News Brand bei OVH: Kunden ohne Backups blicken auf Bilder verbrannter Server

Ich weiß, es wurde schon mehrfach gesagt, aber viele wissen es ja anscheinend nicht.
Wer sich bei OVH einen Dedicated oder VPS mietet, bekommt keine Backups "frei Haus". Man mietet sich lediglich einen Server. Statt in das eigene Heim stellt man den Server also (grob gesagt) einfach in ein RZ. Das bedeutet noch lange nicht, dass der Anbieter sich auch um deine Backups, Fallback-Strategien etc. kümmert. DELL stellt dir ja auch nicht für jeden Server den man kauft noch einen zweiten als Fallback hin und kümmert sich um Redundanz etc. Das geht auch gar nicht, weil der Anbieter natürlich nicht weiß (und auch nicht wissen soll), was du mit deinem Server so treibst. Ich mache es z.B. so, dass ich meinen Server im RZ täglich auf mein NAS hier zu Hause backupe. Das liegt aber keinesfalls in der Zuständigkeit des Anbieters.
Das gilt natürlich nicht für Managed Services, davon rede ich aber nicht und vermutlich wird auch niemand, der einen Managed Service von OVH einsetzt von dem Problem betroffen sein.
Letztlich gilt: Man bekommt das, was man bezahlt und kein Backup, kein Mitleid.
 
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ultio schrieb:
Wieso ist hier die Rede von "fehlendem Mitleid" und Dummheit seitens der Firmen die dort hosten?
Wer dort gehostet hat und nicht entweder bei OVH die zusätzliche Backup & Disaster-Recovery Dienstleistungen gemietet hat oder sich selber um offsite Backups gekümmert hat bekommt von mir natürlich kein Mitleid.

Wenn jetzt ein News-Update kommen würde, dass OVH die Backups im selben Gebäude hatte und diese mit verbrannt sind, wäre das 'ne andere Sache. Das wäre Fahrlässigkeit seitens OVH.

(Die Brandschutzmaßnahmen waren ja einigen Kommentaren nach auch fahrlässig schlecht, aber das ist 'ne andere Sache...)
 
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@teufelernie richtig. Vor ca 2 Jahren haben auch bei gitlab einige Daten verloren, obwohl das Backup nur 2h alt war.
schamsen schrieb:
mich wundert ja dass es kein Gesetzt dafür gibt, imho sollten auch Hoster einfach verpflichtend offsite backups haben müssen.
Haben sie. Sie bieten sie auch an, kostet halt wie jedes backup extra. Ist dann aber redundant auf 3 Standorte verteilt.
7H0M45 schrieb:
Ich hätte jetzt irgendwie angenommen dass die Daten sowieso bei OVH redundant abliegen? Welchen Sinn hat das ganze denn sonst?
Tun sie. Nur backups kosten extra.
@SSD960 bei colo: selber machen, bei dedi und cloud kostet das extra.

@Darklordx am ehesten war die brandmeldeanlage defekt. OVH setzt in der Regel auf inergen loeschanlagen. Die löschanlagen in Rechenzentren lösen in der Regel aus bevor sich feuert oder Rauch entwickelt
 
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@MiniM3 normalerweise funktionieren auch diese CO2 Löscher hervorragend, doch gerade bei Elektrobrennden kann vieles passieren und kein feuer gleicht dem anderen.

Noch unberechenbarer sind eigentlich nur noch Chemiebrennde die teilweise nichtmal Sauerstoff benötigen, stattdessen dann Stickstoff Verbrennen oder sich selbst als Treibstoff dienen. Das ist dann noch eine Stufe drüber.

Trotzdem finde ich dass zumindest ein Feuerfestbereich existieren sollte in welchem die Temperatur auch für Stunden nicht steigt trotz Feuer.

Egal was für Daten das waren.. es ist einfach Qualitätssicherung.
 
