bevorstehende Weltwirtschaftskrise?

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|MELVIN| schrieb:
Also nach der "Kleine - Leute" - Definition von Rasemann müsste ich eigentlich schon lange verhungert sein, denn da liege ich selbst mit meinem Mitbewohner zusammen noch ein sehr gutes Stück drunter.... Der bringt wirklich einen Brüller nach dem anderen.
hier mal was aus Amiland

US-Mittelschicht schuftet und verliert
Das neue Gesicht der Armut

Ein Haus, ein Auto, einen Fernseher. Sie haben alles, was man für ein durchschnittliches amerikanisches Familienleben haben muss. Sie rackern bis zum Umfallen, und es reicht trotzdem nicht. Der Kühlschrank ist leer, das Konto überzogen. Für fast ein Viertel der amerikanischen Mittelschicht gilt längst nicht mehr das Motto: "Wer ranklotzt, kann in diesem Land was werden." Sie schuften und sind trotzdem "working poor", arbeitende Arme. Ein Heer von Opfern der Wirtschaftskrise stellt in den USA den Armutsbegriff auf den Kopf
http://www.n-tv.de/1023425.html
 
Ich will die Armut in den USA nicht wegreden. Aber der von Dir zitierte Artikel zeigt auch, wie abgehoben die Ansprüche sein können. Das wird geklagt, dass wegen der Raten für das Haus und für das Auto und wegen des Schuldgeldes kaum noch Geld für das Essen übrig bliebe.

Gleichzeitig aber muss es ein eigenes Haus sein und man denkt nicht darüber nach, konstengünstiger zur Miete zu wohnen, obwohl es dem eigenen Budget besser entspräche. Und das Geld reicht auch für einen Mittelklassewagen, obwohl ein etwas kleinerer Wagen ausreichend wäre und vor allem weniger Sprit verbrauchte.

Doch da geht man lieber zur Wohlfahrt und klagt über seine Armut.
 
Ich lach mich tot. "Ein Haus, ein Auto, ein Fernseher..." Das soll arm sein? 30qm Einraumwohnung in Berlin - Wedding, Drahtesel aus DDR - Zeiten und ein steinalter Fernseher mit 50cm Bildschirmdiagonale vom Flohmarkt, und dann jeden Monat hoffen dass man die Miete irgendwie zusammenbekommt, DAS ist arm. In meinen Augen sind die Ansprüche mancher Menschen einfach völlig überzogen. Wenn das Einkommen für einen gewissen Lebensstandard nicht reicht dann muss man das ganz einfach einsehen und eben zur Miete wohnen und auf die eigenen 4 Wände verzichten, und nicht einen Kredit nach dem anderen aufnehmen und hoffen dass man irgendwann im Lotto gewinnt. Für mich sind auch nicht nur die Banken Schuld an der derzeitigen Krise. Es gehören nämlich immer zwei dazu: Die Bank, die den Kredit vergibt, und der, der den Kredit nimmt und möglicherweise seine eigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten überschätzt.....
 
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Beim Mieten geht ihr jetzt von Deutschland aus.

Wer sagt euch, dass dies in der USA auch der Fall ist? Koennte ja so sein wie in GB, wo man eher ein Haus statt einer Mietwohnung hat?
Was, wenn es in der Stadt deines Arbeitsplatzes keine Mietwohnungen gibt?
Lieber 200 Meilen weiter weg ziehen und dann Sprit zahlen?

Ausserdem haben die Leute wahrscheinlich schon 10+ Jahre das Haus abbezahlt, und schmeissens jetzt einfach so weg?
Dabei muss man aber davon ausgehen, dass die Leute nicht unter subprime Kredite fallen, also schon sicherheiten zu bieten haben, bzw. den Kredit zahlen koennen.
Ich persoenlich wuerde an dieser Stelle das Haus auch nicht hergeben, fuer was haette man sonst die ganzen Jahre gezahlt?



greetz
 
Im Artikel steht, die Kinder gehen "am Rande der Hauptstadt Washington" zur Schule. In jeder größeren Stadt gibt es Mietwohnungen. Auf dem platten Land mag das anders sein. Aber da kostet Wohnraum auch nicht die Welt.

Es kann doch aber kein Argument sein, dauerhaft über seine Verhältnisse zu leben, nur weil man zu faul ist, z. B. durch einen Umzug Kosten zu sparen. Denn dann darf man sich nicht wundern, wenn zahlreiche amerikanische Haushalte bis über beide Ohren verschuldet sind. Da wird immer schön konsumiert und nicht ausreichend darauf geachtet, dass ein Teil des Konsums vorgezogen ist und trotzdem irgendwann bezahlt werden muss.

Wenn ich kein Geld für ein teures Auto habe, kaufe ich mir ein preiswerteres. Die in dem Artikel beschriebene Strategie sieht dagegen so aus, dass man sich trotzdem ein teures Auto kauft, dann aber auf Kredit. - Bezahlt werden muss die Karre aber dennoch. Und wenn am Ende kein Geld dafür vorhanden ist, wird gejammert.
 
