Bundestag 2009: Was habt Ihr heute gewählt?

Was habt ihr gewählt?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 47 9,1%
  • SPD

    Stimmen: 39 7,5%
  • FDP

    Stimmen: 68 13,2%
  • Bündnis90 Die Grünen

    Stimmen: 52 10,1%
  • Die Linke

    Stimmen: 58 11,2%
  • Piraten

    Stimmen: 219 42,4%
  • NPD/DVU

    Stimmen: 12 2,3%
  • eine der vielen Rentnerparteien

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die Violetten

    Stimmen: 2 0,4%
  • Sonstige

    Stimmen: 20 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    517
Die Steuerfinanzierung war ja genauso Teil des linken Programms, wenn mich da nicht alles täuscht. Zugegeben du hast recht, über den Preis alleine wäre schon eine gewaltige psychologische Anstrengungen nötig, damit das überhaupt dann in der Realität dann auch umgesetzt wird. Weil auch der Wähler der SPD und der Linke ist genauso Konsument und kauft ja nicht sozial, sondern zunächst mal eher preis orientiert.

Aber im Endeffekt, sehen wir ja, worauf es hinausläuft. So oder so, Arbeitsplätze muss jeder schaffen. Auch Löhne müssen so hoch sein, dass Kaufkraft dabei rauskommt, sonst hat man auch nichts gewonnen, weil die vielen neuen Arbeitskräften ja auch irgendwas als Produkt oder Dienstleistung verkaufen müssen.
 
@ telesto: das argument ist ja auch logisch, daher wollte z.b. die Link ja einen STEIGENDEN mindestlohn und über 2Jahre mit zuschüssen diesen eben beim arbeitgeber fördern, bis sich der höhere Lohn des Arbeitnehmers auch auf seine Kaufkraft auswirkt, Diese Zuschüsse gibts ja bereits in form von Lohnzuzahlungen . . .

und warum guggt keiner auf die anderen 19 länder, immer zeigen die mindestlohngegner nur auf frankreich, weilse da meinen gründe gegen den mindestlohn zu finden. aber schaut mal auf die andren mindestlohnländer. ich glaube eher das hauptsächlich der grund für deren jungendarbeitslosigkeit darin liegt, dass die arbeitssicherheit bei denen erst im alter gegeben ist. dafuer haben wir teilweise die altersarbeitslosigkeit, die aber nicht.
die OECD hat frankreich schon öfter auzfgefordert, die trennung der arbeitsmärkte aufzuheben um das in den griff zu bekommen. an deren ausbilungssystemen kann man auch mal arbeiten. naja frankreich is ja nicht das thema.
 
Deine Quelle, mindestlohn.de, ist nicht gerade seriös. Gegenargumente von Kritikern werden dort entweder mit einem Beispiel aus dem Ausland (übertragbar?) oder einer scheinbar wissenschaftlichen Erklärung wiederlegt - das akzeptiere ich nicht.

Man kann es auch einmal so rum sehen:
Angenommen du hast eine gut funktionierende Branche, in der für die Arbeitgeber gute Margen drin sind. Zum Beispiel der Flugzeugbau oder im Bankgewerbe. Arbeiten dort Menschen auf Existenzminimum? Nein, das tun sie nicht. Dort verdient man mehr als die vom DGB geforderten 7,50€. Das Beispiel mit den Friseuren geht mir inzwischen auch ziemlich gegen den Strich. Der Inhaber ist doch kein Unmensch. Der zahlt seinen Mitarbeitern doch nicht deshalb so wenig, weil er sie auspressen will. Er zahlt so wenig, weil die das mit sich machen lassen, weil sie ihren Job gerne ausüben und weil es vielleicht ja eine Menge Leute gibt, die diesen Job ebenso machen würden. Sollten wir, als Politiker, da einmischen?
Du sagst ja. Du legst Wert auf Service. So wie die Werbung dort immer aussieht, stehst du aber recht alleine da, denn die meisten scheinen mehr Wert auf günstige Preise zu legen. Das, und der Grund das man als Friseuse nicht 5 Jahre studieren muss, ist der Grund, warum sie so erbärmlich wenig bekommt. Und das gibt es haufenweise in Deutschland, Europa, weltweit. Ich hab mir als Zeitungsausträger, Kurier und Pflegekraft weiß Gott wieviele Stunden den Puckel krumm gearbeitet - und ich tat es ohne Mindestlohn.
Jetzt hock ich hier an der Uni und mit ein Grund ist eben die Tatsache, das ich mich auf mich selbst und nicht auf den Staat verlassen will, was meinen zukünftigen Stundenlohn angeht. Ich will diese Hilfe nicht und wir haben jetzt schon zwei Mindestlöhne, nämlich Hartz4 und einen Zuschuss, wenn man zwar Geld verdient, aber das eine bestimmte Grenze nicht erreicht.

