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NewsBundesarbeitsgericht: Hetze in WhatsApp-Gruppen kann Kündigungsgrund sein
Super, kann sich keiner mehr sicher sein, selbst oder gerade in privaten Gruppen / Räumen, dass seine Äußerungen weitergetragen werden.
Die "Message" ist klar: Sei brav und artig und nicke alles ab.
Das konnte man doch noch nie. Und Denunzianten gab es auch schon immer.
Früher wurde halt nur mündlich gehetzt. Heute gibt es einfach zu viele Leute, die ihre Beleidigungen in großer Runde verschriftlichen.
Wenn man solche Kommentare in sozialen Netzwerken/Diensten postet, hat man auch selber Schuld. Meine Güte, wenn man lästern will, macht man das privat mit einer Kiste Bier, oder so.
Es wurde wohl nicht nur einer gekündigt, sondern mehrere in der Chatgruppe.
Wer hier bisher meinte, dass man die Leute ja ohne Grund gekündigt hätte oder die Kündigung als Strafe zu hart war, sollte sich mal damit beschäftigen, welche menschenverachtenden und rassistischen Aussagen gefallen sind.
Die Aussagen wären sicher auch als Volksverhetzung strafbar.
Da es sich wohl um drei Leute gehandelt hat, wäre auch eine kriminelle/terroristische Vereinigung (§§ 129/129a StGB) denkbar.
Der betroffene Chef kann auch zivilrechtlich noch Ansprüche wegen Verletzung des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts (aus Art 1 und 2 GG) geltend machen, die auch sehr teuer werden können.
Auch wenn ich das Urteil menschlich nachvollziehen kann, halte ich juristisch für einen großen Fehler.
Private Kommunikation, egal ob zu einem oder zu mehreren in Gruppen, zu deinem Ehepartner oder deinem Erzfeind, sollte IMMER den Grundsatz der Vertraulichkeit genießen.
Er hat ja anscheinend nicht nur Vorgesetzte beleidigt, sondern auch andere Kollegen. Das sind ja auch die Kollegen der anderen Chat-Teilnehmer. Da braucht der Beleidigende sich nicht wundern, wenn auch was nach außen kommt. Man weiß ja nie genau, wie so die Sympathien untereinander sind.
ryul schrieb:
Die "Message" ist klar: Sei brav und artig und nicke alles ab.
So sehe ich das nicht. Es ging ja anscheinend nicht darum, jemanden zu sanktionieren, der auf angemessene Weise seine Meinung kundgetan hat. Derjenige hat sich laut Meldung in stark beleidigender, rassistischer, sexistischer und zu Gewalt aufstachelnder Weise geäußert.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Da gibt es meiner Meinung nach doch einen recht eklatanten Unterschied zwischen Fluchen und Schimpfen zu "stark beleidigender, rassistischer, sexistischer und zu Gewalt aufstachelnder Weise" und in die Fresse haun wie offensichtlich in diesem Fall geschehen. Wie hier schon erwähnt könnte so ein Verhalten auch durchaus als Straftat ausgelegt werden.
Die Hässlichkeit der Welt hat hier eher seine Kündigung erhalten.
Super, kann sich keiner mehr sicher sein, selbst oder gerade in privaten Gruppen / Räumen, dass seine Äußerungen weitergetragen werden.
Die "Message" ist klar: Sei brav und artig und nicke alles ab.
Du kannst dir nie sicher sein, dass dein vordergründig befreundeter Kollege nicht hintenrum alles dem Chef erzählt, weil er sich dadurch irgendeinen Vorteile erhofft. Jeder ist sich selbst doch der nächste, das müsste ja mittlerweile bekannt sein.
Wer das denkt, ist ziemlich naiv und hat scheinbar noch nie in einer größeren Bude gearbeitet. Oder was meinst du wie solche Dinge rauskommen wie der Chef, der die Sekretärin geschwängert hat? So sind die Menschen nun mal eben.
Der Arbeitsrechtler Michael Fuhlrott erklärt im Spiegel, die Vertraulichkeit gelte seiner Einschätzung nach nur bei engsten Freunden und Familienmitgliedern.
Ich habe dir den relevanten Teil mal markiert. Wenn das rechtliche Konsequenzen haben kann muss es klar gesetzlich geregelt sein und nicht "meiner Meinung nach" oder "seiner Einschätzung nach".
