrlässigkeit auch unter Strafe stellt (Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__15.html).
Darüber hinaus muss ein fahrlässiges Handeln auch bewiesen werden. Das dürfte in der Praxis schwer sein. Zudem bezieht sich Artikel 23 in erster Linie auf den Warenverkehr. Er könnte zwar auch ausgeweitet werden, allerdings gibt die entsprechende Fußnote im Absatz schon eine Richtung vor.
Jede Vertragspartei behandelt die vorsätzliche, Ein- oder Ausfuhr nachgeahmter
Markenwaren oder unerlaubt hergestellter urheberrechtlich geschützter Waren in
gewerblichem Ausmaß als rechtswidrige Handlung, die nach diesem Artikel mit
strafrechtlichen Sanktionen bewehrt ist. Eine Vertragspartei kann ihre Verpflichtung
bezüglich der Ein- und Ausfuhr nachgeahmter Markenwaren oder unerlaubt hergestellter
urheberrechtlich geschützter Waren dadurch erfüllen, dass sie das Vertreiben, Verkaufen oder
Feilbieten derartiger Waren in gewerblichem Ausmaß als rechtswidrige Handlung einstuft, die mit strafrechtlichen Sanktionen bewehrt ist

Quelle: http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st12/st12196.de11.pdf

Aber hier noch einmal der Text des Artikels 23:
Jede Vertragspartei sieht Strafverfahren und Strafen vor, die zumindest bei vorsätzlicher
Nachahmung von Markenwaren oder vorsätzlicher unerlaubter Herstellung urheberrechtlich oder
durch verwandte Schutzrechte geschützter Waren in gewerblichem Ausmaß Anwendung finden.
Für die Zwecke dieses Abschnitts schließen Handlungen in gewerblichem Ausmaß zumindest
solche Handlungen ein, die der Erlangung eines unmittelbaren oder mittelbaren wirtschaftlichen
oder kommerziellen Vorteils dienen.

Der letzte Satz, ist derjenige der mit Sicherheit interessant ist. Allerdings sollte man dazu den Vergleich zur deutschen Rechtssprechung ziehen. Und da wird es durchaus interessant:
(1) Wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung des Berechtigten ein Werk oder eine Bearbeitung oder Umgestaltung eines Werkes vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__106.html
Die deutsche Rechtssprechung unterscheidet in dem Punkt überhaupt nicht. Meines Erachtens greift die deutsche Gesetzgebung bereits viel weiter als die Bestimmungen von ACTA

Wesentlich kritischer ist Artikel 27 der die Umsetzung im digitalen Umfeld vorsieht, aber im Artikel nicht erwähnt wird. Allerdings wird dieser Artikel auch durch folgenden Satz wieder eingeschränkt:
Diese Verfahren sind so
anzuwenden, dass rechtmäßige Tätigkeiten, einschließlich des elektronischen Handels, nicht
behindert werden und dass – in Übereinstimmung mit den Rechtsvorschriften der jeweiligen
Vertragspartei – Grundsätze wie freie Meinungsäußerung, faire Gerichtsverfahren und Schutz der Privatsphäre beachtet werden.

Quelle: http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st12/st12196.de11.pdf
 
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Habe ihn jetzt auch vollständig gelesen. Ein sehr schöner Artikel, das muss ich euch lassen. Umfangreich und möglichst objektiv. Allerding hätte ich ohne das Wissen aus meinem Sozialwissenschaften Grundkurs wohl nichtmal die Hälfte verstanden, also immer noch recht kompliziert und wohl nicht für jeden Leser aufschlüssig.
 
Abgesehen vom undemokratischen Zustande kommen des Abkommens liegt die Gefahr von ACTA meiner Meinung nach gerade in der unscharfen Art und Weise der Formulierungen begründet.

Eine verbindlich ratifizierte "schwammige" Vertragsgestaltung öffnet Tür und Tor für die bekannten Salami-Taktiker.

