News Chrome OS Flex: Google bringt Chrome OS kos­ten­los auf alte PCs und Macs

andy_m4 schrieb:
Optimalerweise sollen die Kinder durch Digitalisierung ja auch nicht Bedienung eines Produktes lernen.
Die reine Digitalisierung hat ja erst einmal mit einem bestimmten Produkt wenig zu tun, bei einem virtuellen Klassenzimmer geht es weniger um das Produkt mit dem man es verwirklicht hat, sondern um das Endergebnis und die Möglichkeiten die man damit hat.

andy_m4 schrieb:
Eine Schule die Office 365 als erstrebenswerten Einstieg in die Digitalisierung sieht, da will ich mein Kind lieber nicht hinschicken
Sei hier nur als Beispiel genannt, wobei auch das kann man unterschiedlich sehen. Sollen die Schüler nicht mit Excel lernen wie man mit Tabellen arbeitet oder Präsentationen nicht mit PowerPoint erstellen? Hier die "Open Source" Keule rauszuholen ist ziemlich falsch, weil man schon seit Jahren eine praxisnahe Ausbildung anstrebt.

Wenn am Ende die Ausbildung darunter leidet, weil man Ideologie der Praxis vorzieht, dürften wir uns nicht wundern wenn uns andere Länder immer weiter abhängen. Während Google, Microsoft und Apple Milliarden in ihre Schulplattformen stecken und fertige Lösungen anbieten, fummelt Deutschland an BigBlueButton und glaubt anscheinend aus eigener Kraft da mithalten zu können.

Das erinnert sehr an früheren Zustände in Ostdeutschland und den Versuch mit Braunkohlechemie gegen die Welt anzukommen. Wenn wir hierzulande so weiter machen, haben wir auf dem digitalen Sektor bald Zustände wie damals zwischen West und Ost.
 
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xexex schrieb:
Die reine Digitalisierung hat ja erst einmal mit einem bestimmten Produkt wenig zu tun, bei einem virtuellen Klassenzimmer geht es weniger um das Produkt mit dem man es verwirklicht hat, sondern um das Endergebnis und die Möglichkeiten die man damit hat.
Ja. Ich finde ja, es wird ohnehin viel zu viel über Digitalisierung geredet.
Vielleicht sollte man eher über Bildung und lernen reden und dann kann und ist Digitalisierung sicher auch ein Baustein.
Digitalisierung wird mir da zu häufig zum Selbstzweck.

xexex schrieb:
Sei hier nur als Beispiel genannt
Ja. Trotzdem fand ich das ganz spannend, weil genau das das Problem deutlich macht.

xexex schrieb:
Sollen die Schüler nicht mit Excel lernen wie man mit Tabellen arbeitet oder Präsentationen nicht mit PowerPoint erstellen? Hier die "Open Source" Keule rauszuholen ist ziemlich falsch
Ob Open Source oder nicht ist tatsächlich erst mal zweitrangig.

xexex schrieb:
weil man schon seit Jahren eine praxisnahe Ausbildung anstrebt.
Schule soll gar keine praxisnahe Ausbildung sein. Sobald es darum geht schon in der Schule spätere Arbeitnehmer auszubilden hat für mich die Schule ihren Zweck verfehlt.
Ob die Schule ihren Bildungsauftrag jetzt schon erfüllt darf gerne bezweifelt werden.
Nur muss man dann einfach mal an die grundsätzlichen Probleme ran und genau das passiert nicht, wenn man da einfach nur Digitalisierung rüberstülpt.

xexex schrieb:
Während Google, Microsoft und Apple Milliarden in ihre Schulplattformen stecken und fertige Lösungen anbieten
Ehrlich gesagt ist das Letzte was ich will das meine Kinder zu unkritischen Konsumenten erzogen werden.
Diese Big-Tech-Konzerne stehen für das, was man eigentlich nicht haben will.

xexex schrieb:
anscheinend aus eigener Kraft da mithalten zu können.
Wozu mithalten? Bei diesem immer fortwährenden höher, schneller, weiter was uns jetzt schon an den Rand des Abgrundes geführt hat?
 
