Um zu erfahren, dass sich die Buchläden langsam wieder erholen reicht schon ein Blick in die Fachpresse - bis auf das Weihnachtsgeschäft ging es jedes Jahr bei den Umsätzen leicht nach oben. Das haben diese sich aber über viel Initiativen wie die Buy Local oder Veranstalltungen erreicht. Da sehe ich bei Amazon z.B. nichts von.
Zudem Buch: Welches ist das denn? Und wie ist die Qualität des Buches? Viele Bücher, welche dort als günstig bezeichnet werden, gehören zu den sogenannten "Mass Market Paperbacks", die sich vor allem durch eine einfacherre Fertigkeit und minderer Papierqualität auszeichen - damit sie eben günstig sind.
Mighty X schrieb:
...und die Verlage verdienen sich nebenbei eine goldene Nase
Hast Du dafür einen Beleg?
Und was hat die Buchpreisbindung mit dem Preis von Verlag an den Händler zu tun? Richtig, gar nichts. Wenn der Verlag sagt, dass er ein Buch für xy Euro an den Händler ausliefert, dann macht er das - egal ob mit oder ohne Bindung.
Geh mal auf eine Buchmesse und unterhalte Dich mal ausländischen Verlagen oder Autoren, wie diese über unsere Buchlandschaft denken - diese sind begeistert von unserer Vielfalt, welche Länder wie die USA oder England schon lange nicht mehr zu bieten haben. Natürlich werden da auch viele Bücher veröffentlicht, aber meistens nur das, was gerade angesagt ist und direkt Geld bringt. Experimente werden nur selten eingegangen. Hier ist das anders: Aktuell kann ein Bestseller 8-9 Flops finanzieren - 8-9 Experimente, in denen auch mal ein neuer Autor eine Chance bekommt. Das wird dann aber deutlich abnehmen - weil dafür kein Geld mehr da sein wird.
Die Buchpreisbindung bewart auch Verlage davor, zu abhängig von gewissen Händlern zu werden - und genau das wird passieren, wenn es keinen gesunden Markt, sprich genügend Kaufalternativen für den Kunden, mehr gibt.
Beispiel: Als Amazon in den USA den ersten Kindle eingeführt hatte, verkauften die E-Books mit deutlichem Verlust und für wenig Geld, nur um das Format zu pushen. Das hat aber einen großen Teil der Buchhandlungen in den USA die Existenz gekostet - weil die Leute keine gedruckten Bücher mehr gekauft haben. Der Rest hat sich davon bis heute nicht wirklich erholt.
Mag sein dass der Buchmarkt in den USA für Dich nicht "leidend" ausschaut, es gibt dort aber genügend mittelgroße Städte, in denen es keine Buchläden mehr gibt und die einzige Möglichkeit an Bücher zu kommen über den dortigen Supermarkt besteht. Gleichzeitig besitzt Amazon dort einen Marktanteil von über 40%.