Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Nun,
irgendwie kommen wir von Topic ab, aber trotzdem:

in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts musste man (nur in der DDR?) einen Stromregler vor den Fernseher schalten, um einigermaßen gleichmäßig TV sehen zu können. Was hat so ein Gerät eigentlich gemacht? Hat es die Frequenz ausgeglichen, hat es zu niedrige Spannung in eine höhrere Spannung transformiert - ich weiß es nicht.

So ein paar der Dinger stehen noch hier auf dem Hausboden herum, die automatisch die Spannung (den Strom?) für den Fernseher geregelt haben.
Kann man so ein Teil heute noch nutzbringend für irgendetwas gebrauchen? Außer vielleicht zum Wertstoffhof zu bringen . . . beispielsweise als Trenntrafo oder ins Museum oder ähnliches.
 
Das größte Problem bei einem tagelangen (Experten sprechen von bis zu 14 Tagen, die für einen Schwarzstart benötigt werden!) Blackout ist m.E. die Trink-Wasserversorgung der Bevölkerung. Man sollte pro Haushaltsperson mit zwei Litern Trinkwasser pro Person rechnen, täglich. Bei einer 4-köpfigen Familie macht das schon mal 56 Liter pro Woche aus, nur zum trinken. Hochwasserbehälter können - wo vorhanden - anfangs noch ohne Strom rationiert liefern, doch nach dem Supermärkte und Getränkehändler geplündert wurden, muss vermutlich die Bundeswehr und der Katastrophenschutz, die ärgste Not lindern.
Wer sich auf einen Ernstfall vorbereiten will, ist gut beraten z.B. mehrer 25L-Wasserkanister - mit Micropur haltbar gemacht und halbjährlich frisch befüllt - zu lagern. Auch ein Survival-Aktivkohle Wasserfilter für 50-100 € leistet im Notfall gute Dienste (z.B. sowas ).
Notstromaggregate halte ich in urbaner Umgebung für ein no-go, auf dem abgelegenen Landhof sieht das anders aus.
 
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rgbs schrieb:
Laut Energieerhaltungssatz kann man nicht mehr Leistung entnehmen als eingespeist wird !
Sorry, aber Dir fehlen die Grundlagen.
Ach Gott, leg doch nicht jedes Formulierung auf die Goldwaage: "Das absinken der Frequenz ist ein Zeichen dafür, dass dem System insgesamt mehr elektrische Leistung entzogen wird, als den Generatoren an mechanischer Leistung zugeführt wird, was eben dazu führt, dass sich deren Rotationsenergie verringert, sprich sie sich langsamer drehen und daher die Frequenz sinkt". Ist das jetzt präzise genug für dich ausgedrückt? Hast du doch selbst vorher erklärt.
 
Scheppschick schrieb:
Bei einer 4-köpfigen Familie macht das schon mal 56 Liter pro Woche aus, nur zum trinken.
Nudeln kochen fällt damit schon mal aus, denn dafür wird auch Wasser benötigt.
Ergänzung ()

Miuwa schrieb:
Ach Gott, leg doch nicht jedes Formulierung auf die Goldwaage:
Nein, das ist schon richtig. Präzise Formulierungen stehen individuellen Auslegungen diametral gegenüber.

Das gilt übrigens für jeden Lebensbereich.
 
Im Moment wird die Netzfrequenz u.a. durch tausende Tonnen schwere Schwungräder in konventionellen Kraftwerken stabilisiert, für die "Erneuerbaren" tüftelt man noch ...
 
Miuwa schrieb:
Ach Gott, leg doch nicht jedes Formulierung auf die Goldwaage: "Das absinken der Frequenz ist ein Zeichen dafür, dass dem System insgesamt mehr elektrische Leistung entzogen wird, als den Generatoren an mechanischer Leistung zugeführt wird, was eben dazu führt, dass sich deren Rotationsenergie verringert, sprich sie sich langsamer drehen und daher die Frequenz sinkt". Ist das jetzt präzise genug für dich ausgedrückt? Hast du doch selbst vorher erklärt.
Man kann nicht mehr Leistung entziehen, als zugeführt wird.
Aber wenn beim Generator die Differenz zwischen zugeführter und geforderter Leistung zu groß wird, geht er kaputt, weswegen er vorher abgeschaltet wird. Deswegen ist ja die Frequenz ein prima Indikator für die "Gesundheit" des Netzes.
Scheppschick schrieb:
Im Moment wird die Netzfrequenz u.a. durch tausende Tonnen schwere Schwungräder in konventionellen Kraftwerken stabilisiert, für die "Erneuerbaren" tüftelt man noch ...
Genauso wie man ja auch noch daran tüftelt, wie die Menschheit 100 Jahre Stromausfall mit genug Wasser aber ohne Nahrung und Heizung überleben kann.

Gruß
R.G.
 
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Scheppschick schrieb:
Das größte Problem bei einem tagelangen (Experten sprechen von bis zu 14 Tagen, die für einen Schwarzstart benötigt werden!) Blackout[...]

Das mag für das gesamte Netz gelten.

Die größeren Ballungszentren und damit der Großteil der Bevölkerung dürften deutlich früher wieder ans Netz gehen, da die Kraftwerke selbst - je nach Bauart - nicht lange benötigen.
 
Meines Wissens nach, muss das Stromnetz segmentweise wiederaufgebaut dswg. dauert es auch so lange. Eben mal ein paar Kraftwerke hochfahren is nich. Darum halte ich die Angaben von Kraftwerksexperten und der Bundesregierung für eine 14-tägige Bevorratung auch für realistischer.
 
