News BMW „Heart of Joy“: Neues Steuergerät macht Bremse zu 98 Prozent überflüssig

Hyundai hat in seinen E-Kisten Pedal-Drive. Da ist die normale Scheibenbremse im Stadtverkehr auch nicht mehr nötig.
 
BMW prognostiziert, dass mit dem neuen Steuergerät 98 Prozent der Fahrer keine Eingriffe der klassischen Bremse mehr benötigen werden. Die Bremsleistung der Rekuperationsbremse reiche BMW zufolge für normales, alltägliches Fahren aus.
"Normales, alltägliches Fahren". Da bin ich gespannt. Ich kenne und sehe reichlich Leute, die gerne bis auf den letzten Moment zumindest die Geschwindigkeit halten, um dann festzustellen, dass die Ampel auch weiterhin rot bliebt. Ergebnis: Bremsen. Von 50 auf 0 in vielleicht 10m.
Selbiges auf der Autobahn: "Ach der Typ wir mir schon aus dem Weg fahren" Ergebnis: Nein, der Kleinwagen überholt mit gediegenen 110 km/h auch den nächsten LKW. Hätte man ahnen können.
Nicht zu vergessen, das schlagartige Bremsen, wenn sich ein Blitzer ankündigt. Wer später bremst ist länger schnell, stimmts?

Aber Benefit of the Doubt für BMW. Wenn sie mit ihrer Rekuperationsbremse so viel Last anlegen, dass man ordentlich bremsen kann und auch zum Stillstand kommt: Hut ab. Ändert nichts daran, dass Leute nicht vorausschauend fahren. Pedale sind halt binär: Wenn du kein Gas gibst, musst du bremsen. Wenn du nicht bremst, musst du Gas geben. Den Zustand Rollen gibt es einfach nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lord B., KitKat::new() und Teckler
Die "Nieren" gefallen mir echt gut mit den integrierten Lampen. Hat bisschen was von diesem Opel Manta Konzept Car. :D
 
ayngush schrieb:
Gut. Das führt dann hoffentlich auch zu bezahlbareren Autos, wenn man die unnötige Komplexität reduziert.
Viel wichtiger als "unnötige Komplexität" ist die Frage, ob ein Steuergerät für alles die notwendige Redundanz noch gewährleisten kann. Im Antriebsstrang wird in der Regel die höchstmögliche Sicherheit ASIL-D verlangt, was zwingend Redundanzen vorschreibt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: chaopanda
Das ist mit meinem jetzigen Kia auch schon so. Trete ich auf die Bremse (wenn ich nicht eh schon mit One-Pedal-Driving fahre) wird erst mal rekuperiert. Erst wenn ich stärker drauftrete kommt irgendwann die physische Bremse dazu.
Damit da nichts weggammelt nutze ich ca. 1x pro Woche die Bremsenreinigungsfunktion.
 
Also muss ich im Notfall eine kalte Bremse verwenden? Toll.

In meinem Auto nutze ich den Abstandstempomat an sich sehr gerne. Das unnötig harte Abbremsen um den Abstand einzuhalten nervt aber schon sehr. Selbst wenn ich den großen Abstand einstelle, wird hart gebremst um auch den großen Abstand beizubehalten. Völlig unnötig und stört eher den Verkehrsfluss.
 
stockduck schrieb:
Ich frage mich ernsthaft wie dann die normale Bremse aussehen soll. Denn das ständige "nicht-bremsen" ist auch nicht das beste für eine Bremse. Gerade die Oberfläche wird ja somit durchaus von Flugrost usw. befreit.
Ich kann mir vorstellen, dass in regelmäßigen Abständen (bei Kälte und bei Nässe sogar häufiger) die Bremse kurzzeitig während des Fahrens ohne Kenntnis des Fahrers aktiviert wird (vielleicht mit 0,5 % der Maximalkraft), um Nässe und Flugrost von den Scheiben zu verbannen. Wenn man dazu vom Motor 1 bis 2 kW mehr abverlangt, wird das Auto dabei nicht langsamer und man merkt auch kein Ruckeln.
Ergänzung ()

honky-tonk schrieb:
mein erster Gedanke: oha die bremsscheiben werden ordentlich rosten
Siehe mein Posting darüber
 
Weyoun schrieb:
Viel wichtiger als "unnötige Komplexität" ist die Frage, ob ein Steuergerät für alles die notwendige Redundanz noch gewährleisten kann. Im Antriebsstrang wird in der Regel die höchstmögliche Sicherheit ASIL-D verlangt, was zwingend Redundanzen vorschreibt.

