News Bundesarbeitsgericht: Hetze in WhatsApp-Gruppen kann Kündigungsgrund sein

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Wie wohl der Fall anders herum gelaufen wäre (Chef lästert in WA über Angestellten)? 🙈
 
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ryul schrieb:
Super, kann sich keiner mehr sicher sein, selbst oder gerade in privaten Gruppen / Räumen, dass seine Äußerungen weitergetragen werden.
Wieso nicht mehr ? Das Solche Gespräche den privaten Raum verlassen dürfte so alt wie Gespräche selbst sein.
 
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Haldi schrieb:
Früher sass man in der Stambeiz hat sein Bierchen getrunken und leicht alkoholisiert rausposaunt was einem nicht passt.
Und wenn sich jemand drüber pikiert hat, wurde er vom Wirt freundlich darauf hingewiesen das er den Stammtisch gefälligst in ruhe lassen soll. Schöne zeit.

Verbale Äußerungen, ohne Aufzeichnung und unter Alkoholeinfluss gerichtlich verfolgen zu wollen kann man auch heute noch komplett vergessen. Schriftliches hingegen, ja - das ist, wie sagt man unverblümt- saudumm.
 
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Ich finde diese Entscheidung sehr gut und begrüße es.
 
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k0ntr schrieb:
Das müssen ja tolle Leute sein, die en Chatverlauf weiterleiten :)
Mindestens so toll wie die Leute, die sich wohl so äußern: „stark beleidigender, rassistischer, sexistischer und zu Gewalt aufstachelnder Weise über Vorgesetzte und andere Kollegen
 
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bad_sign schrieb:
Also wenn man so abgeht, dann ist es wohl besser, wenn einem die Entscheidnung zur Kündigung abgenommen wird.

Das ist es nämlich. In meinen Augen gibt es einen großen Unterschied, zwischen angebrachter Kritik an Vorgesetzten und wie sie ausgesprochen wird, VS dumpfer Hetze unter der Gürtellinie.
Ich kenne Betriebe da wurde mindestens eine Abmahnung ausgesprochen, wegen sowas. Allerdings war das nicht per WhatsApp, sondern verbal im Pausenraum etc..
 
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Madman1209 schrieb:
das ist ein - in meinen Augen - bedenkliches Urteil. Die Grenze, ab wann ich davon ausgehen darf, dass Inhalte nicht verwendet werden können, müsste dann bitte schon ganz klipp und klar definiert werden. Sonst schafft man lediglich Misstrauen und möglicherweise Denunziantentum und sorgt dafür, dass zwischen Kollegen künftig (noch) weniger Austausch stattfindet, aus Angst, man könnte irgendwann dafür belangt werden.
Vielleicht wäre es auch einfach eine Lösung, sich schlicht nicht stark beleidigend, rassistisch und/oder sexistisch zu äußern und zu Gewalt aufzurufen? Denn dann gäbe es auch kein Problem.

Dabei spielt es auch absolut keine Rolle, ob ich das in einer Chatgruppe mit Kolleg:innen äußere, oder bei der Arbeit im Pausenraum.

Martinipi schrieb:
... oder auch nicht.

Gesetze sind eben da gebrochen zu werden ...
Das hat nicht im Geringsten etwas damit zu tun.
 
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Haldi schrieb:
Ist ja nicht so wie wenn wir 1/3 unseres Tages am Arbeitsplatz verbringen.
Ist das nicht schon schlimm genug? Willst du das wirklich noch intensivieren? 🙂 Ich find auch, Arbeit und Privates sollte man strikt trennen. Damit man auch morgen noch in Ruhe Geld verdienen kann und keinem Stress ausgesetzt ist, durch Leute, die einem ja nicht wirklich was bedeuten, wenn es darauf ankommt. Der eine oder andere ist schneller ersetzt, als man gucken kann. ^^
 
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Neo772™ schrieb:
Also ich kann verstehen, dass man bei Freunden und auch Kollegen mal Luft rauslassen muss, insbesondere wenn man gut befreundet ist.