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andy_m4 schrieb:
Wozu mithalten? Bei diesem immer fortwährenden höher, schneller, weiter was uns jetzt schon an den Rand des Abgrundes geführt hat?
Willst du die Kinder als "Aussteiger" erziehen, sozialistische Parolen verbreiten und mit Stift und Zettel von der Digitalisierung fernhalten? Die Kinder sollen auf das Leben vorbereitet werden und so sieht nun mal das Leben aus.
 
xexex schrieb:
Willst du die Kinder als "Aussteiger" erziehen, sozialistische Parolen verbreiten und mit Stift und Zettel von der Digitalisierung fernhalten?
Davon war gar nicht die Rede.
Lustig ist aber, das Du mir eine radikale Position unterstellst und gleichzeitig eine radikale Position einnimmst. Aber macht natürlich Sinn. Aus einer radikalen Position gesehen ist selbst ein vernünftiger Mittelweg extremistisch.

xexex schrieb:
Die Kinder sollen auf das Leben vorbereitet werden und so sieht nun mal das Leben aus.
Sorry. Aber mein "aufs Leben vorbereiten" sieht etwas anders aus als zu unkritischen Konsumenten zu erziehen.
 
andy_m4 schrieb:
Sorry. Aber mein "aufs Leben vorbereiten" sieht etwas anders aus als zu unkritischen Konsumenten zu erziehen.
"Dein" auf Leben vorbereiten ist die Sache der Eltern, nichts hindert dich daran deine Kinder entsprechend aufzuklären. Die Sache der Schulen ist es hingegen ihnen eine möglichst gute Ausbildung zu liefern und nicht mit ideologischen Vorsätzen daran zu hindern.
 
ghecko schrieb:
Sorry, aber es gibt kaum einen Grund ChromeOS statt Linux auf älteren Geräten zu verwenden.
ChromeOS nutzt den Linux-Kernel.
thiz schrieb:
Bis auf das winzige Detail das man fuer Linux einen hoeheren IQ als die Mindestanforderung fuers atmen braucht. Also nicht Massentauglich.
Braucht man für die Benutzung von ChromeOS einen hohen IQ?
Nore Ply schrieb:
"Google bringt Chrome OS kostenlos auf alte PCs und Macs"

Die Überschrift läßt zwei Interpretationen zu.

a) FlexOS überträgt, ganz untypisch für Google, keine Daten an seine Mami
oder
b) bei Computerbase sieht man Datenschutz und Privatsphäre als Wertlos ("Kost nix") an

Ich bitte CB um eine Stellungsnahme. Und bedanke mich im voraus.
Die Info verbirgt sich u.a. hinter einem der Links. Da steht was zu Daten und Telemetrie und auch die ToS sind
verlinkt.
Entstehen denn Kosten für die Verwendung von ChromeOS Flex?
Ich bitte um Stellungnahme und bedanke mich im voraus.
xexex schrieb:
Hierzulande werden jetzt teure iPads in der Gegend gekarrt, weil man wegen der Corona Pandemie "plötzlich" irgendwas machen musste.

Es ist übrigens einfach die Schuld auf unsere Regierung zu schieben, in Wirklichkeit ist jeder einzelne an unseren Situation Schuld. Zeige mir einen Thread hier bei Computerbase, der nicht von Leuten überlaufen wird die "Braucht man nicht", "Datenschutz" oder "Überwachungsstaat" schreien. Wenn man schon in diesem Forum eine solche Technikfeindlichkeit vorfindet, wie soll das woanders aussehen, wo die Leute nicht über das nötige Wissen verfügen?
Ich gebe dir Recht, dass es zu einfach ist die mangelnde Digitalisierung (scheiss Wort) nur auf die Regierungen zu schieben.
Aber was hat der Datenschutz und Überwachungsstaat mit Technikfeindlichkeit zu tun?
xexex schrieb:
Linux ist und bleibt ein Bastelsystem, weil die Leute die daran arbeiten es genauso wollen. Damit wird Linux aber auch nie die Position von Windows oder macOS einnehmen können, weil die meisten Menschen keine PC Bastler sind, sondern Nutzer.
ChromeOS nutzt den Linux-Kernel und wird breit eingesetzt. Ist es dadurch nun ein Bastelsystem?
Boimler schrieb:
Aber ein vollumfängliches Android durch Chrome OS ersetzen? Dann kann ich direkt Linux drauf installieren.
Auch Android und ChromeOS nutzen den Linux-Kernel.
xexex schrieb:
Ein einheitliches System sorgt neben der Tatsache, dass sich sofort jeder darin wieder findet, auch für einheitliche Fehlerlösungen, einheitliches Bedienkonzept, einheitliche Treiber, einheitlichen Support und einheitliches Aussehen der darauf ausgeführten Applikationen.

