Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Binalog schrieb:
Da müssen dann entweder thermische Karftwerke ran (die man jetzt alle abschalten will) oder eben die Langzeitspeicher (die es nicht gibt).
Oder für Privatpersonen ein Stromaggregat im Garten, zusätzlich zur PV Anlage. Klingt traurig, aber wenn der Staat auch hier die Versorgung nicht mehr hinkriegt...
Aber ich hoffe, dass es für dich besser wird. Ich kenne das Problem aber von einem Gärtner, der letztes Jahr im Garten meiner Eltern was ausgeschachtet hat. Der wohnt ziemlich abseits, und das Haus wird wohl via Oberleitung versorgt. Komplett neu will wohl die Gemeinde nicht weil zu teuer und da nur eine Hand voll Häuser steht. Resultat: Es haben zwar alle PV+Akku, aber es hat auch jeder ein Dieselaggregat incl. großem Tank. Hatten wohl im Winter schon mehrfach, dass der Strom für einige Stunden ausgefallen ist, und das ist dann echt ungünstig, wenn man via Wärmepumpe heizt. Gasleitung gibt es dort keine, und Öl durften sie alle nicht erneuern, als die umgebaut haben oder die alte kaputt gegangen ist. Ergo kein Strom = Keine Heizung. Daher eben der Generator im Garten, damit man wenigstens Heizung+Kühlschränke+Beleuchtung in Betrieb halten kann. Fürs Kochen tuts auch ein Campingkocher im Garten / Gasgrill usw.
 
Kann man alles machen, man sollte aber auch auf die Verdunkelung achten. Nach zwei Tagen Blackout könnten sonst Leute auf den Gedanken kommen: "Hey, in dem Laden da vorne brennt ja noch Licht!"
 
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Das denke ich mir die ganze Zeit:
Manche hier bunkern und preppen und andere organisieren sich einfach eine AK-47 mit einer Schubkarre voll Munition.
 
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Einen Stromausfall über längere Zeit möchte ich nicht miterleben. Dann wird von der westlichen Zivilisation nicht mehr viel übrig bleiben...
 
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Binalog schrieb:
Kann man alles machen, man sollte aber auch auf die Verdunkelung achten. Nach zwei Tagen Blackout könnten sonst Leute auf den Gedanken kommen: "Hey, in dem Laden da vorne brennt ja noch Licht!"

Idon schrieb:
Das denke ich mir die ganze Zeit:
Manche hier bunkern und preppen und andere organisieren sich einfach eine AK-47 mit einer Schubkarre voll Munition.
Ist natürlich richtig - aber ich glaube dass die, die so etwas planen und sich bewaffnen, das wohl eher nicht hier schreiben würden :D
Außerdem ging es mir ja eher um wenige Tage, nicht Wochen. Und auch Tageweise war bei denen wohl schon der Fall, weil ein Baum im Sturm auf die Oberleitung gefallen ist, welche eben die einzige Zuleitung dorthin ist. Bis die dann geflickt war, hat es wohl ein paar Tage gedauert.

Wenn alle deine Nachbarn das so handhaben mit PV+Akku+Generator, besteht da mMn. auch erstmal kein Risiko in den ersten Tagen. Da wohnt sonst keiner, ggf. ist nicht mal jemand anderes als denen dort betroffen. Und wenn es Wochen dauert, ist es eh vorbei mit der Zivilisation, weil es dann noch ganz andere Probleme gibt :D
 
Der Fall im Münsterland hat mehrere Hochspannungsmasten betroffen ("Thomasstahlmasten"), die werden mittlerweile (verpflichtend) alle ausgetauscht.

Einen längeren Stromausfall für einen selbst kann es eigentlich nur geben, wenn:

1. Die einzige Niederspannungsleitung an der man hängt abgesoffen ist, erst aufgegraben werden muss und man am Arsch der Welt wohnt. (Zudem verfügen auch Netzbetreiber über mobile Netzersatzanlagen, die dann zum Einsatz kommen.)

2. Eine überregionale Systembilanzstörung, die einen Blackout verursacht. Wenn man dann am Arsch der Welt wohnt, kann es sein, dass man beim Netzwiederaufbau zum Schluss drankommt.

