News Buchpreisbindung: Einstweilige Verfügung gegen Amazon abgelehnt

Letztendlich wollen Befürworter der Buchpreisbindung, dass der Staat mit Gewalt gegen Menschen vorgeht, die Bücher zu anderen Preisen als den von den Verlagen vorgegebenen verkaufen wollen. :lol:
 
Auch das ist Blödsinn und entbehrt jeder Grundlage. Es geht einfach darum die Buchlandschaft zu erhalten und dazu gehört ein gesunder Markt. Dieser wäre ohne Eingriffe aber bei der Marktmacht von Amazon & Co eben nicht lange machbar.
 
Sehe ich auch so.

Kenn noch jemand den Film "YOU'VE GOT MAIL"? - das wäre, bzw. ist schon oft das Ergebnis von Deregulierung.
 
In Deutschland sind 2015 an Erst- und Neuauflagen 87.134 Titel auf den Markt gekommen, diese Zahl dürftein der Schweiz deutlich geringer sein.
Was daran liegen mag, dass in der Schweiz weniger Menschen leben als in so manchem Bundesland. Dazu noch 3 verschiedene Sprachen.

Experimente werden nur selten eingegangen. Hier ist das anders: Aktuell kann ein Bestseller 8-9 Flops finanzieren - 8-9 Experimente, in denen auch mal ein neuer Autor eine Chance bekommt. Das wird dann aber deutlich abnehmen - weil dafür kein Geld mehr da sein wird.
Hier gehts aber in erster Linie um die Pfruende der Verlage. Und Experimente sind doch heutzutage guenstiger denn je, schliesslich kann man die Sachen erstmal nur als eBook publizieren.
 
@mischaef
Nein das ist kein Blödsinn. Hinter jedem Gesetz steht die Androhung von Gewalt. Wer das nicht begreift, lebt im Phantasieland.
 
linkser schrieb:
Hier gehts aber in erster Linie um die Pfruende der Verlage.


Ist das nur eine Vermutung oder hast Du dafür Belege? Weißt Du was Verlage an Büchern verdienen? Mal davon abgesehen dass Verlage keine Wohlfartsverbände sind sondern wirtschaftliche Unternehmen.

linkser schrieb:
Und Experimente sind doch heutzutage guenstiger denn je, schliesslich kann man die Sachen erstmal nur als eBook publizieren.

Das bedeutet dennoch nicht dass sie günstiger sind als etwas von einem etablierten Autor zu veröffentlichen, bei dem man weiß das viele es kaufen. Die Herstellung eines Buches (egal ob gedruckt oder digital) bezahlt sich nicht von alleine, Lektrorat, Korrektorat, Werbung, Marketing, Covergestalltung, Satz oder E-Book- Erstellung usw kostet auch. Und der beste Autor nützt nichts wenn keiner weiß dass es ihn gibt!

Der erste Harry Potter wurde in England von einem kleinen Verlag mit einer Startauflage von 500 Stück rausgebracht, in Deutschland nicht mal ein Jahr später mit 8.000 Stück (manche Quellen sprechen auch von 20.000) - da war dieser in England aber immer noch kaum Bekannt und der Erfolg nicht unbedingt absehbar. Und warum war das in Deutschland so mehr? Weil Carlsen als Verlag sich dieses Risiko erlauben konnte...

Grinder schrieb:
@mischaef
Nein das ist kein Blödsinn. Hinter jedem Gesetz steht die Androhung von Gewalt. Wer das nicht begreift, lebt im Phantasieland.

Auch das ist falsch. Welche Gewalt wird denn bei Gesetzen angedroht? Konsequenzen ja, Gewalt nein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du da Belege für? Weißt Du was Verlage an Büchern verdienen?
Nein, natuerlich habe ich keine internen Kalkulationen zur Hand. Hab aber auf die Schnelle das hier gefunden: https://www.voland-quist.de/verlagsblog/buchkalkulation-was-verdienen-autor-und-verlag-an-buchern/

Und da sehe ich zum einen, dass die Kosten am Verkaufspreis fuer Druck nicht unerheblich sind. Zum anderen die Differenz zwischen Grosshandelspreis und Nettoverkaufspreis. Und genau da verdient sich Amazon dumm und daemlich dran. Sie haben zum einen wahrscheinlich nen geringen Einkaufspreis ausgehandelt und zum anderen haben sie viel weniger Kosten pro Buch, da keine Ladenmiete usw usf.. Der Hauptprofiteur der Buchpreisbindung ist damit nicht der Verlag, nicht der Author sondern der Online-Shop, vor allem Amazon. Und dadurch, dass die Einkaufspreise im Zweifel wenig mit dem Buchpreis zu tuen haben, koenen die Verlage ja auch den Einkaufspreis so hoch setzen, weil sie wissen, dass der Handel, dass immer noch zahlen wird, da seine Marge ja garantiert und bekannt ist.
 
Oben schreibst Du aber noch, dass es den Verlagen um die Einnahmen geht.