Die Linux Distributionen verfolgen hier eine ganz andere Linie, weshalb Linux in dieser Form nie eine große Verbreitung auf dem Desktop finden wird. Das ist so, damit muss man leben, man sollte sich nur nicht beschweren wieso die Menschen lieber zu Windows, macOS oder eben ChromeOS greifen
Einheitliches System und relativ große Verbreitung trifft doch auf ChromeOS zu, oder?
 
chartmix schrieb:
Einheitliches System und relativ große Verbreitung trifft doch auf ChromeOS zu, oder?
Natürlich... Weshalb ChromeOS auch ein großes Potential hat sich langfristig zu etablieren. Auch Windows und macOS werden immer mehr in Richtung Cloud ausgerichtet und in naher Zukunft werden die Systeme, ähnlich wie bei ChromeOS, eh nur noch als Schnittstelle zu den jeweiligen Ökosysteme in der Coud dienen.
 
chartmix schrieb:
ChromeOS nutzt den Linux-Kernel.
Dann sollte man ChromeOS auch als das bezeichnen was es ist: Eine Linux-Distribution.

Und nachdem nun geklärt ist das ChromeOS eine Linux-Distribution mit extrem eingeschränkter Flexiblitität ist sollte man darüber diskutieren welche Vorteile diese Linux-Distribution neben den - offensichtlichen - Nachteilen mit sich bringt.
 
Nore Ply schrieb:
Dann sollte man ChromeOS auch als das bezeichnen was es ist: Eine Linux-Distribution.
Ein Fritz Box ist also auch eine Linux Distribution? Android ist es in deinen Augen auch? Natürlich auch jede smarte Waschmachine, Backofen oder Microwelle? Halten wir uns doch einfach mal bei den Begrifflichkeiten an die Wikipedia, das beschreibt es ganz gut.
Eine Linux-Distribution ist eine Auswahl aufeinander abgestimmter Software um den Linux-Kernel, bei dem es sich dabei in einigen Fällen auch um einen mehr oder minder angepassten und meist in enger Abstimmung mit Upstream selbst gepflegten Distributionskernel handelt. Üblicherweise wird der Begriff auf Zusammenstellungen begrenzt, die weitgehend linuxtypisch aufgebaut sind, was beispielsweise auf Android nicht zutrifft.

Mit Linux in seiner eigentlichen Form, kommt der Anwender bei ChormeOS genauso wenig in Berührung, wie bei einer Fritz!Box, einem Android Smartphone oder einer smarten Waschmachine und das ist an dieser Stelle der entscheidende Punkt.
 
xexex schrieb:
Ein Fritz Box ist also auch eine Linux Distribution?

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. FritzOS könnte man allerdings als LinuxDistribution bezeichnen - wenne s denn separat vertrieben würde.

Hast Du schonmal irgendwo FritzOS zum Download angeboten bekommen?

xexex schrieb:
Android ist es in deinen Augen auch?

Ja. Das ist so selbstverständlich das ich nicht dahinterkomme warum Du das fragst.

xexex schrieb:
Natürlich auch jede smarte Waschmachine, Backofen oder Microwelle?

Du wechselst wieder von Software zu Hardware. Das ist natürlich nicht schlimm, viele Einsteiger in die Materie sind mit der Unterscheidung schnell mal überfordert. (ok, das war jetzt böse. scnr, wirklich :schluck:)

xexex schrieb:
Halten wir uns doch einfach mal bei den Begrifflichkeiten an die Wikipedia, das beschreibt es ganz gut.