Warum sind soviele Jobs im Niedriglohnsektor entstanden? Weil man als Arbeitgeber eben an günstige Arbeitskräfte gekommen sind und die gibt es zuhauf. Nicht jeder hat den Aufruf ans lebenslange Lernen gehört oder ist bereit, ihm zu folgen.

Wenn du diese Debatte durchziehen willst, dann bitte auch mit voller Konsequenz. Abgeschlossene Maschinenbauer bis 2 Jahre Berufserfahrung erhalten in einem Betrieb mit mehr als 1000 Mitarbeitern im Median 48.000€. Arbeiten sie dagegen in einem Kleinbetrieb mit weniger als 100 Mitarbeitern, sind es nur 38.000€. Kommentar einer Personalverantwortlichen aus so einem Betrieb: "Wir können uns jemanden, der 3 Jahre lang im Konzern gearbeitet hat, gar nicht leisten."
So sieht es aus, überall. Entweder kann man sich deine Arbeitskraft leisten oder eben nicht. Auch im Niedriglohnsektor gibt es Betriebe, wo Löhne einen Großteil der Ausgaben ausmachen, etwa Gebäudereiniger oder im Einzelhandel. Man überlebt dort nicht, wenn man seinen Mitarbeitern freiwillig 30% mehr zahlt, obwohl hunderte Bewerber bereit wären, deren Plätze einzunehmen.

So, soviel zum Thema. Mindestlöhne sind angesichts von gelb/schwarz jetzt sowieso die nächsten 4 Jahre vom Tisch. Ich bin sicher, dass heute der Grundstein für eine Sanierung unseres Haushalts gelegt wurde. Da kann man noch soviel über liberale Sozialvernichter schimpfen, ewig kann man keine Milliarden in Banken und marode Unternehmen stecken, oder etwa doch?
 
ich habe mindestlohn.de nicht als quelle angegeben, in dieser weise, ich wollte nur mal auf die umfrage verweisen, und ich denke jeder weiss, dass infratest dimap sehr seriös ist, schliesslich haben wir gerade im ARD dauernd deren hochrechnungen gesehen.

Er zahlt so wenig, weil die das mit sich machen lassen,
ja, weil ihnen nix andre übrig bleibt.sonst hatz iv. er zahlt ihnen so wenig um billiger sein zu koennen, um mehr kunden zu gewinnen. und so will jeder billiger sein als der andere, die spirale nach unten. meine ansicht.

ich bin natuerlich ebenfalls gespannt, jede partei will das beste, das glaube ich denen sogar. wir werden sehen, ob der weg schwarz gelb ein guter ist. fuer jemand wie mich und andere aus meiner schicht bezweifel ich es aber. wird mal zeit zu schlafen, ich bin gespannt auf die KOA-Verhandlungen, schau jetzt nochmal ins ARD rein und dann gute nacht an alle hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
HappyMutant schrieb:
Auch Löhne müssen so hoch sein, dass Kaufkraft dabei rauskommt, sonst hat man auch nichts gewonnen, weil die vielen neuen Arbeitskräften ja auch irgendwas als Produkt oder Dienstleistung verkaufen müssen.

