Bundestagswahl 2013 - zweiter Anlauf

Welche Partei würdet Ihr aufgrund der neuerlichen Erkenntnisse nun wählen?

  • CDU / CSU

    Stimmen: 30 8,4%
  • FDP

    Stimmen: 21 5,9%
  • SPD

    Stimmen: 43 12,0%
  • Grüne

    Stimmen: 22 6,1%
  • Linke

    Stimmen: 61 17,0%
  • NPD

    Stimmen: 8 2,2%
  • AfD

    Stimmen: 71 19,8%
  • Piraten

    Stimmen: 76 21,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 26 7,3%

  • Umfrageteilnehmer
    358
  • Umfrage geschlossen .
wenn ich meinem Kind Pipi Langstrumpd schenke und es ihm vorlese, anstatt den Fernseher anzumachen erziehe ich es zum Nutzvieh? Wenn ich mit meinem Kind ans Meer fahre um ihm zu zeigen, wie Ebbe und Flut aussehen, anstatt ihm eine Dokumentation anzumachen, erziehe ich es zu Nutzvieh? Nette Argumentationskette. Im übrigen weiß mein Kind sehr wohl, was es bedeutet sich Dinge leisten zu können und wie wichtig es ist anderen, denen es eben nicht, aus welchen Gründen auch immer, so gut geht wie uns zu helfen. Das fängt mit dem Kaffee für den Obdachlosen in der Fußgängerzone an und hört damit auf, dass wir Kleidung, die wir nicht mehr benötigen spenden.
Ich habe während meines Studiums und auch einige Zeit danach von ca 200€ im Monat gelebt, glaube mir ich weiß was es heißt, kaum genug zum Leben zu haben. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich gehe davon aus, dass du noch recht jung bist und ich schätze dich auf Anfang Zwanzig, damals war ich von meinen Gedanken genauso wie du, mit mittlerweile 33 weiß ich, dass es eben nicht alles so läuft. Die entscheidung ein Kind in die Welt zu setzen, war ein Prozess, über den wir viel nachgedacht haben und wir haben uns erst dazu entschieden, als uns klar war, dass wir der finanziellen Belastung gewachsen sind. Und glaube mir, es macht vieles leichter, wenn man nicht jeden Euro umdrehen muss.
 
....Eingeschoben...
AfD werben mit "Haben Sie sich schon mal gefragt, weshalb unser Geld nach Griechenland geht und nicht in unsere Strassen"
Die Frage sollten sie sich selbst beantworten, bevor sie so auftreten. :evillol:

...weiter diskutieren....
 
Sich der eigenen Wirtschaftsstärke zu berauben und in einen Pleitestaat zu investieren, ist nun mal nicht das sinnvollste, was man mit Geld machen kann. Ich freu mich auf 2014. Fiskalpakt wird von nahezu allen Ländern gebrochen(ist seit 1.1.2013 in Kraft), ESM winkt das Geld direkt zu den Banken durch, Bankenunion, damit Deutsche Sparer für Pleitebanken der Südstaaten haften, es geht voran in der Krise. :)
 
Erst- und Zweitstimme gehen an die Piraten. 2009 ging die Erststimme an die Linke.

Ich hoffe inständig dass Grüne & FDP unter 5% bleiben und somit rausfliegen. Das was die SPD an Mindestlohn propagiert ist hanebüchener Unfug. Alles unter 10 € ist totaler Nonsens. Deshalb bleiben für mich nur Piraten oder Linke.

Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht im Bezug auf das BGE. Ich denke ein wenig anders als der Durchschnittsmensch, sehr komplex und verschachtelt. Deshalb nur mein Fazit dazu:

Der soziale Nutzen den ein BGE bringt ist so hoch dass er mit Geld bzw. wirtschaftlichen Interessen nicht bemessen werden kann. Das eine alleinerziehende Mutter statt für 5 € putzen zu gehen sich mit ihrem Kind in einer beheizten Wohnung bei einem warmen Kakao hinsetzen und eine Geschichte vorlesen kann IST FÜR MICH NICHT IN €URO MESSBAR. Wenn eine Oma statt ins Heim abgeschoben zu werden sich um die Enkel kümmert weil Mama sich mit 40 noch mal in die Uni setzen möchte , dann ist auch dies nicht "kaufbar". So etwas ist unbezahlbar. Und ehrlich gesagt juckt mich Geld mit 35 Jahren mittlerweile GAR NICHT mehr (und ich bin nicht arm!). Ich lebe viel lieber in einer Gesellschaft in der der Mensch zählt,und nicht das was in seiner Brieftasche steckt. Jeder der nicht so denkt sollte sich selbst mal hinterfragen,denn er ist ein Sklave des Geldes. Wenn morgen niemand mehr aufs Feld geht und Weizen anbaut, dann hilft auch alles Geld nix mehr wenn der Magen knurrt. So gesehen kann ein Brot wertvoller sein als eine Million €uro - was die Absurdität von Geld aufzeigt. Ich werde mein Leben nicht etwas Absurdem widmen.

Hoch lebe die Philosophie.
 
Onkelhitman schrieb:
Meinst du Millieu? Sind die Menschen denn dort schlechter? Oder leben die schlechter? Haben die schlechtere Werte? Sind denn Menschen, die zum Beispiel christliche Gläubige sind in der neuen Wohngegend schlecht? Nochmal: Wir kategorisieren hier obwohl wir die Menschen nicht kennen.

Mit Milieu meine ich das Umfeld, die Lebensumstände und auch die Kontakte / sozialen Interaktionen.

Damit will ich nicht die Menschen an sich bewerten. Im Gegenteil. Stecke ein Kind aus "gutem Hause" in ein sozial schwaches Milieu und es wird sich dem anpassen. Andersherum genauso. Das ist nicht "vererbbares".
Menschen verändern sich durch das Umfeld, in dem sie leben. In einem satten, zufriedenen, sorglosen Umfeld verhält man sich anders als in einem von Armut, Unsicherheit und Perspektivlosigkeit geprägten. Und ganz offensichtlich hat das auch direkten Einfluss darauf, wie gute Chancen die Kinder an den Schulen haben.

Da sehe ich den Staat in der Pflicht, da wo es nötig ist stärker zu unterstützen. In anderen Länder läuft das offensichtlich besser, denn Deutschland ist bei Thema Chancengleichheit bei der Bildung das Schlusslicht in Europa.
 
schreiber2 schrieb:
Sich der eigenen Wirtschaftsstärke zu berauben und in einen Pleitestaat zu investieren, ist nun mal nicht das sinnvollste, was man mit Geld machen kann. Ich freu mich auf 2014. Fiskalpakt wird von nahezu allen Ländern gebrochen(ist seit 1.1.2013 in Kraft), ESM winkt das Geld direkt zu den Banken durch, Bankenunion, damit Deutsche Sparer für Pleitebanken der Südstaaten haften, es geht voran in der Krise. :)
Na was ist denn unsere Wirtschaftsstärke? Richtig, der Export. Deshalb sind wir mehr als jede andere Nation abhängig vom Import anderer Länder. Irgendjemand muss uns ja das ganze Zeug abkaufen. Und die EU-Länder importieren ca. 60% der deutschen Güter. Deshalb wäre es auch für uns verheerend, die anderen Länder sich selbst zu überlassen. Das Problem ist doch nicht, dass wir denen Geld verleihen, sondern dass diese sogenannten "Rettungspakete" nicht bei den Leuten ankommen, sondern nur die Banken retten, die damit weiter ihre Zockerabteilungen finanzieren.
 