Alles kann nichts muss - dies ist der erste Fuß in der Türschwelle.

Ausbauen kann man die schwammigkeit dann ja später vielleicht per Verordnung, dann übergeht man das Parlament und das lästige Wahlvolk mischt sich nicht ein.
 
Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Und der Hype um ACTA ist gerechtfertigt, denn es würde nicht nur Rechte verletzen... oder will hier jemand behaupten, dass die Ratifizierung von einigen Staaten unbegründet aufgeschoben wurde?

Und im übrigen, wäre nur die Musik- und Filmindustrie der Nutznießer, die Künstler haben kaum etwas davon.
 
@Fetter Fettsack

Irgendwie blickst du das nicht , ich sehe dort auf alle Fälle eine wirtschaftliche Abhängigkeit der Berichterstattung bei ARD und ZDF.. Wenn diese wirtschaftliche Allianz bestimmt das man ACTA möglichst unter dem Mantel des Schweigens hält dann hält sich ARD und ZDF offensichtlich daran , dafür werden sie von "uns" aber nicht bezahlt .

Du hast zuerst gesagt, es sei nicht politisch unabhängig berichtet worden. Ich habe dich darauf gefragt, inwiefern das passiert sein soll. Das, weil du dich ja eingangs auf die Heise.de Meldung bezogen hast und (habe ich es vielleicht überlesen?) steht davon nichts drinnen.

Inwiefern deine jetzige Anwort mit dem bisherigen Thema "politisch unabhängige Berichterstattung" zu tun hat, kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen. Wir haben weder von einer wirtschaftlichen Abhängigkeit gesprochen (wem gegenüber soll diese denn bestehen [außer dem Staat]?), noch ist mir in diesem Thread irgendwo eine "wirtschaftliche Allianz" untergekommen, die ARD und ZDF beeinflussen könnte und den Sendern etwas aufs Aug drücken könnte. Irgendwie sehe ich bei deinen Antworten nicht die Stringenz, wovon du nun genau sprichst.


Allerding hätte ich ohne das Wissen aus meinem Sozialwissenschaften Grundkurs wohl nichtmal die Hälfte verstanden, also immer noch recht kompliziert und wohl nicht für jeden Leser aufschlüssig.

Die schlecht verständlichen Passagen sind im Großen und Ganzen meine Schuld, aber ich fand, dass es wichtig sei, fachlich korrekte Ausdrucksweisen zu verwenden, auch wenn es auf Kosten der Konsumierungsleichtigkeit geht. Besser ginge es aber natürlich, das stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
MCCornholio schrieb:
Ausbauen kann man die schwammigkeit dann ja später vielleicht per Verordnung, dann übergeht man das Parlament und das lästige Wahlvolk mischt sich nicht ein.

Nein so einfach ist das nicht. Insbesondere Einschränkungen, welche die Grundrechte tangieren benötigen eine Gesetzgebung. Ähnlich verhält es sich mit Regelungen zur Strafbarkeit. Das lässt sich über eine Verordnung nicht regeln. Ohne die Beteiligung des Parlaments geht das schon einmal gar nicht.

Will man aufgrund dieses Abkommens die Privatsphäre beschränken muss eine Güterabwägung erfolgen, die sich am Verhältnismäßigkeitsgrundsatz orientieren muss. Dieser Grundsatz lässt sich auch nicht umgehen, da er mit Verfassungsrang ausgestattet ist.

Das Abkommen ansich stellt keine Grundlage für die nationale Rechtssprechung dar, sondern muss transformiert werden. Bei so einer Transformation lassen sich aber nationale Rechtsgrundsätze, wie sie etwa m Grundgesetz verankert sind, nicht umgehen. Bestes Beispiel ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hinsichtlich der Vorratsdatenspeicherung. Diese wurde zwar nicht ausdrücklich untersagt, allerdings war das entsprechende Gesetz zu weit gefasst. Ähnlichen Grenzen unterliegen auch Gesetze, die für die Umsetzung von ACTA notwendig wären.