Die Kaufkraft hat nichts mit den gezahlten Löhnen zu tun, zahlst du den Leuten 50% mehr Lohn, musst du auch 50% mehr für deine Produkte verlangen, die Kaufkraft bleibt gleich. Selbst derjenige, der Geld spart verleiht es ja an irgendjemand anderes (wenn auch nur indirekt über seine Bank) und der kauft mit dem geliehenen Geld auch wieder Produkte und Dienstleistungen.

Man muss in diesem Zusammenhang immer in Gütereinheiten denken, denn durch das Drucken von Geld ist noch kein Land reich geworden. ;)
 
Odium schrieb:
So, soviel zum Thema. Mindestlöhne sind angesichts von gelb/schwarz jetzt sowieso die nächsten 4 Jahre vom Tisch. Ich bin sicher, dass heute der Grundstein für eine Sanierung unseres Haushalts gelegt wurde. Da kann man noch soviel über liberale Sozialvernichter schimpfen, ewig kann man keine Milliarden in Banken und marode Unternehmen stecken, oder etwa doch?

Damit unterstellst du, dass die CDU nicht an der Regierung war in den letzten 4 Jahren und dass die FDP es anders gemacht hätte. Beides halte ich für gewagt. Weiterhin, wie sagt es der scheidende SPD-Kanzlerkandidat so schön:

Die SPD hat mit der Agenda 2010 die Grundlage für eben jene Politik gelegt, von der sowohl die große Koalition, als auch die CDU/FDP nun profitieren. Dummerweise hat er nicht gemerkt, dass die Leute seiner Partei genau das übelnehmen.

Das die FDP die HRE hätte abstürzen lassen, darf man getrost bezweifeln, denn die Banken selbst waren es, die diese Rettung befördert haben, weil es sonst das angeblich so stabile deutsche Bankensystem aber ganz gewaltig implodieren hätte lassen. Weiterhin, da die HRE und andere Banken nun gerettet sind, können sie die Kredite zurückzahlen.

Abwrackprämie war ein Wahlkampfgag von CDU und SPD und war der deutschen Autoindustrie unter der Leitung von CDU-Mitglied und ehemaligen Verkehrsminister Matthias Wissman eine Herzensangelegenheit. Ein Modell, was dann auch andere wirtschaftsliberale Länder übernahmen. :)

@Telesto: Naja erstens wissen wir ja, dass nur die unteren Lohngruppen auf ein bestimmtes Niveau gehoben werden und das zweitens davon auch unterschiedliche Sektoren unterschiedlich betroffen werden sein. Auch werden diese Mindestverdiener nicht nur in ihren Branchen kaufen. Natürlich, du hast recht, die Rechnung kann man sich nicht zu einfach machen. Aber wie gesagt, auch die Steuern müssen irgendwo herkommen und da die Ablehner von Mindestlöhnen auch gleichzeitig die verschärfte Besteuerung der Reichen skeptisch sehen, wo kommt das Geld denn dann her? Senkung der Sozialausgaben ist nach dem Zuschuss-Modell auch nicht unbedingt zu erwarten. Es wird im Endeffekt also so oder so nur begrenzt wirksam sein.

Mir ging es vorallem darum, dass man bei keinem der Ansätze Wunder erwarten kann, aber beide ihre Berechtigung hätten. Ich bezweifle sogar, ob es die Abschaffung des Mindestlohn für alle davon betroffenen Branchen kommen wird. Denn solange die deutsche Wirtschaft profitiert, will sie ja genau den Mindestlohn um billige (ausländische) Anbieter aus dem Markt zu drängen.
 