Stopp, es dürfte kein Argument sein, es ist aber tatsächlich eins. Das liegt am Gewöhnungseffekt des Menschen. Zum Beispiel ist der tatsächliche Benzinpreis im Moment weitaus höher, als er durch Steuern, Dollarkurs und Rohöl-Preis sein müsste. Da die Autofahrer aber noch die Marke von 1,60€ vor Augen hatten, sind die 1,50€ dagegen richtig "günstig". Das lässt sich auch auf andere Bereiche ausweiten. Bestimmte Abteilungen in Unternehmen oder Ämtern bekommen drei Jahre lang eine bestimmte Summe. Man passt die Ausgaben an die Einnahmen an, um dieses Einkommen rechtfertigen zu können. Muss diese Abteilung aber dann plötzlich weniger Aufträge bearbeiten (und bekommt entsprechend weniger Geld zugeteilt), so wird darüber geklagt, das man nicht genug bekommt.
Dieses interessante Phänomen geht durch alle Schichten und alle Bereiche unseres Lebens. Scheinbar ist es von Vorteil für den Menschen, wenn er ein bestimmtes Niveau erklimmt und dieses Niveau als Selbstverständlichkeit ansieht, ohne rational zu denken.
Das erklärt auch, dass sich einige Leute nur schwer damit abfinden können, dass die Wirtschaft auch mal nach unten geht.
 
Da ist aber von "working poor" und "Das neue Gesicht der Armut" die Rede, und "poor" heißt arm soweit ich weiß. Linke Polemik halt, den Begriff hätte sich auch Herr Lafontaine ausgedacht haben können.

Ich finde die Theorie von Odium sehr interessant, da ist definitiv was dran. Man konnte sich jahrelang leisten sonst wie oft mit dem Auto zu fahren, jetzt wird Benzin teurer, man kann nicht mehr soviel fahren, und auf einmal ist man "arm" und der Staat ist an allem Schuld.
 
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die Frage ist nur wie man "arm" definiert.

@keshkau: ohne "dauerhaft über seine Verhältnisse zu leben" gäbe es keine Wirtschaft, wie wir die heute kennen.
 
...stimmt, dann wäre der letzte Aufschwung moderater ausgefallen aber wir hätten auch die jetzige Krise nicht.
 
2000 Euro Netto(14x) hat bei uns ein Arbeiter, 45 Jahre alt, Metallindustrie, tagarbeit(keine Schicht).
"die kleinen Leute" sind bei uns in A sämtliche unselbständig Erwerbtätigen die unter 5000 Euro monatliches Netto HAUSHALTSEINKOMMEN haben.
Also alle die nicht der mittleren+oberen Führungschicht angehören.

Ich bin der Überzeugung, daß der DAX-XETRA(<3000) + ATX(<2000) auf den Index-Wert von 2003 zurückfallen, wo sie eigentlich hingehören.

Die neue Meldung über den Europäischen Automarkt gibt mir Grund zu höchster Sorge:
-16% Verkaufte Neufahrzeuge im Vergleich zum Vorjahresmonat, -4% übers ganze bisherige Jahr.

Jetzt ist es ja "nur" eine Bankenkrise, die Wirtschaftskrise lässt noch ca. 6 Monate auf sich warten.
 
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@Rasemann
Mehr als die Hälfte der DAX Aktien hat ein KGV von unter 12. Selbst wenn die Gewinnprognosen noch kräftig nach unten korrigiert werden ist der DAX auf keinen Fall überbewertet. Von daher ist deine Aussage, dass der DAX eigentlich bei unter 3000Punkte stehen müsste, einfach nur totaler Blödsinn.

Und 14*2.000Euro netto, das sind 28.000Euro netto im Jahr, das sind bei uns in Deutschland etwa 49.000Euro Gesamtjahres - Brutto. Und ich sag mal da ist man in meinen Augen schon locker in der oberen Mittelschicht. Das Einstiegsgehalt eines Diplomingenieurs liegt im Schnitt bei etwa 40.000Euro im Jahr, nur mal so zum Vergleich.
 
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OneTimePassword schrieb:
ohne "dauerhaft über seine Verhältnisse zu leben" gäbe es keine Wirtschaft, wie wir die heute kennen. (…)
Die Gesellschaft ohne ungebremsten Konsum ist doch gar nicht gewollt. Ohne Konsum keine Gewinne, ohne Gewinne kein Wachstum.
Wenn das mehr als ein Kalenderspruch sein soll, dann musst Du das schon erläutern. Wenn nicht hier, dann vielleicht an geeigneter Stelle:

https://www.computerbase.de/forum/threads/einfuehrung-in-die-wirtschaftswissenschaften-bwl.459593/
https://www.computerbase.de/forum/t...diskussionen-rund-um-den-kapitalismus.346694/

Warum sollte der Wirtschaftskreislauf nicht auf ein- und demselben Niveau funktionieren, sodass alle glücklich sind? Das Wachstum erfordert außerdem meist Investitionen. Wenn die privaten Haushalte aber nichts sparen, sondern nur Schulden machen, dann liegt kein Geld auf der Bank herum, das an Investoren verliehen werden könnte.
 