Ich möchte hier ausschließlich, da ich endlich mal Zeit finde, auf Onkelhitmans Beitrag # 98 antworten, eine Erwiderung auf meinen Beitrag # 95

Onkelhitman schrieb:
Pauschalisierung der CDU/CSU-Wähler , der Betriebe, der "Anderswähler".

Nein, es ist eine volkswirtschaftliche Theorie.
Es gibt im Wesentlichen zwei davon:
1) Es muss den Betrieben gut gehen, damit es den Beschäftigten gut gehen kann (CDU / CSU / FDP)
2) Es muss den Beschäftigten gut gehen, damit es den Betrieben gut gehen kann (SPD / Grüne)

Argument für 1)
Nur wenn es den Betrieben gut geht, können diese ihren Beschäftigten auch gute Löhne bieten. Nur dann können sie Arbeitsplätze schaffen [nicht die Politik schafft Arbeitsplätze, sondern sie setzt nur die Rahmenbedingungen dafür; die Betriebe schaffen Arbeitsplätze]. Nur dann können sie sich erweitern, weitere Produktionsstätten oder Dienstleistungszentren bauen, nur dann haben sie den Bedarf an neuen Mitarbeitern.

Argument für 2)
Nur wenn die Beschäftigten ausreichend Geld zur Verfügung haben, können sie die Produkte oder Dienstleistungen des Betriebes auch in Anspruch nehmen. Um den Betrieben zu Umsatz zu verhelfen benötigen wir auch Arbeitnehmer, die sich diese Produkte leisten können. Ein guter Lohn für die Beschäftigten führt zu Rückführungen des Kapitals in die Betriebe.

[diese Theorien wurden von mir - beide - auf den Kernbereich heruntergebrochen. Sie sind eine vereinfachte Darstellung, um den Rahmen des Threads nicht zu sprengen. Sie geben aber prägnant ihr Wesen wider.]


Mein Standpunkt:
Beide Modelle sind an sich nicht falsch und haben ihre Vorzüge. Nur hat das Modell 2 (SPD / Grüne) eine signifikante Schwäche:
Es berücksichtigt nicht die Globalisierung. Die Globalisierung ist etwas, gegen das sich kein Betrieb, keine Privatperson und kein Staat verwehren kann:
Es nützt hier ansässigen Unternehmen nichts, wenn gut bezahlte Mitarbeiter bei Grundig sich Sony-Fernseher kaufen. Es nützt VW nichts, wenn gut bezahlte Mitarbeiter einen Kia oder Toyota erwerben. Das Geschäft findet dann nicht in Deutschland statt, sondern im Ausland. Das sind die Folgen der Globalisierung. Wir brauchen aber die Geschäfte hier in Deutschland. Wir brauchen sie zwingend.

Und genau deshalb kann Grundig nur soviel für die Beschäftigten ausgeben, wie es mit den Einnahmen in Korrelation steht. Deshalb kann VW nur soviel zahlen, wie es mit den Einnahmen in Korrelation steht.


Nun kommt ein weiterer Faktor hinzu (hier gehe ich auf die allseits diskutierte Kritik an der Befreiung energieintensiver Betriebe von der EEG-Umlage ein):

Was glaubt Ihr, was passiert, wenn energieintensive Unternehmen zugunsten der Privatverbraucher mehr an den Kosten der Energiewende (EEG) beteiligt würden? Wenn sie mehr für den Strom bezahlen müssten zugunsten der Verbraucher?

Der Verbraucher würde 10 € / Jahr weniger an Stromkosten bezahlen. Das entspricht 0.83 € / Monat. Dafür würde der BMW, der VW oder der Audi halt 2.000 € mehr kosten [die Unternehmen haben ihre Kosten-Nutzen-Rechnung, und diese wird niemals durchbrochen, da wirtschaftlich schlicht unmöglich].
Ja, dann kauft Ihr eben keinen BMW, VW, Audi mehr? Gut, wunderbar, dann brauchen die auch weniger Beschäftigte. Werden also einfach mal 10.000 Mitarbeiter entlassen. Pro Betrieb. Die haben vorher noch dazu beigetragen, dem Staat Steuereinnahmen zuzuführen, nun leben sie von Hartz-4 (mal ganz davon zu schweigen, was das für hunderttausende von Familien bedeutet). Sie leben voll und ganz auf Kosten des Staates und bescheren uns damit auch Kosten, die die Allgemeinheit, also Ihr, aufzufangen hat.

Merkt Ihr was? Dass die Rechnung nach hinten losgeht?

Wir können das gerne weitertreiben:

Hinter großen Aktiengesellschaften stehen Großinvestoren. Das können Banken (auch ausländische), Staaten und / oder private Investoren sein. Alle diese erwarten eine Rendite. Und sie ziehen ihr Kapital ab, wenn diese nicht gewährleistet ist. Man KANN diese nicht schröpfen. Der Schaden, den diese verursachen könnten, wäre viel zu hoch. Nicht für das Unternehmen. Sondern für den Steuerzahler. Denn dieser müsste für Ausfälle sorgen, da der Verlust an Arbeitsplätzen und damit an Steueraufkommen noch um ein vielfaches schlimmer wäre als alles, was uns solche Investoren zufügen könnten.

Hierin besteht auch meine Kritik an CDU / CSU / FDP; auch an vorangegangenen Bundesregierungen, sei es die große Koalition, sei es die rot-grüne Bundesregierung unter Schröder, sei es die Bundesregierung vor Kohls Herrschaft: Niemand hat den Wählern reinen Wein eingeschänkt; niemand hat auf die wirtschaftlichen Verknüpfungen und Bedeutungen auch nur ein wahres Wort verschwendet. Niemand hat den Bürgern je die Wahrheit gesagt bezüglich dessen, was uns unausweichlich wirklich erwartet. Jedoch war die CDU / CSU / FDP - Regierung noch am nähesten dran, auch wenn sie in vielem auch nur gelogen haben. Die Linke ist mit ihren Forderungen jedoch mit Abstand am verlogensten. Ja was glauben die denn? Dass die Unternehmen, denen sie schaden wollen zugunsten der kleinen Arbeiter, nicht reagieren werden? Das die ihre Gewinne zusammenstreichen werden? Das ist im internationalen Wettbewerb überhaupt nicht möglich. Das ist in Hinblick auf die Investoren überhaupt nicht möglich, da diese international agieren können. Und so werden sie mit ihrer Politik bewirken, dass diese Unternehmen Stellen streichen, ihr Kapital ins Ausland verlagern oder - wenn sie das nicht können - schlichtweg zugrunde gehen. Dass also alle Beschäftigten im Endeffekt arbeitslos sind. Wunderbare Politik zugunsten der kleinen Leute :freak:.
Polemik feinster Natur, nur um Wählerstimmen zu erhaschen. Obwohl die durchaus intelligenten Leute an der Spitze der Linken durchaus wissen, dass ihre Forderungen mehr als nur wirklichkeitsfremd sind.