Zuletzt bearbeitet:
BasCom schrieb:
@ telesto: das argument ist ja auch logisch, daher wollte z.b. die Link ja einen STEIGENDEN mindestlohn und über 2Jahre mit zuschüssen diesen eben beim arbeitgeber fördern, bis sich der höhere Lohn des Arbeitnehmers auch auf seine Kaufkraft auswirkt, Diese Zuschüsse gibts ja bereits in form von Lohnzuzahlungen . . .

Wie schon gesagt, die zusätzliche Kaufkraft verpufft durch steigende Preise. Es kann natürlich kurzfristig dazu führen, dass die Unternehmen ihre Kapazitäten hochschrauben und sogar mehr Leute eingestellt werden, aber das ist dann nichts anderes als ein staatliches Konjunkturprogramm mit dem Namen "subventionierter Mindestlohn", da kann man genau so gut Konsumgutscheine ausgeben, dadurch werden die Menschen ja auch nicht reicher, weil sie das irgendwann wieder in Form von höheren Steuern zurückzahlen müssen. Die einzigen Folgen dieses Szenarios wären entweder steigende Preise oder höhere Arbeitslosigkeit (wahrscheinlich sogar eine Mischung aus beidem) - und die 2 Jahre lang gezahlten Zuschüsse muss natürlich auch irgendjemand in Form höherer Steuern zahlen, was wiederum die Kaufkraft im gleichen Maße verringert, wie sie kurzfristig mal gestiegen ist.
Ergänzung ()

HappyMutant schrieb:
@Telesto: Naja erstens wissen wir ja, dass nur die unteren Lohngruppen auf ein bestimmtes Niveau gehoben werden und das zweitens davon auch unterschiedliche Sektoren unterschiedlich betroffen werden sein. Auch werden diese Mindestverdiener nicht nur in ihren Branchen kaufen. Natürlich, du hast recht, die Rechnung kann man sich nicht zu einfach machen. Aber wie gesagt, auch die Steuern müssen irgendwo herkommen und da die Ablehner von Mindestlöhnen auch gleichzeitig die verschärfte Besteuerung der Reichen skeptisch sehen, wo kommt das Geld denn dann her? Senkung der Sozialausgaben ist nach dem Zuschuss-Modell auch nicht unbedingt zu erwarten. Es wird im Endeffekt also so oder so nur begrenzt wirksam sein.

Ich denke doch, es gibt unter allen Parteien den Konsens, dass wir Menschen in Deutschland einen gewissen Mindestlebensstandard garantieren. Die Frage ist, wie man das erreicht. Wie ich schon ausgeführt habe, dürfte es der günstigere und auch für den "Betroffenen" der bessere Weg sein, wenn er sofern möglich selbst arbeiten geht - und sei es für 3,50 € die Stunde. Damit meine ich jetzt keinen Job, wo der Unternehmer von jedem Euro Umsatz 30 Cent Gewinn einheimst und dann Hungerlöhne zahlt, obwohl die Arbeit ganz objektiv (ohne Gerechtigkeitsaspekte) mehr wert ist. Ich rede wirklich von Jobs, wo jemand - vereinfacht gesprochen - nur 3,50 € die Stunde kriegt, weil er jede Stunde 3,50 € an Wert schöpft, also zum Beispiel ein Produkt so weiterverarbeitet, dass es im Verkauf anschließend 3,50 € mehr einbringt. Das ist so gesehen der maximale Lohn, den er bekommen kann, in der Realität kommen natürlich noch Steuern, Abgaben und weitere Kosten (inklusive einem Lohn für den Unternehmer selbst, der etwa dem entspricht, was er bekommen würde, wenn er in gleicher Position bei jemand anderem eingestellt wäre, also ohne einen zusätzlichen Gewinn) hinzu.
Hier kann nun niemand ernsthaft behaupten, dass man hier problemlos einen Mindestlohn von mehr als diesen 3,50 € verordnen kann, ohne, dass sich die Beschäftigung des Mitarbeiters für den genannten Unternehmer nicht mehr lohnt (und der will ja auch nicht draufzahlen, da er ja auch mindestens den Lohn haben will, den er als Angestellter sonst bekäme).
Will man nun aber, dass der Arbeitnehmer am Monatsende (bei einer 40 Stunden Woche) mindestens 800 € hat, weil man das für einen Single-Haushalt für ein Einkommen hält, was ein würdiges Leben ermöglicht, so fehlen noch 240 €, die der Staat zusteuert. Das Geld muss natürlich aus einer Umverteilung stammen, da braucht man sich gar keine Illusionen zu machen.

