Hm. Ich gewinne hier so ein bischen den Eindruck, als ob manche nicht wirklich wissen, wovon sie reden.
Sicher, der IBM 5150 und XTs im Allgemeinen waren nicht besonders schnell. Im Vergleich zu den ATs sogar sehr langsam.
Aber: Das Gesamtsystem lief unter DOS um einiges flüssiger als so manche Windows-Kiste in den letzten ~30 Jahren.
Außerdem, was gerne mal vergessen wird, wenn wir mit breitem Grinsen und deftigem Hochmut mal wieder mittelmäßige Witze über die Welt von vorgestern machen:
Die Leute damals waren nicht auf den Kopf gefallen und hatten genauso Ansprüche wie wir.
Es gab bereits ~1985-'87 Produkte wie PC-Tools (von Central Point), um PCs zu optimieren. Da gab es Defragmentierungsprogramme, Platten-Caches und Festplatten-Kompression (Double Disk, später Double Space). Teils sogar mit ISA-Karte auf der ein Koprozessor saß.
Sogar präemptives Multi-Tasking war möglich.
Z.B. per PC-MOS/386 oder Desqview.
Hier Windows 1.x:
https://www.youtube.com/watch?v=S1Vhow8kne4
Etwas CAD:
https://www.youtube.com/watch?v=ItA-_D2QkTk
Und nein, das Booten hat auch nicht ewig gedauert.
Manche PCs (Tandy 1000 usw) hatten MS-DOS bereits ~1984 im ROM und waren in unter 10 Sekunden voll betriebsereit.
Leute, bitte, informiert euch. Es tut nicht weh und dauert nicht lange.
Das schlimmste am IBM 5150 war der 8088 und der langsame RAM.
Klar, der PC-Bus bzw XT-Bus auch..
Aber vorallem der 8088. Der XT 286 von IBM war z.B. recht flott.
Von den Turbo XTs mit V20/V30 ganz zu schweigen. Die Dinger waren fast aud Niveau des 80286-basiertem IBM Model 5170 (PC/AT) mit ~6MHz.
Gute Klone wie der Schneider/Amstrad PC1512/PC1640 hatten daher die "Vollversion", den i8086 verbaut. Der war mindestens doppelt so schnell wie der olle 8088.
Aber auch hier griffen viele User wieder zum NEC. Der V30 konnte als Drop-In Replacement verwendet werden.
Außer, das BIOS des jeweiligen PCs machte Probleme.
https://www.youtube.com/watch?v=5PYpMXseflM
Der 80186 hatte, wie V20/V30, die neuen Befehle des 80286 drinnen.
Minus des Protected-Mode. Im Grunde konnte damit sehr einfach ein PC aufgebaut werden, da er viele Komponenten bereits integriert hatte. Heute würde man vom 80186 als ein "SoC" sprechen. Hätte alles so schön sein können, wäre da nichtbein Haken gewesen:
Die internen Komponenten des 80186 waren nicht Kompatibel zu dem PC.
Um Kompatibilität zum IBM PC erreichen (PIT, PIC, DMA Controller) hätte man wieder externe Chips nehmen müssen und den 186 als reine CPU nutzen müssen (war möglich).
Edit: Der BBC Master 512 hatte einen 80186 und DOS Plus.
PS: In der DDR gab es hochwertige DOS PCs, die mit DCP - Disc Control Program liefen.
https://de.wikipedia.org/wiki/EC_1835
Edit: Robotron PC mit Norton Commander :
https://www.youtube.com/watch?v=71sMxA8LN1k
Edit: Der IBM PC bzw. IBM PC/XT konnte für 704KB modifiziert werden.
Anleitung und Beweise im Anhang.
Edit : Nochwas ganz Wichtiges!
Viele Amiga-/Atari ST-User hatten damals eine Art Hass-Liebe zum PC.
Denn diese hatten sehr oft den IBM PC als Emulation am Laufen. Stichwort Side Car, PC Ditto, usw.
Die dafür nötige Hard-/Software kombination war teilweise besser als die des IBM 5150.
So unterstützten die meisten 704/736 KB konventionellen Speicher und unterstützten ein besseres CGA mit 640x400 Pixeln. Auch gab es manche Systeme, die 16-Farben Grafik ala Tandy 1000 unterstützten.