Bewerbungen - beherrscht ihr diese Basics oder lasse ich euch auch direkt die Absage zusenden?

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@Binalog
Ich lasse immer ausrichten, dass wenn die Leute zu mir zum Zweitgespräch aufschlagen, sie gerne normale Klamotten anziehen sollen.
Zwischen ungepflegt und übertrieben gibt es ja zum Glück noch jede Menge Raum.
Wenn sich bei mir ein IT Kollege zum Gespräch mit Anzug und Krawatte einfindet denke ich eher an einen Vertreter, der mir einen Staubsauger verkaufen will..
 
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Auch das ist abhängig von der Branche und dem Zeitgeist (Krawatte ist auf dem Rückzug). Dennoch ist es nun mal Tatsache, dass man sich in der Regel an gewisse Konventionen hält um Nachteile zu vermeiden und das hat überhaupt nichts mit schleimen oder anbiedern zu tun.

Hält sich ein Fussballspieler an das Handspielverbot, weil er sich beim Schiri einschleimen will?

Die Fähigkeit sich Spielregeln zu unterwerfen (auch wenn man sie für unnütz hält) ist für einen abhängigen Beschäftigten (so heißen Angestellte) essenziell, will er Karriere machen. Hat ein Vorgesetzter Lust darauf, dass bei jeder zweiten Anweisung eine Diskussion losgeht "Mag nicht, finde ich nicht gut, ist Blödsinn,...". D. h. nicht, dass man alles kritiklos hinnehmen muss und sachliche Kritik nicht vorbringen soll. Aber wegen jeder Kleinigkeit anfangen zu bocken?

Nur mit Rebellen gewinnt man keine Schlacht, ein paar normale Soldaten werden auch noch benötigt.
 
Wie passt ein Vergleich von Handspielverbot nicht einhalten (einen schlechten Job machen) mit einem branchenspezifischen Kleidungsstil beim Bewerbungsgespräch (!= schlechtere Leistung im Job, sowie keine Aussage über die Leistung im Job) hier zur Diskussion rein?
 
Es geht um den Umstand, dass man sich an gewisse Regeln hält, die offensichtlich vielen bekannt sind aber einem selbst nicht unbedingt gefallen.

nospherato schreibt in #221...

" Ich lasse immer ausrichten, dass wenn die Leute zu mir zum Zweitgespräch aufschlagen, sie gerne normale Klamotten anziehen sollen. "


D. h. die Leute kommen zum Erstgespräch nicht in "normalen Klamotten".

Weshalb wohl? Weil es eine gewisse Regel gibt...

Kleidung im Vorstellungsgespräch = berufstypische Kleidung + 1 Stufe höher.

Wenn Hemd im Alltag üblich ist, dann kommt man mit Jacket zum Vorstellungsgespräch.

Und ja, das ist meine persönliche Sicht und die mag insbesondere in der IT-Branche mittelrweile anders sein. Aber einen Exoten stelle ich mit meiner Sichtweise nicht dar, dies weiß ich aufgrund vieler Gespräche mit Kollegen (auch anderer Häuser).
 
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Nur im einem Fall ist es Teil seines Jobs, im anderen Fall ist es für den Job einfach irrelevant und eher eine (irrelevante?) Tradition, die häufig auch nicht sehr viel Sinn macht (würde mich mal interessieren wie Astronauten das handhaben ;) ).
Die Härte der "Regel" unterscheidet sich deutlich.
 
Ist wie beim ersten Date, da sollte man sich auch etwas mehr Mühe geben als sonst. Es ist eine uralte menschliche Spielregel, die hier zur Anwendung kommt.
 
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Also ich setze Mühe geben nicht mit dem Einhalten nicht-relevanter Traditionen gleich.

Mehr Mühe als sonst geben, halte ich auch für kritisch. Rächt sich später.
 
new Account() schrieb:
Also ich setze Mühe geben nicht mit dem Einhalten nicht-relevanter Traditionen gleich.
(...)
Auch hierbei zählt nur was die Entscheidungsträger mit Mühe geben gleichsetzen.
 