Pauschalisierung der Jobs und deren Wichtigkeit, Wertigkeit in der Welt reduziert auf das Unternehmen, nicht die Arbeitsleistung und Qualifikation.

Der Staat ist ein Wirtschaftsunternehmen. Für ihn gelten dieselben Gesetze und Grundprinzipien wie für ein Privatunternehmen. Jeder Job, der weniger Belastung bedeutet als das absolute Hartz-4 ist bedeutsam für diesen Staat. Und jeder in unserer Gesellschaft sollte jenen Personen dankbar sein, die bereit sind, Vollzeit zu arbeiten, nur um 200 € mehr im Monat zu erhalten als Hartz-4 bedeuten würde. Diese Leute tragen einen wesentlichen Teil zur Aufrechterhaltung unserer Gesellschaft bei. Wir sollten ihnen danken und unseren Respekt zollen.

Es nützt nichts, wenn wir 10 € Mindestlohn für jedermann verlangen. Was soll das Friseurunternehmen an der Grenze zu Polen denn machen? 3 km weiter gibt es einen Haarschnitt für 3,50 €. Jedermann kann ohne Beschränkung dorthin fahren. Soll der Friseur, der das Unternehmen betreibt, lieber alle Angestellten feuern? Und alleine selbst für 4 €/Stunde arbeiten, denn er als Unternehmer hat ja nicht anderes verdient? Wollen wir diese Leute lieber zu 100 % von Steuergeldern finanzieren?

Und diese Gemeinkosten hat nur ein Betrieb? Ein normaler Mensch der arbeiten geht hat diese nicht? Er zahlt keinen Strom? Kein Wasser? Kein Abwasser? Keine Müllabfuhr, keine Grundsteuern? Keine Versicherungen? Seine Besitztümer werden nicht mit der Zeit wertloser? Seine Räume müssen nicht instand gehalten werden? Er hat keine Verwaltungskosten? (Lohnsteuer?), er muss keine Heizung zahlen? Gemeinkosten hat JEDER.

Du verdrehst die Tatsachen. Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass es eine Milchmädchenrechnung ist, dass der Bruttolohn die einzigen Kosten für ein Unternehmen sind. Es hängt ein ganzer Rattenschwanz von weiteren Zusatzkosten daran.

Und nein, der buchhalterische Gemeinkostenzuschlagssatz ist so fundamental unterschiedlich zu den Nebenkosten und der Berechnungsbewertung eines gewöhnlichen Haushaltes, dass dies zwei völlig unvergleichliche paar Schuhe sind. Bitte verzeihe mir die Aussage, aber Du hast wohl nie zuvor in das Thema Unternehmensführung eingeblickt. Ich hingegen tue dies tagtäglich. Dir ist schon bewusst, dass ein Mitarbeiter, der 10 € / Stunde brutto verdient, das Unternehmen durchaus 50 € und noch mehr pro Stunde kosten kann? Wohlgemerkt: kann, nicht muss.


Glaskugelbesitzer. Du pauschalisierst hier schon wieder und prophezeist. Der wahre Verfall findet im Wertesystem des Menschen statt, der sich durch so etwas blenden lässt, und nicht durch das Tragen der Allgemeinlast auf den Schultern der Verdiener und Steuerzahler.

Glaskugelbesitzer?
Du möchtest also allen Ernstes behaupten, dass diejenigen, die arbeiten, sich bereitwillig auf einen stetig ansteigenden Anteil an Personen einstellen werden, die sich bequem mit Hartz-4-Niveau einrichten können? Denen das genug ist? Also ich möchte nicht für eine einzige Person, die so denkt, auch nur eine Nanosekunde Arbeitszeit investieren wollen. Ich arbeite über 60 Stunden / Woche. Und ich unterstütze Bedürftige sogar gerne. Aber was Leute angeht, die gerne Hartz-4 kassieren, weil sie damit auskommen können und so nicht arbeiten müssen, würde ich freiwillig nicht einen Cent abdrücken. Das hat in meinen Augen auch nichts mit Solidarität zu tun. Wie gesagt, das hat nichts mit Leuten zu tun, die keinen Job finden und gerne arbeiten würden. Diese unterstütze ich durch meine Abgaben gerne und durchaus freiwillig.

Mit Pauschalisierung hat das rein gar nichts zu tun. Meiner Meinung nach muss ein Hartz-4-Einkommen jedoch in jedem Fall einen immensen Anreiz bieten, sich aus dieser Situation befreien zu wollen; also mehr zu bekommen. Es darf keinerlei Möglichkeit bieten, sich gemütlich darin einzurichten. Selbstverständlich bin ich daher auch der Meinung, dass Personen, die zur Befreiung aus dieser Situation bereit sind, auch die Möglichkeiten dazu bereitgestellt werden müssen: Kostenlose weitere Qualifikationen und weitere Ausbildungen, Schulungen, staatlich geförderte Stellenprogramme, kostenlose Bewerbungstrainigsprogramme, kostenlos nachholbare Schulabschlüsse ohne finanzielle Abstriche etc.

Unsere Arbeitslosenstatistik ist besser geworden, der Niedriglohnsektor wurde auf ca. 25% - 30% ausgeweitet.

Unser Hauptproblem hinsichtlich Arbeitslosigkeit besteht nun einmal im gar nicht oder geringqualifizierten Sektor. Natürlich gibt es auch arbeitslose Akademiker, aber das ist nicht die Masse. In diesem geringqualifizierten Sektor gibt es zu bemerken, dass diese Personen für ein Unternehmen nur dann gewinnbringend eingesetzt werden können, wenn der Lohn unterhalb der Produktivität liegt (das gilt logischerweise für jeden Job, ganz gleich ob gering- oder hochqualifiziert). Die Produktivität socher Personen ist aber nun mal sehr gering. Löhne oberhalb dessen, was sie einbringen, bedeutet nun mal logischerweise die Arbeitslosigkeit solcher Leute. Daher ist es vermessen, kontraproduktiv und dumm, Lohnuntergrenzen für solche Leute zu fordern. Besser, sie verdienen 6,80 / h als dass sie arbeitslos sind. Besser, hierzulande existieren Unternehmen, die maximal 6,80 € / h für entsprechende Arbeit bezahlen können, um noch wirtschaftlich zu arbeiten, als dass diese Jobs im Ausland erledigt werden.



