News Bundesregierung ohne klare Antwort: Wie man den Energie­verbrauch für Rechenzentren decken will

IronAngel schrieb:
Die Rechenzentren müssen in Deutschland näher zu den Windrädern, so einfach ist das.
Wow. 🙂 Ich schlage vor, du wirst mit der Idee bei den Firmen vorstellig. Gibt ne steile Lernkurve. ^^
 
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„Bundesregierung ohne klare Antwort“, dies beschreibt treffend den Zustand im Land. Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich den Netzausbau nur kurz angerissen.

Der Auszug aus dem Monitorbericht zum Netzausbau der Bundesnetzagentur beschreibt den Stand (Quelle: Bundesnetzagentur. Monitoring des Stromnetzausbaus. Drittes Quartal 2023, 2023):

Die Gesamtlänge der EnLAG- und BBPlG-Vorhaben liegt aktuell bei etwa 13.984 km, die sich wie folgt aufteilen (inkl. Veränderungen zum zweiten Quartal 2023):
  • etwa 1.606 km vor dem Genehmigungsverfahren (- 163 km)
  • etwa 1.516 km im Raumordnungs- oder Bundesfachplanungsverfahren (+ 98 km)
  • etwa 6.723 km vor dem oder im Planfeststellungs- oder Anzeigeverfahren (- 328 km)
  • 1.444 km genehmigt und vor dem oder im Bau (+ 266 km)
  • 2.695 km fertiggestellt (+ 109 km)
Das zeigt auf, wie sehr man beim Netzausbau bis 2030 hinterherhinkt. Wie soll ein Unternehmen langfristig planen können, wenn es so viele Unsicherheiten gibt? Erst im November hatten wir die bekannte Dunkelflaute mehrere Tage hintereinander, und auch heute steigt der Strompreis wieder an, da der Wind ausbleibt. Das sind nichtplanbare Kosten, mit denen ein Unternehmen langfristig am Standort nichts anfangen kann.

Cool Master schrieb:
Fakt ist wir brauchen AKWs. Setzt man auf moderne Reaktoren sind die auch sicherer als die aus den 60, 70er und 80er und sie erzeugen auch weniger Müll
Ein schneller Brüter kann die Atommüllmenge um den Faktor 60 reduzieren und die Endlagerproblematik verringern. Ebenso liefern die AKW konstant Strom und sind somit besser planbar.

azereus schrieb:
Geothermiestrom ist auch nicht überall möglich.
Geothermie hat 2023 0,13 TWh Strom erzeugt – in Deutschland schlicht bedeutunglos.

ghecko schrieb:
Und anstatt Speichertechnologien und erneuerbare auszubauen, sollen wir jetzt KKW bauen?
Es müssen inzwischen auch Schwungmassenspeicher gebaut werden, die das Netz stabilisieren, da die alten Kraftwerke vom Netz genommen werden. Die großen Kraftwerke haben dies bereits eingebaut, aber abstellen und dann neue Dinge bauen, die wieder CO₂ erzeugen ist ja viel besser, denn man hat immerhin irgendwas getan.
 
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Quidproquo77 schrieb:
Eben, wir richten uns einfach der Produktion und schalten Nachts die Rechenzentren ab.^^
Wieso? Gibts nachts keine erneuerbare Energiequellen?
Wer unbedingt konstant Energie 24/7 haben möchte, darf halt zusätzlich die Speicherung bezahlen. Ist ja nicht so als wären AKWs besonders günstig, wenn man alle Kosten betrachtet.

Fakt bleibt aber:
Kaum ein Use Case für ein Rechenzentrum eignet sich mehr für fluktuierende Produktion als die Nutzung für KI.

Halt auch mal kalt duschen, nicht heizen etc. pp.
Schon mal etwas von einem Pufferspeicher gehört? Anscheinend nicht
 
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Cool Master schrieb:
Warum werden dann überall auf der Welt neue AKWs geplant und gebaut?
Geht das geschwurbel schon wieder los. :headshot:

Auf den restlichen Mist geh ich erst garnicht ein.

Fettes Dankeschön an
@KitKat::new() @ghecko @Der-Orden-Xar
für die Aufklärungsarbeit auch wenn es gegen Windmühlen ist.
 