Du darfst gerne für Dich die Beschreibung von Wikipedia als vollumfänglich "ganz gut" empfinden.

xexex schrieb:
Mit Linux in seiner eigentlichen Form

Linux in seiner eigentlich Form ist ein Kernel. Alles was um Linux herum gruppiert wird und mit diesem zusammen unabhängig von einer konkreten Hardware bezogen werden kann ist eine Distribution.
Das wäre in etwa meine persönliche Definition die ich persönlich für zuteffender halte als die von wikipedia.
 
xexex schrieb:
Ein Fritz Box ist also auch eine Linux Distribution?
Eine Fritzbox ist in dem Falle Hardware, auf dem eine Linux-Distribution läuft. Soweit die Firmware einen Linux-Kernel enthält. Hab ich nicht weiter verfolgt.
xexex schrieb:
Mit Linux in seiner eigentlichen Form, kommt der Anwender bei ChormeOS genauso wenig in Berührung, wie bei einer Fritz!Box, einem Android Smartphone oder einer smarten Waschmachine
Und jeder anderen Distribution.
xexex schrieb:
und das ist an dieser Stelle der entscheidende Punkt.
Ich mache relativ wenig mit dem Kernel direkt, egal ob ich unter Windows arbeite, an meiner Linuxmaschine oder an meinem Handy.
 
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xexex schrieb:
"Dein" auf Leben vorbereiten ist die Sache der Eltern, nichts hindert dich daran deine Kinder entsprechend aufzuklären.
Komischerweise gilt es für Deine Ansichten nicht. Die sollen direkt in die Schule.

xexex schrieb:
Die Sache der Schulen ist es hingegen ihnen eine möglichst gute Ausbildung zu liefern und nicht mit ideologischen Vorsätzen daran zu hindern.
Die Frage ist, ob das der Fall ist wenn man so vor geht. Ich würde das eher verneinen.

Mal ehrlich. Den Kindern das beibringen Kompetenzen im Umgang mit der Technik Google und Co zu überlassen ist in etwa so, als wenn man Kompetenzen bezüglich Drogen von Dealern vermitteln lässt.
 
andy_m4 schrieb:
Mal ehrlich. Den Kindern das beibringen Kompetenzen im Umgang mit der Technik Google und Co zu überlassen ist in etwa so, als wenn man Kompetenzen bezüglich Drogen von Dealern vermitteln lässt.
So in etwa!
Ich habe meine Tochter frühzeitig geimpft, ihr Kompetenz auf allen gängigen OS beizubringen. Anfangs noch spielerisch, macht es einfacher. Später war sie sichtlich genervt. Aber als sie irgendwann dem selbst ernannten IT Guru ihrer Klasse mit ihren Linux-Kenntnissen den Stinkefinger zeigen konnte, war sie stolz wie Bolle (und ich auch). Davon ab, dass sie sich so auch des Respekts der Lehrer sicher war.
Heute ist sie (fast) selbst Lehrerin und ich denke sie wird da offener sein, als die meisten ihrer Kollegen/innen.

Aber gut, repräsentativ ist das natürlich nicht!
 
@mo schrieb:
Ich habe meine Tochter frühzeitig geimpft, ihr Kompetenz auf allen gängigen OS beizubringen.
Das ist doch der Punkt!
"Dein" auf Leben vorbereiten ist die Sache der Eltern, nichts hindert dich daran deine Kinder entsprechend aufzuklären.
Ich kümmere mich auch darum, mediale Kompetenz und möglichst viel IT-Wissen weiter zu geben, nur hat es nichts mit den schulischen Inhalten zu tun. Es gibt auch Eltern dessen Kind mit 6 Jahren einen schwarzen Gurt in Karate hat oder achtjährige Youtube Großverdiener, weil sich die Eltern darum "gekümmert" haben, das ist nur nicht "Aufgabe" der Schulen.

Kinder von Open Office, Gimp, BigBlueButton etc. in den Schulen zu setzen, bedeutet sie mit teilweise krüppeligen Lösungen von der eigentlichen Aufgaben abzulenken und ihnen Steine in den Weg zu legen, wo es nicht notwendig ist. Das kann man gerne später im Fachbereich Informatik machen, aber es ist Unsinn bei Jugendlichen, die dadurch auch noch Nachteile bei späteren Praktikas und Ausbildung bekommen.