Aber eins ist doch klar: Es ist besser, wenn jeder durch Arbeit wenigstens ein wenig zur Wertschöpfung beiträgt, als wenn er dann durch Sozialleistungsregelungen ohne Anreiz zur Arbeitsaufnahme (man bekommt die 800 € auch einfach so) oder durch höhere Arbeitslosigkeit durch einen Mindestlohn "gar nichts" tut (Heimarbeit und Ehrenämter jetzt mal außen vor).

Langfristig muss man natürlich fragen, ob die 800 € ALG oder die 240 € Zuschuss nicht besser in Forschung und Bildung angelegt sind, um auch gering Qualifizierten durch bessere Maschinen produktiver zu machen oder sich am besten gleich das Ziel zu setzen, diese Menschen gleich zu "hoch Qualifizierten" zu "machen".

Aufgabe der Politik ist es, den richtigen Ausgleich zu finden zwischen Grundsicherung, Leistungsanreiz (auch bei geringem Lohn) und Wachstum, wobei eine alleinige Konzentration auf Grundsicherung, wie sie beispielsweise die Linke propagiert in meinen Augen genau so falsch ist, wie eine Konzentration nur auf Leistungsanreize, schließlich hat jeder Anreiz ein Ende, wenn man sein Bestes gibt und es trotzdem nicht reicht, um über die Runden zu kommen. Man sollte den Niedriglohnsektor nicht verteufeln, denn die Alternative heißt oftmals leider nicht niedriger oder hoher Lohn, sondern niedriger Lohn oder gar kein Lohn, weil keine Arbeit. Durch Wachstum aber kann man dafür sorgen, dass ein Niedriglohn in Zukunft (ohne zusätzliche Umverteilung) zwar vielleicht nicht relativ besser ist, aber absolut für einen höheren Lebensstandard reicht und wir zumindest nicht mehr von Hungerlöhnen sprechen, sondern vielleicht von Löhnen, die für keinen großen Fernseher oder häufige Reisen reichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Debatte um den Lebensstandard und die Mindestanforderungen daran und natürlich eure Meinungen dazu sehr interessant.

Standard-Festlegungen sind der falsche Weg in meinen Augen. Man kann einfach nicht alle über einen Kamm scheren, weil es ein so großes Spektrum an Billiglohn-Berufen gibt. Um nur mal ein paar zu nennen, die mir gerade in den Sinn kommen:

  • Handwerker, die ihr Leben lang bei jedem Wetter auf dem Bau schuften. Die sind mit 50 fertig.
  • Industrie-Reinigungsbereich? 200h bei einer Zeitarbeitsfirma, permanentes arbeiten am eigenen Limit (toxische Dämpfe, in feuchter Umgebung bei widrigen Temperaturen).
  • Der DHL Mann, der jede rote Ampel mitnimmt und trotzdem noch immer zu langsam die Pakete ausfährt laut seinem Chef.
  • Die Friseuse mit der unmöglichen Frisur, die einen nicht zu verachtenden Teil ihres Verdiensts von Trinkgeldern bekommt.

Wenn nach einer langen Kette von beteiligten Firmen und Dienstleistern nicht letztlich der Endverbraucher bereit ist, einen großen Preisaufschlag auf seine Produkte zu bezahlen (und wie soll das funktionieren beim internationalen Wettbewerb?), müsste ja alles vom Staat bezahlt werden. Nur wo bekommt der sein Geld her? Entweder druckt er es sich und reitet uns damit noch tiefer in die Staatsverschuldung oder er holt es sich von uns über die Steuern und Abgaben wieder. Letztlich bezahlt also dann doch wieder auch der nun etwas reichere Mindestlohnarbeiter in seinen eigenen Topf ein. Oder soll der von dieser Steuer ausgenommen werden? "Reichensteuer" ab 1200€ netto?
 