Geht es noch subtiler?
Du weißt schon, was subtil bedeutet?
http://de.wiktionary.org/wiki/subtil



Du kaufst also im Computerladen umme Ecke ein, kaufst deinen Computer für 1500€ ansatt denselben Computer eine Straße weiter für 1200€ bei einer großen Kette zu kaufen?

JA. JA, genau das tue ich. Auch wenn ich zwei, drei Monate länger sparen muss. Früher habe ich auch online gekauft. Je mehr mir jedoch bewusst wurde, wie sehr der Onlinehandel den Einzelhandel bedroht, wieviele Arbeitsplätze und Einzelschicksale davon abhängen und nicht zuletzt um wieviel besser der Service dort ist, desto mehr war ich geneigt, auch teurer im Einzelhandel zu kaufen.

Stirbt der Einzelhandel, stirbt unsere Gesellschaft. Der Einzelhandel ist der größte Arbeitgeber Deutschlands. Daran hängen Jobs, von deren Gehalt die Menschen noch leben können. Fördere ich zB Amazon, fördere ich tausende 400 € Jobs und sonstige schlecht bezahlte Geringverdiener zugunsten ganz weniger Profiteure. Zugunsten einer völlig perfiden billigst-Preis-Hascherei. Gefördert auch noch von einer völlig falschen Gesetzgebung, die den Onlinehandel auch noch fördert (Stichwort: Widerrufsrecht). Wir brauchen den Einzelhandel. Wir brauchen die dortigen Arbeitsplätze. Das Unterstützen des online-Handels hat in meinen Augen rein gar nichts mit sozialem Denken zu tun. Es hat vielmehr mit dem Gedanken zu tun: Das beste für mich, egal um welchen Preis. Ich hasse solches Denken. Leben und leben lassen - das sollte die Devise aller sein.

Und bezüglich Deinem nachfolgenden Kommentar:
Keiner verlangt, dass Du Dir 200g, 500g oder 1 kg Steak kaufst. Leben und leben lassen bedeutet, dass Du bereit bist, auch zwei, drei Monate länger auf Deinen PC zu sparen, ohne selbst davon einen Profit zu haben. Einfach nur für das Bewusstsein, dass hiervon Familien überleben, die ohne Dich (und anderer) untergegangen wären. Weil Du mit Deinem Kauf Arbeitsplätze sicherst. Dass nicht das ICH, sondern das WIR im Vordergrund steht.


Die Belehrung ist folgend:
Hör auf zu Pauschalisieren. Hör auf mit deiner Meinung zu prahlen und sie als ethischen, moralisches Perfektum zu präsentieren.
Ich pauschalisiere nicht, prahle nicht mit meiner Meinung und gebe diese auch nicht als den Glanz allen Seins aus. Ich weise lediglich auf Gegensätzlichkeiten und Unvereinbarkeiten der Meinungen und Handlungsweisen anderer hin in der Hoffnung, diese würden bei selbstkritischer Reflexion selbst erkannt werden.


Du pauschalisierst jedoch so stark ins Extreme, dass sich hier Menschen Meinungen bilden, und es ist fatal dann in deine Überlegungen einzutauchen, denn sie erscheinen auch noch sinnig, geben dann aber Preis wofür dieser Thread hier eigentlich gemacht wurde. Nicht als Frage, was und wen man wählt und warum. Sondern einzig um all jene zu denunzieren, die nicht deiner Meinung sind. Da hilft die beste Argumentation nichts, das ist ganz einfach Fanatismus. Und gegen den kann man nicht ankämpfen.

Nochmal: Ich pauschalisiere nicht, sondern weise auf Unstimmigkeiten hin. Und wenn Du meine Einlassungen auch noch als sinnig empfindest, können sie so wirklichkeitsfern wohl nicht sein. Und denunzieren möchte ich niemanden, sondern, noch einmal, Widersprüche aufzeigen. Ich kann mir nicht den billigsten Onlinehändler aussuchen, der wenig und schlecht bezahlte Angestellte hat, nur um für mich selbst das beste Geschäft zu machen, und zugleich von allen Firmen verlangen, Mindestlöhne zu zahlen, für würdige Beschäftigungsverhältnisse zu sorgen, mich über Arbeitsbedingungen aufregen und mit meinem Kaufverhalten das Gegenteil fördern. Das ist verlogen. Und keinesfalls, nicht einmal im Ansatz mit dem eigenen geringen Einkommen zu rechtfertigen.

MfG,
Dominion.
 
Zuletzt bearbeitet:
aspro schrieb:
Wir kümmern uns derzeit um die Eurozone mit den "Rettungsgeldern" und in diese exportieren wird nur noch 38-39%. Es waren mal 45% vor der Krise 2007.

Und es wird jedes Jahr weniger. Eigentlich müssten Frankreich und Italien auch massiv mit den Löhnen runter, um wieder wettbewerbsfähig zu sein. Das hätte zur Folge, dass unsere Exporte in diese Länder auch noch sinken würden. So oder so, diese Länder können nicht mehr importieren, weil sie faktisch pleite sind.
Jetzt Kredite zu geben, die nie zurückgezahlt werden, damit sie unsere Waren kaufen, ist wirtschaftlicher Selbstmord.
 
So wie ich das sehe, sind alle Staaten zunehmend von der Gefahr einer Staatspleite bedroht. Ganz egal, wie gut die wirtschaften. (Ausgenommen vielleicht Staaten mit reichlich Bodenschätzen, die sich notfalls allein damit über Wasser halten können.)

Das liegt nicht wirklich daran, dass einzelne Regierungen eine schlechte Politik machen (die haben eh nur sehr geringen Einfluss auf die Wirtschaft) oder dass zu hohe Löhne gezahlt werden usw., sondern das liegt in der Natur unseres Wirtschaftssystems (globalisierte Freie Marktwirtschaft).

Unser Wirtschaftsystem braucht unbedingt ständiges, starkes Wachstum. Stagnation bedeutet Niedergang. Da ewiges starkes Wachstum unmöglich ist, muss man es immer wieder auf Pump künstlich generieren. (Besonders die USA haben das zu einer wahren Kunstform entwickelt.) Immer höher werdende Schuldenberge (egal ob in Staatskassen ober bei Konzernen oder auch den Privatbürgern) sind kein Problem für unser Wirtschaftsystem, sondern der Motor der es antreibt. Zum Problem wird das in dem Augenblick, in die die Zinsen nicht mehr bezahlt werden können. Dann bricht das ganze Kartenhaus zusammen.

Deutschland steckt da ganz genauso drin, wie die anderen EU-Staaten und so ziemlich der ganze Rest der Welt. Bei uns dauert es nur etwas länger bis zum Kollaps.