Merke: Wohne nicht am Arsch der Welt.
 
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Hmm, ich denke bei einem echten Blackout, also dem kompletten Stromausfall in einem größeren, evtl sogar nationalem, Bereich wäre es besser "am Arsch der Welt" zu leben.

Ich habe Verwandtschaft, die in einem Dorf an besagtem Arsch wohnt, und wenn ein extremer Stromausfall geschieht dann denke ich, dass das Dorf als solches besser mit der Situation klar kommen wird als beispielsweise eine Großstadt wie Berlin.

In einer Großstadt sind doch die wenigsten in der Lage ein Leben ohne Edeka und Co. zu führen. Wirklich auf etwas vorbereitet ist auch keiner und wenn Trinkwasser ausfällt dann haben viele nicht mal Getränke im Haus. Auf dem Land ist es "normal" auch mal Sachen einzukochen, viele haben ihren eigenen kleinen Garten und man kennt mindestens drei Personen mit einer vernünftig eingerichteten Werkstatt. Auch vor Plünderungen muss man auf dem Land wohl weniger Angst haben als in der Stadt, wo die Anonymität einzelner doch um ein Vielfaches größer ist. Und wenn so ein Blackout im Winter geschieht dann sind viele Städter ohne Zentralheizung aufgeschmissen, wohingegen auf dem Land viele Gebäude noch über Öfen oder Kamine verfügen. Das Gleiche für Trinkwasser und der Zugriff auf Brunnen, was in einer Stadt auch schwer wird.
 
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Das (europäische) Verbund-Stromnetz muss in einem kleinen Bereich um 50 Hz stabil gehalten werden, sonst ist ein Blackout unvermeidlich.
... Fallen sehr kurzfristig Erzeugungskapazitäten oder große Verbraucher aus, dann sind Abweichungen von 800 mHz kurzfristig erlaubt (49,200 Hz bis 50,800 Hz). Bei höheren Abweichungen ist von einem massiven Fehler im Netz auszugehen. Hilft das Abwerfen von Verbrauchern bei Unterfrequenz oder von Erzeugern bei Überfrequenz nichts, dann wird der Netzbetrieb eingestellt (black out) und das Netz danach neu aufgebaut. ... Quelle
Unter https://www.netzfrequenzmessung.de/index.htm kann man sich informieren, ich glaube den allermeisten ist nicht bewusst, dass der Regelbereich (50Hz +/- 1,8Hz) so eng gefasst ist.

Hier finden sich jede Menge Grafiken & Tabellen und Infos für Interessierte.
 
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drago-museweni schrieb:
hatte die Woche zweimal das Vergnügen eines Stromausfalls ca 1Stunde am Morgen und dann nochmal 10min abends.
Hier war in den letzten 2 Monaten auch dreimal der Strom weg. Beim dritten mal über eine Stunde.
Heute wurde der Strom für 3 Stunden geplant abgeschaltet. Ich habe die Hoffnung, dass sie die drei Stunden genutzt haben um was auch immer zu machen um die Ausfälle zu reduzieren.
 
Scheppschick schrieb:
Das (europäische) Verbund-Stromnetz muss in einem kleinen Bereich um 50 Hz stabil gehalten werden, sonst ist ein Blackout unvermeidlich.

Unter https://www.netzfrequenzmessung.de/index.htm kann man sich informieren, ich glaube den allermeisten ist nicht bewusst, dass der Regelbereich (50Hz +/- 1,8Hz) so eng gefasst ist.

Hier finden sich jede Menge Grafiken & Tabellen und Infos für Interessierte.

Nur zur Klarstellung: eine so kleine Abweichung wäre - soweit ich das verstanden habe - nicht der Verursacher des Blackouts in dem Sinne, dass dadurch das Netz instabil würde, sondern es ist die Vorschrift, das Netz runter zu fahren, weil eine solche Abweichung als Indikator gelesen wird, dass es irgendwo bereits größere Probleme gibt und ein weiterer Betrieb diese noch verschlimmern würde (man will also einem Kaskadierenden Effekt vorbeugen) und/oder davon ausgeht, dass größere Abweichungen an der Netzfrquenz für die Verbraucher schlimmer wäre als der Ausfall.