Kinder sollten möglichst gute Werkzeuge für ihre Ausbildung bekommen und wenn die von Microsoft, Google oder Apple stammen dann ist es so. Alternativ können wir gerne hunderte Milliarden in Open Source und die Entwicklung eigener Werkzeuge stecken, nur genau das wird nicht getan. Alleine schon die Krüppellösung BigBlueButton, war eine Zumutung als es mit Corona losging und dann hat man betroffenen iPads zur Verfügung gestellt, damit sie am Unterricht teilnehmen können. Was gewann man damit? Nichts! Aber den Eltern und Kindern jede Menge Stolpersteine in den Weg gelegt.
 
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Hat Schule überhaupt jemals den Stand der Dinge unterrichtet, oder IT-Sachen, mit denen man wirklich was anfangen kann? Bei mir in Informatik damals sah das so aus, dass wir "Works for DOS" lernen durften, zu einer Zeit, als jeder schon Word/Excel für Windows hatte und einfach auf "zentrieren" geklickt hat, statt irgendnen Code in das Feld zu tippen. "Programmieren lernen" haben wir mit LOGO beigebracht bekommen, was in der Praxis auch niemanden interessiert. Man könnte sagen, dass es Grundlagenvermittlung ist, aber eben keine praxisnahe. PCs und Software waren auch nie auf Höhe der Zeit, hauptsache funktioniert irgendwie.
 
Turrican101 schrieb:
Hat Schule überhaupt jemals den Stand der Dinge unterrichtet, oder IT-Sachen, mit denen man wirklich was anfangen kann?
Es geht nicht um den "PC-Unterricht" sondern um Inhalte, genau das sollte man nicht verwechseln. Wenn es darum geht ein virtuelles Klassenzimmer aufzubauen, dann sollte es egal sein ob die Lösung von Microsoft, Google oder irgendwas selbstgebasteltes ist, es sollte möglichst die "beste" Lösung zu diesem Zweck sein.

Im Fachbereich Informatik, wenn es darum geht wie ein System aufgebaut ist, oder um erste Schritte bei der Programmierung zu machen, wird sowieso meist auf Open Source zurückgegriffen, was für die Verständnis durchaus auch zuträglich ist. Hier geht es aber um das Thema Chrome OS und das ist nun mal in erster Linie ein Tor zu Google Welt, die ein großes Portfolio an fertigen Lösungen für Schulen bietet.
https://edu.google.com/intl/ALL_de/
 
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Turrican101 schrieb:
Hat Schule überhaupt jemals den Stand der Dinge unterrichtet, oder IT-Sachen, mit denen man wirklich was anfangen kann?
Bei uns hat sich der Sportlehrer bemüht irgendwie die Grundlagen zu erklären. Gut ist schon länger her.
Die Kids im Umfeld bekommen je nach Schulform keinen oder wesentlich besseren Unterricht. Den Großteil übernehmen die Eltern. Irgendwas abseits von Office ist selten dabei nach allem was ich so mitbekomme.

Mein persönliches trauriges Highlight war die Erzählung, dass in Word Tabellen erstellen geübt wurde. So richtig als Hausaufgabe mit allem pipapo. Steht nicht im Lehrplan btw, der liest sich wesentlich moderner, nur der verantwortlichen Lehrkraft fehlen eben die (Fach-)Kompetenzen.

In so einem Umfeld ist die eingesetzte Hard und Software dann echt egal.
 
SE. schrieb:
Irgendwas abseits von Office ist selten dabei nach allem was ich so mitbekomme.
Ich kann dazu nur eine recht kurze Geschichte aus einem Alltag in einer Grundschule in NRW erzählen, wo mir sich mir dann echt die Zehennägel hochgerollt haben.

