Cohen schrieb:
Wenn ich mich recht erinnere hatte AGA eine deutlich höhere Farbpalette als PC-VGA, aus der die 256 Farben gewählt werden konnten. Hätte bei manchen Spielen mit etwas Zusatzaufwand stimmigere Farbverläufe bieten können.
Bei einigen älteren Amiga-Spielen wurden ja immerhin 32 Farben genutzt statt die 16 EGA-Farben 1:1 zu übernehmen:
Monkey Island PC-EGA-Version 16 Farben:
Anhang anzeigen 1098055
Monkey Island Amiga-OCS-Version 32 Farben:
Anhang anzeigen 1098057
Für PCs gab es von CBM auch eine AGA-Graphik.
https://mingos-commodorepage.com/sa...&title=PC AGA Grafikkarte&listtype=icondetail
Bei EGA muss man wissen, dass es da mehrere Video-Modi gab.
Wenn der RAM ausgebaut ist, kann EGA 640x350 Pels bei 16 Farben darstellen - aus einer Palette von 64 Farben.
Durch geschicktes Timing (Palettenwechsel wärend dem Bildaufbau), können dann scheinbar mehr als 16 Farben dargestellt werden. Klar, ist gemogelt. Aber das ist der tolle HAM Mode beim Amiga ja auch.
Was man halt auch nicht vergessen darf:
EGA als Hardware war nie Mainstream, da zu teuer.
Und die ersten EGA-Karten von IBM hatten nicht genug RAM, um alle EGA Modi darzustellen. Dafür musste man ein Aufsteckmodul nachkaufen.
Daher waren diese frührn EGA-Karten auf CGA-Graphik beschränkt, dafür aber mit allen 16 Farben, wie sie in CGA's Textmodus verfügbar waren.
Es gab zwar später Super EGA (SEGA) etc., aber diese wurden sehr schnell von VGA abgelöst, zumal sie auch spezielle Multisync-Monitore mit TTL-Eingang brauchten.
Manche dieser erweiterten EGA-Karten emulierten sogar den Standard-VGA Modus12h mit 640x480 in 16 Farben, oder auch 800x600 Auflösung.
EGA wurde sogesehen eher im Nachhinein durch VGA als Graphik-Modus populär.
Daher sollte man den Amiga eher mit VGA, dem Angstgegner, vergleichen, finde ich.
So nach ~1987 kamen die ersten Super VGA Karten raus.
VideoSeven VEGA, Trident 8800, Paradise Professional VGA (PVGA 1A, 1B, WD90c00 etc) usw.
Bei Flugsimulatoren/"Textadventures mit Graphik" (bzw. Simulationen/CAD/CAM) war der PC selbst in den 80ern dem Amiga in Sachen Auflösung "überlegen".
Naja, nichtnur wegen der Graphik, sondern auch wegen der üblichen Festplatte, auf der große Datenmengen gespeichert werden konnten.
Aber klar, der Amiga war halt eher ein Arcade-Automat mit Tastatur/Maus. 😎
Anbei noch ein paar Screenshots von "Wonderland", einem Adventure.
Diese zeigen das Spiel für EGA, Amiga und SVGA. Quelle ist mobygames.com
PS: Interessant ist auch das versteckte Gedicht in "Beneath a Steel Sky".
Der Entwickler durchlebten die Hölle, als sie das Spiel auf die Amigas portierten wollten. Denn keiner der Amigas war wirklich gut mit dem anderen kompatibel.
Die lahmen DD-Laufwerke taten ihr übriges.
"At the beginning the programmers were happy and did rejoice at their task, for the Amiga before them did shineth and was full of promise. But then they did look closer and did see'th the awful truth; it's floppies were tiny and sloweth (rareth was its hard drive). And so small was it's memory that did at first appear large; queereth also was its configuration(s). Then they did findeth another Amiga, and this was slightly different from the first. Then a third, and this was different again. All different, but not really better, for all were pseudo backward compatible. But, eventually, it did come to pass that Steel Sky was implemented on a 1meg os-legal CBM Amiga. And the programmers looked and saw that it was indeed a miracle. But they were not joyous and instead did weep for nobody knew just what had been done."
https://www.mobygames.com/game/beneath-a-steel-sky/trivia