Wobei man wieder beim Verbiegen für den Arbeitgeber wären - eine Entscheidung, die jeder je nach Situation für sich selbst treffen muss:

Tomislav2007 schrieb:
Da kommen wir der Sache doch näher, du willst nicht nur Geschleime im Anschreiben, du willst schleimende Mitarbeiter die dir nach dem Mund reden und die du so (ver)biegen kannst wie du es möchtest.
Für so einen wie dich (bzw. so eine Firma) würde ich nie arbeiten, zum Glück habe ich genug Auswahl an Firmen die selbstdenkende und selbstbewußte Mitarbeiter und keine Ja sagenden Soldaten suchen.
 
Wenn für Dich das Einhalten allgemeiner Spielregeln mit Verbiegen gleichzusetzen, dann ja.

Viele andere sehen das etwas entspannter und langfristiger.
 
Es sind branchenspezifische Traditionen.

Es als etwas entspannter und langfristiger zu sehen, riecht bei mir stark nach Verharmlosung.
 
Es soll Leute geben die sich Hirschhaut überziehen und Gamshaare auf dem Kopf tragen.
 
@Binalog
Ich habe allerdings auch erwähnt, das oftmals das Erstgespräch von unserer HR als Telefongespräch geführt wird.
(Wobei ich dir Recht gebe, dass manche, wenn es doch ein Vorortgespräch gibt beim ersten Termin, im Anzug kommen. Es läuft aber auch hier immer öfter auf anständige Jeans, Hemd und Sakko hinaus; Schuhe sauber... müssen nicht mal mehr Anzugschuhe sein immer.)
Da ich aber nicht immer das Zweitgespräch mache, sondern auch andere Kollegen, kann ich nur in meinem Fall natürlich dem Bewerber sagen, dass er gerne etwas entspannter angezogen zum Gespräch kommen darf.
(Die anderen Kollegen machen es genauso, nur ist es dann dennoch deren Entscheidung und nicht meine, wenn sie das Zweitgespräch führen.)
Aber wie schon mehrfach erwähnt: Ist nicht überall so...Hängt von Firma, Branche, manchmal auch schon der Abteilung ab...
 
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@nospherato

Schön dass man sich auch bei unterschiedlichen Perspektiven auf Basis einer sachlichen Diskussion einem Ergebnis nähern kann (welches kein Konsens sein muss!). Danke dafür!
 
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So lange die Klamotten ordentlich sind, finde ich das okay. Ich selbst trage Anzughose und helles Hemd, Sakko nur ausnahmsweise und Krawatte eigentlich nie - mal von eigenen Bewerbungsgesprächen und Aufsichtsrat-/Verwaltungsratsitzungen etc. abgesehen.
Von einem Bewerber erwarte ich, dass er so ordentlich aussieht, dass ich ihn a) im Büro rumlaufen lassen kann und b) zu Kunden schicken kann, ohne, dass ich fürchten muss, dass er unser Unternehmen bereits durch seine Optik nachlässig vertritt. Auch hier kommt es in der Regel aber darauf an, in welchem Land der Kunde sitzt und um welche Produktsparte es sich handelt.


Tomislav2007 schrieb:
[...]Das ist nur eine Motivation für ein Unternehmen wenn das Unternehmen das einzige in der Gegend ist, ich lebe nicht in so einer Gegend und ich arbeite nicht in einer Branche mit so wenigen Alternativen.

Nö, das kommt eigentlich in vielen Bereichen gut an. Vermutlich ist es auch einfach mal erfrischend, wenn man direkt mit einer Wahrheit konfrontiert wird.

Tomislav2007 schrieb:
Genau das, nach außen hin und auch beim Gespräch verkaufen sich alle Unternehmen als SuperDuper Wohlfühl Traumfirma, die Wahrheit erfährt man erst wenn man hinter die Kulissen sieht.

