News Chaos Computer Club: Abmahnbeantworter gegen unberechtigte Abmahnungen

Andy

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Trotz aller Kritik und Debatten der letzten Jahre: Standardisierte Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen stellen für einige Anwaltskanzleien immer noch ein Geschäftsmodell dar. Nun haben der Chaos Computer Club (CCC) und der Förderverein freie Netze (Freifunk) einen automatisierten Abmahnbeantworter veröffentlicht.

Zur News: Chaos Computer Club: Abmahnbeantworter gegen unberechtigte Abmahnungen
 
Hallo,

komisch ist das CCC so ein Formular online stellt und dann ein Anwalt aus den eigenen Reihen das in der Form für absolut unklug hält. Die sollten vorher alle besser miteinander reden bevor man solche Aktionen startet.
 
Na ja, der gute Mann ist selbst Anwalt und macht sein Geld wie im Artikel beschrieben u. a. mit der Verteidigung von Abmahnopfern. Das beste Bild gibt es aber trotzdem nicht ab, wenn ein Mitglied auf seiner eigenen Plattform eine Veröffentlichung des Vereins bemängelt, dem es angehört. Das hätte man auch ohne Öffentlichkeit per Mailaustausch – oder noch besser im persönlichen Gespräch – regeln können.

Man kann das ganze aber auch positiv betrachten und feststellen, daß im CCC keine Gesinnungsdiktatur herrscht, sondern auch aus den eigenen Reihen mal konstruktive Kritik kommt, also nicht jede Veröffentlichung blind bejubelt wird. Man ist im CCC hoffentlich so erwachsen, daß nicht „Ich habe recht“ im Vordergrund steht sondern die Lösung, die den zu unrecht Abgemahnten am ehesten hilft.
 
BaserDevil schrieb:
komisch ist das CCC so ein Formular online stellt und dann ein Anwalt aus den eigenen Reihen das in der Form für absolut unklug hält. Die sollten vorher alle besser miteinander reden bevor man solche Aktionen startet.
Der CCC ist ein absolut dezentraler, heterogen organisierter Verein, mit Vorstand und Pressestelle als einzige übergeordnete Organe meines Wissens. Also kurz gesagt, den CCC kann und sollte man nicht als einheitliche Instanz betrachten.

Seine Kritik hat ja durchaus eine Berichtigung und bezieht sich ja nur auf Sachen die man angeben kann und nicht muss, soweit ich das verstanden habe, ausprobiert habe ich ihn nicht.
 
Für Kompa sind solche Angaben jedoch nicht allzu clever.

Klar der Verdient ja am Verteidigen.

Und ehrlich

Der Betroffene gibt zu viele Informationen preis. So lässt sich innerhalb des Tools etwa auswählen, dass man zum Zeitpunkt der Urheberrechtsverletzung nachweislich nicht zu Hause war oder Besuch hatte. Zudem kann angegeben werden, dass die Störerhaftung nicht greife, weil man etwa ein Freifunk-Netzwerk betreibe oder den Internetanschluss mit mehreren Mitbewohnern teilt.

Das ist zwar richtig aber mumpitz. Weil alternativ nix sagen. Ist doch auch nicht sinnvoll.

Genauso gut kann man sagen es Beweist das man es schwer haben wird jemanden einzuschüchtern. Wir gehen hier ja mal von falscher Abmahnung aus.

Denke Ziel ist es doch das man selber eben keinen Anwalt braucht. Das die Anwälte die davon leben die anderen abzuwehren das nicht wollen ist klar.

Wobei ich gern mal wissen möchte wie oft eine Abmahnung wirklich falsch ist also bewusst falsch. Im knast sind auch alle angeblich unschuldig. :-)

Bart Simpson mäßig "Ich habe nix gemacht" aus Prinzip. :-)
 
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Hallo,

ne ist kein mumpitz. So wenig sagen wie möglich, nur so so viel wie nötig. Das ist die Devise. Man belastet sich ansonsten nur selbst. Quaselstrippen müssen sich nicht wundern.
Ich gebe dem Anwalt da absolut recht. Dem ist das Formular an sich auch egal, der hat dennoch seine Mandanten. Da muß man sich keine Sorgen machen. Er sieht sich nur in der Pflicht darauf hinzuweisen. Mehr nicht.