Und zur Berichterstattung: Die öffentlich rechtlichen haben schon auch sehr kritischen Stimmen Gehör verschafft bzw auch kritisch darüber berichtet. Ich verlinke dazu mal zwei Posts von mir aus einem anderem Thread (76 und 78).
https://www.computerbase.de/forum/t...owakei-wollen-acta-ueberdenken.1021117/page-4
 
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Herdware schrieb:
@ BadLuck

Die Downloader der Welt verstehen das meiner Meinung nach völlig zu Recht nicht, denn zu 99% dreht sich das Urheberrecht nicht um Eigentumsrechte, sondern um ein Recht auf kommerzielle Verwertung des "Geistigen Eigentum".

Das per Grundrecht garantierte Recht auf Privateigentum ist schon dadurch gewährleistet, dass ein Urheber sein Werk bei sich zuhause in einen Safe einschließen kann und jeder der in sein Haus einbricht und es daraus entwendet, macht sich tatsächlich eines Diebstahls schuldig.
Mehr gibt das Eigentumsrecht nicht her. Nicht bei materiellen Gütern und auch nicht bei immateriellen.

Aber wie gesagt, im Urheberrecht geht es um viel mehr. Da wird den Urhebern ein Recht auf Kontrolle über die kommerzielle Verwertung ihrer Werke zugestanden, was in keinem Grund- und Menschenrecht der Welt garantiert ist.

Das geht so weit, dass die Staatsgewalt sich verpflichtet helfend einzugreifen, wenn ein bestimmtes Geschäftsmodell, das sich der Urheber oder ein von ihm bevollmächtigter Verwerter, ausgesucht hat, unter den gegebenen Bedingungen des freien Marktes nicht optimal funktioniert.

So was gibt es bei keiner anderen Industriesparte.

Und auch damit hört das Urheberrecht noch nicht auf, denn in der aktuellen Auslegung regelt es nicht nur die Rechte bzw. die Kontrolle über kommerzielle Verwertung von immateriellen Werken, sondern gibt den Urhebern und bevollmächtigten Verwertern sogar das recht, jeglichen nicht-kommerziellen Austausch zwischen Privatpersonen zu kontrollieren und wieder muss der Staat dabei den Erfüllungsgehilfen spielen.

Das heutige Urheberrecht geht also weeeeeiiiiit über eine Durchsetzung des Grundrechts auf Privateigentum hinaus!

Aber alles, was darüber hinaus geht, basiert nicht auf Grundrechten. Das Urheberrecht ist in weiten Teilen nichts anderes als ein schnödes Wirtschaftsregulierungegesetz, genau wie z.B. die Gesetze zum Dosenpfand oder Ladenöffnungszeiten.

Das absurde dabei ist, dass man, im Gegensatz zu den genannten Wirtschaftsregulierungsgesetzen, beim Urheberrecht bereit zu sein scheint, für dessen Durchsetzung gleich reihenweise elementare Grundrechte aller Bürger, wie z.B. das Recht auf Meinungs- und Informationsfreiheit, weitgehend einzuschränken.
Das ist völlig verrückt, denn Grundrechte sind eigentlich höher einzustufen, als ganz gewöhnliches nationales Recht.

Und genau das ist auch an ACTA so schlimme. Ganz unabhängig davon, ob dadurch in Deutschland direkt eine weitere Verschärfung der Urheberrechtslage oder deren Durchsetzung bewirkt wird oder nicht, zementiert man damit einen sinnlosen und schädlichen Missstand.