In der aktuellen Zeit wundert mich das nicht mehr wo von Vielen alles verwendet wird um beruflich vorwärts zu kommen, aber über Chefs schimpfen ist ganz normal vor allem über die modernen die keinen Dunst mehr von der Arbeit haben und Abteilungsleiter sind statt Meister mit wissen.
Aber bei solchen Kollegen braucht man keine Feind mehr.
Viele Chefs sind auch nicht Kritikfähig gerade wenn man diese fachlich festnagelt und ihr Unwissen zutage tritt, die guten Chefs im Format eines Wolfgang Grupp gibt es nicht mehr offt leider.
Ist nicht anders als bei Geheimdokumenten, der Leaker wird bestraft, nicht der Erzeuger der Dokumente. Es war nicht für den Chef gedacht, wurde im Vertrauen ausgesprochen und hätte den Chef nie erreichen dürfen. Ist mindestens ein DSGVO Verstoß und vor Gericht dürfen Dokumente die durch ein Verbrechen erworben wurden nicht verwendet werden.
Ist das nicht schon schlimm genug? Willst du das wirklich noch intensivieren? 🙂 Ich find auch, Arbeit und Privates sollte man strikt trennen. Damit man auch morgen noch in Ruhe Geld verdienen kann und keinem Stress ausgesetzt ist, durch Leute, die einem ja nicht wirklich was bedeuten, wenn es darauf ankommt. Der eine oder andere ist schneller ersetzt, als man gucken kann. ^^
Ich bin Vertreter der Freitagsabendfeierabendbier gesellschaft.
Gibt doch von den 70 Mitarbeitern hier einige die ich sehr gut mag.
Mitbewohner seine Firma geht noch weiter.
Die haben eine Riesen Terasse und einen eigene Zapfhanen (der normalerweise zu ist...).
Das stärkt nicht nur den Zusammenhalt der Mitarbeiter und erhöht das zugehörigkeits gefühl. Es gibt auch viele die das bequem finden.
50% der Zeit wird eh über die Arbeit geredet.
So informiert man andere über nicht ganz so wichtige Details oder beklagt sich über Sachen die man verbessern könnte.
Ich persönlich sehe darin mehr positives als negatives.
Wird ja auch niemand gezwungen zu bleiben.
Small talk reicht doch. Manche Kollegen übertrieben mit den privaten Gesprächen, da kennt die ganze Abteilung alle Details bezüglich des Liebeslebens der Kinder usw....
Das mag für dich Persönlich unter TMI gehen.
In KMUs wo 30% der Arbeiter im gleichen Ort Wohnen ist das aber eh bereits Standard.
Grossteil ist da zusammen in die Schule gegangen oder trifft sich jedes Jahr an der Fasnacht/Karneval.
Auch ist es als Führungsperson durchaus interessant etwas mehr über die Persönlichkeit der Mitarbeiter und ihre Aktuelle Lage zu wissen um sie besser einzuschätzen.
Wenn einer gerade über eine Scheidung Nachdenkt Frage ich ihn sicher nicht ob er Zeit hat am Samstag überstunden zu machen.
Wer dauerhaft von seinem Hobby Projekt am Motorrad rumschrauben erzählt traue ich mehr zu mechanisches Grundverständnis zu bieten als jemand der jedes Wochenende Angeln geht.
@Andy
Ich finde die Überschrift nicht so ganz passend, da es sich augenscheinlich nur um WhatsApp handelt. Das kann aber nicht der Fall sein, da es generell um Chatgruppen geht.
Die Überschrift impliziert irgendwie, dass ich sowas auf Signal, threema oder Telegram und wie sie alle heißen, machen darf. Das ist aber nicht der Fall.
Und ja, auch der Spiegel bezieht sich auf WhatsApp, ebenfalls falsch in meinen Augen.
Ja ne ist klar, wären das Aufrufe zu Straftaten würde ich zumindest zustimmen, dass das vor Gericht verwendet werden darf. Aber nur weil sich jemand im Ton vergreift, sollte das weder der AG als Vorwand zur Kündigung nutzen können noch vor Gericht herangezogen werden dürfen.