Das der CCC keine einheitliche Organisation/Verein ist, dass wußte ich nicht. Ich dachte die hängen alle zusammen.
 
BaserDevil schrieb:
Hallo,

ne ist kein mumpitz. So wenig sagen wie möglich, nur so so viel wie nötig. Das ist die Devise. Man belastet sich ansonsten nur selbst. Quaselstrippen müssen sich nicht wundern.
Ich gebe dem Anwalt da absolut recht. Dem ist das Formular an sich auch egal, der hat dennoch seine Mandanten. Da muß man sich keine Sorgen machen. Er sieht sich nur in der Pflicht darauf hinzuweisen. Mehr nicht.

Das der CCC keine einheitliche Organisation/Verein ist, dass wußte ich nicht. Ich dachte die hängen alle zusammen.

Ist mir unverständlich, das ist entweder eine Bankrotterklärung an das Justizsystem oder aber der Anwalt verteidigt auch Menschen die möglicherweise doch eine Verletzung begangen haben, aber mit genügend Abschreckung ein für den Massenabmahner unattraktives Ziel für eine Klage werden wollen.

Das sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe. Wenn ich 100% sicher bin ich habe nichts verletzt, dann kann ich die paar Dinge da doch auch angeben, wo soll das Problem liegen? Der Anwalt sagt ja selbst: Das Gegenüber kann dann einschätzen ob etwas zu holen ist (in dem Fall ja dann klarerweise nicht) und wird das Ding sein lassen.

Andernfalls ist es natürlich schon taktisch gewiefter erstmal mit viel Juristengeschwafel alles zurückzuweisen und möglich unnahbar bleiben, damit der Abmahner erstmal vor "Aufwand" steht wenn er etwas durchsetzen will und sein Risiko nicht gut abschätzen kann. Für die Urheberrechtsverletzter die dann möglichst "straffrei" davon kommen wollen ist das Tool ja aber nicht gemacht.
 
Bin jetzt zwar nicht wirklich hochgradig informiert in Sachen "Abfangen von Daten", aber ist das nicht etwas unklug, solche persönlichen/vertraulichen Daten auf einer unverschlüsselten Webseite bzw über eine unverschlüsselte Verbindung einzugeben?
 
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ne ist kein mumpitz. So wenig sagen wie möglich, nur so so viel wie nötig. Das ist die Devise. Man belastet sich ansonsten nur selbst. Quaselstrippen müssen sich nicht wundern.

Wieso ist das eine Selbstbelastung wenn ich sage ich war nicht zuhause usw??

Wie soll man daraus ein Schuldanerkenntnis herleiten? Vor allem wir reden von unberechtigt. Sonst könnte man ja jede Reaktion als Anerkenntnis herleiten.

Wenn ich etwas bestreite was unrichtig ist wird daraus eben kein Anerkenntnis. Genau so wenig wenn ich sage das etwas nicht möglich ist. Das ist ein Hinweis auf einen Irrtum. Das ist auch alles.

Ich sehe das wie OldboyX. Das ergibt nur Sinn wenn jemand eben Schuldig ist. Dann soll man sein Verteidigung Pulver nicht gleich verschießen. Wobei ich das auch etwas kurios finde. Ob ich mit einer Verteidigung etwas vorbeuge oder eben hinterher Gewinne. Das ist nur für den Verteidiger Anwalt Relevant. Geht es vor Gericht verdient er mehr. Ein Anwalt hat also kein Interesse es vorher zu klären. So wird da eher ein Schuh daraus. Erst später die Munition herauszuholen.
 
Zuletzt bearbeitet:
DeusoftheWired schrieb:
Na ja, der gute Mann ist selbst Anwalt und macht sein Geld wie im Artikel beschrieben u. a. mit der Verteidigung von Abmahnopfern. Das beste Bild gibt es aber trotzdem nicht ab, wenn ein Mitglied auf seiner eigenen Plattform eine Veröffentlichung des Vereins bemängelt, dem es angehört. Das hätte man auch ohne Öffentlichkeit per Mailaustausch – oder noch besser im persönlichen Gespräch – regeln können.