Ja, Drecksläden halt. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber ging es direkt im ersten Gespräch um die konkreten Probleme, welche das Unternehmen hat. Im zweiten Gespräch ging es dann um konkrete Probleme bei der Übernahme/Aufbau meiner Abteilung.
Das war und ist bei Kollegen ähnlich - ist ja auch logisch. Wenn einem da das Blaue vom Himmel versprochen wird und dann gibt es offensichtliche Baustellen, dann zieht man eben innerhalb der Probezeit weiter.

So ging es mir auch bei anderen Firmen. Ich habe tatsächlich nie erlebt, dass es hieß: "Bei uns ist alles prima. Arbeiten Sie einfach so weiter, wie das Ihr Vorgänger gemacht hat." Ich fülle aber auch spezielle Rollen aus; in aller Regel stellt man mich also nicht ein, wenn man nur den Status quo erhalten mag. Dafür bin ich wohl auch viel zu teuer.

Tomislav2007 schrieb:
Ich schon, wenn ich sehe wieviel Wert er auf Anschreiben und vor allem auf was er bei Anschreiben Wert legt, dann möchte ich für Ihn nicht arbeiten.

Du wirst nie für mich arbeiten, das hatten wir bereits geklärt. Wenn du mich für einen Narzissten und Kontrollfreak hältst, weil für mich das Anschreiben bereits die erste Arbeitsprobe ist, dann ist das eben so. Ich suche aber eben auch Leute, die primär intern und extern Positionen auf schriftlichem Wege vertreten müssen - wer also bereits im Anschreiben nicht ordentlich argumentiert und unsauber arbeitet, der wird das vermutlich auch in "weniger wichtigen" betrieblichen Belangen tun.
Vielleicht ist Sorgfalt bei dir nicht wichtig. Vielleicht muss bei dir niemand Dinge schriftlich festhalten. Ich schrieb bereits, dass ich z. B. bei einem Maurergesellen Anschreiben für de facto sinnfrei halte.

Tomislav2007 schrieb:
Ja, ganz ehrlich, mit Menschen die nicht schleimen und dir nicht nach dem Mund reden scheinst du nicht klar zu kommen.

Genau das eben nicht. Ich fordere klar deutliches Feedback ein - es muss aber a) konstruktiv sein und b) zum Thema passen. Von dir kommen allerdings nur Anschuldigungen, die ich direkt mehrfach und deutlich zurückgewiesen habe - nur damit du diese Anschuldigungen erneut wiederholst.

Tomislav2007 schrieb:
Du kannst/willst nicht verstehen das deine konservativen Erfahrungen/Meinungen/Einstellungen aus einer Rechtsabteilung auf andere Branchen/Bereiche kaum bis gar nicht übertragbar sind.

Und genau das ist falsch. Mein Netzwerk arbeitet, bis auf wirklich kreative Branchen (Werbeagentur), genau so. Egal ob Legal oder andere Verwaltungstätigkeiten. In der Produktion ab gewissen Ebenen ebenso, dasselbe gilt für gewisse Ebenen im Außenvertrieb.
Aber selbst wenn: Dann kann man hier durchaus konstruktiv Positionen im Sinne einer Koexistenz vertreten und nicht so wie du versuchen, stümperhaft und fälschlich alle anderen Ansichten als "falsch" zu deklarieren.

Tomislav2007 schrieb:
Mitarbeiter mit Selbstbewusstsein bekommt man aber nicht wenn man Anschreiben von schleimenden Bittstellern erwartet.

Und wieder erzählst du hier Lügen, indem du erneut wissentlich wahrheitswidrig behauptest, ich würde "schleimende Bittsteller" erwarten.

Im Gegenteil: Ich möchte im Anschreiben idealerweise keinen Satz zu meinem Unternehmen lesen. Ich selbst verknüpfe in meinen Anschreiben lediglich Ziele und Ausschreibung des Unternehmens mit meinen Werten und Erfahrungen.

Tomislav2007 schrieb:
Davon unabhängig finde ich es einfach nur dreist und ekelhaft, wie du Menschen (die eine andere Meinung und Lebenserfahrung haben) unterstellst etwas nicht zu verstehen, falsch zu interpretieren, aus einer Asi Familie zu kommen, in übelsten Drecksdrückerfirmen zu arbeiten.

