dass das bisher so gewesen sein mag will ich garnicht bestreiten, nur ist es wie gesagt so, dass unter anthropogenem hintergrund die co2-werte wörtlich in den himmel schießen. "Temp leads CO2" wär demnach für den jetzigen zeitpunkt nicht zutreffend, wohl aber für erwärmungen, die sich in zukunft mit natürlichen emissionen (durch ozeane, permafrostböden etc.) aufschaukeln, ausgelöst eben durch anthropogen verursachte erwärmungen.Grimsdottîr schrieb:Das sollten uns die Analysen aus den Eisbohrkernen gezeigt haben, oder täusche ich mich? Aus jenen folgerte doch, "Temp leads CO2" bei sich abzeichnenden Warmperioden, mit dem Timelag von 800 Jahren. Die menschlichen CO2-Emissionen könnten dann beispielsweise aber Rückkopplungseffekte o.Ä. verursachen.
soweit ich es beim überfliegen mitbekommen hab, wurde angeprangert, dass nahrungslieferungen aus den usa abgelehnt wurden, weil pestizideinsatz und GVOs von der regierung sambias (aufgrund von NGOs u. der EU?) als gift angesehen werden. weiters wurde behauptet, dass ohne GVOs keine 6mrd. menschen zu ernähren seien..seltsam, dass wir laut WFP jetzt schon über 10mrd. menschen ernähren könnten. als würden GVOs eine solche ertragssteigerung bringen. wers glaubt. und selbst wenn die zahlen stimmten, seit den 60ern wurde sicher mehr durch besser abgestimmte düngung und bodenuntersuchungen und v.a. auch (ertragssteigernde) züchtungen erreicht als durch GVOs.Wohl oder übelWobei ich dem zu-exzessiven Gebrauch von Gentechnologie beispielsweise ebenfalls skeptisch gegenüberstehe. Zumindest was Freiland-Aussetzungen betrifft. Zur Berechnung: Der müsste man nachgehen. Die Verbesserungen im Saatgut bzw. den verschiedenen Kulturen (sind ja nicht ausschliesslich die gentechnischen Erfolge angesprochen, sondern ebenfalls die durch Kreuzzungen, oder irre ich mich?) haben aber sicherlich grosse Fortschritte gebracht.
GVOs gegenüber bin ich komplett abgeneigt, da sie bis jetzt immer ein patent auf leben waren und keinen anderen nutzen hatten, als bauern in verträge zu zwängen und ordentlich klagen zu können. hybridsaatgut ist für mich übrigens auch so eine "missgeburt".
zumindest wird im AR4 erwähnt, dass die zusammenhänge mittlerweile um einiges besser verstanden werden als im TAR und deshalb die anthropogene theorie als very likely angesehen werden kann. da gibts auch ne schöne grafik, die die prognosen von FAR bis TAR den gemessenen temperaturen gegenüberstellt. aber ich stell sie liebernicht hier herein, sonst kann ich mir wieder was anhören. wenns dich interessiert: AR4 WGI Chapter I auf S.98. auf der nächsten seite wird gezeigt, was in den jeweiligen ARs alles berücksichtigt wurde....und das IPCC zugibt (jedenfalls stand es im Report von 2001 noch so), dass in vielen Faktoren noch ein "level of understanding" vorherrscht, den sie selbst mit "very low" bzw. "low" bezeichnen.
edit: auf seite 113 gibts noch wunderschöne vektorgrafiken. nicht wirklich relevant, aber schön anzusehen. v.a. wenn die cpu ein bisschen beim aufbauen braucht

was ich noch sagen wollte: betrachtet man, wie wenig die früheren prognosen abweichen obwohl die modelle viel primitiver waren denke ich, dass sich mögliche ungereimtheiten garnicht soo stark auf die prognosen auswirken können. weitere details würden die prognosen wahrscheinlich detaillierter machen, aber wohl kaum über den haufen werfen.
edit2: im AR4 WGI Chapter II S.131 steht folgendes:
For the first time, the combined RF for all anthropogenic agents is derived. Estimates are also made for the first time of the separate RF components associated with the emissions of each agent.
The combined anthropogenic RF is estimated to be +1.6 [–1.0, +0.8] W m–2, indicating that, since 1750, it is extremely likely (anm. >95%) that humans have exerted a substantial warming influence on climate. This RF estimate is likely (anm. >66%) to be at least five times greater than that due to solar irradiance changes. For the period 1950 to 2005, it is exceptionally unlikely (anm. <1%) that the combined natural RF (solar irradiance plus volcanic aerosol) has had a warming influence comparable to that of the combined anthropogenic RF.
Increasing concentrations of the long-lived greenhouse gases (carbon dioxide (CO2), methane (CH4), nitrous oxide (N2O), halocarbons and sulphur hexafluoride (SF6); hereinafter LLGHGs) have led to a combined RF of +2.63 [±0.26] W m–2. Their RF has a high level of scientific understanding. The 9% increase in this RF since the TAR is the result of concentration changes since 1998.
edit3: damit keine vorwürfe entstehen, ich würde es unterschlagen:
ich finds beeindruckend, dass sogar der durch die oxidation von methan in der atmosphäre entstandene wasserdampf berücksichtigt wird...was irgendwie zeigt, dass die sich doch einen haufen gedanken gemacht haben.Based on chemical transport model studies, the RF from the increase in stratospheric water vapour due to oxidation of CH4 is estimated to be +0.07 [± 0.05] W m–2, with a low level of scientific understanding. Other potential human causes of water vapour increase that could contribute an RF are poorly understood.
The total direct aerosol RF as derived from models and observations is estimated to be –0.5 [±0.4] W m–2, with a medium-low level of scientific understanding. The RF due to the cloud albedo effect (also referred to as first indirect or Twomey effect), in the context of liquid water clouds, is estimated to be –0.7 [–1.1, +0.4] W m–2, with a low level of scientific understanding.
v.a. aber sticht eines heraus: die zentrale aussage, dass aufgrund der erhöhten treibhausgase ein höherer treibhauseffekt entstanden ist, gilt als so gut wie fix. nur das drumherum (dimming etc.) ist noch nicht ganz klar.
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