Aber nehmen wir jetzt mal den Preis, den Amazon für das Buch zahlt. Was meinst Du wann Amazon mehr Druck auf den Verlag ausüben kann um die Preise zu senken? Wenn es eine Vielzahl von Buchhandlungen gibt oder wenn es nur eine handvoll sind?

Versucht haben sie es schon mal, ist aber gründlich in die Hose gegangen - die Leser haben halt wo anders gekauft. In Amerika ist das Druckpotenzial ein völlig anderes...
 
Dieses spezielle planwirtschaftliche Klientel-Gesetz eines spezifischen geistigen Produktes ist im Jahr 2016 in einer freien Marktwirtschaft nicht mehr zu rechtfertigen. Mehr gibts dazu nicht zu sagen. Die ganze Debatte gabs schon bei der ersten News zu diesem Thema.
 
@mischaef
Dann spiel mal ein Szenario durch, bei dem sich ein Händler nicht an die entsprechenden Gesetze hält. Was wird wohl passieren, wenn er sich konsequent weigert den daraus resultierenden staatlichen Forderungen folge zu leisten?
 
Dann wird es Konsequenzen geben, aber keine Gewalt in der allgemeinen Bedeutung. Oder tauchen staatliche Organe mit Knüppeln bei ihm auf? Daher würde ich des besseren Verständnisses eben von Konsequenzen sprechen.
 
Aha und welche ominösen gewaltfreien Konsequenzen solllen das sein, wenn der Beklagte weder Bußgelder bezahlt, noch sein Handeln unterlässt?
 
Plastikman schrieb:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach einmal lieber nichts schreiben.

An einer Buchpreisbindung verdienen Verlage weit weniger, als viele hier denken und auch die Preise für Autoren sind durch die Buchpreisbindung relativ gesichert ... Als Autor stehen einem im Schnitt 5% - 10% des Preises zu, der am Ende verlang wird. Das wäre mit oder ohne Buchpreisbindung vermutlich genau so ...

Forum-Fraggle schrieb:
Die meisten hier, die gegen die Buchpreisbindung wettern, haben von der Materie genau keine Ahnung, maßen es sich jedoch immer wieder an, dass sie als einzige den Durchblick hätten und daher nur ihre Ansicht die richtige ist.

Dass dieses Thema weitaus komplexer ist, als man sich vorstellen kann, geht in diese Personen nicht rein. Ebenso nicht, dass es bereits massive "Streitgespräche" darüber gab und immer noch gibt. Es gibt gute Gründe für und ebenso gegen eine Buchpreisbindung. Ebenso gibt es gute Argumente für beide Seiten und ebenso schlechte Argumente.

Ich habe alle Argumente während des Studiums zuhören bekommen und auch da führte es immer wieder zu hitzigen Diskussionen. Es gibt/gab dabei in den Märkten, die die Buchpreisbindung abgeschafft haben, positive Entwicklungen als auch eben negative. Da kann man jedoch sehr lange Diskutieren und kommt am Ende auf keinen grünen Zweig.

Es würde einigen jedoch mal gut tun über den Tellerrand zuschauen. ;)
Mighty X schrieb:
Irgendwie verläuft diese Diskussion mit dir immer in den gleichen Bahnen: Du nimmst Beobachtungen aus deinem kleinen Weltbild - nicht negativ oder böse gemeint - und stellst sie als für die Allgemeinheit gültig hin, ohne zu verstehen, dass es eben erst mal nur in deiner kleinen Welt so ist, jedoch nichts zwangsweise auch woanders. Und noch mal: Es ist nicht negativ oder böse gemeint. Es ist eine Feststellung.

Dass die Buchpreisbindung auch negative Aspekte hat, kann und darf man nicht bestreiten und man sollte solche Instrumente immer hinterfragen. Jedoch sollte man - wenn man mitdiskutieren möchte oder die eigene Meinung respektiert wissen möchte - sich auch über das Thema etwas kündig machen. Auch hier: Es ist nicht negativ oder böse gemeint. Man merkt jedoch deinen ganzen Beiträgen an, dass du von der eigentlichen Materie überhaupt keine Ahnung hast. Die Argumente von dir gegen die Buchpreisbindung sind dabei so richtig wie sie gleichzeitig falsch sind, da deine Argumente nur plakativ sind.

Der Schluss "Ohne Buchpreisbindung werden Bücher günstiger" ist nur zum Teil richtig. Dafür müsste man sich jedoch die entsprechenden Märkte mal ansehen und auch in den richtigen Bereichen mal schauen.

Genau so ist der Schluss "Ohne Buchpreisbindung stirbt die Vielfalt aus" auch nur zum Teil richtig. Man bewegt sich mit jedem Argument auf sehr dünnem Eis in dieser Diskussion, da hier sehr viele Faktoren beachtet werden müssen und die Auswirkungen je nach Land anders ausfallen können.

Die ganze Thematik ist weit aus komplexer, als du es dir mit deinen plakativen Argumenten versucht zurecht zu biegen. Zu mal du hier noch verschiedene Bereiche mischt, damit deine Argumentation überhaupt funktioniert. Mischaef spricht es ja an.

mischaef schrieb:
Ich bezweifel, dass hier einer mal die Seite des Börsenvereins der Buchhändler besucht oder einen BuB ließt. ;) Ist nicht ihr Fachbereich, wäre aber mal angebracht.