Vielleicht könnte man das Ende für unser Land noch etwas rauszögern, indem man sich aus der Solidarität mit dem Rest der EU verabschiedet. Aber ich bin mir da keineswegs sicher. Höchstwahrscheinlich wären die negativen Effekte so einer Isolation stärker als die positiven.

Um das Problem wirklich zu lösen, müsste das Wirtschaftssystem sowieso grundlegend reformiert werden. Oder "resetet". Z.B. durch einen globalen Konflikt der die halbe Welt in Trümmer legt. Wobei es letztlich wohl auch ein "langsamer Tod" auf Raten tut. Wenn erstmal alles am Boden ist, kann aus diesem Trümmern wieder neu angefangen werden. Dann ist starkes Wirtschaftswachstum erstmal wieder für ein paar Jahrzehnte kein Problem.

So oder so wird das aber an uns nicht vorbei gehen. Bis auf ein paar sehr reiche Individuen rund um die Welt wird es letztlich alle Menschen in allen Ländern hart treffen.
 
@Herdware
Ja und nein.
Unser Wirtschaftsystem braucht unbedingt ständiges, starkes Wachstum. Stagnation bedeutet Niedergang.
Das halte ich für.... fraglich. Ich kenne so gut wie kein Unternehmen welches stagniert. Das liegt aber nicht daran, dass die sonst kaputt gingen. Das liegt daran, dass Gewinne umgelegt werden in neue Investitionen um größer zu werden. Dadurch können weniger Abgaben an den Staat ausgegeben werden. Und mehr wieder in die Vergrößerung einfliessen. Es ist also nicht nur existenziell, sondern auch finanziell besser einfach noch eine weitere Filliale aufzumachen und so "künstlich" den Gewinn zu minimieren. Das hat auch noch einen anderen Vorteil. Ich dränge damit meine Kontrahenden aus dem Markt, und kann, wenn ich auch nur ein Produkt mehr in die Palette nehme, gegenüber meinen Kontrahenden einen massiven Vorteil beschaffen weil der Kunde denkt: "Ah, da brauch ich nur in einen Laden fahren und nicht in 2. Na dann fahr ich lieber da hin."

Das führt dann eben in diesen Drang immer größer zu werden, immer mehr zu expandieren. Ausschütten kann man auch während der Laden wunderbar läuft. Nur steigert sich mit der Expansion auch der Wert des Unternehmens. Sie versuchen gegen Steuern zu steuern und das bedeutet letztlich nur Expansion. Aber das ist ohne Limit. In der Zeit hat auch eine Lohnsenkung von vielleicht 10 Cent die Stunde eine massive Änderung des Gewinns zur Folge. Denn es werden nicht mal eben ein paar Stellen besetzt. Es sind hunderte, Tausende, Zehntausende. Was den Druck auf die Politik wieder erhöht. Den Wählern gefallen keine Arbeitslosen. Also subventionieren. Etc. etc.

Der Kollaps ist hier jedenfalls dadurch ausgelöst, dass die Gewinne nicht besteuert werden sollen. Das ist etwas völlig anderes als: Die gehen pleite weil sie kein Geld haben.

@Dominion
Ein guter Lohn für die Beschäftigten führt zu Rückführungen des Kapitals in die Betriebe.
Nein! Wenn ich anstatt 50 000€ im Jahr auf einmal 100 000€ im Jahr verdiene, dann kaufe ich mir KEINEN Porsche zusätzlich. Oder einen Wagen. Oder sonstwas. Das ist ein Irrglaube. Das Geld könnte genausogut gespart werden, und damit sprengst du das gut gemeinte System wieder. Deswegen auch immer wieder hirnrissige Ideen, wie eben die Abwrackprämie, die nichts anderes als eine Subvention der Automobilindustrie war. So wie die Bankenrettung. So wie die Milch von der EU aufgekauft wird. So wie.... fast alle Subventionen. Kaufst du dir noch ein Auto weil du mehr Geld zur Verfügung hast? Ein zweites? Drittes? Aber genau darauf läuft es hinaus. Wachstum bedeutet eben kein Ende, sondern nur weiteren Wachstum. Du kannst dir auch einen fünften Fernseher kaufen, gucken kannst du trotzdem nur auf einem.

Und genau deshalb kann Grundig nur soviel für die Beschäftigten ausgeben, wie es mit den Einnahmen in Korrelation steht. Deshalb kann VW nur soviel zahlen, wie es mit den Einnahmen in Korrelation steht.
Nein. Es ist völlig belanglos wieviele Einnahmen VW hat. Sie brauchen nur einen neuen Standort eröffnen und schon haben sie einen Umsatzrückgang und vielleicht sogar minus gemacht. Denken wir nach. VW kauft eine weitere Fabrik und stellt Fahrzeuge her, stellt Personen ein. Der Wert des Unternehmens vergrößert sich, da es einen weiteren Standort hat. Aber der Gewinn und Umsatz gehen zurück, weil ja Ausgaben getätigt wurden. Jetzt kann VW MEHR Autos herstellen. Aber so ein Mist auch, der Kunde HAT ja schon ein Auto. Was nun? Richtig, wie du schreibst, er exportiert. Wenn denn im Ausland die Nachfrage auch passt. Aber dieses ständige wachsen nimmt kein Ende. Denn wenn nicht hier, dann eben ins Ausland. Das ist genau das, was ich auch in Post 212, 226 schrieb. Der Kunde hier hat es nicht mehr in seiner Hand. Die Globalisierung und die EU, das ist ein Auffangbecken für die Unternehmen. Wir können hier noch so viel verzichten. Es würde DENNOCH produziert. Und es würde auch immer mehr hergestellt.

Drehen wir das mal um. Nehmen wir an, es würde die Nachfrage nach VW steigen. Was passiert? VW würde expandieren, die Aktienkurse nach oben gehen, das ist EXAKT das, was VW auch bei einem Rückgang machen würde, hier jedoch würde der Aktienkurs NICHT nach oben gehen, weil die Nachfrage nicht so hoch ist. Es ist eine Spekulation. Der Kunde kann also machen was er will, VW wird so oder so größer werden als Unternehmen. Nur wenns mies läuft: "Wir müssen ein Werk schließen." Zack. Kommen wieder Subventionen, wir können ja nicht einfach 1000 Menschen "auf die Straße" schicken.

Was glaubt Ihr, was passiert, wenn energieintensive Unternehmen zugunsten der Privatverbraucher mehr an den Kosten der Energiewende (EEG) beteiligt würden? Wenn sie mehr für den Strom bezahlen müssten zugunsten der Verbraucher?
Grundprinzip nicht verstanden. Strom sollte für den BÜRGER bezahlbar sein. Warum? Weil der Bürger nunmal LEBT und ÜBERLEBEN will. Als Grundbedürfnis. Der Bürger zahlt sich jetzt schon blöde für den Strom. Und die Industrie lacht. Die würde JEDE Erhöhung ihrer Kosten mit 2 Multiplizieren und auf den Kunden umlegen.