Das Urheberrecht müsste entschärft und deutlich zurecht gestutzt werden. Z.B. dahingehend, dass wirklich nur noch die kommerzielle Verwertung von geschützten Inhalten reguliert wird, aber nicht mehr der durch Grundrechte garantierte freie Austausch von Informationen von Privatperson zu Privatperson. Und ja, das schließt auch Hollywood-Blockbuster und Lady-Gaga-Songs ein, denn es geht schlicht und einfach niemanden etwas an, was Privatpersonen untereinander austauschen!
Grenzen findet dieses Grundrecht erst, wenn dadurch Grundrechte anderer verletzt würden, aber wie gesagt, es gibt kein Grundrecht auf optimale kommerzielle Verwertung von Eigentum (sei es materiell oder immateriell).

Danke für deine ausführlich und sachliche Antwort. Natürlich ist das ganze Thema nicht einfach mit schwarz und weiß zu bewerten. Ich stimme dir auch in manchen Punkten zu. Ich glaube aber, dass sich der Markt nicht anders regulieren lässt. Kaum einer möchte etwas für Filme und Musik zahlen. Auch das ist ja nicht ganz unverständlich. Die Lebenskosten werden immer teuerer und Kino, vielleicht noch 3D, mit Getränken und Popkorn kostet für zwei Person schon fast 50€. Ich bin früher auch fast einmal pro Woche ins Kino gegangen, heute kann ich mir das aber nicht mehr leisten.

Und ich denke, da ist auch das Problem. Selbst wenn es günstige Streaming-Angebote gibt, hat sich die "Irgenwo bekomme ich das schon für lau"-Menatlität schon so weit durchgesetzt, dass keiner mehr Geld ausgeben möchte.

Ich will ja niemandem verbieten seine privaten Viedeos vom Kindergeburtstag zum Download anzubieten. Aber bei Produkten für die man sonst zahlen müßte, muss doch eine logische Grenze sein. Nach meinem Rechtsverständnis kann ich sie gerne einem Freund ausleihen bzw. heutzutage für ihn in der Cloud zur Verfügung stellen (auch wenn das ja auch nicht im Sinne der Industrie ist), aber dabei bleibt es ja leider nicht. Es gibt so viele Filehoster die doch bestimmt zu 90% "Raubkopien" anbieten und wieviele Leute verdienen mit ihren Uploads dort auch noch Geld?!

Ich bin der letzte der ein Verringereung der Privatsphäre oder gar den gläsernen Bürger möchte. Aber ich glaube das die Industrie so lange Druck auf die Politk ausübern wird, bis eine solche Gesetzeslage durchgesetzt wird. Wie machtlos der Souverän in der politischen Entscheidungsfindung ist, habe ich selber leider schon oft erlebt. So bleibt uns dann nur der Protest druch weitere Raubkopien... ein Teufelskreis.

Und dieser ist nur zu durchbrechen, wenn der Klügere nachgibt. Also wir, die Verbraucher, indem wir unser Konsumverhalten ändern :D Also: "If you like it, buy it!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch das ist ja nicht ganz unverständlich. Die Lebenskosten werden immer teuerer und Kino, vielleicht noch 3D, mit Getränken und Popkorn kostet für zwei Person schon fast 50€. Ich bin früher auch fast einmal pro Woche ins Kino gegangen, heute kann ich mir das aber nicht mehr leisten.

Und ich denke, da ist auch das Problem. Selbst wenn es günstige Streaming-Angebote gibt, hat sich die "Irgenwo bekomme ich das schon für lau"-Menatlität schon so weit durchgesetzt, dass keiner mehr Geld ausgeben möchte.
Etwas gefährliche Aussage. Ich weiß nicht, ob es mein Alter ist, aber früher waren einfach mehr Filme das Geld wert. Inzwischen war ich in diesem komischen in Time, in Transformers 3, Green Lantern und noch einem (ich weiß es nicht einmal mehr) in den letzten paar Wochen/Monaten. In Time war akzeptabel. Transformers 3D hat im iMax geruckelt ohne Ende, wtf, 20 fps oder was? Green Lantern war ja wohl eher unteres Mittelmaß.

Bei Independence Day. Men in Black, und vielen andern empfand ich das früher anders. Die waren irgendwie noch innovativ (da neuer Style) und einfach gut. Auch Matrix 1 (und NUR Matrix 1).
 