Dann passe dein Verhalten an, vielleicht fühlst du dich dann von solchen allgemeinen Aussagen nicht - womöglich sogar zutreffend - angesprochen.

Tomislav2007 schrieb:
Die Mitarbeiter von Rechtsabteilungen die ich kenne argumentieren anders/klüger und verlieren nicht so schnell die Fassung.

Deine Welt scheint auch recht überblickbar zu sein. Erstens bin ich kein "Mitarbeiter einer Rechtsabteilung". Zweitens reicht meine Argumentationsfähigkeit für ein extrem gutes Auskommen. Drittens befinde ich mich hier nicht im Unternehmen. Und viertens traut mir mein Arbeitgeber zutreffend zu, auch im richtigen Moment zu eskalieren. Das hat nichts damit zu tun, die Fassung zu verlieren - sondern mit strategischen und taktischen Möglichkeiten. Du merkst also nicht mal, wenn man mit dir spielt. Läuft.


Tomislav2007 schrieb:
Mitarbeiter die fachlich was drauf haben, gute Arbeit abliefern, ins Team passen und eine eigene Meinung haben. -> Wichtig: Lebenslauf, Arbeitgeberzeugnisse und Gespräch.
Mitarbeiter die sagen/schreiben was man hören/lesen will, sich einschleimen und einem nach dem Mund reden. -> Wichtig: Anschreiben.[...]

Wenn man in seiner - dann wohl sehr überschaubaren - Karriere nur solcherlei Anschreiben erhält, womöglich. Oder wenn man einfach so viel Zeit und Budget hat, dass man einfach jeden Bewerber durch den kompletten Prozess schleift.

Ansonsten wird eben aufgrund der gelieferten Unterlagen eine Vorauswahl getroffen.

Dass du aber nach wie vor nicht verstanden hast, dass in einem guten Anschreiben eben gerade nicht geschleimt wird, nach dem Mund geredet wird und sowieso keiner weiß, was man eigentlich hören will, sagt unglaublich viel über dich aus. Und so gar nichts über mich, auch wenn du das immer wieder zu interpretieren versuchst.


Tomislav2007 schrieb:
[...]Die andere Seite erkennt nicht dass das Vorgehen im Bewerbungsverfahren in einer Rechtsabteilung (oder anderen Anzug und Krawatte Branchen) nicht unbedingt auf andere Branchen übertragbar ist.
Wir sind hier in einem Computerforum, ich wage mal die steile These das die Mitarbeiter einer Rechtsabteilung (oder anderen Anzug und Krawatte Branchen) hier nur einen geringen Anteil darstellen.

"Die andere Seite" hat aber diesen Thread eröffnet und deutlich darauf hingewiesen, dass es um eigene Erfahrungen geht. Da die meisten Leute nicht in reinen IT-Buden arbeiten, sondern in IT-Abteilungen anderer Unternehmen, wird ein gewisser Prozentsatz dabei sein, der sich den Unternehmensgegebenheiten zu unterwerfen hat.

Weiterhin ist das hier ein IT-Forum mit Unterforen wie Wirtschaft&Recht ("mein" Form), Politik, Allgemeines und auch Newsbeiträgen aus der Automobilbranche, zuletzt zu Airbags der neuen S-Klasse. Dein Verweis verfängt also nicht.

Tomislav2007 schrieb:
Richtig, meine Interpretation entspringt meiner Meinung, ich habe auch nie behauptet dass das von "euch" so geschrieben wurde.

Das ist schlicht gelogen, siehe beispielsweise deinen von mir weiter oben in dieser Antwort zitierten Beitrag. Im Gegenteil, unter anderem ich habe dem direkt mehrfach deutlichst widersprochen, was dich nicht davon abhält, diese Lüge zu wiederholen und darauf deine "Argumente" aufzubauen.

Tomislav2007 schrieb:
[...]Dann gib mir doch mal ein einziges Beispiel für ein Motovations oder dort arbeiten wollen Geschleime das ich nicht schon etliche Male gelesen habe und das nicht in etlichen Bewerbungsratgebern steht ?