Wenn ich mir überlege, das in den MVP ein Wachmann mit 4,80 brutto heimgeht und bei 240 Stunden im Monat noch Hilfe zum Lebensunterhalt bekommt wird mir schlecht. Da muss definitiv ein Mindestlohn kommen, damit man von Arbeit leben kann. Bei der Kohle lohnt ja nicht mal das Aufstehen.
 
und aus dem grund lass ich mich solange fortbilden bis mir ein Job in die Finger kommt wo es sich lohnt dafür aufzustehen (ab 10 Euro/Stunde) (Elektriker bekommen 30-40 Euro brutto/Stunde)

wem das nicht passt soll gefälligst selber jeden Tag 10 Stunden auf den Bau ackern gehen


mehr Gehalt = kein Sozialschmarotzen (Aufstockung) = größere Kaufkraft = Wirtschaft wird angekurbelt = es entstehen mehr Arbeitsplätze

aber das passt wohl den Männern in den Anzügen nicht....die Sklaverei soll ja fortbestehen denn sie hat ja Tradition
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr dürft nicht vergessen, daß der Aufstocker noch verpflichtet ist, abends nach 8-9h Arbeit Bewerbungen zu schreiben. ("...ist verpflichtet, alle Möglichkeiten, die zur Verringerung oder Beendigung seiner Hilfsbedürftigkeit beitragen, auszuschöpfen."(sinng. aus dem SGB))

Ich habe das gemacht - es ist schlichtweg erniedrigend. Jeder sollte sich einer solchen Erniedrigung mal stellen...Das ist allerletzte Schublade. Zumal die Jobcenter auch noch zumuten, man möge sich dann doch bitte einen 400€ Job besorgen zusätzlich. Da bräuchte der Tag dann wirklich 48Stunden. Es geht ganz einfach nicht, ausser aufzustocken. Das war meine Erfahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:
da hast du vollkommen recht.

man schuftet wie ein Tier und wird als Dank noch dafür erniedrigt.

und kommt mir jetzt nicht mit dem Argument: Mindestlohn führt zu Stellenabbau. Das ist Unsinn, die Zeitfirmen kassieren immer noch die fette Kohle, es würde sich für das Unternehmen sogar viel mehr lohnen wenn es dem Arbeiter 2-3 Euro mehr pro Stunde gibt, und als Ausgleich dafür diese Sklavenfirmen umgeht. Denn Arbeit muss sich lohnen.

Und ganz ehrlich: Ich würde mein haus nicht von unzufriedenen Zeitarbeitern bauen lassen
 
Nun, ich will nicht sagen, natürlich habe ich Recht, aber ich habe da so meine Erfahrungen. Denn Arbeit muss sich lohnen - das ist ja nun durch die FDP im Bundestag auf den tagesplan gesetzt. Ich bin wirklich gespannt, in wie weit sich da mal (endlich) etwas ändert. Steuern habe ich bei meinem Job übrigens nicht bezahlt. Arbeit sollte sich auch für das Staatssystem lohnen btw...
 
@Thommy_Cool
Sie müssten erst mal Ostpreise an den Westen anpassen. Hier gibts immerhin zwischen 6,50€ und etwas über 7€ brutto je nach Bundesland. Da darfst du zwar immernoch viele Stunden schrubben und hast kaum ein Privatleben, aber man kommt so über die Runden - nicht zuletzt dank vieler Nacht- und Feiertagszuschläge..