Weil man ja so viel Wert auf "Datenschutz" legen möchte, wird überall hierzulande BigBlueButton statt den bewähren Lösungen propagiert. Wenn man die Software zu bewährten Lösungen wie Zoom oder Teams vergleicht, kriegt man schon das kalte Kotzen, im konkreten Fall hat aber das fehlen jeglicher Apps für diese Software dazu geführt, dass man ja eine zusätzliche Kommunikationsmöglichkeit brauchte.

Also kommunizierten die Lehrer dann mit den Eltern über WhatsApp, um Termine für BigBlueButton Meetings zu vereinbaren und weil BBB auf günstigen Amazon Tablets nicht lief, die einige Eltern so haben, wurden dadurch von der Schule kurzfristig einige iPads verteilt.

Mit BBB hatte man aber außer einer Konferenzlösung sonst nichts zur Hand, die Software mag im Universitätsumfeld diverse Anbindungen haben, aber für Grundschüler war da anscheinend nichts dabei. Also wurden die Aufgaben über die Plattform Padlet bereitgestellt, die übrigens ebenfalls vom Bildungsministerium empfohlen wird und auch sonst in Deutschland breit im Einsatz ist, obwohl man auf der Webseite nicht einmal ein Impressum findet.

Und nun erkläre mir mal einer weshalb der ganze Zirkus? Wieso den Schülern nicht einfach ein Konto bei Microsoft anlegen, über Teams die gesamte Kommunikation abwickeln und die integrierten und seit Jahren bekannten und bewährten Werkzeuge dafür nutzen? Weil irgendein Idiot mal aufgeschrien hat, Microsoft würde sich nicht auf die Datenschutzrichtlinien halten?

BBB ist im Vergleich zu Teams oder Slack eine Zumutung und zwingt die Lehrer und Schüler sich mit zig weiteren Diensten auseinander zu schlagen, die weit mehr Datenschutzbedenken aufweisen als Microsoft. Open Source Lösungen im Schulwesen? Habe ich kein Problem mit! Nur bitte erst dann, wenn sie auch was taugen und sie wirklich den Funktionsumfang bieten, den man für Homeschooling benötigt.

Der Punkt an der Geschichte ist, womit ich diese Diskussion meinerseits nach mittlerweile mehreren Seiten abschließen möchte, woanders nimmt man mit Kusshand die Plattformen, die von den großen Unternehmen weltweit bereitgestellt und entwickelt werden. Hierzulande versucht man es mal wieder mit Insellösungen für die dann zu wenige Entwickler und zu wenig Geld bereit steht. Nicht falsch verstehen, es werden Millionen ausgegeben, die versickern nur dann in der Entwicklung von Sachen, die woanders längst fertig vorliegen.

Am Ende haben wir im Bildungswesen eine Situation wie bei unseren Verwaltungen. Hunderte Insellösungen die keiner mehr richtig pflegt, weil plötzlich kein Geld mehr da ist und was zu nichts anderem kompatibel sind, was weltweit zum Einsatz kommt. Dann stellt man plötzlich fest, dass man nicht einmal fähig ist Daten von einer Luca App richtig einzupflegen, weil man sich technisch noch in der Steinzeit befindet.
 
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xexex schrieb:
Kinder sollten möglichst gute Werkzeuge für ihre Ausbildung bekommen
Richtig. Aber an erster Stelle steht doch ein Konzept. Und danach sucht man sich die passenden Werkzeuge aus. So wie Du es postulierst (wir brauchen iPads und MS Office) ist es genau anders rum. Man sucht sich zuerst die Werkzeuge und dann gucken wir mal, wie das für die Schule passt.
DAS ist Ideologie pur (genau das, was Du anderen vorwirfst).

Übrigens kann man dann auch schön in der Praxis bewundern was passiert, wenn man so konzeptlos vorgeht. Da werden irgendwie planlos iPads angeschafft und die verrotten dann irgendwo oder werden für Dinge eingesetzt, wo Du Dich fragst was das soll und wo das eigentliche Potential der Digitalisierung liegen bleibt.

Aber das sind ehrlich gesagt auch nur so Ausläufer der eigentlichen Probleme. Wir haben zu wenig und zu schlecht ausgebildete Lehrer (zudem noch ein System welches engagierte Lehrer die was verbessern wollen bestrafen). Die Lernmethoden sind total veraltet und weit weg von dem was man heute weiß, wie Kinder lernen. So ist das Maß der Dinge immer noch Frontalunterricht. Von den Lehrplänen ganz zu schweigen.