Da ist es wichtig, dass man eben einfach ehrlich ist. Denn dann findet sich diese eigene Ehrlichkeit unmöglich in Ratgebern und auch nicht in irgendwelchen anderen Schreiben. Wie auch, es geht ja um die eigene, einzigartige Person.

Anbei ein paar Sachen die ich im Laufe der Jahr(zehnt)e geschickt oder erhalten habe bzw. Sätze, die ich so von Freunden und Kommilitonen gesehen habe. Jeweils nur als einleitender Satz/Absatz direkt nach "Sehr geehrte XY", teilweise leicht gekürzt bzw. anonymisiert:

1) "Ich habe bereits durch meine langjährige Tätigkeit in der Rechtsabteilung für $Unternehmen1 positive Erfahrungen mit Ihrem Hause bzw. diversen Nachfolgeunternehmen sammeln können."
2) "meine Motivation für die Bewerbung auf Ihre Stelle als [...] besteht in Ihrer äußerst interessanten Stellenanzeige, welche eine Fülle der Aufgabenbereiche bereithält, in welchen ich bisher große Erfolge feiern und erhebliche Freude sowie Motivation erzielen konnte. Weiterhin möchte ich meine Fähigkeiten langfristig für eine Organisation wie [...], welche sich mit einer spannenden sowie gesellschaftlich und wirtschaftlich wichtigen Aufgabe befasst, einsetzen. Zuletzt habe ich viele Jahre erheblichen Freizeitanteil in Hobbys im Bereich [...] investiert und immer davon geträumt, in diesem Bereich arbeiten zu können."
3) "Mein Interesse besteht einerseits aus der Freude auf eine neue berufliche Herausforderung nach der baldigen Beendigung meiner akademischen Ausbildung, andererseits aus dem Wunsch meines Lebensgefährten, wieder in seine Heimat zu ziehen, nach [Stadt]."
4) "Mich motivieren primär die spannenden in Aussicht gestellten Aufgaben, welche neue und
herausfordernde Themengebiete mit meinen vorhandenen Kernkompetenzen verbinden.
"
5) "meine Motivation für die Bewerbung als [...] in Ihrer Kanzlei besteht in Ihrer äußerst menschlichen und dadurch für mich sehr ansprechenden Stellenanzeige. Die vielfältigen und interessanten Tätigkeiten mit langfristiger Basis, sowie das mögliche Einbringen meiner hohen Motivation und Freude an der Arbeit, reizen mich sehr."
6) "Meine Motivation besteht einerseits aus der Freude auf eine neue berufliche Herausforderung nach der baldigen Beendigung meiner aufbauenden akademischen Ausbildung, andererseits möchte ich weiterhin faires und doch erfolgreiches Forderungsmanagement in sympathischem Umfeld betreiben."
7) "meine Motivation für die Bewerbung auf Ihre Stelle als [...] besteht in Ihrer äußerst
interessanten Stellenanzeige, welche eine Fülle der Aufgabenbereiche bereithält, in welchen ich die
bisher größten Erfolge feiern und die meiste Freude erzielen konnte. Weiterhin möchte ich meine Fähigkeiten langfristig für ein Unternehmen wie das Ihre einsetzen, welches sich mit spannenden und einzigartigen Produkten in einem herausfordernden Umfeld bewegt.
"

Direkt nach diesem einleitenden Satz geht es weiter mit den eigenen Projekten, Erfolgen, Fähigkeiten, die idealerweise die Punkte aufgreifen, die das ausschreibende Unternehmen sucht, ohne aber das ausschreibende Unternehmen erneut zu erwähnen!
Wichtig ist, dass die Catchphrase wahr ist; sie muss durch Lebenslauf und Zeugnisse gestützt sein. Man kann außerdem damit rechnen, dass man im Gespräch zu genau diesen Punkten ausgiebig befragt wird bzw. diese intern rückgeprüft werden.