Inwiefern hier über die Stränge geschlagen wurde, wird ja nicht ersichtlich.

Wenn der Chef Dampf macht wird er ja auch nicht gleich entlassen - solange es sich im Rahmen hält
Genau, solange es sich im Rahmen hält. Das gilt für Gewaltandrohungen (siehe Artikel) sicherlich nicht.
 
Vielleicht sollte er sich mal ordentliche Freunde suchen! Zeit hat er jetzt ja.
Trotzdem irgenwie unverständlich, dass bei einer so kleinen Gruppe solche Informationen außerhalb in Umlauf kommen.
 
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kachiri schrieb:
Wenn es dann auch noch der eigene Chef ist... Karma und so. Wäre btw. genauso schlimm, wenn es irgendein anderer Arbeitskollege gewesen wäre.

Steht direkt im ersten Satz des Artikels... ;)

Weil ein Mitarbeiter in einer privaten WhatsApp-Gruppe den Chef und Kollegen beleidigte, wurde er entlassen.

Martinipi schrieb:
Gesetze sind eben da gebrochen zu werden ...

Oder eben anders ausgelegt, als sich das Du und ich vorstellen. 🤷‍♂️

Axxid schrieb:
Also nur im Familienkreis über die Arbeit beschweren.

Na ja, komm - über die Arbeit beschweren kann man sich überall (am Sinnvollsten auf der Arbeit selber), aber "dem Anderen die Fresse polieren" hat nichts mehr mit "beschweren" zu tun. Bei wem das normaler Umgangston ist, der hat offensichtlich ganz andere (Aggressions)Probleme...
 
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Wenn ich doch ständig über meinen Chef herziehe, dann gehe ich doch freiwillig?! Ich arbeite doch nicht unter Idioten.
 
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chr1zZo schrieb:
Thats why: Im privaten niemals über die Arbeit reden, und auf Arbeit niemals über privates reden :)
Privat schon (eher), nur umgekehrt, sollte man bei Kolegen keine "privaten", besseress Wort ist wohl, unproffesionelle, Äußerungen machen. Zu denken, die "Kollegen" seien (immer) auch "Freunde", das ist halt leider "naiv". Das muss glaub ich jeder leider lernen.
.

Deshalb empfinde ich auch das "Du" auf Geschäftsebene, als eine "Drecksau", da es oft ein freundschaftliches Verhältnis sugerriert, was aber halt leider oft nicht stimmt. Da schätze ich doch etwas eine seröse und profesionelle Distanz von einem Sie, selbst wen es oft altbacken, unkonvortabel wirkt.
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Die Kollegen können durchaus zu Freunden werden und es sein. Aber oft sind es "nur" Kollegen, Konkurenten, Menschen die mit im Boot sitzen. Denn man aber oft nur gleichgültig, oder schlimmer, sogar unsympatisch ist. Man kann und darf sich ja gern dutzen, nen Bier trinken gehen. Nur sollte man niemanden "Ankacken". Schon gar nicht den Chef.

Man sollte sich ohnehin grundsetzlich überlegen wen, man was erzählt, und davor Fragen, was habe ich, oder er davon.
Nicht umsonst heißt es, reden ist Silber, schweigen ist Gold.

Wozu gibts Chats und Internet. Und auch da ist man nie zu 100 % Anonym, wie der letzte US Wistleblower merken durfte.... Aber leichter getan als gesagt. Bin auch jemand der kein Blatt vor dem Mund nimmt. Nur laufe ich dann auch nicht vor meiner Verantwortung weg.
 
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Martinipi schrieb:
... oder auch nicht.

Gesetze sind eben da gebrochen zu werden ...
Der Notizzettel mit Beleidigungen, den ich am Stammtisch herumreiche, unterliegt also dem Brief-, Post-, und Fernmeldegeheimnis?

cool story

Ein Gruppenchat ist nicht vergleichbar mit einer direkten Nachricht zwischen zwei Personen.
 