Für alle die es Interessiert: http://b-u-b.de/
http://www.boersenverein.de/de/portal/index.html

Dort gibt es für solche Thematiken auch immer wieder sehr interessante Berichte und Diskussionen zu verfolgen. ;)
 
mischaef schrieb:
Es geht einfach darum die Buchlandschaft zu erhalten und
Die Buchlandschaft wird auch ohne Preisbindung überleben.
 
mischaef schrieb:
Es geht einfach darum die Buchlandschaft zu erhalten und dazu gehört ein gesunder Markt. Dieser wäre ohne Eingriffe aber bei der Marktmacht von Amazon & Co eben nicht lange machbar.

Ein Markt mit Festpreisen ist kein Markt.

Sollte Amazon seine Marktstellung mißbrauchen so liegt es dann in der Verantwortung des Kartellamtes dies zu unterbinden. Ansonsten können wir auch gleich auch die Milchpreisbindung einführen.
 
Was hat das mit missbrauchen zu tun, wenn es keine Konkurrenz gibt? Kein Amt kann Amazon vorschreiben, Bücher von Verlag XY zu führen. Und wenn dieser eben nicht bereit ist, diese zu dem Preis zu verkaufen, wird er eben ausgelistet. Ich denke nicht dass es ein Anrecht darauf gibt, bei Amazon geführt zu werden. Aktuell gibt es aber eben noch die Konkurrenz, das Kunden woanders kaufen können. Diese würde es dann aber evt. nicht mehr geben.

Ich behaupte mal dass es bei den Benzinpreisen schon jetzt keinen wirklich Markt mehr gibt, aber was wäre, wenn es nur noch einen Öl-Konzern oder eine Tankstellenkette geben würde?
 
Naja, auf lange Sicht macht die freie Markwirtschaft jedes kleine Geschäft kaputt. Der Glaube das die Märkte sich selber regulieren (Angebot und Nachfrage) wurde schon Zahlreich widerlegt.

Ob nun die Preisbindung bei Büchern das verhindert, glaube ich eher nicht. Zumal die Preisbindung so ausgelegt ist das der Verbraucher die Zeche bezahlt. Einige haben es ja schon geschrieben, große Konzerne profitieren noch am Meisten, da die bestimmt andere Einkaufpreise zahlen, als der Tante-Emma-Buchladen der nur ein Bruchteil an Büchern abnimmt.

Ob es sich ein kleiner Verlag leisten kann, keine Bücher an Amazon und Co auszuliefern?

Somit liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte.

Und Benzin als Vergleich hinzustellen passt nicht ganz. Erstmal gibt es seit Anbeginn Preisabsprachen und man muss die Preise zahlen, da man, wenn man ein KFZ unterhält, darauf angewiesen ist. Bücher sind eine einmalige Anschaffung und ob die nun 30 oder 90€ kosten ist da relativ egal. Romane die zu teuer sind muss man ja auch nicht kaufen, ich denke hier eher an Schul- bzw. Fachbücher.
 
wie immer bei diesem thema, ist der einzig wahre verfechter der buchpreisbindung mischaef.

mischaef schrieb:
Auch das ist Blödsinn und entbehrt jeder Grundlage. Es geht einfach darum die Buchlandschaft zu erhalten und dazu gehört ein gesunder Markt. Dieser wäre ohne Eingriffe aber bei der Marktmacht von Amazon & Co eben nicht lange machbar.

aber in anderen bereichen ist es egal, hauptsache bücher müssen einen fixen preis haben.
jeder händler ist (sollte) selbst dafür verantwortlich sein, was er für wareXY verlangt. warum soll das ausgerechnet in der buchbranche nicht funktionieren? wegen amazon?
das würde dann aber auch bedeuten, dass zb. mcdonalds die gastronomie bedroht, und ab sofort ein (mittag)essen überall gleich teuer sein müsste, weil sonst ein großkonzern mitmischt und angeblich die oberhand bekommt? tja, wie lange gibt es fastfood-schuppen bei uns, und siehe da, es gibt trotzdem noch gasthäuser, heurigen, restaurants.
 
Je nachdem wie und wo man kauft, gibt es eine fixe Preisbindung auch nicht.
On großen Läden - klar.
In kleinen Läden bzw auf Messen habe ich häufig ungelesene Bücher zu nem bruchteil desa Preises gekauft.
Meine Vermutung wäre - wenn jetzt entsprechende Stellen dagegen vorgehen würden - würden die Bücher einfach als "gebraucht" deklariert.
Auf der vorletzten Spielemesse habe ich diverse Romane aus dem Shadowrun Universum für 2€ pro Stück gekauft, die im Laden ca 10€ kosten. Die Dinger waren quasi fabrikneu ("rochen" sogar noch so), keine Mängel - nix.
Andererseits gibts auch kleine Händler die mängelfreie Exemplare einfach mit nem Stempel versehn und als Mängelexemplare verkaufen (für mich als Sammler natürlich nicht so schön).
 
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