Kann das jemand bestätigen/widerlegen?
 
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Die Frequenz ist von der Drehzahl des Generators abhängig. Wird die Belastung eines Generators zu groß, sinkt seine Drehzahl und somit die Frequenz.
Die Frequenz ist folglich ein Indikator für eine Überlastung des Netzes.
Miuwa schrieb:
... dass größere Abweichungen an der Netzfrquenz für die Verbraucher schlimmer wäre als der Ausfall.
Bei den heutzutage überwiegend verwendeten Schaltnetzteilen spielen Abweichungen von der Sollfrequenz so gut wie keine Rolle mehr für den Verbraucher.

Gruß
R.G.
 
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Damien White schrieb:
... und wenn Trinkwasser ausfällt dann haben viele nicht mal Getränke im Haus.
Dann funktioniert auch keine Klospülung mehr, sowas dann in einer Großstadt ohne Plumpsklo. :confused_alt:
 
Miuwa schrieb:
Nur zur Klarstellung: eine so kleine Abweichung wäre - soweit ich das verstanden habe - nicht der Verursacher des Blackouts in dem Sinne, dass dadurch das Netz instabil würde, sondern es ist die Vorschrift, das Netz runter zu fahren, weil eine solche Abweichung als Indikator gelesen wird, dass es irgendwo bereits größere Probleme gibt und ein weiterer Betrieb diese noch verschlimmern würde (man will also einem Kaskadierenden Effekt vorbeugen) und/oder davon ausgeht, dass größere Abweichungen an der Netzfrquenz für die Verbraucher schlimmer wäre als der Ausfall.
Da frage ich mich - welche denkbare Abweichung der Netzfrequenz sollte in ihren Konsequenzen schlimmer sein - als der (Total-) Ausfall? Aber ich denke schon dass die Vorschrift in erster Linie dazu gedacht ist, funktionierende Teilnetze soweit noch möglich, zu stabilisieren. Bin hier aber auch kein Experte ...
 
SPB schrieb:
Dann funktioniert auch keine Klospülung mehr, sowas dann in einer Großstadt ohne Plumpsklo. :confused_alt:
Kaum jemand, der auf dem Land wohnt, hat noch ein Plumpsklo. Notfalls gibt es aber jede Menge Felder, Wälder, Wiesen und Äcker rundherum, nur mit dem Klopapier wird es eng. Vor ca. 65 Jahren hat man dann Zeitungen kleingeschnitten und auf einem Nagel auf dem Plumpsklo aufpespießt, wo sich der Benutzer bedienen konnte.

In manchen Gegenden gibt es Abwasser-Pumpanlagen, die die Schei**e zur Kläranlage den Berg hinaufpumpen, das wird wohl ohne Strom auch nicht funktionieren.

In einem Hochhaus mit mehr als 5 Etagen ganz oben zu wohnen stelle ich mir ohne Aufzug ziemlich schwierig vor, denn auch der braucht Strom zum funktionieren.

Anfang 2021 soll das Stromnetz in Deutschland wegen wiederholter Dunkelflauten ganz nahe am Zusammenbruch (Blackout) gestanden haben. Ein einzelner Ingenieur in einer Schaltwarte soll das angeblich gerade noch verhindert haben:
https://www.focus.de/wissen/energie...l-nun-immer-wahrscheinlicher_id_24301974.html

Dunkelflaute bitte selbst recherchieren, z.B. hier:

https://www.sciencemediacenter.de/a...stromtaelern-preppen-fuer-die-dunkelflaute-i/
 
Zuletzt bearbeitet:
rgbs schrieb:
Die Frequenz ist von der Drehzahl des Generators abhängig. Wird die Belastung eines Generators zu groß, sinkt seine Drehzahl und somit die Frequenz.
Die Frequenz ist folglich ein Indikator für eine Überlastung des Netzes.
Verstehe nicht ganz was du damit sagen willst? Überlastung ist nicht das gleiche wie Instabilität und würde erstmal eher zu einem Brownout als einem Blackout führen.


rgbs schrieb:
Bei den heutzutage überwiegend verwendeten Schaltnetzteilen spielen Abweichungen von der Netzfrequenz so gut wie keine Rolle mehr für den Verbraucher.
Ich denke da weniger an Elektrogeräte im Haushalt, als z.B. Synchronmaschinen in der Industrie oder irgendwelche anderen Großgeräte - aber ein offensichtliches Beispiel fällt mir ebenfalls nicht ein. Davon ab dürfte diese Regel "etwas" älter sein.
 