Laut Artikel:
"Konkret soll der Arbeitnehmer sich – wie es in der Mitteilung des Bundesarbeitsgerichts heißt – in „stark beleidigender, rassistischer, sexistischer und zu Gewalt aufstachelnder Weise über Vorgesetzte und andere Kollegen“ geäußert haben"
Ist nicht anders als bei Geheimdokumenten, der Leaker wird bestraft, nicht der Erzeuger der Dokumente. Es war nicht für den Chef gedacht, wurde im Vertrauen ausgesprochen und hätte den Chef nie erreichen dürfen. Ist mindestens ein DSGVO Verstoß und vor Gericht dürfen Dokumente die durch ein Verbrechen erworben wurden nicht verwendet werden.
Es gab kein "Verbrechen" beim Weiterleiten des Chats. Die Kriminellen waren die, die sich in der Chatgruppe ausgetauscht hatten.
Siehe TAZ-Artikel, den ich hier verlinkt hatte.
DKK007 schrieb:
Wer hier bisher meinte, dass man die Leute ja ohne Grund gekündigt hätte oder die Kündigung als Strafe zu hart war, sollte sich mal damit beschäftigen, welche menschenverachtenden und rassistischen Aussagen gefallen sind.
Nein und nein. Wir pflegen auch ein Kollegiales Verhältnis auf Augenhöhe untereinander und mit dem Management, aber es sind Kollegen und das bleiben sie für mich auch, ich möchte sie nicht in meinem Privatleben haben, das gilt es zu akzeptieren und zu respektieren.
Wie man hier angegangen wird, weil man für sich selbst ein anderes Verhalten pflegt, ist schon amüsant, sehr tolerant die Toleranten.
kicos018 schrieb:
Und Generation Stasi wäre den ganzen Tag mit GoPros auf dem Kopf rumgelaufen, wenn sie die Technik gehabt hätten.
Sicher, weil das auch absolut nicht im Widerspruch eines Geheimdienstes steht. Sie hatten die Technik und sie haben sie benutzt. Wenn du ein Ziel warst, hast du davon jedoch erst etwas mitbekommen, wenn man dich abgeholt hat.
estros schrieb:
Ohman. Bei dir vielleicht und deinem offensichtlichen armen Beruf. Bei uns haben wir ein freundschaftliches Verhältnis. [...] Der Austausch untereinander hilft, sowohl besser zu arbeiten wie auch die problematischen Prozesse zu erkennen und Lösungen zu diskutieren. Sowohl unter Kollegen wie auch mit Kunden.
Das geht auch alles ohne sein Privatleben auf der Arbeit auszubreiten, oder Freundschaften mit Kollegen anzufangen. Wenn es auf der Arbeit hart auf hart kommt, wird jeder Freund plötzlich zum Kollege, der sich selbst der Nächste ist. So sind Menschen, sie sind eben nicht nur, (sondern manchmal auch a)sozial.
Ich kann schon immer jede:n wegen allen möglichen Äußerungen anzeigen, der Geschäftsführung/bei HR melden, usw., usf..
Es interessiert nur niemanden, solang die Äußerungen rechtlich nicht relevant sind. Dann kann dich auch niemand einfach so kündigen bzw. wäre es vor Gericht nicht haltbar.
Es geht hier um strafbare Äußerungen, die auch bisher schon (mehr oder weniger) problemlos geahndet werden konnten. Und wenn ich meine, so etwas schriftlich festzuhalten, dann kann man eben nicht behaupten, dass man es nie so gesagt hat. Dann steht eben nicht Aussage gegen Aussage.
Wie viele Leute hier (und auch im Aquarium) wieder mit "Aber die freie Meinungsäußerung" kommen, ist wirklich mehr als fragwürdig. Oder gar mit Fernmeldegeheimnis.
Ergänzung ()
Dr. MaRV schrieb:
Wie man hier angegangen wird, weil man für sich selbst ein anderes Verhalten pflegt, ist schon amüsant, sehr tolerant die Toleranten.
Nun ja - du hast tatsächlich nicht von dir geschrieben, sondern von "man". Du hast es also ganz allgemeingültig formuliert. Also könntest du dich jetzt einfach korrigieren und es richtigstellen.
RobZ- schrieb:
Ist nicht anders als bei Geheimdokumenten, der Leaker wird bestraft, nicht der Erzeuger der Dokumente. Es war nicht für den Chef gedacht, wurde im Vertrauen ausgesprochen und hätte den Chef nie erreichen dürfen. Ist mindestens ein DSGVO Verstoß und vor Gericht dürfen Dokumente die durch ein Verbrechen erworben wurden nicht verwendet werden.