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omavoss schrieb:
Nudeln kochen fällt damit schon mal aus, denn dafür wird auch Wasser benötigt.

Es gibt diese viereckigen Nudelpäckchen, die man in einer Schale zubereitet indem man nur heißes Wasser drüber kippt. Die werden von vielen auch nur als Snack nebenher roh gegessen.

Ich denke mit solchen Päckchen kann man zumindest auch ohne kochendes Wasser einen Minimalbedarf an Energie zu sich nehmen und haltbar ist das Zeug für Jahre.
 
Thunfisch in Dosen, am besten in Öl liefern Proteine und benötigte Kalorien in der kalten Jahreszeit. Auch dunkle Schokolade lässt sich einige Zeit gut lagern. Wer kochen will braucht ein Feuer oder einen Grill.
 
Scheppschick schrieb:
Meines Wissens nach, muss das Stromnetz segmentweise wiederaufgebaut dswg. dauert es auch so lange. Eben mal ein paar Kraftwerke hochfahren is nich. Darum halte ich die Angaben von Kraftwerksexperten und der Bundesregierung für eine 14-tägige Bevorratung auch für realistischer.

So ist es, einfach die Kraftwerke hoch fahren und Feuer frei endet eher im Gegenteil.. Das Stromnetz ist eine recht komplizierte Angelegenheit, ein Blackout kann auf zwei Arten entstehen. entweder man nimmt die Erzeuger weg oder die Abnehmer, beides ist ein Problem.
 
DekWizArt schrieb:
... ein Blackout kann auf zwei Arten entstehen. entweder man nimmt die Erzeuger weg oder die Abnehmer, beides ist ein Problem.
Wenn dem so wäre, hätte ja das Elend im Ahrtal zum Blackout geführt. Lastschwankungen sind durch den Fortschritt bei der Steuerungstechnik kein nennenswertes Problem mehr.
Ein Problem würde es allerdings dann geben, wenn es jemand schaffen würde, die entsprechenden Steuerungsrechner lahmzulegen, wofür glücklicherweise aber recht viel Insiderwissen erforderlich ist.

Gruß
R.G.
 
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Im Ahrtal sind m.W. keine Großkraftwerke ausgefallen, "kleinere" Schwankungen werden durch Redispatching permanent abgefangen, was im übrigen jährlich einige 100 Mio. € kostet.
 
Scheppschick schrieb:
Meines Wissens nach, muss das Stromnetz segmentweise wiederaufgebaut dswg. dauert es auch so lange. (...)
Es kommt zunächst darauf an ob "nur" eine einzelne Regelzone schwarzfällt (z. B. Amprion) oder das ganze Verbundnetz oder was dazwischen.

Der Ablauf des Netzwiederaufbaus einer Regelzone hängt u. a. davon ab:

  • Sind die Nachbarregelzonen zum Schwarzstart noch da?
  • Haben sich Inseln (Großkraftwerk + Großstadt) "gefangen"?
  • Wie ist die Erzeugungssituation (Sommer Schwachlastzeit oder Winter Starklastzeit)
  • Wie viele thermische Kraftwerke sind einsatzbereit oder müssen einen Kaltstart machen
  • Stehen wichtige Betriebsmittel nicht zur Verfügung
  • Qualifiaktion/Können des aktuellen Betriebspersonals
  • usw.

Die Beschäftigten von Netz- und Kraftwerksbetreibern dürfen/müssen regelmäßig an den Simulator und Netzaufbau trainieren, z. B. https://www.dutrain.de/?page_id=31 (gibt auch andere)
 
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rgbs schrieb:
Man kann nicht mehr Leistung entziehen, als zugeführt wird.
Doch kann man, weil im Sysrem energie gespeichert ist (primär in Form von Rotationsenergie) aus der die Differenz bedient wird.

rgbs schrieb:
Aber wenn beim Generator die Differenz zwischen zugeführter und geforderter Leistung zu groß wird, geht er kaputt, weswegen er vorher abgeschaltet wird.
Warum sollte er kaputt gehen? Im Extremfall würde er einfach stehen bleiben.
 
Miuwa schrieb:
Doch kann man, weil im Sysrem energie gespeichert ist (primär in Form von Rotationsenergie) aus der die Differenz bedient wird.
Das ist dann doch eher eine 'akademische' Diskussionen die an der Realität vorbeigeht, da unweigerlich die Frequenz sinkt, mit all den beschriebenen Folgen. Sicher hilft die Masseträgheit ein paar Sekunden, aber länger m.E. nicht. Interessanter finde ich die möglichen Folgen eines Carrington-Events, wenn massiv Überlast auftritt und man keine Stromsenken zur Verfügung hat. Habe keinen blassen Schimmer ob so etwas auf Netzebene noch steuerbar ist.
 
Miuwa schrieb:
Doch kann man, weil im Sysrem energie gespeichert ist (primär in Form von Rotationsenergie) aus der die Differenz bedient wird.
Es ist schön, dass Du das Perpetuum Mobile erfunden hast.
Miuwa schrieb:
Warum sollte er kaputt gehen? Im Extremfall würde er einfach stehen bleiben.
Ebenso ist es schön, dass Du festgestellt hast, dass die Betreiber von Generatoren die Schutzschalter grundlos einbauen.
Wie ich schon in #80 angemerkt habe, fehlt Dir leider Grundlagenwissen.
Neben Energieerhaltungssatz gibt es auch noch so Sachen wie das Induktionsgesetz.
Stell Dir mal vor, dass ein Generator kurzgeschlossen wird, das wäre ja der Extremfall. Meinst Du wirklich er bleibt einfach stehen?

Gruß
R.G.
 
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