Der Verbraucher würde 10 € / Jahr weniger an Stromkosten bezahlen. Das entspricht 0.83 € / Monat. Dafür würde der BMW, der VW oder der Audi halt 2.000 € mehr kosten [die Unternehmen haben ihre Kosten-Nutzen-Rechnung, und diese wird niemals durchbrochen, da wirtschaftlich schlicht unmöglich].Ja, dann kauft Ihr eben keinen BMW, VW, Audi mehr? Gut, wunderbar, dann brauchen die auch weniger Beschäftigte.
Das ist das totschlagargument oder? Wenn die ARMEN, ARMEN Betriebe nur noch ein WENIG mehr zahlen müssten, die gingen SOFORT pleite und müssten Leute entlassen. Die nagen ja am Hungertuch! Die haben nichts! Von der hohlen Hand in den Mund. Und kaum einer kauft das ja JETZT schon. Ja warum wohl? Siehe oben warum.

Ich kehr das Argument aber für dich um:
Wenn der Bürger durch eine höhere Stromzahlung weniger Geld in der Tasche hat, wird er keinen BMW, Audi, VW kaufen können, weil er ja weniger Geld in der Tasche hat. Und nun? Jetzt kommst du sicher und sagst: Ja aber das sind ja nur 100€ im Jahr Unterschied. Ja, für DICH! Für den großen Bonzen, dem sind die 100€ im Jahr völlig schnuppe. Dem sind auch die ggf. 2000€ schnuppe, die der Autohersteller mehr nehmen würde wenn deren Preis für Strom erhöht wird. Der hat das Geld. Das en gros dieser Gesellschaft sind aber Kinder, Familien, Rentner, Niedriglöhner, Arbeitslose und öffentliche Einrichtungen. Und alle die, die also relativ wenig Geld zur Verfügung haben, DIE können ja noch tiefer in die Tasche greifen. Die Unternehmen nicht. Klar, sie stehen ja auch den Aktionären gegenüber und was tun DIE nicht alles für die Gesellschaft! Die sorgen ja dafür, dass hier alles rund läuft weil sie.... ja also weil sie für Alte... für Kinder.... weil sie für die Gemeinschaft... also weil sie Steuern zahlen! Sollte doch wohl reichen.

Sie leben voll und ganz auf Kosten des Staates und bescheren uns damit auch Kosten, die die Allgemeinheit, also Ihr, aufzufangen hat.
Zu Recht!

Der Staat ist ein Wirtschaftsunternehmen.
Das mag er vielleicht geworden sein. Aber er ist keines. Und sollte auch keines sein.

Bitte verzeihe mir die Aussage, aber Du hast wohl nie zuvor in das Thema Unternehmensführung eingeblickt. Ich hingegen tue dies tagtäglich. Dir ist schon bewusst, dass ein Mitarbeiter, der 10 € / Stunde brutto verdient, das Unternehmen durchaus 50 € und noch mehr pro Stunde kosten kann?
Ja, habe ich. Ich habe die Rentabilität gesehen. Ich kann nicht ins Detail gehen, aber soviel dazu gesagt: Wir haben in dem Unternehmen in dem ich war mit dem besten Produkt MINUS gemacht. Bezahlt wurde das Unternehmen durch die Stadt und das Land NRW. Sie KONNTEN gar kein Minus machen. Sie hätten das Produkt vom Markt nehmen, und durch ein günstigeres ersetzen können. Sie hätten dabei die Arbeitskraft, die für dieses Produkt war anders einsetzen können, besser, und auch besser bezahlen können. Haben sie aber nicht. Weil es darum ging den SCHEIN zu wahren. Ich befasse mich lieber mit der Realität des Menschen hinter der Politik, und nicht mit dem armen Unternehmen dahinter.

die sich bequem mit Hartz-4-Niveau einrichten können?
Ist das nicht wirklich schon Hohn? Diese Menschen leben am nachweislichen Existenzminimum. Ja, Minimum, und du sagst bequem? Hast du die Auflagen gesehen? Hast du gesehen wie menschenunwürdig H4 ist? Noch nichtmals um jetzt über die Runden zu kommen, ich gebe durchaus zu, dass es eben zum überleben ausreicht und dass niemand auf der Straße leben muss. Aber Niveau? Bei H4? Bequem? Lächerlich.

Ich arbeite über 60 Stunden / Woche. Und ich unterstütze Bedürftige sogar gerne.
Ich hoffe du arbeitest noch mehr. Dann kannst du noch mehr über die "faulen" reden. Oder davon wie wichtig Arbeit ist. Ich zitiere mich selbst:
Da hilft die beste Argumentation nichts, das ist ganz einfach Fanatismus.
Und das hast du damit mal wieder bewiesen. DEINE Bedürftigen. Die in deinem Verständnis bedürftig sind. Aber deine Messlatte sind 60 Stunden in der Woche die du arbeitest.
Wie gesagt, das hat nichts mit Leuten zu tun, die keinen Job finden und gerne arbeiten würden. Diese unterstütze ich durch meine Abgaben gerne und durchaus freiwillig.
Klasse, und das sind 2,5 Millionen Menschen! Es gibt 500 000 freie Stellen in Deutschland und 3 Millionen Arbeitslose. Was ist also eher der Fall: Dass 2,5 Millionen faul sind, oder dass 2,5 Millionen keinen Job bekommen können?
Es darf keinerlei Möglichkeit bieten, sich gemütlich darin einzurichten.
Ich verstehe. Ok, drehe ich wieder rum. Ich bin dafür, dass dein Lohn gekürzt wird. Denn wenn dein Lohn bei 60 Stunden in der Woche niedriger wäre, hättest du einen Anreiz 100 Stunden die Woche zu arbeiten. In dem Falle unterstützt du die Unternehmen, die ja generell arm dran sind. Außerdem beugst du vor, dass das Unternehmen pleite geht und Menschen entlassen muss. Durch deinen niedrigen Lohn können auch mehr Menschen eingestellt werden,ebenfalls zu einem niedrigen Lohn, denn so hat jeder die Möglichkeit seine Kaufkraft zu steigern. Ferner fallen dadurch auch Menschen in Hartz 4 weg, denn sie würden ja Arbeit haben und nicht von deinen Steuern abhängig sein. Die du ja auch weniger zahlst wenn du weniger Lohn hast.

Deinen Lohn zu kürzen hat also nur Vorteile! Du bist ja auch bereit etwas für die Menschen zu tun, die wenig haben, wenn sie sich nur anstrengen. Tu was. Fordere eine Gehaltssenkung!

Ich weise lediglich auf Gegensätzlichkeiten und Unvereinbarkeiten der Meinungen und Handlungsweisen anderer hin in der Hoffnung, diese würden bei selbstkritischer Reflexion selbst erkannt werden.
Perfekt. Dasselbe mache ich nämlich auch.