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ghecko schrieb:
Ich finde es utopischer, den geplanten Energiebedarf mit noch nicht existenten KKW und Fusionskraftwerken decken zu wollen, anstatt mit Batteriespeichern und Elektrolyseuren.
Die Liberalen haben ihre eFuels. Die Ökos ihren Wasserstoff. Kein deutscher Industriezweig könnte aktuell von Erdgas zu Wasserstoff wechseln, weil die weltweite Wasserstoffproduktion nicht ausreicht. Und die läuft mehrheitlich auch noch über Kohle. Ernstgemeinte Frage: Was kommt früher: ein Fusionskraftwerk oder grüner Wasserstoff in ausreichender Menge für alle Industrieländer?
Außerdem hieß es doch immer, dass die Klimakrise viel teurer wäre als Maßnahmen dagegen. Tja, AKWs sind teuer, aber eben auch nahezu CO2-frei, platzsparend und 24/7 produktiv. Zudem entfällt größtenteils der teure Ausbau von Netzen und Speichern für die Regenerativen.
 
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Spock55000 schrieb:
Es müssen inzwischen auch Schwungmassenspeicher gebaut werden, die das Netz stabilisieren, da die alten Kraftwerke vom Netz genommen werden. Die großen Kraftwerke haben dies bereits eingebaut, aber abstellen und dann neue Dinge bauen, die wieder CO₂ erzeugen ist ja viel besser, denn man hat immerhin irgendwas getan.
Schwungmassenspeicher produzieren im Betrieb kein CO2.
 
-=[CrysiS]=- schrieb:
Hätte es nur nicht diese dumme Regierung gegeben…
Du meinst sicher die CDU/CSU, die aus der Atomkraft ausgestiegen sind? Wo Söder noch mit Rücktritt gedroht hat, falls wir nicht aus der Atomkraft aussteigen...

Ich frage nur zur Sicherheit, weil ja neuerdings alles den Grünen untergeschoben wird...
 
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ghecko schrieb:
Oh ja, zahlreich. Weißt du wie viel erneuerbare sich dagegen im Ausbau befinden? Dagegen sind die paar KKWs in die Milliarden versenkt werden und an denen Jahrzehnte gebaut wird ein Witz.
das beste daran lässt du außen vor ;)
Da sich spätestens beim Bau der Reaktoren immer weiter Verzögerungen einschleichen, wird die "statistisch erfasste Zahl der Reaktoren im Bau" kaum kleiner, während irgend ein Politiker sich Jahre später den nächsten Reaktor aufschwatzen lässt. Anstelle von "1 Reaktor ist in Planung" heist es dann "1 Reaktor ist in Planung und ein Reaktor ist in Bau, (leise flüsternd hüstel) seit 10 Jahren..." und das sind lediglich die Verzögerungen außerhalb Deutschlands... wenn wir uns an solch ein Großprojekt machen... HAHA!!! da kannste noch 2 Nullen dranhängen ... MINDESTENS!! und schon kann man noch mehr damit flexen, wieviele von den Dingern ja mehr! in Bau sind, also die Atomkraft weiterhin der ganz heiße Scheiß ist...
 
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Spock55000 schrieb:
Ein schneller Brüter kann die Atommüllmenge um den Faktor 60 reduzieren und die Endlagerproblematik verringern. Ebenso liefern die AKW konstant Strom und sind somit besser planbar.
Und wann können die in Betrieb gehen? Wie viel wird das Kosten? Ich schau nicht nervös auf die Uhr aber ich schau nervös auf die Uhr.
 
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KitKat::new() schrieb:
Geht auch besser:
1733919297657.png
 
Spock55000 schrieb:
Der Bau dieser Anlagen
Jeder Bau verbraucht aktuell CO2. Gerade mit Beton. Aber hey, so ein 2-Faches Containment von einem KKW baut man ja auch aus Beton...
Ist das Whataboutism? Ich glaube ja.
 
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Mit Abschaltung der AKWS wäre eine Lösung, momentmal da sind doch keine mehr da 🤣
 
ghecko schrieb:
Solar und Wind sind verfügbar, skalierbar und günstig, die Preise für Batteriespeicher im freien Fall.
Es gibt bis heute keine vielversprechende Technologie Strom effizient zu speichern.
Das kann sich vieleicht noch ändern, aber bis dahin braucht man auch andere Energieformen.
Schwerkraftspeicher, Druckluftspeicher, Wasserstoff, Pumpspeicherkraftwerke usw. taugen nix. Die Herstellerung dieser zusätzlichen Anlagen schluckt auch CO2 und kostet viel Geld, deshalb wäre es besser Atomkraftwerke und Erneuerbare zu kombinieren.
 
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Spock55000 schrieb:
Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich den Netzausbau nur kurz angerissen.
Netter Auszug. Sicherlich bestanden :) Mehr von dieser Art Meinung braucht es.
 