Es ist immens wichtig, dass man nur dann von "äußerst interessanten Stellenanzeige" schreibt, wenn das eigene Profil diese im Kern zu >80% trifft, sonst ist man eben nicht glaubwürdig. Die dann angepriesenen Erfolge muss man belegen können und die behauptete Freude muss tatsächlich vorhanden sein, das lässt sich extrem schwer faken. Offenbart man sich, wie unter 2) sehr, dann ist quasi klar, dass im Gespräch ausgiebig auf dieses Hobby eingegangen werden wird. Also nur sozialadäqute Hobbys angeben. Sowas wie 5) funktioniert nur bei ganz bestimmten Anzeigen, denen man anmerkt, dass es um Herzensangelegenheiten geht. Auch hier: Fakes fallen auf. Bietet das Unternehmen bei 7) keine tatsächlich wirklich objektiv spannenden und einzigartigen Produkte, lässt man das halt weg.

Ist das Geschleime? Nein. Es sind Tatsachen. Die man genau so vertreten und leben muss. Es hilft nichts, wenn man sich irgendwas ausdenkt. Ich empfehle es so und handhabe es auch so: Fällt mir zu einer Bewerbung keine coole Catchphrase ein, hinter der man zu 100% steht, dann lieber im Zweifel gar nicht bewerben.


Tomislav2007 schrieb:
Richtig, aber:
Mitarbeiter die fachlich was drauf haben, gute Arbeit abliefern, ins Team passen und eine eigene Meinung haben. -> Wichtig: Lebenslauf, Arbeitgeberzeugnisse und Gespräch.
Mitarbeiter die sagen/schreiben was man hören/lesen will, sich einschleimen und einem nach dem Mund reden. -> Wichtig: Anschreiben.[...]

Ja, hatten wir schon. Kann man alles nicht wissen, wenn man die Person nicht kennt, sondern nur ihre Unterlagen. Weder kennt man das fachliche Können, noch die tatsächlichen Arbeitsergebnisse, aber schon gar nicht, ob sie eine eigene Meinung haben, ins Team passen oder nur Ja-Sager sind.

Abgesehen davon sprichst du in deinem Beitrag https://www.computerbase.de/forum/t...absage-zusenden.1957149/page-11#post-24419832 auch Arbeitszeugnissen die Sinnhaftigkeit ab, wobei insbesondere bei Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern wohl kaum noch jemand selbst Zeugnisse schreiben darf.
Wer clever ist, der gibt seine ehemaligen Vorgesetzten auch direkt als Referenz an - dann kann der potentielle neue Arbeitgeber den Wahrheitsgehalt des Zeugnisses direkt prüfen. Glaubwürdigkeit und so.
Man glaubt übrigens auch gar nicht, wie viele schlechte/mittelmäßige Zeugnisse im Umlauf sind. Das Einklagen ist also in der Realität um ein Vielfaches weniger verbreitet, als anscheinend geglaubt oder befürchtet wird. Und solche Zeugnisse erkennt man dann durchaus ebenfalls (zu gut/passen nicht ins Bild/nicht jede Formulierung ist einklagbar).
 
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Idon schrieb:
Bei solchen Anforderungen (bei mir ist es manchmal der nicht ausgeschriebene Vorname) unterschreibe ich dann eben ausführlich und leserlich, dazu dann noch meine normale Unterschrift.

Anforderung der deutschen Rechtsprechung ist grundsätzlich, meine ich, eine zumindest grobe Erkennbarkeit der grundsätzlichen Buchstaben, also wenn im Name ein g vorkommt vorkäme, sollte irgendein Schlenker nach unten gehen.

Verstehe. Also ich kürze immer mein Anfangsbuchstaben mit einem Punkt und bei dem "Nachnamen" erkennt man auf jedenfall (meistens) dass der Anfangsbuchstabe enthalten ist. Wobei dies bei einem "S" relativ schwierig ist.