Seit 1990 vereint und 2€ Preisunterschied selbst im Billiglohnsektor ist einfach nur Dreist. Und das man als Ossi wesentlich günstiger leben könnte wie im Westen höre ich auch nicht, denn die Lebensunterhaltskosten wollen nun mal überall bezahlt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, wieso so viele auf die Piratenpartei abfliegen. Die hat doch bisher nur Argumente in der Richtung Urheberrecht und Datenschutz proklamiert. Die wichtigsten Themen wie Arbeitslosikeit, Bruttosozialprodukt, Im und Export Umsatz-/Einkommensteuer und vorallendingen Gelder für die Kommunen zum Bau von Schulen/Bildung, Auslandseinsätze des Bundes, Rente?!? etc.

Das sind doch die elementaren und wichtigen Fragen und Argumente. Damit meine ich nicht, dass die Piraten schlecht sind, aber sie treffen halt nur den Nerv von den jüngeren, dabei vergessen sie das wesentliche.

Und wenn jetzt jemand schreibt: "Die sind auch für den Atomausstieg!" dann fange ich an zu lachen. Das ist so als wenn eine Partei für den Weltfrieden wäre. Bitte vergesst nicht, was zu 80% aus der Steckdose kommt...

Also danke und bis neulich,
Dave
 
Instinkt schrieb:
@nukleares & dmopp:

Euch ist aber klar, dass die Erststimme an die FDP verschenkt ist? Solange ihr nicht in Berlin-Kreuzberg oder so einem anderen für die Linken zugeschnittenen Wahlkreis wohnt, bleibt für die Erststimme nur CDU und SPD.
Naja, wieso "verschwendet" ?

Wer so denkt braucht ja sowieso nur CDU und SPD wählen, egal wo man wohnt ;)

Ich wähle um zu verändern und nicht um als Schaf der Herde zu folgen O_o
 
3 d-mark schrieb:
.....(Elektriker bekommen 30-40 Euro brutto/Stunde)....

In was für einer Welt lebst du denn? Selbst Diplom-Ingenieure der Elektrotechnik mit ein paar Jahren Berufserfahrung verdienen in der Regel "nur" 4000-4500 Euro Brutto im Monat. Das wären bei 160 Monatsstunden 25-28 Euro die Stunde.
 
der Staat verschuldet sich durch diese Aufstockungen noch mehr nur damit die Firmen für die Mitarbeiter keine höheren Gehälter als im Ausland ausgeben müssen und somit den Standort nicht wechseln (Arbeitsplatzerhaltung um jeden Preis, zu Lasten der Mitarbeiter natürlich)

somit sind sowohl die großkonzerne als auch der Staat die Schuldigen für diese Entwicklung.

Deshalb: weg von der Privatisierung!! (Solang die Politiker Schmiergelder der Konzerne kassieren ist das nicht möglich)


(mir kommt immer noch kein Nokia ins Haus)


meine Vermutung dass es die new world order wirklich gibt bestätigt sich immer mehr (Ziel: Rückgang der Weltbevölkerung um 75%)


hier noch ein sehr interessanter Artikel zum Mindestlohn: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/110/434857/text/


lasst euch schön weiter von unwichtigen themen wie verhinderung der Internetspionage durch die FDP ablenken, es gibt viel wichtigere Sachen die angepackt werden müssen
 
Zuletzt bearbeitet:
DaveOdi schrieb:
ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, wieso so viele auf die Piratenpartei abfliegen. Die hat doch bisher nur Argumente in der Richtung Urheberrecht und Datenschutz proklamiert. Die wichtigsten Themen wie Arbeitslosikeit, Bruttosozialprodukt, Im und Export Umsatz-/Einkommensteuer und vorallendingen Gelder für die Kommunen zum Bau von Schulen/Bildung, Auslandseinsätze des Bundes, Rente?!? etc.
Vielleicht ist es einigen wichtiger als Dir in Freiheit zu leben als mit einer tollen Steuerpolitik inkl. Medienzensur und Überwachung?

Merke: Nicht Du bestimmst, was für die Menschen wichtige Themen sind.
 
Zurück
Oben