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Q-wulf schrieb:
Sind dir deine Daten wichtig, fährst du eine 3-2-1 Backup Strategie oder höher. Sind sie dir sehr wichtig achtest du auch auf Geo-, Anbieter- und Backupsoftware-Redundanz. Auch das Backup im Panzerschrank hilft dir nur dann, wenn du regelmässig deine Backups auf Funktionalität testest.
Von allen wichtigen Daten habe ich mindestens 2 Backups auf unterschiedlichen Festplatten. Von sehr wichtigen Daten, dessen Menge eher begrenzt ist, habe ich mehr als 2x, dazu sogar auf optischen Medien unterschiedlicher Art.

Aktualisiert wird ständig, besonders wenn was sehr wichtiges hinzukommt. Regelmäßig werden die HDD- SMART-Werte überprüft und hin und wieder ein kompletter Lesetest gemacht. Optische Medien werden auch jährlich auf Lesbarkeit überprüft.

Hört sich zeitaufwändig an, aber das Überprüfen lauft nebenher. Und sehr wichtige Daten habe ich nicht in so großen Mengen.

Machte ich seit 15 Jahren so, null Datenverlust seitdem.
 
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@MiniM3 Man kann theoretisch ein komplettes Gebäude so sichern - in der Praxis sind meist nur die Serverräume, Carrierräume, Sicherheitszentralen, NSHV, USV etc mit Stickstofflöschung o.ä. ausgestattet. Wenn sich nun ein Feuer über die Flure, Außenwände/ Dämmungen whatever so heftig und schnell ausbreitet das ein Gebäude im Vollbrand steht (siehe Fotos), sieht es schlecht aus.

Für mich als Laie in Sachen Brandausbreitung würde ich trotzdem behaupten das dies ein ziemlich spezieller Fall war, der in einem ebenerdigen Datacenter so nciht so schnell passieren würde.

Nach was sich das RZ zertifizieren lässt, liegt zum großteil an den Kundenanprüchen, oder Vorgaben von Versicherungen etc.

Unternehmen mit eigenen RZs haben da ganz andere Vorgaben, z.B. durch die ISO27001 wenn man als Kritische Infrastruktur eingestuft wird, oder Bankendienstleister etc oä
 
Eine vielleicht blöde Frage, bin kein IT Admin aber ein lokales Backup vor Ort ist doch immer noch obligatorisch und Cloud nur zur Absicherung oder?
Wenn man eine lokale Backup Infrastuktur hat und diesen Dienst nur zu Redunanz benutzt bzw. für viel höhere Intervalle / Spiegelung, solle man halt die lokalen Sicherungsintervalle erhöhen bis die Cloud wieder läuft.
 
TheTrapper schrieb:
Man stelle sich vor so etwas passiert bei World of Warcraft und die Spielerdaten wären weg.
Gibt ja nicht wenige Leute die da 15 Jahre Spielzeit und viel sehr viel Geld investiert haben.
Glaube Blizzard sollte da schon mit genug Backups vorgesorgt haben, sonst wäre das ja auch das Aus für sie. :D
 
foo_1337 schrieb:
Hilft hier nix, die meisten User hier können, wenn man die Beiträge anschaut, nicht OVH von AWS, Onedrive, Godaddy oder iCloud unterscheiden ;)
Alles Cloud, alles Böse!! :D
Danke! Habe beim durchschauen der Kommentare nur einen weiteren Beitrag gefunden von jemanden der nicht in 1990 hängengeblieben und sich nicht weitergebildet hat. Wegen solchen Angsthasen die jetzt meinen recht zu haben bremst sich Deutschland überall aus.

Habe auch einen kleinen Server beim Hoster laufen, diesen muss ich natürlich manuell sichern bzw. selbst etwas tun damit nichts verloren geht bei einem Ausfall (oder etwas dazu zahlen ;) - manchmal aber auch nicht bis zur Grenze X).

Man darf nicht immer Äpfel mit Birnen vermischen und Apfelsaft verkaufen ... bin immer schockiert wie wenig tatsächliches Fachwissen sich hier rumtreibt.
 
