Ich bin etwa bei Seite 350 und es ist natürlich zu früh für ein endgültiges Statement, aber bisher gefällt mir Limit gut, obwohl der Einstieg sehr langatmig ausfällt. Ich habe den Eindruck, dass ich es auf den ersten 300 Seiten nur mit Vorgeplänkel zu tun bekam und sich die eigentliche Story mitsamt Spannungsbogen nun erst langsam entwickelt. Inhaltlich wurden bisher die verschiedenen Akteure in verschiedenen Handlungsebenen vorgestellt und eine Vision der Welt des Jahres 2025 skizziert, in der sich die Kräfteverhältnisse verschoben haben. Durch neue Technologien zur Energieerzeugung konnte sich die Menschheit aus der Abhängigkeit von Öl und Gas lösen, noch bevor diese Rohstoffe aufgebraucht wurden. Stattdessen wird nun das Gas Helium-3, das auf dem Mond abgebaut wird, zur Energiegewinnung in Fusionsreaktoren verwendet. Konfliktpotential ist reichlich vorhanden, und zwar vor allem in der Frage, wie der Mond und seine Ressourcen aufgeteilt werden sollen.
Schätzings Art zu Schreiben hat definitiv einen Wiedererkennungswert. Wer auch schon "Der Schwarm" gelesen hat, merkt sofort, dass beide Bücher der gleichen Feder entstammen. Sein Schreibstil und die Herangehensweise, Hintergrundwissen (dieses mal über Weltraum und Mond) zu vermitteln, haben sich nicht verändert. An manchen Stellen übertreibt er es ein bischen mit den Formulierungen, und auch kleinere Ungereimtheiten sind manchmal zu finden (ich glaube nicht, dass die Computer im Jahr 2025 noch mit Festplatten ausgerüstet sind...)...
Natürlich muss sich Limit auch am Vorgänger messen lassen, und ich bin ehrlich: Die Geschichte um die Yrr hatte mich schneller gepackt als Limit. Evtl. liegt es einfach daran, dass mich die Tiefsee mehr fasziniert als der Mond. Aber schlecht ist sein neues Werk keinesfalls, und wie gesagt, ich habe gerade mal 1/4 davon durch und es scheint erst jetzt so richtig los zu gehen. Ich aktualisiere meine Rezension nochmal, wenn ich Limit ganz durch habe.