@Melvin
2003 war die Wirtschaft um keinen Deut schlechter als in diesen Jahren.
Noch witziger wird der Dax, ATX, Dow usw. wenn man von noch weiter zurückschaut.

Da tat sich, aus heutiger Sicht(!), über viele Jahre GAR NICHTS, 10+ Jahre eine einzige Seitwärtsbewegung.
Auf einmal Explodierten die Kurse, mit relativ kleinen Durchhängern.

1993 war die Wirtschaft auch nicht schlechter als die letzten Jahre....
XETRA 1993 bei ca. 1500, rauf auf 7500(ca. J.2000), runter auf 2500(J 2003), rauf auf 8000(J2007/8).

Er wird mit großer Sicherheit auf 2500 runtergehen, wo er hingehört.

Warum sollte es nicht auch gehen wie beim Nikkei225?
Von 38.000(1990) auf 7.800(2003), rauf auf 17.000 und jetzt bei 12.000.....

ALLES IST MÖGLICH!
Nicht sagen irgendwas geht nicht, oder mich für deppert erklären.
Ist doch alles nur ein riesiges Casino!
 
Ich habe eine hübsche Tabelle mit "Einkommenspositionen" gefunden. Man geht vom sozialversicherungspflichtigen Vollzeit-Durchschnittseinkommen aus und berechnet "vom-Hundert-Anteile". Die Zahlen sind zwar nicht ganz aktuell (1996), aber dennoch aussagekräftig. Zeile 3 liest sich beispielsweise so: Im Jahr 1999 erzielten 9,1 Prozent der Beschäftigen ein Einkommen, das 25-50 Prozent des Durchschnittseinkommens betrug. Insgesamt erzielten 10,8 Prozent aller Beschäftigten 0-50 Prozent des Durchschnitts.

Seite 19: http://www2.tu-berlin.de/zek/koop/bag_archiv/17_006.pdf

Dort wird ein Einkommen unterhalb von 75 % des Durchschnitts als "prekär" definiert ("kleine Leute", könnte man sagen). Den Bereich von 75-125 Prozent des Durchschnittseinkommens decken die mittleren Einkommen ab. Was darüber liegt, sind höhere Einkommen.

Eine weitere Einkommensverteilung (1998): http://www.agenda21-treffpunkt.de/archiv/01/daten/glo6650.htm

Vermögensverteilung (2003): http://zeus.zeit.de/bilder/2006/43/wirtschaft/armutsbericht-600.gif


Zum Leverage-Effekt (gähn):
"Diese Hebelwirkung tritt dann ein, wenn ein Anleger Fremdkapital zu günstigeren Konditionen aufnehmen kann als die Investition an Rendite erzielt." Das ist doch ein alter Hut. Um das zu begreifen, genügt der gesunde Menschenverstand. Ich nehme doch keinen Kredit zu 14 Prozent auf, wenn ich lediglich eine Rendite von 10 Prozent erwarte, oder? Und wenn doch, dann nehme ich das Risiko in Kauf, was mein gutes Recht als Unternehmer ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Leverage-Effekt

Diese "Regel besagt eigentlich nur: Wenn ich (gutes) Geld verdiene, kann ich die Verzinsung des von mir eingesetzten Kapitals weiter erhöhen, indem ich (günstiges) Fremdkapital beimische (für das ich weniger Geld zaheln muss als ich verdiene). Mit umgekehrtem Vorzeichen (bei Verlusten) schlägt das Pendel logischerweise in die andere Richtung aus und verhagelt zusätzlich meine ohnehin schon negative Eigenkapitalverzinsung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bzgl. der Wohnungen in den USA. Ihr könnt die deutschen Verhältnisse nicht mit den USA vergleichen. Das Land ist um ein vielfaches größer als unseres. Des Weiteren gibt es regionale Unterschiede die sehr enorm sind. Sie ist ein Haus mit 12 Zimmern manchmal günstiger als ein Appartment in der Stadt, wo man sich 20 Minuten Fahrweg spart.

Meine Wurzeln liegen in den USA und viele Mitglieder meiner Familie leben dort. Wenn du beim Militär arbeitest, hast du es meistens gut. Arbeitest du hingegen als "normalo" ist es, je nach Stadt, eine Qual. Meine Großtante z.B. hat 3 Jobs. Das nennt man Jobsharing dort. 12 Stunden ackern ist da normal.
 
Du meinst "Nebenerwerb" (neben dem Hauptberuf), nicht Job sharing (Arbeitsplatzteilung bei Teilzeit).

http://de.wikipedia.org/wiki/Nebenerwerb
http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsplatzteilung

Ob man von seinem Job leben kann oder nicht, hängt nicht zuletzt von der Qualifikation, sofern man nach einer guten Ausbildung einen adäquaten Job gefunden hat. Das zweite Kriterium sind die persönlichen Ansprüche. Wer auf Haus, Auto und Urlaub steht, der muss auch zusehen, dass das Geld dafür herangeschafft wird.
 
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