BadLuck schrieb:
So bleibt uns dann nur der Protest druch weitere Raubkopien... ein Teufelskreis.

Wie wäre es mit Protest durch Boykott bzw. Verzicht. Diese Macht hat man als Verbraucher. Das betreibe ich seit Jahren, indem ich nur die Produkte kaufe die mich überzeugen und mit deren Preis- Leistungsverhältnis ich einverstanden bin. Auf alles andere verzichte ich.
 
Das Argument, dass auf Deutschland keine gravierenden Gesetzesänderungen mit ACTA zukommen, ist doch nichts, was man für gut befinden sollte. Die Piraten-Partei als Organisator der bundesweiten Anti-ACTA-Demos setzt sich doch gerade für Gesetzesänderungen im Bereich des Urheberrechts ein, damit die Rechtslage der realen Situation und den technischen Möglichkeiten besser gerecht wird. Stichwort Kulturflatrate.
Wenn ACTA in Kraft tritt, werden Reformbemühungen beim Urheberrecht im Keim erstickt.

Ich finde, dass der Artikel mehr Neutralität und Weitblick hätte zeigen sollen. ACTA-Gegner werden als hysterisch bezeichnet, der Status Quo wird als wunderbar hingenommen.

Jelais99 schrieb:
Wie wäre es mit Protest durch Boykott bzw. Verzicht. Diese Macht hat man als Verbraucher. Das betreibe ich seit Jahren, indem ich nur die Produkte kaufe die mich überzeugen und mit deren Preis- Leistungsverhältnis ich einverstanden bin. Auf alles andere verzichte ich.
Und wie willst du das auf Proteste gegen ACTA ummünzen? Ich will nicht, dass Reformbemühungen im Bereich Urheberrecht unterdrückt werden, also ignoriere ich ACTA und verzichte auf Urheberrechte. Öh?

Es ist übrigens schon hart, dass Leute, die zu zehntausenden auf die Straße gehen, überwiegend bildungsnah sind und für eine gerechte Sache eintreten, als dumm bezeichnet werden. Seit ich den ACTA-Vetrag gelesen habe (das war letzte Woche nach den Massendemos), bin ich auch entschlossen, meinen Protest auszudrücken, indem ich dafür auf die Straße gehe. Davor wusste ich nicht so recht, was ich davon halte soll.
Man kann davon ausgehen, dass von den Leuten, die auf die Straße gehen, mehr Leute den Inhalt des ACTA-Vertrags kennen, als von den Leuten, die die Proteste als Dummheit der Massen oder kindliche Trotzreaktion bezeichnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, dass der Artikel mehr Neutralität und Weitblick hätte zeigen sollen. ACTA-Gegner werden als hysterisch bezeichnet, der Status Quo wird als wunderbar hingenommen.

Kannst du das bitte auch näher ausführen? Ich kann mich nicht entsinnen, dass derlei irgendwo drinnen stünde und schon gar nicht in einer solchen verallgemeinernden Ausführung..
 
Ähnlich ist es mit dem Kampf gegen die Drogen. Legalisieren ist weitaus effektiver.
Ich bin zwar auch nicht unbedingt für ACTA aber...?! Du kannst doch nicht alles Legalisieren was Kompliziert wird?!
 
Hmm, so ganz verstehe ich eure Argumentationslinie noch nicht.

Der Auftrag der öffentlich rechtlichen Sender ist es, so ist es Wikipedia zu entnehmen, dass:

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat den so genannten öffentlich-rechtlichen Programmauftrag zu erfüllen, der in dem jeweiligen Landesrundfunkgesetz verankert ist. Danach müssen die Programme den Zuschauern umfassend und ausgewogen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung anbieten. Dabei sind auch bestimmte journalistische und ethische Prinzipien einzuhalten.