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Spock55000 schrieb:
Ein schneller Brüter kann die Atommüllmenge um den Faktor 60 reduzieren und die Endlagerproblematik verringern.
Ach echt? Wo nutzt man solche Anlagen und zu welchen kosten?
Spock55000 schrieb:
Ebenso liefern die AKW konstant Strom und sind somit besser planbar.
Ja. Außer es ist nicht planbar.
https://www.iwr.de/ticker/1-5-monat...-finnland-faellt-noch-laenger-aus-artikel6483
https://www.solarbranche.de/news/ti...ftwerk-olkiluoto-3-fehler-behoben-artikel6995
 
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Herr-A schrieb:
Mal ein paar Zahlen: Es sind mind. 92 neue AKW geplant, die innerhalb der nächsten 15 Jahre in Betrieb gehen sollen.
Planen kann man viel. In Betrieb gegangen sind in den letzten Jahren aber nicht besonders viele Anlagen und wenn dann mit massiver Verzögerung und zu Kosten, die kein Verbraucher bezahlen will.

Mal davon abgesehen sind 92 neue AKW weltweit jetzt auch nicht so viel. Besonders wenn fast die Hälfte auf China entfällt.

Legalev schrieb:
Typisch diese Regierung.
Kein Plan von nix.
Den AKW-Ausstieg hat diese Regierung nicht zu verantworten und den umzukehren ist schlicht nicht möglich. Also muss man die Optionen auch mal realistisch betrachten. Wir haben die nächsten Jahre so schon genug zu tun, auch dank zunehmender Verbreitung von Wärmepumpen und Co. Wäre einen Fantasieplan herbeizufantasieren jetzt besser?
 
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Quidproquo77 schrieb:
Es gibt bis heute keine vielversprechende Technologie Strom effizient zu speichern.
Ah, streiche Batteriespeicher aus der Realität. Oder Druckluftspeicher, Salzspeicher, Pumpspeicher, Kinetische Speicher, Kondensatoren...

Weißt du was nicht effizient ist? E-Fuels.
Quidproquo77 schrieb:
Die Herstellerung dieser zusätzlichen Anlagen schluckt auch CO2 und kostete viel Geld,
Die Frage ist halt, mehr Geld und CO2 als bei KKW? Und die Antwort ist nein.
Quidproquo77 schrieb:
deshalb wäre es besser Atomkraftwerke und Erneuerbare zu kombinieren.
Atomkraftwerke sind kaum regulierbar, deshalb der denkbar schlechteste Partner für EE.
 
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Hmm. Der angegebene heutige Bedarf der Rechenzentren von 20 TWh/a = 476 kWh/a/Haushalt = 2.3 GW = 55W je Haushalt. Also etwa so viel wie ein dicker Heimcomputer oder 1/10 des Haushaltsverbrauches.

Solange man die Rechenzentren in Deutschland verteilt und im Netzbereich von Großstädten aufstellt ist eigentlich nicht zu sehen das es da irgendein Problem geben könnte. Erst recht keins was die Wiedereinführung von AKW auch nur entfernt nahelegen würde. Da sollte man sich vielleicht erstmal um den zusätzlichen Strom(!)verbrauch von Wärmepumpen (5000kWh/a ?) und BEV(2500kWh/a ?) kümmern. Beides sollte wohl bis spätestens 2050 gewendet sein ?
 
Ben99 schrieb:
Warum ist das Aufgabe der Regierung? Leben wir hier im Kommunismus oder gibt es irgendwie noch eine freie (evtl. sogar soziale) Marktwirtschaft?
Was sagt den der Markwirtschaftler Christian Lindner dazu:
FDP-Chef Christian Lindner hat der Atomenergie in Deutschland auch für die Zukunft eine klare Absage erteilt. Er warnte aber vor „Wettbewerbsverzerrung gegenüber jenen, die auf klimafreundlich nachhaltige Energiequellen setzen“. „Eine Energiequelle, die nur etabliert werden kann, wenn der Staat in die Haftung geht, die zeigt schon marktwirtschaftlich an, dass es sich nicht um eine nachhaltig verantwortbare Energiequelle handeln kann“, sagte Lindner, der auch Bundesfinanzminister ist.
https://www.welt.de/politik/deutsch...sieht-fuer-Atomenergie-keine-Option-mehr.html

Das marktwirtschaftliche Instrument dafür sind PPAs.
Dieses Instrument würde in dieser Legislatur von der Ampelregierung eingeführt.
 
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