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Tja, eine (oder je nach ausführung, mehrere) Veritas Netbackup Appliances in einem anderen Brandabschnitt hätte den Ruf nach einem Backup gar nicht aufkommen lassen.

Bloß die hunderttausende € für diese Backupinfrastruktur wollte man sich anscheinend sparen :)
 
Die Erkenntnis, dass redundant vorgehaltene Daten in einem Server oder an einem Standort nicht vor Ausfall im Katastrophenfall schützen, kommt in diesem Fall zu spät.
1615459396819.png


PS828 schrieb:
Ruft hoffentlich nicht nur den Beteiligten ins Gedächtnis sich auch immer selbst um die eigenen Daten zu kümmern.
Naja... als Privatnutzer fragt man sich doch. "Was will ich überhaupt absichern?"
Ich hab nur die Ferienfotos, die heutzutage ja alle Digital sind, georedundant abgesichert.
Spiele Speicherstände sind mir jetzt nicht soo wichtig. MMO's speichern das eh online und dann sind da noch 1-2 Games auf Steam in der Steamcloud.
Steuererklärung könnte man jetzt noch sagen.
Aber die ganze Musik und Filme sammlung ist mir eigentlich einerlei ob die Flöten geht oder nicht.

Von daher hab ich keine Backup strategie ausser dem Manuellen rüber kopieren der Ferien Fotos.

MiniM3 schrieb:
Verstehe das auch nicht... Normal fluten die mit gas, damit das Feuer kein Sauerstoff kriegt und aus ist es.
Ja, aber es wird vermutet das die USV die Brandursache waren.
Die tollen Li-Ion Batterien da drin sind extreme Brandbomben. Die erzeugen ihren eigenen Sauerstoff. Ziemlich beindrucken wie so eine Batterie (zbsp auch im Auto) in Flammen aufgehen kann.
 
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Ich wurde mal gefragt und werde es immer noch, warum ich die Infrastruktur und Backups lokal (also nicht cloudbasiert etc.) meiner Kunden (Arztpraxen) aufbaue. Den Artikel werde ich mir wohl aufs T-Shirt drucken lassen.
Die Datenbank, geht als Backup physisch jeden Abend mit dem Personal bzw. dem Inhaber immer mit nach Hause. -> OLD School, klingt zwar nicht fancy, ist aber Gold wert wenn es mal brennt. :D
 
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Zuerst hoffe ich, dass niemand verletzt oder ums Leben gekommen ist.

Der Brand scheint noch nicht all zu lange her zu sein und es hört sich eher noch so an als wäre das gesamte Ausmaß des Schadens bzw. Datenverlust noch nicht vollens klar.
Es wäre also momentan Ratsam die Ergebnisse abzuwarten und erst dann entsprechend zu Handeln und sich gerade nicht irgendwelchen Gerüchten, Mutmaßungen und andere alternative Fakten glauben schenken, die aktuell das Netzt überfluten.

Halten wir einfach mal fest, es hat eine Serverfarm eines Cloud-Anbieters gebrannt und es wurde ein beträchtlicher Schaden angerichtet, der genaue Schadensumfang ist aber noch nicht bekannt bzw. die Ermittlungen dauern an.
Ach ganz vergessen, Fakten interessiert keinen mehr bzw. klingen nicht so reißerisch.
 
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Wie ist das bei OVH, haben die keine Zertifizierungen wie ISO 27001? Muss man dafür nicht sowieso schon unabhängige Backups in zumindest unterschiedlichen Brandzonen haben? Die haben doch über 20 Rechenzentren, könnten doch quasi Standortübergreifende Backups machen? Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es da kein Sicherheitskonzept für so einen Fall bei denen gibt, schließlich leben die ja davon, das ist für die ja nicht nur ein wichtiges Tool sondern quasi ihre ganze Arbeit.