Soweit ich das sehe, geht es hier um das, was gesendet wird, also die Berichterstattung.

Wenn sich nun Organe des Senders in einer Interessengemeinschaft mit Bezug auf ein für die öffentlich rechtlichen Sender wichtiges Thema einbringen und ihre Sicht der Dinge kundtun, so sehe ich hier aber eben nicht, inwiefern man in der Berichterstattung, auf die sich ja der obige Auftrag bezieht, von politischer Färbung sprechen kann.

Es berichtet ja eben nicht ARD oder der ZDF, sondern zwei ihrer Organe äußern sich zusammenen mit anderen aus einer Interessensgemeinschaft über ein für ihren Geschäftsbereich wichtiges Thema. Was ist daran verwerflich? Wieso sollen diese Sender nicht auch ihre Sicht der Dinge kundtun dürfen?

Worauf ich hinaus will: diese Aussage wird ja nicht alle 15 minuten als alleinige Wahrheit auf deisen Sendern hinausposaut, sondern diese Sicht der Dinge wurde in einer Pressemitteilung von einer anderen Organisation verlautet. Ich verstehe daher nicht, inwiefern das den öffentlich rechtlichen Auftrag verletzt, noch, wieso man diesen Leuten ihre Meinung verbieten sollte, egal, was man von dieser halten mag.
 
BadLuck schrieb:
Und ich denke, da ist auch das Problem. Selbst wenn es günstige Streaming-Angebote gibt, hat sich die "Irgenwo bekomme ich das schon für lau"-Menatlität schon so weit durchgesetzt, dass keiner mehr Geld ausgeben möchte.

Ich denke, das kostenlose Angebot ist nicht mal DER Grund, warum Leute die Sachen illegal ziehen. Meiner Meinung nach macht ein Großteil das, weil es einfach bequem ist.

Wo sonst bekomm ich so schnell in so guter Qualität die Sachen her? Wenn ich irgendwas über einen Film lese, will ich den vllt JETZT sehen, nicht erst noch bestellen und zwei Tage warten oder in die Videothek fahren.

Die Streaming-Portale sind der einzige Fall, bei dem das ganze eben noch einfacher ist. Man sucht nach dem Titel, klickt auf Play und los gehts. Kein Durchsuchen der One-Click-Hoster, eventuell sich noch mit gelöschten Links rumärgern müssen, IP-Sperren usw...

Ende Oktober hieß es, dass Netflix knapp 1/3 des gesamten Traffics in Nord-Amerika ausmacht. (Weit mehr als Filesharing) Klar - wer macht sich noch den Stress etwas illegal runter zu laden, wenn es für 8$ ne Flatrate mit wirklich gutem und umfangreichen Angebot gibt?
In der restlichen Welt gibt es einfach noch kein wirklich passendes Angebot. Vor allem bei Filmen, Maxdome kann man damit überhaupt nicht vergleichen...

Bei der Musik wird es erst so langsam interessant (simfy, rdio, eventuell bald Spotify...). Seit ich die 30 Tage Probe von simfy gemacht hab, hab ich diese Einfachheit wirklich schätzen gelernt und will nichts anderes mehr. Die 5€ oder 10€ im Monat (je nach Paket) bringen wirklich niemanden um. Und wenn man sich DAS nicht leisten kann, kann man sich auch keine CD leisten, ergo keine Verluste.

Ich bin überzeugt, dass man mit solchen attraktiven Angebot die allermeisten Raubkopierer "abwerben" kann und damit Unmengen an Umsatz erzeugen kann. Win-Win Situation.
Für mich der einzig sinnvolle Weg.
 
Etwas senden =! Aussage zweier Organe der Sender in einer anderen Organisation.

öffentlich-rechtlicher Auftrag = bezieht sich auf Berichterstattung, eine Stelle, wonach er sich auch auf die Artikulation (außerhalb des eigenen Sendebetriebes) von Interessen der Sender bezieht, habe ich noch nicht gefunden.
 
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