Duststorm schrieb:
So lange nicht die Brennstoffzelle kommt, schont der moderne Diesel am meisten die Umwelt. Elektroautos sind vielleicht für unsere unmittelbare Nähe gut. Da wo der Rohstoff allerdings her kommt wie auch verarbeitet, ja Prost Mahlzeit.
Das ist einfach falsch. Klar - der Abbau von Lithium ist sehr aufwändig und wird oftmals "dreckig" betrieben. Aber schau dir mal an, was bei Fracking nach Erdöl und dem Ölsandabbau in Nordamerika los ist. Das steht dem in keiner Weise nach. Ich will gar nicht werten, was "schlimmer" ist, aber Fakt ist: Die schiere Größenordnung ist beim Ölabbau einfach so viel höher.
Gleiches git für die "Akku-Metalle" wie z.B. Kobalt: Klar gibt es da Probleme! Aber was meinst du, aus welchen Mienen z.B. das Platin etc. für die Katalysatoren von Autos mit Verbrennungsmotoren kommt? Und wie viel mehr man dafür braucht? 2/3 der Weltproduktion von Katalysatormetallen geht in KfZ-KATs! Und in denen werden sie faktisch verbraucht, d.h. für immer vernichtet. (Durch Bindung in der Abgas-Asche, unwiederbringlich verloren, weil niemals wieder recycelbar - offener Kreislauf...)
Auch was die vermeintlich "saubere" Erdölförderung mit Türmen und Offshore-Plattformen angeht: Schon Deep Water Horizon in 2010 vergessen?
Ölförderung ist und bleibt es dreckiges Geschäft. Das kann man nicht schönreden. Und Öl wird ständig neu gebraucht. Lithium für Batterien hingegen wird in einem geschlossenen Kreislauf benutzt. D.h., wenn ein großer Auto- oder Haus-Akku nicht mehr die nötige Leistung bringt, wird der zerlegt und recycelt. Die Gewinnung von Lithium und Metallen im großen Stil aus alten Groß-Akkus ist billiger als die Neu-Förderung. Das ist ein absolut entscheidender Faktor, der bei den Unkenrufen nach dreckigem Lithium-Abbau immer unterschlagen wird.
(Und ja, es gibt bereits dieses Recycling, z.B. bei BMW für die i3 Akkus. Der Markt ist aber noch sehr klein und muss/wird wachsen.)
Duststorm schrieb:
Wasserstoff hätte man sooo schön in einen V8 ballern können, ein schöner Klang bleibt dem Auto erhalten, es gäbe ja genug Konzepte.
Feuer, Rauch und Krach -- das ist doch albern und kindisch. DAS darf doch einfach ein Argument sein.
M@tze schrieb:
Eben. Während wir hier in Deutschland hysterisch schreiend im Kreis rennen und unsere lokale Automobilindustrie versuchen kaputt zu machen, lachen sich alle Anderen weltweit darüber kaputt und lassen ihre Dreckschleudern weiter laufen.
Im Rest der Welt spielt Diesel in der Individual-Mobilität keine große Rolle. In den beiden größten Auto-Märkten z.B. quasi gar nicht: Die USA hat einen Diesel-Marktanteil von unter 3% und China unter 1%.
M@tze schrieb:
Ist leider so. Ignoriert aber jeder. Wenn alle auf Elektro umsteigen würden, gäbe es weder genügend Rohstoffe für Batterien, etc und der Strombedarf würde durch die Decke gehen.
Das ist ein Null-Argument. Der Umstieg würde sich ja über mehrere Jahre ziehen. Mit 2-3 Jahrzehnten ist schon zu rechnen. Da wird parallel die Infrastruktur für den Rohstoff-Abbau mit hochgezogen, und ebenso die für die Verteilung des Stroms. Experten rechnen übrigens mit maximal 20% mehr Strombedarf, wenn alle 45 Mio deutschen PKW auf Elektro umgestellt wurden. Und in den kommenden 20-30 Jahren wird unser Stromnetz deutlich dezentraler organisiert sein; das erfordern die Erneuerbaren ohnehin, und man kann den Trend schon in den vergangenen 20 Jahren erkennen.
Der gezeigte Cartoon ist übrigens sooooooo dermaßen Cheesy:
Klar muss der Strom irgendwo her kommen. Aber bereits heute haben wir >30% Erneuerbare im Strommix, und es wird immer mehr.
Dass die E-Mobilität natürlich nur dann den größten Sinn ergibt, wenn der Strom auch CO2-neutral und Umweltschonend erzeugt wird, ist ein No-Brainer, den niemand bezweifelt. Und dennoch ist es so, dass selbst bei reinem Kohlestrom (den es so gar nicht gibt bei uns) ein E-Auto im Betrieb ca. 60-80% so Energie-effizient ist wie ein Verbrenner.
Batterie-Autos bieten außerdem auch als einzige die Möglichkeit, vornehmlich
selbst produzierten Strom zu nutzen. Das geht mit
keinem Treibstoff, egal ob Sprit, Synth-Gas oder Wasserstoff: Die Anlagen, um das zuhause herzustellen und unter Druck zu tanken, wären unbezahlbar.
Chris007 schrieb:
haha.. das hat man damals auch über die Dampfmaschine gesagt als die ersten Diesel Maschinen aufkamen.
Jo, besser kann man es nicht sagen.