Nilson schrieb:
Nein, wenn man ein Überbegriff nehmen wollte, dann wäre das (Mainboard-)Firmware.
Ich verwende im sprachlichen Gebrauch auch Firmware, um nicht explizit unterscheiden zu müssen oder um verallgemeinern zu können.
Was das SMBIOS anbelangt, es stammt ursprünglich von Phoenix und wurde durch AWARD übernommen. Untergegangen sind sie vor langem fast alle, denn nur AMI hat überlebt, die Lizenzen dafür erworben und die Technologien dahinter kombiniert.
Ich mache kein Hehl daraus, wenn jemand ein EFI mit einem UEFI gleichsetzt, denn funktionell ist das, was ein UEFI umsetzt, schon unter einem EFI möglich gewesen. Der Unterschied liegt auf Seiten des UEFI in der hybriden Fusion mit dem SMBIOS.
Und jetzt werde ich penibel: SMBIOS und BIOS sind nicht gleich. Ein BIOS kann nicht mit dem OS operieren. Es ist eine unabhängige Firmware, die im Gegenzug über keinerlei weitreichende Kommunikation verfügt. Das SMBIOS, man erkennt es an seiner neuartigen Struktur, siehe Picture aus Beitrag #1, ermöglicht die Kommunikation mit dem OS - über den zeitgleich implementierten System Management Bus. (Die Defintion von Intel habe ich anderswo genannt.) Die Kommunikation der Firmware mit dem OS ermöglicht, dass Instruktionen aus dem OS heraus an das SMBIOS übermittelt werden können; wenngleich sie nur von temporärer Natur sind, also nach einem Neustart nichtig sind, siehe Overklocking. Das funktioniert zu weiten Teilen auch in umgekehrt. Des Weiteren kann das OS (Windows) über sein System-defined Device Setup Classes mit dem SMBus/ UMBus interagieren, Informationen abrufen und synchronisieren.
Wenn man BIOS und SMBIOS miteinander gleichsetzt, begeht man einen fatalen Fehler in der Modalität zwischen den beiden Systemen, unabhängig von ihren äußeren Erscheinungsbildern, die sich ebenso unterscheiden, zugunsten von SMBIOS. Das letzte Mal, als ich ein BIOS gesehen habe, war auf einem Billig-Laptop, das um 2010 herum releast wurde.