Ein Synchrongerät im Haushalt wäre z.B. eine netzfrequenzgesteuerte Uhr, für die Indusitrie fällt mir gerade auch kein Beispiel ein. Aber diese Uhr läuft dank Batteriepufferung (hoffentlich) auch nach einem Blackout weiter, wenn auch wenig präzise.
 
Miuwa schrieb:
Verstehe nicht ganz was du damit sagen willst? Überlastung ist nicht das gleiche wie Instabilität und würde erstmal eher zu einem Brownout als einem Blackout führen.
Überlastung führt zum Abschalten, da dann Sicherheitseinrichtungen greifen, um die Maschinen vor Zerstörung zu schützen. Im Haushalt löst auch, wenn das private Netz überlastet wird, der LS-Schalter aus, bevor Leitungen oder Geräte abbrennen.
Miuwa schrieb:
Ich denke da weniger an Elektrogeräte im Haushalt, als z.B. Synchronmaschinen in der Industrie oder irgendwelche anderen Großgeräte - aber ein offensichtliches Beispiel fällt mir ebenfalls nicht ein. Davon ab dürfte diese Regel "etwas" älter sein.
In der Industrie laufen nach Stand der Technik Synchron- und bei größerem Leistungsbedarf Asynchronmaschinen über Frequenzumrichter.
Da spielt die Sollfrequenz des Netzes eine untergeordnete Rolle, da die Eingangspannung gleichgerichtet und dann wieder in eine frequenzmodulierte Wechselspannung gewandelt wird um die Drehzahl der Maschinen steuern zu können.

Gruß
R.G.
 
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rgbs schrieb:
Überlastung führt zum Abschalten, da dann Sicherheitseinrichtungen greifen, um die Maschinen vor Zerstörung zu schützen. Im Haushalt löst auch, wenn das private Netz überlastet wird, der LS-Schalter aus, bevor Leitungen oder Geräte abbrennen.
Bei einem Abfallen der Frequenz (darum ging es ja) geht es aber nicht um eine Überlastung einzelner Komponenten, sondern darum, dass insgesamt weniger Leistung ins Netz eingespeist wird als entnommen das sagt erstmal nix über die Belastung lokaler Komponenten aus..
Ergänzung ()

rgbs schrieb:
In der Industrie laufen nach Stand der Technik überwiegend Asynchronmaschinen über Frequenzumrichter.
"Überwiegend".
Wie schon gesagt: Ich wüsste jetzt auch nix wo ich mir sicher wäre, dass eine Abweichende Frequenz ein Problem wäre - war nur ne Theorie, dass das evtl. auch ein Aspekt wäre. Aber mit "überwiegend" / "die Meisten" zu argumentieren ist halt auch kein Gegenargument.
 
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rgbs schrieb:
In der Industrie laufen nach Stand der Technik Synchron- und bei größerem Leistungsbedarf Asynchronmaschinen über Frequenzumrichter.
Vor vielen Jahren haben wir für diesen Zweck sogenannte Leonard-Sätze eingebaut, aber das wird wohl mehr als steinzeitlich sein. Der heutige Stand der Technik in diesem Zusammenhang würde mich aber mal interessieren (bitte ein oder mehrere Stichworte nennen, um Google bemühen zu können). Nach Frequenzumrichter habe ich schon gesucht, aber nichts greifbares gefunden.
 
Miuwa schrieb:
... dass insgesamt weniger Leistung ins Netz eingespeist wird als entnommen das sagt erstmal nix über die Belastung lokaler Komponenten aus..
Laut Energieerhaltungssatz kann man nicht mehr Leistung entnehmen als eingespeist wird !
Sorry, aber Dir fehlen die Grundlagen.
omavoss schrieb:
... Nach Frequenzumrichter habe ich schon gesucht, aber nichts greifbares gefunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzumrichter

Gruß
R.G.
 
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