@bttn: Gerne. Wenn du dich damit beschäftigst, wirst du feststellen, dass das MPT ein Werkzeug ist, das weit über das hinaus geht, was Nvidia-Usern derzeit an Einflussmöglichkeiten auf das Kartenverhalten zur Verfügung steht.
bttn schrieb:
Es ist also so, dass ich nur mit MPT auspendeln kann, welchen Takt meine Radeon bei 200W stabil erlaubt, weil der Wattman das nur optisch darstellt aber nicht wirklich macht?
Doch, Wattman ändert die Spannung schon, aber über den gesamten Frequenzverlauf von idle bis Volllast. Bis zu einem gewissen overclockten Takt liegt auch geringere Spannung an. Darüber dann nicht mehr, weil die GPU für die geforderte Leistung die volle Spannung erhält. Dieser "negative break-even-point", ab dem sich Undervolting ohne MPT-Einsatz quasi nicht mehr lohnt, liegt bei jeder Karte woanders. Für meine habe ich das vor einiger Zeit mal grob ausgetestet (nur Furmark):
ShirKhan schrieb:
Je stärker die Übertaktung, desto niedriger muss die Treiber-Voltage eingestellt werden damit ein Spannungs- und Verbrauchsvorteil des Undervoltings erhalten bleibt. Ein paar undokumentierte Zahlen hierzu (meine Karte, Testbedingungen wie oben):
MHz Treiber | mV Treiber |
---|
2565 | 1175 (nominal) |
2600 | 1135 |
2650 | 1085 |
2700 | 1030 |
2750 | 980 |
2800 | 925 |
Diese Takt-Spannungs-Paare im Treiber eingestellt markieren hier die Schwelle, bei der Treiber-Undervolting gerade noch Wirkung auf anliegende mV, MHz und W hat.
Messpunkte zur Ilustration des Verhaltens bei 1075 mV im Wattman (-100 mV):
Quelle (dort 5. Messreihe)
Aber ja, die maximale Spannung absolut begrenzen kann nur das MPT. MPT-Undervolting ohne Wattman-Offset geht, ist aber nicht optimal. Umgekehrt das gleiche. Die besten Ergebnisse erzielt man in einer Kombination von beiden.
bttn schrieb:
Trotz der Videos von Lederjacke und dem ewig langen Thread ist das nicht unbedingt eine Sache die schnell von der Hand geht.
Dein erstes Statement war, "will wissen, was die Karte kann". Das wäre einfach gewesen, hab in meiner Antwort beschrieben, wie. Nun möchtest du den Sweetspot bei 200-250 W finden. Das geht auch, ist aber nicht mehr mit einer einzigen Einstellung erledigt, wenn du es richtig machen willst.
Hier habe ich kürzlich ein paar Anregungen dazu gegeben, vielleicht hilft das zum Start. Dann noch drei externe Links (sorry, sicher gibt es auch bei CB gute weiterführende Threads neben diesem, aber die hab ich nicht parat):
OC-Tutorial:
https://www.hardwareluxx.de/communi...verclocking-tutorial-6800-xt-6900-xt.1300245/
Effizienzliste (zum UV-Anregungen holen)
https://www.hardwareluxx.de/community/threads/radeon-rx-6000-3dmark-time-spy-effizienzliste.1321376/
TS-Rangliste (falls dich interessiert, was die anderen User maximal aus ihren RDNA2-Karten holen)
https://www.hardwareluxx.de/community/threads/radeon-rx-6000-3dmark-time-spy-rangliste.1294520/
Am besten, du fängst mal an zu experimentieren, zeigst dann hier deine Settings und Ergebnisse und stellst konkrete Fragen dazu, falls gewünscht. Dann können wir auch grob abschätzen, was deine spezielle Karte in ihrer spezifischen Umgebung leisten kann.