Widersprüche aufzeigen
In dem Fall verstehe ich nicht, warum du deine eigenen Widersprüche nicht auch erkennst und SELBER Reflektierst.
 
@Onkelhitman

Wachstum kann bei einem Unternehmen verschiedene Formen haben. Es kann sein, dass große Investitionen getätigt werden, neue Fabrikationsanlagen gebaut und insgesamt der Umsatz gesteigert, indem man einfach mehr produziert.
Aber auch einfach nur Gewinnmaximierung (durch mehr Produktivität, Kostenreduzierung usw.) ist auch eine Form von Wachstum.
Ein Unternehmen muss immer auf die eine oder andere Art wachsen (in Gewinn und/oder Umsatz), sonst ist es keine interessante Geldanlage. Weder für externe Anleger, noch für die eigentlichen Eigentümer. Nur eine schwarze Null ist nicht genug.

Das Problem ist, dass reales Wachstum der gesamten (Volks-)Wirtschaft nicht ständig und auf ewig gewährleistet werden kann. Irgendwann erreicht man doch einen gewissen Sättigungsgrad und damit Stagnation. Und das bricht der Wirtschaft das Genick, denn nicht mehr Geld zu machen als Gestern, ist ein Todesurteil für ein Unternehmen.

Also wird ordentlich neues Geld auf den Markt geworfen, dass eigentlich gar nicht existiert. (Gerade erst hat die US-Notenbank wieder mit neuen Rekordsummen Schlagzeilen gemacht). Diese Billionensummen sind allesamt nur Schulden. Es wird Geld "gedruckt" und dafür gleich "Schuldscheine" ausgestellt. Und so läuft es großen wie im kleinen.

Wie gesagt ist das so lange kein Problem, wie die Zinsen für die Schulden bezahlt werden können und das Geld seinen Wert nicht komplett verliert. Das ist so lange sichergestellt, wie durch die ständig steigenden Schulden genug künstliches Wachstum generiert wird. Aber letztlich wird da nur eine Seifenblase immer größer und größer und wenn die platzt, dann haben wir ein Problem.

Und noch kurz zu den Löhnen. Schön wäre es ja, wenn kleine Lohnsenkungen viele neue Arbeitsplätze generieren würden. Aber das ist nicht der Fall. dominion1 hats ja schon angesprochen. Dieses Geld geht gleich wieder dem Konsum verloren und schwächt die Wirtschaft entsprechend wieder. Man kann an keiner Schraube drehen, ohne dass sich andere mit- oder entgegengesetzt drehen.

Wenn ich mir anschaue, wie es in den Unternehmen läuft, die ich von innen kenne, denkt da aber sowieso keiner daran, bei sinkenden Löhnen mehr Leute einzustellen (und umgekehrt auch nicht, bei steigenden Löhnen Leute zu entlassen, wenn es denn irgendwie vermeidbar ist). Man nimmt die durch niedrigere Lohnkosten steigende Profitabilität aber natürlich gerne mit und erreicht so die Ergebnis-Ziele (EBIT-Wachstum) etwas leichter.

Eine Firma beschäftigt nicht so viele Leute, wie sie sich leisten könnte, sondern immer so wenig wie möglich bzw. so viele wie nötig. Das Wachstum versucht man wenn möglich lieber durch Steigerung der Produktivität und Kosteneinsparungen zu erreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Onkelhitman du hast einfach mal recht. Das Drama dabei ist es gibt keinen wirklichen Ausweg, einen einfachen schon mal gar nicht. Im Grunde genommen wird jede Partei die am System was ändern will grandios scheitern. Alle Wahlversprechen die gegeben werden sind im Grunde nur Kosmetik und oft genug im wirklich nicht das Papier wert auf dem sie geschrieben sind. Es gibt viel zu viele anatagonistische Widersprüche und Motivationen und keine wirkliche Alternative. Im Grunde genommen heisst es nur "weiter so" mehr von dem was es bisher sowieso schon gibt.
Wenn man wirklich was grundsätzliches ändern wollte geht das nicht langsam und allmählich. Ich glaube das geht wirklich nur mit einer globalen Katastrophe wo alles auf Null gesetzt wird.
 
@Herdware
Aber auch einfach nur Gewinnmaximierung (durch mehr Produktivität, Kostenreduzierung usw.) ist auch eine Form von Wachstum.
Nur eine schwarze Null ist nicht genug.
Da kommt aber nicht null raus. Wenn wirklich eine null rauskäme wäre es ja ideal. Den Zustund so zu halten auch. Ja es wäre eigentlich genau die Summe, die die Gemeinschaft haben wollen SOLLTE. Denn sie bedeutet Stabil. Ein Zustand, den eben Aktionäre oder Investoren/Besitzer nicht anstreben. Aktionäre,Investoren und Besitzer was nichts mit den Angestellten zu tun hat. Die sind nur Anhängsel.

Und das bricht der Wirtschaft das Genick, denn nicht mehr Geld zu machen als Gestern, ist ein Todesurteil für ein Unternehmen.
Nein, das ist nur die Suggestion. Ein Unternehmen welches Jahr für Jahr immer genau 0 macht ohne sich zu vergrößern läuft PERFEKT. Denn die Gehälter für die Vorstände und Besitzer etc. sind darin enthalten. Ein Plus könnte jetzt bedeuten, man könnte die Löhne anheben um wieder auf 0 zu kommen. Wie oft passiert das? Ich würde mal behaupten so gut wie nie. Ein Plus in einer sehr hohen Höhe wird ausgeglichen durch Kauf von Dingen, die im nächsten Jahr wieder mehr Geld sparen, oder die eben vergrößern. Das führt aber zu keinem Ende. Es bedeutet nur unendliches Wachstum. Das bedeutet nicht, dass ein Unternehmen zum Scheitern verurteilt ist. Demnach müsst ja jeder Bauer immer mehr Milch herstellen. Was passiert aber mit der Milch?

Anstatt, und das meine ich damit, anstatt Milch vom Bauern ohne Ende aufzukaufen, und damit dafür zu sorgen, dass immer MEHR und MEHR Milch produziert werden, die gar nicht mehr verbraucht werden und werden können, könnte man einfach den Preis festsetzen bis zu einer bestimmten Menge. Dann gibt es kein Wachstum ohne Ende. Das Ende wäre dann wieder der Bedarfmarkt. Beispiel: Es werden (einfach nur ne Zahl) 100 Millionen Liter gebraucht. Dann werden 110 Millionen bezahlt (ebenfalls nur ne Zahl). Das bringt weitaus mehr, als jeden Liter mit 1 Euro zu bezahlen und dann werden 120 Millionen hergestellt, 150 Millionen, 200 Millionen, usw. Das verschlingt Geld für eine Ware die nicht benötigt wird.

Weitere Autos herzustellen obwohl sie nicht gebraucht werden, es führt zu nichts.