Damit hast du die Frage ja schon selbst beantwortet. Die Redundanz muss nicht zwingend in der gleichen Hardware integriert sein, sondern kann durch andere Rückfallebenen sichergestellt werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Weyoun
stockduck schrieb:
Ich frage mich ernsthaft wie dann die normale Bremse aussehen soll. Denn das ständige "nicht-bremsen" ist auch nicht das beste für eine Bremse. Gerade die Oberfläche wird ja somit durchaus von Flugrost usw. befreit.
Soweit ich weiß baut BMW das normale Bremsen ab und an ein um eben das zu verhindern. Durch den dynamischen Übergang zwischen Rekuperation und echtem Bremsen bemerkt man den Unterschied gar nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Pisaro
stockduck schrieb:
Ich frage mich ernsthaft wie dann die normale Bremse aussehen soll. Denn das ständige "nicht-bremsen" ist auch nicht das beste für eine Bremse. Gerade die Oberfläche wird ja somit durchaus von Flugrost usw. befreit.
Darum kümmerst sich die Software. In bestimmten Zeitabständen wird dann tatsächlich gebremst anstelle die Rekuperation zu verwenden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tor Tesla und kaji-kun
Topflappen schrieb:
Bremsstaub ist Feinstaub
👍
Aus diesem Grund haben nahezu alle E-Autos im VW-Konzern (bis auf Porsche) hinten (also dort, wo rekuperiert wird) Trommelbremsen, wo der Bremsstaub aufgefangen wird. Eigentlich könnte man die auch vorne verbauen, es sieht nur weniger "cool" aus, wenn man da nur solche gekapselten Zylinder statt Bremsscheiben sieht. Ab der EURO 7 Abgasnorm wird der Brems- und Reifenabrieb mit gewertet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: .fF und Teckler
ayngush schrieb:
Gut. Das führt dann hoffentlich auch zu bezahlbareren Autos, wenn man die unnötige Komplexität reduziert.
natürlich :DDDDD
 
RaptorTP schrieb:
Bremst man über Magnetkraft und muss dann statt den Bremsen den E-Motor für tausende von € tauschen?
Du hast Ahnung von Elektrotechnik. Nicht.

Nein, dem Motor ist es egal ob er als Generator arbeitet oder als Motor
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Das MatZe, Tor Tesla, mythson und 2 andere
stockduck schrieb:
Ich frage mich ernsthaft wie dann die normale Bremse aussehen soll. Denn das ständige "nicht-bremsen" ist auch nicht das beste für eine Bremse. Gerade die Oberfläche wird ja somit durchaus von Flugrost usw. befreit.

War das nicht gerade am Anfang ein Problem von Tesla? Das die fast nur über Motorbremse gearbeitet haben?

Oder ist das eine Urban Legend?
 
Marcel55 schrieb:
Ich fahre schon mit einem Pedal seitdem ich aufs E-Auto umgestiegen bin. Gibt nix schöneres als One Pedal Driving bis zum Stillstand. Vor allem im Stadtverkehr.
Auf der Autobahn gibt es nix schlimmeres. Habe ich mal gemacht, bei Tempo 130 vom Gas zu gehen und plötzlich bremste das Auto abrupt ab und ich bekam von hinten massive Lichthupe (im Falle eines Unfalls wäre ich mindestens zu 50 % schuld gewesen). Seitdem habe ich One Pedal Driving in meinem Enyaq deaktiviert. Ich möchte einfach nicht ständig den Fuß auf dem Gas haben müssen, nur damit er nicht abbremst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Pisaro, Tor Tesla, Lord B. und 4 andere
RaptorTP schrieb:
Bremst man über Magnetkraft und muss dann statt den Bremsen den E-Motor für tausende von € tauschen?
Ähm... nein. Vielleicht erst mal informieren wie das funktioniert bevor man eskaliert?
RaptorTP schrieb:
Klar, voll clever. Die sollen mal 50.000km damit fahren bevor solche Behauptungen aufgestellt werden.
Willkommen in 2025. Es gibt unzählige Elektro-Autos die das schon für Milliarden an km gemacht haben. 😂
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tor Tesla und kaji-kun

98 Prozent sollen ohne Bremse auskommen​

BMW prognostiziert, dass mit dem neuen Steuergerät 98 Prozent der Fahrer keine Eingriffe der klassischen Bremse mehr benötigen werden. Die Bremsleistung der Rekuperationsbremse reiche BMW zufolge für normales, alltägliches Fahren aus. Nur bei starken Bremsvorgängen wie Gefahrenbremsungen müsse die klassische Reibbremse noch zupacken. Insgesamt führe das System zu einer Effizienzsteigerung von bis zu 25 Prozent.
Das ist seit Ewigkeiten endlich mal wieder eine angenehm positiv überraschende Meldung aus der KFZ-Branche. Ich fahre zwar schon seit dem ich denken kann bremsenschonend - und das ohne Rekuperation und mit klassischen Antrieben - aber es ist doch schön, dass nun endlich auch Autos in der Lage sein werden, den Menschen die einfachsten Dinge im Auto noch abzunehmen.

Mal als Beispiel:
Meinen C-Max habe ich neu gekauft und nach ca. 7 Jahren mit 125.000 Kilometern abgegeben. Das Profil der Scheiben sowie auch der Beläge betrag zu dieser Zeit noch 50%. Ich hätte also gute 200.000 Kilometer fahren können, ohne jemals daran denken zu müssen, ein Teil der Bremsen austauschen zu müssen.

Und NEIN, da hat nix gerostet. Ganz im Gegenteil zu meinem 2018er Swift Sport, der bereits 2021 beim ersten TÜV versagt hat und hinten neue Scheiben brauchte, weil die Bremslast wegen des geringen Gewichts auf der Hinterachse zu niedrig ist.

Dank klassischer Handbremse weiß ich das nun aber und kann hier alle paar Tage mit leichtem Anziehen der Handbremse für wenige Sekunden gegensteuern. Die ganzen modernen Fahrzeuge mit ihrer elektronischen Feststellbremse jedoch schauen hier in die Röhre und leiden vermutlich auch weiterhin - so wie ich es von nahezu jedem Fahrer eines E-Autos kenne - an verrosteten Bremsen.
 
Zurück
Oben