So kenn ich das auch, also bei uns im Betrieb haben wir auch eine Unterschriftenliste und wir müssen uns dort mit Vornamen+Nachnamen in "leserlicher" Form (sei es Druckbuchstaben oder Schreibschrift) und eben die eigentliche Unterschrift eintragen. Anders kenne ich es auch nicht, weshalb mich das Vorgehen vom Konsulat etwas irritiert hat. Aber gut, sein drum. Ist ja eh nur mein "Autoausweis"


Glaubt ihr bezüglich des Bewerbungsgesprächs wäre es zu direkt, am Ende, wo man die eigenen Fragen stellen darf, den Gesprächspartner folgendes zu fragen: "Welche Herausforderungen (glaube das Wort "Probleme" hört man nicht gerne) hat das Unternehmen und wie sollen diese langfristig gemeistert werden?"
Ich mein, aber der einen Seite zeigt es, dass man sich für das UN interessiert und man vermittelt den selbstbewussten Eindruck, dass man auch langfristig daran teilhaben will, auf der anderen Seite denke ich jedoch, dass es arrogant aufgefasst werden kann da man sich so indirekt in der ausgeschriebenen Position sieht. Oder nicht? Was sagt ihr dazu?
 
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Hallo

Idon schrieb:
Ich suche aber eben auch Leute, die primär intern und extern Positionen auf schriftlichem Wege vertreten müssen - wer also bereits im Anschreiben nicht ordentlich argumentiert und unsauber arbeitet, der wird das vermutlich auch in "weniger wichtigen" betrieblichen Belangen tun.
Meinst du mit ordentlichen Argumenten...

Idon schrieb:
Ja, Drecksläden halt.
...
Deine Welt scheint auch recht überblickbar zu sein.
...
Wenn man in seiner - dann wohl sehr überschaubaren - Karriere nur solcherlei Anschreiben erhält, womöglich.
...so etwas ?

Idon schrieb:
Vielleicht ist Sorgfalt bei dir nicht wichtig. Vielleicht muss bei dir niemand Dinge schriftlich festhalten.
Ich leite die Medizintechnik eines Krankenhauses, von der Sorgfalt meiner Arbeit hängen Menschenleben ab und ca. die Hälfte meines Tages besteht aus "Schriftkram".

Idon schrieb:
Aber selbst wenn: Dann kann man hier durchaus konstruktiv Positionen im Sinne einer Koexistenz vertreten und nicht so wie du versuchen, stümperhaft und fälschlich alle anderen Ansichten als "falsch" zu deklarieren.
Komisch das hier mehrere die Ansicht teilen das ein Anschreiben nichts bis nicht viel über einen Bewerber aussagen.

Idon schrieb:
Dann passe dein Verhalten an, vielleicht fühlst du dich dann von solchen allgemeinen Aussagen nicht - womöglich sogar zutreffend - angesprochen.
Meinst du mit Verhalten anpassen das ich dir nach dem Mund reden soll, so wie du es von Bewerbern erwartest ?

Idon schrieb:
Zweitens reicht meine Argumentationsfähigkeit für ein extrem gutes Auskommen.
Bei mir reicht meine Arbeitsleistung für ein extrem gutes Auskommen.

Idon schrieb:
Oder wenn man einfach so viel Zeit und Budget hat, dass man einfach jeden Bewerber durch den kompletten Prozess schleift.
Oder wenn man nicht so viele Bewerbungen erhält, sogar auf Headhunter zurück greifen muss, weil man Fachwissen sucht das nicht jeder dahergelaufene hat.

Idon schrieb:
Ansonsten wird eben aufgrund der gelieferten Unterlagen eine Vorauswahl getroffen.
Wenn man eine Arbeitsstelle anbietet die viele besetzen können, muss man den Stapel anhand der Anschreiben verkleinern, weil man die Masse an Bewerbern gar nicht zum Gespräch einladen kann.

Idon schrieb:
Anbei ein paar Sachen die ich im Laufe der Jahr(zehnt)e geschickt oder erhalten habe bzw. Sätze, die ich so von Freunden und Kommilitonen gesehen habe. Jeweils nur als einleitender Satz/Absatz direkt nach "Sehr geehrte XY", teilweise leicht gekürzt bzw. anonymisiert:
Da trieft der Schleim aus dem Monitor, da ist nichts dabei was etwas interessantes über einen Bewerber aussagt.
Danke für die Bestätigung das Anschreiben überflüssig sind und das ich richtig handele diese nur zu überfliegen.