Man kann das ganze aber auch positiv betrachten und feststellen, daß im CCC keine Gesinnungsdiktatur herrscht, sondern auch aus den eigenen Reihen mal konstruktive Kritik kommt, also nicht jede Veröffentlichung blind bejubelt wird. Man ist im CCC hoffentlich so erwachsen, daß nicht „Ich habe recht“ im Vordergrund steht sondern die Lösung, die den zu unrecht Abgemahnten am ehesten hilft.

Möglicherweise hat dieser Austausch stattgefunden und es wurde kein Konsens erzielt. Jetzt ist er damit halt "an die Öffentlichkeit gegangen". Wobei ich es auch gut finde dass die Leute trotzdem zu dem stehen was sie denken. Wir haben weiss Gott genug "Mitläufer" in der Politik, die sich wegducken und nur das Nachplappern was ihnen von oben eingetrichtet wird und was nach aussen als "Parteilinie" gelten soll. Von denen die trotzdem ihren eigenen Kopf behalten werden die meisten dann irgendwann abgesägt oder auf Randposten versetzt.

Beim CCC sehe ich es absolut unkritisch wenn jemand "aus den eigenen Reihen" seine Meinung sagt.
 
Yep, genau so sollte das auch rüberkommen. In der Politik wäre der gute Mann erst auf Linie gebracht und dann zu einer öffentlichen Richtigstellung gedrängt worden, wenn nicht gleich auf einen Sackgassenposten umgesetzt.
 
Klar, nur dein Rechtsschutz hilft dir nicht. Hab Dank eines ehemaligen Mitbewohners bereits schlechte Erfahrung mit Abmahnungen gemacht.
Die knapp 600,- € für den Anwalt durfte ich selber zahlen, war aber weit aus günstiger als die 3000,- € die gefordert waren und ich hab nie wieder was davon gehört.
Find es grundsätzlich ne gute Sache, so'n Formular macht direkt klar wo es hin geht, da es solide formuliert ist.
Dass jemand aus den Reihen des CCC sachliche Kritik/Bedanken übt, spricht für den Verein - sind halt nicht alles pauschale Ja Säger.
 
Das ist das gleiche, wie wenn die Polizei dich anhält und fragt: "Sie wissen schon, dass sie gerade zu schnell gefahren sind." Dann darf man niemals ja sagen und sich entschuldigen. Wenn man es nämlich zugibt, so hat man juristisch mit Vorsatz gehandelt, was wesentlich empfindlicher bestraft wird. Lieber sagen: "Was!? Das kann gar nicht sein."
 
Denn wer sich ohne Not verteidigt, klagt sich an – und liefert den Abmahnern wertvolle Informationen, die zur Beurteilung der Erfolgsaussichten eher hilfreich als abschreckend sind.

Der BGH hat erst die Beweislast bei solchen "Vergehen" umgekehrt.
Es gilt somit nicht mehr die Unschuldsvermutung (bei Straftaten gilt sie "noch").
Somit muss man etwas sagen!
Diese Leute hätten sich besser informieren sollen.
 
leider 20 Jahre zu spät...

die meisten haben schon ihr Lehrgeld bezahlt

:cool_alt:
 
Koto schrieb:
Wieso ist das eine Selbstbelastung wenn ich sage ich war nicht zuhause usw??

Wie soll man daraus ein Schuldanerkenntnis herleiten? Vor allem wir reden von unberechtigt. Sonst könnte man ja jede Reaktion als Anerkenntnis herleiten.

Von einem Schuldanerkenntnis hat der Anwalt nichts gesagt? Wenn sie dir jetzt nachweisen können, dass du eben doch zuhause warst, wars das mit deiner Glaubwürdigkeit vor Gericht.

Zwischen Recht haben und Recht bekommen ist ein großer Unterschied und Anwälte gibt es aus gutem Grund... Wer sich seine Verteidiung selber zusammenzimmert braucht sich nicht wundern wenn er am Ende zahlen muss.
 
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