Eine 0 bedeutet, dass meine Kosten gedeckt sind, dass alles bezahlt wurde, das Gehalt, auch die Gehälter des Vorstand und des Besitzers etc. etc. Es ist also eine sehr gute Zahl. Nur in der heutigen Zeit muss man sich ja dominieren. Vor allem und alles.

Das Wachstum versucht man wenn möglich lieber durch Steigerung der Produktivität und Kosteneinsparungen zu erreichen.
Richtig. Anstatt aber den Stillstand durch Produktivität und Kosteneinsparung zu erhalten muss es immer größer, immer mehr, werden. Und das eben ohne Ende. Weswegen auch der Kunde hier kein bisschen daran ändern kann, was wie wo verkauft wird. Und wenn der Kunde es nicht in der Hand hat, WER denn dann eigentlich? Und nützt es dann, wenn man im Einzelhandel kauft, so wie Dominion1 es ja schreibt. Oder ist das nur eine Art wehren, man MEINT es würde was ändern? Dieses Wohlfühlen wie bei "Bio-Produkten"?
 
Onkelhitman schrieb:
Aktionäre,Investoren und Besitzer was nichts mit den Angestellten zu tun hat. Die sind nur Anhängsel.
Nur, dass die Angestellten/Arbeiter ohne die Aktionäre, Investoren und Besitzer ohne Job dastünden. Also sind die Angestellten und Arbeiter nur das Anhängsel,
denn die Aktionäre, Investoren und Besitzer können einfach dahin ziehen wo sie ihr Kapital vermehren können. ;)
 
aspro schrieb:
Na was ist denn unsere Wirtschaftsstärke? Richtig, der Export. .


Du weißt aber schon dass die deutsche Bank den Amis Geld gibt, weil sie keine Devisen haben, damit sie importieren können? Und dass wir das Geld nie wieder sehen? Tja und schon ist es nichit mehr so cool exportweltmeister zu sein XD

Google mal Target 2 Salden. :lol:
 
Aktionäre und Investoren schaffen keine Werte. Sie sind auch nicht zwingend notwendig und sind auch nicht in jeder Firma vorhanden. Sie sind lediglich eine Form der externen Geldbeschaffung nicht mehr. Also sind sie doch eher Anhängsel. Richtig ist das viele Firmen ohne fremdes Geld nicht leben könnten was aber wie gesagt ginge.Ein Aktionär oder Investor ist, ohne eine Objekt in der Werte geschaffen werden die sich vermarkten lassen und damit einen Geldfluss in Richtung Aktíonär/Investor bringen, ein niemand.
 
Ich würde Wolfgang Neskovic meine Stimme geben, er ist der Einzigste, für mich Wählbare.

http://www.youtube.com/watch?v=fSvH-LWVG0Q

Die Rede spiegelt perfekt meine Gesinnung wider.

Er ist übrigens nicht mehr bei der Linken, sondern unabhängig und überparteilich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schön das dieses Ergebnis hier wäre wenn das Morgen Abend Real würde :)

Piraten, Linke und AFD in einer großen Koalition. Das würde Deutschland so oder so verändern mal :)
 
@dominion1
Gibt die Macht Investoren und der Finanz.
Was anderes beschreibst du nicht.

Das mag erst einmal alles sinnvoll klingen aber was du dabei vergisst, Deutschland ist ein großer Markt den man nicht einfach so abschreiben kann, Deutschland hat bisher eine gute Infrastruktur (das schließt auch die Bildung ein) weshalb Deutschland auch den Unternehmen so einiges bieten kann oder zumindest bisher bieten konnte aber diese Infrastruktur kostet auch Unterhaltung!

Bei aller Marktlogik wird vergessen - das der "freien" Gewalt der Märkte der Druck für Innovation und Entwicklung genommen wird, wenn Unternehmen barrierelos agieren können dann werden die zu einer global agierenden wurzellosen Macht (die auch möglichst nirgendwo versteuert werden soll), die bei aller Macht gehalten werde möchte, notfalls mit Subventionen oder "Rettung". Man kennt es ja, alternativlos, to big to fail und sowas.

Man nehme die Entwicklung der Erneuerbaren Energien her, die international agierenden Energiekonzerne nahmen den von Rot-Grün initiierte EE Vorstoß nicht ernst, haben nun die komplette Entwicklung verschlafen und jammern nun lautstark herum.
Derweile haben mittelständische Unternehmen in Deutschland davon profitiert und Innovation vorangetrieben!

Wenn nun Energieintensive Betriebe die Kosten mittragen müssen so gibt es auch hier eigentlich Tatendrang mehr für Energieeffizienz zu tun. Manch große Unternehmen, z.B. BASF betreiben übrigens eigene effiziente Blockkraftwerke da diese erkannt haben selbst den Strombedarf zu erzeugen ein Gewinn ist.

@Herdware
Schlechtes Wirtschaften ist nicht der alleinige Grund.
Ich hoffe all jene die von der Staatsschuldenkrise sprechen, haben hoffentlich nicht vergessen das ab 2008 jedes EU Land den Bankenmarkt mit Milliarden von Euro stützte! Irland z.B. ging genau deswegen in die quasi Staatspleite!
Deutschland z.B. versenkte allein in die HRE über 100 Mrd. Euro!
Woher wurden die Gelder denn genommen? Durch Kredite natürlich, Kredite auch von den Banken, die man rettete und wovon die Banken Zinsen kassierten.
Die Staatsschuldenkrise ist geboren, wogegen nun die geretten Banken und Finanzwelt wettet - man kauft die teueren Staatsanleihen, wettet/arbeitet darauf hin das die EZB einspringt um dann die fetten Zinseinnahmen zu erhalten.
Der Euro ist dafür ein Traum, man hat 17 Länder wo man das Geld frei hin und her schieben kann, keine Umtauschgebühren, keine Währungsrisiken von Land zu Land...

Übrigens, es ist absolut quer stetiges Wachstum zu erzielen bei endlichen Ressourcen. :rolleyes:
 
Wer nicht wählt, unterstützt das System

Quelle

Schon seit Jahren beziehe ich die Stellung, jeder soll wählen gehen und sein Wahlrecht ausüben. Das ist der ganze Sinn einer Demokratie. Ich mache diese Aussage weil 70 Prozent meiner Leser aus Deutschland kommen, ich von vielen Lesern um meine Meinung gefragt werde und die Bundestagswahl am Sonntag vor der Tür steht. Umgekehrt sage ich, jeder der dazu aufruft die Wahl zu boykottieren, ist entweder strohdumm, weil er das deutsche Wahlrecht nicht versteht, oder er arbeitet für das System. So knall hart drücke ich es aus und es ist mir egal ob manche Leute sich dabei angesprochen fühlen.

Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch: Wer nicht wählt, unterstützt das System http://alles-schallundrauch.blogspo...hlt-unterstutzt-das-system.html#ixzz2fbESEGgt

Man sollte heute Wählen gehen ;)
 
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