Kurzum: Wir haben tiefgreifende Probleme und kein Einziges wird davon gelöst, das wir MS-Office Lizenzen anschaffen.
Vielmehr steht zu befürchten, das mit einer konzeptlosen Digitalisierung der Zustand noch zementiert wird, weil dann die Verantwortlichen sich damit herausreden können ja was getan zu haben und sogar in Neuland-Digitalkram investiert zu haben.

Turrican101 schrieb:
Bei mir in Informatik damals sah das so aus, dass wir "Works for DOS" lernen durften, zu einer Zeit, als jeder schon Word/Excel für Windows hatte und einfach auf "zentrieren" geklickt hat, statt irgendnen Code in das Feld zu tippen.
Das weist gut auf ein grundlegendes Problem hin. Es ist ja nicht so, das die Schüler überhaupt keine Berührung zum Digitalen haben bloß weil es in der Schule nicht ordentlich gelehrt wird. Im Gegenteil. Die Schüler verwenden jetzt schon im großen Stil Digitalisierung und beherrschen Word und Co besser als irgendein Lehrer an der Schule.

Der Ansatz, das man in die Klassen jetzt einfach nur mit modernen Laptops und einer modernen MS-Office-Version ausstatten müssen und der Lehrer bringt den Umgang damit bei und dann wäre das Digitalisierungsproblem gelöst ist völlig weltfremd.
Ergänzung ()

xexex schrieb:
woanders nimmt man mit Kusshand die Plattformen, die von den großen Unternehmen weltweit bereitgestellt und entwickelt werden. Hierzulande versucht man es mal wieder mit Insellösungen
Diese Plattfomen sind aber auch Insellösungen. Aber das zählt dann plötzlich nicht, oder wie?

xexex schrieb:
Weil man ja so viel Wert auf "Datenschutz" legen möchte
Genau. Lasst uns den lästigen Datenschutz gleich ganz abschaffen. Der steht nur Profitinteressen entgegen.

xexex schrieb:
Am Ende haben wir im Bildungswesen eine Situation wie bei unseren Verwaltungen.
Ja. Die IT-Situation in Deutschland ist beschissen (man kann gar nicht glauben, das wir da mal führend waren). Das kommt aber auch daher, das wir bei uns nix machen. Die Entwicklungen finden woanders statt und wir kaufen nur noch ein ohne selbst Know-How zu haben und aufzubauen.

Und Deine "Lösung" für das Problem ist noch mehr von außen einzukaufen und nicht etwa Know-How hier im Land selbst aufzubauen.

xexex schrieb:
Nicht falsch verstehen, es werden Millionen ausgegeben, die versickern nur dann in der Entwicklung von Sachen, die woanders längst fertig vorliegen.
Der Vorteil bei einer Open-Source-Lösung ist, das Du zwar einmalig hohe Kosten in der Entwicklung hast aber dafür keine Lizenzzahlungen leisten musst. Zumal zu befürchten steht, das die Lizenzkosten angezogen werden sobald die Abhängigkeit da ist.
Abgesehen davon ist die Open-Source-Lösung anpassbar und Du hast Multiplikator-Effekte da Du eben nicht von Null anfangen musst, sondern auf viele Sachen zurückgreifen kannst.

Der nicht wegzudiskutierende Erfolg von Open-Source resultiert genau aus diesen Eigenschaften. Zugegebenermaßen muss man aber auch in der Lage sein den zu nutzen. Bei den bisherigen Versuchen ist es leider so, das man die Nachteile mitnimmt und gleichzeitig die Vorteile liegen lässt.

xexex schrieb:
Weil irgendein Idiot mal aufgeschrien hat, Microsoft würde sich nicht auf die Datenschutzrichtlinien halten?
Ja blöd, wa? Der fordert jemand, das man sich an geltendes Recht hält. Wo kommen wir da hin, wenn man sich plötzlich an Gesetze halten muss.
 
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Reaktionen: ghecko, sedot und @mo
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