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Womit ich ein Problem habe: Solche Urteile führen nur zu alltäglicher Angst was Falsches zu sagen und zum Denunziantentum. Das ist eine richtig schlechte Entwicklung.
Das macht Unternehmen kaputt.

Warum kann der Gesetzgeber nicht Maßstäbe nennen, was ich sagen darf und was ein fristloser Kündigungsgrund ist. Damit wäre uns allen so sehr geholfen.

Dr. MaRV schrieb:
Auf Arbeit gibt es keine Freunde. Man fängt dort keine Freundschaften an und lädt Kollegen auch nicht nach Hause ein, oder geht nach dem Feierabend mit diesen noch irgendwo gemeinsam hin.
Ohman. Bei dir vielleicht und deinem offensichtlichen armen Beruf. Bei uns haben wir ein freundschaftliches Verhältnis. Wir frühstücken zusammen, gehen abends auch einen trinken, in den Raucherpausen oder mittags wird über Gott und Politik geredet, helfen uns auch privat. Lästern gehört zu 100% dazu, alles andere ist ein Sprechverbot. Wir sind keine Roboter sondern soziale Wesen, die mit anderen Menschen zusammenarbeiten. Der Austausch untereinander hilft, sowohl besser zu arbeiten wie auch die problematischen Prozesse zu erkennen und Lösungen zu diskutieren. Sowohl unter Kollegen wie auch mit Kunden.
 
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Wer schreibt, der bleibt. So eine Weisheit aus dem Arbeitsleben.
Allerdings kommt es auch dabei auf die Feinheiten an 😏
 
Schweres Thema.
Zum einen ist 'Rassistisch, Sexistisch und Beleidigend' ja nicht klar umrissen - was der eine im Scherz und ohne bösen Absichten sagt ist für den anderen absolut untragbar und strafrechtlich relevant. Sieht man ja z.b. auch daran, dass es oft genug Kritik an Moderationsentscheidungen in Foren oder Reddit gibt.

Zum anderen natürlich die generelle Frage, ob wir wollen, dass private Gruppenchats veröffentlicht und gegen einen verwendet werden dürfen. Mir gefällt der Gedanke auf jeden Fall eher weniger...

Natürlich kann man jetzt sagen, dass man sich in Chats mit Kollegen zurückhalten sollte (und ich würde auch nie auf die Idee kommen, hinter dem Rücken über andere Kollegen her zu ziehen, schon gar nicht in einem solchen Umfeld) - aber da kommt dann eben auch wieder die o.g. subjektive Einschätzung zum tragen.
Und die Tatsache, dass die ersten zwei Instanzen das Ganze abgewiesen haben lässt ja durchaus auch die Vermutung zu, dass die schwere der Beleidigungen eben nicht 'ganz klar im strafrechtlichen Bereich' lag.
 
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Hier wird mit ziemlichem Halbwissen herumhantiert. Es ging in den Chats laut Urteil eben nicht um alltägliche Lästereien, oder sog. "Dampf ablassen". Es handelte sich um rassistische, entmenschlichende und grob beleidigende Inhalte gegenüber dem AG.
Wer würde als AG solches Personal weiter beschäftigen wollen? Selbst seinen Mietern, darf man als Vermieter bei Beleidigungen fristlos kündigen. --> Vertrauensverhältnis irreversibel gestört --> Rausschmiss.
 
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Seit wann ist „in die Fresse hauen“ normales Dampf ablassen?

Leute, die sich so äußern, verdienen eine adäquate Bestrafung. Diese Person redet da ja immerhin nicht „nur“ von Beleidigung, sondern von einer Körperverletzung (auch wenn nicht begangen, ich hätte vor so einem Arbeitskollegen Angst).

Internet ist kein rechtsfreier Raum, dass sollte mittlerweile klar sein. Das hat auch nichts mit Redefreiheit, Postgeheimnis, etc. zu tun. Dass wüsste man, wenn man ein wenig Ahnung von den Gesetzen hat, die man da ins Feld führt.
 
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