Verstehe das nicht so ganz.
 
roaddog1337 schrieb:
Tja, eine (oder je nach ausführung, mehrere) Veritas Netbackup Appliances in einem anderen Brandabschnitt hätte den Ruf nach einem Backup gar nicht aufkommen lassen.

Bloß die hunderttausende € für diese Backupinfrastruktur wollte man sich anscheinend sparen :)
Auch @Gorby

OVH wird Backups ihrer eigenen Daten haben. Alles andere ist Kundensache. "Cloudserver" haben feste Spezifikationen die vorher geprüft werden sollten, denn in aller Regel gehört sowas wie Georedundanz nicht automatisch dazu. Wer das nicht kauft, weil er denkt er braucht es nicht, hat halt Pech. Das hat nix mit nicht vorhandenen Backup-Appliances zu tun.



Haldi schrieb:
Anhang anzeigen 1053144
Ja, aber es wird vermutet das die USV die Brandursache waren.
Die tollen Li-Ion Batterien da drin sind extreme Brandbomben. Die erzeugen ihren eigenen Sauerstoff. Ziemlich beindrucken wie so eine Batterie (zbsp auch im Auto) in Flammen aufgehen kann.

USV mit Li-Ionen? Unsere USV besteht vollständig aus Blei-Säure-Akkus. Kostet viel Platz, wiegt unfassbar viel, aber die Dinger sind sicher und sind haltbar.
 
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"Alles brennt"

Haha wie kann man als Firma kein Backup haben, verstehe ich nicht.
Ich halte ja eh nicht viel von Clouds und dergleichen habe lieber meine Daten hier gesichert mehrfach, als ergänzung okey aber alleinig sicher nicht schade für Betroffene..
 
DriveByFM schrieb:
Glaube Blizzard sollte da schon mit genug Backups vorgesorgt haben, sonst wäre das ja auch das Aus für sie. :D

Blizzard hat natürlich Backups der Spielerdaten an mehreren Orten und diese sind wie ich bei einer Besichtigung vor einigen Jahren in Frankreich selbst erleben durfte auch extrem gut gesichert.
Immerhin haben diese Daten einen Wert von mehreren Millionen Euro/Dollar für Blizzard.
 
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Ich weiß, dass Strasbourg ein hässliches Pflaster ist, ich wohne direkt gegenüber auf deutscher Seite. Aber auf den Bildern und Videos sieht das ja Mal mehr als skuril aus. Sieht irgendwie nach Container-Lagerplatz im hafengebiet aus, das mehr an das tun von Cyberbunker Betreibern erinnert als an einen professionellen hoster.
Sowas wie eine automatisierte Löschanlage gab's da wohl auch nicht?
 
Ich nutze OneDrive als Cloud und bin sehr zufrieden damit. Es ist falsch jetzt Cloud pauschal zu verteufeln. Selbstverständlich mache ich regelmäßig Backups auf mehrere 4TB 3,5" Festplatten.
 
floh667 schrieb:
Sieht irgendwie nach Container-Lagerplatz im hafengebiet aus, das mehr an das tun von Cyberbunker Betreibern erinnert als an einen professionellen hoster.
Sowas wie eine automatisierte Löschanlage gab's da wohl auch nicht?

Snowi schrieb:
Container sind gar nicht so "unmodern", beziehungsweise der neue heiße sch...
Du kaufst ein großes Grundstück und bereitest den Boden vor, stellst aber erstmal nur 1/5 der Fläche voll, weil die Auslastung noch nicht da ist. Mit der Zeit wird die Auslastung größer, und du stellst einfach neue Container dazu. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber das Prinzip ist denke ich klar.
Bei Google gibt es einige RZs wo das ähnlich läuft. Die Server etc kommen als fertige Container angeliefert und werden als ganzes in Betrieb genommen. Nach X Jahren wird die Hardware als veraltet angesehen, der Container kommt raus und ein neuer rein. Damit sparst du dir vor Ort viel Installationsarbeit, und du kannst den Aufbau bzw die Einrichtung Zentral an einem Ort für X Rechenzentren machen.
 
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