Sylar schrieb:
Weil der Netzbetreiber weniger Geld mit dir verdient (weniger Verbrauch--> weniger Einnahmen).
Die Netzbetreiber verdienen an mehr Verbrauch kein Geld. Der Stromlieferant verdient das Geld!!
Der Netzbetreiber deckt seine Kosten mit dem Netzentgelt für Bereitstellung, Instandhaltung und Ausbau der Infrastruktur.
@Knighty hat sehr gut beschrieben was Sache ist. Insbesondere mit dem Stichwort "Bilanzierung".
Wenn also Unmengen von BKW aktiv werden ohne das der NB das wissen tut, erfährt er erst mit der jährlichen Turnusablesung und der Jahresendabrechnung von einem Schiefstand von ursprünglich prognostisierten Verbrauch (Basis: historische Messwerte = zurückliegende Verbräuche) zu tatsächlichem Verbrauch. Das ist dann die sog. Mehr-/Mindermenge, die dann je nach Gewichtung (Mehr bilanziert, weniger verbraucht / Weniger bilanziert, mehr verbraucht) zu Lasten des Netzbetreibers oder des Stromlieferanten geht.
Bei zu großen Abweichungen kann es dann sogar sein, dass Schadensersatzansprüche gestellt werden.
Beispiel #1
Verbrauchprognose = 1000 kWh
tatsächlicher Verbrauch = 2000 kWh
Der Lieferant hat an der Börse 1000 kWh zum Preis X gekauft.
Es entsteht eine Mindermenge von 1000 kWh, die der Lieferant gegenüber dem Netzbetreiber zum Preis Y begleichen muss. Ist Preis X aber geringer als Preis Y kann es passieren, dass das Lieferant für die Belieferung des Endkunden am Ende sogar draufzahlt.
Beispiel #2
Verbrauchprognose = 2000 kWh
tatsächlicher Verbrauch = 1000 kWh (wegen aktivem BKW)
Der Lieferant hat an der Börse 2000 kWh zum Preis X gekauft.
Es entsteht eine Mehrmenge von 1000 kWh, die der Netzbetreiber gegenüber dem Lieferant zum Preis Y begleichen muss. Ist Preis Y aber geringer als Preis X kann es passieren, dass das Lieferant für die Belieferung des Endkunden am Ende sogar draufzahlt, weil er mehr als erforderlich gekauft hat und die Differenz nicht zu seinem Einkaufspreis beglichen bekommt.
Also wird der Stromlieferant dem Netzbetreiber dann vorwerfen falsch bilanziert zu haben und Schadenersatzansprüche stellen.
Der Netzbetreiber ist also extrem daran interessiert genaue Verbrauchsprognosen zur Bilanzierung zu verwenden. Und wie schon gesagt... ohne zu wissen das ein BKW aktiv ist, wieviel damit erzeugt werden kann usw. ist keine genaue Verbrauchsprognose möglich.
P.S. Und das ist "nur" der kaufmännische Betrachtungswinkel. Der technische ist grundsätzlich genauso komplex, wenn nicht sogar noch komplexer...