Idon schrieb:
Ist das Geschleime?
Ja, so ein Geschleime bei der Auswahl eines Bewerbers zu lesen ist Zeitverschwendung, aber gut wenn du die Zeit dafür hast.

Idon schrieb:
Es ist immens wichtig, dass man nur dann von "äußerst interessanten Stellenanzeige" schreibt, wenn das eigene Profil diese im Kern zu >80% trifft, sonst ist man eben nicht glaubwürdig.
Nein es ist nicht wichtig, wozu soll dieses "äußerst interessanten Stellenanzeige" Geschleime gut sein ?
Es ist doch selbstverständlich das die Stellenanzeige für den Bewerber interessant ist, wenn nicht dann hätte er sich doch nicht beworben.

Idon schrieb:
Die dann angepriesenen Erfolge muss man belegen können und die behauptete Freude muss tatsächlich vorhanden sein, das lässt sich extrem schwer faken.
Die angepriesenen Erfolge sieht man eher im Lebenslauf und den Arbeitgeberzeugnissen als im Anschreiben.
Die behauptete Freude sieht man am besten bei einem persönlichen Gespräch im Gesicht des Bewerbers.

Idon schrieb:
Also nur sozialadäqute Hobbys angeben.
Hobbys angeben, wer macht und erwartet denn heutzutage noch so einen altmodischen und uninteressanten Unsinn ?

Idon schrieb:
wobei insbesondere bei Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern wohl kaum noch jemand selbst Zeugnisse schreiben darf.
Bei meinem letzten Arbeitgeber (Führender DAX Konzern) habe ich mein Zeugnis selber geschrieben, auch davor habe ich meine Zeugnisse (Firmen mit weit über 50 Mitarbeitern) selber geschrieben.

Idon schrieb:
Wer clever ist, der gibt seine ehemaligen Vorgesetzten auch direkt als Referenz an - dann kann der potentielle neue Arbeitgeber den Wahrheitsgehalt des Zeugnisses direkt prüfen.
Wer wirklich clever ist der ruft die letzten Arbeitgeber nicht an, die rechtliche Zulässigkeit ist sehr umstritten.
Der Schuss kann nach hinten losgehen, vor allem seit der letzten Verschärfung des Datenschutzgesetzes.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich leite die Medizintechnik eines Krankenhauses, von der Sorgfalt meiner Arbeit hängen Menschenleben ab und ca. die Hälfte meines Tages besteht aus "Schriftkram".

Also wenn deine Rechtschreibung und Grammatik bei deinem "Schriftkram" auf der Arbeit auch so schlecht sind wie hier im Forum, dann gute Nacht :freak:. Ich würde von einem Bewerber zumindest erwarten, dass er "dass" und "das" unterscheiden kann und Satzzeichen richtig setzen kann. Das hat man von dir offenbar nicht erwartet?!
 
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Hallo

blubberz schrieb:
Das hat man von dir offenbar nicht erwartet?!
Absolut richtig, von mir erwartet man andere Fähigkeiten als von einem Deutschlehrer, nebenbei erwähnt sind wir hier privat in einem Computerforum und nicht auf der Arbeit.
Am Rande erwähnt, ich plenke bei !? mit Absicht und nicht aus Unwissenheit.

Grüße Tomi
 
Tja, das ist dann (wie bereits geschrieben) sehr branchenabhängig. Klar, auf der Baustelle, McDonalds und dergleichen sind Rechtschreibung, Grammatik und Manieren nicht wirklich wichtig. Aber dann gibt es eben auch noch Berufe, in denen Berichte, Dokumentationen, Lastenhefte, etc. verfasst werden müssen, man Präsentationen abhält und in Kontakt zu Kunden steht. Hier ist es dann eben wieder andersrum.
 
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