CO2 das große Politikum

Nachdem die Diskussion hier etwas polemisch wird, möchte ich mal einen etwas anderen Standpunkt in den Raum werfen. Die Erde hat einen begrenzten Vorrat an fossilen Energiequellen (namentlich Öl und Gas). Dieser Vorrat geht nach heutigen Vorhersagen in 50 Jahren aus. Seien wir mal großzügig und rechnen mit 100 Jahren, was aber schon ziemlich unrealistisch ist. Gibt es hier irgend jemanden, der ernsthaft davon ausgeht, dass wir den vollständigen Umstieg zu erneuerbaren Energien (in welcher Form auch immer) schaffen, bevor wir unser ganzes Erdöl und -gas verfeuert haben? Das ist absolut utopisch!

Wenn sogar die gesamte EU, Japan und USA (also die Länder, die es sich leisten können) allesamt auf erneuerbare Energien umsteigen (klingt ja schon absolut unrealistisch, aber ok), bleibt immer noch China, Indien, Russland, um mal die Großen zu nennen. Die werden nicht ihre Wirtschaft der Ökologie opfern! Und wenn diese Länder dann endlich die Kurve gekratzt haben und das Niveau der EU/Japan/USA erreicht haben, stehen schon die nächsten bereit: Süd- und Mittelamerika, der Südpazifische Raum. Und wenn die fertig sind, muss Afrika den Sprung schaffen. Da wird die EU so viele Reden halten können, wie sie will. Europa und Amerika haben bei ihrer Industrialisierung und Postindustrialisierung nicht auf das Klima geachtet, dieses Recht steht den anderen Ländern auch zu.

Wir werden also so oder so unser ganzes Erdöl und -gas verfeuern. Dabei wird eine bestimmte Menge CO2 und anderer Schadstoffe in die Atmosphäre geblasen. Diese wird dann das Klima mehr oder weniger stark beeinträchtigen (wobei ich persönlich eher von mehr als von weniger ausgehe, aber da scheiden sich ja die Geister). Damit werden wir fertig werden müssen, verhindern können wir es nicht. Das Einzige, was wir tun können, um die anstehende Krise abzufedern, ist die Erforschung von erneuerbaren Energien, damit wir in dieser Krise nicht ohne Energiequelle dastehen. Denn Energie werden wir nach dem Ausbleiben der fossilen Energien brauchen und zwar nicht nur für die Zwecke, für die wir sie heute brauchen, sondern auch noch zur Süßwasser-"Herstellung".
 
Photon schrieb:
... Europa und Amerika haben bei ihrer Industrialisierung und Postindustrialisierung nicht auf das Klima geachtet, dieses Recht steht den anderen Ländern auch zu.
...
Tante Erna hatte ihre Arbeit in der Schwangerschaft aufrecht erhalten können, weil sie ihren Geist durch das Rauchen von anderthalb Schachteln Zigaretten am Tag (und dem darin enthaltenen Nikotin) während der Schwangerschaft außerordentlich konzentrationsfähig hielt. Dadurch bekommt sie mehr Rente, als Frauen, die in der Schwangerschaft nicht arbeiten konnten. Das Recht in der Schwangerschaft anderthalb Schachteln am Tag zu rauchen steht den anderen Frauen jetzt auch zu?
 
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Ein etwas unpassendes Beispiel. Durchs Rauchen schaden die Frauen nur sich selbst und ihren Kindern, nicht aber den anderen Frauen und deren Kindern. Und ja, das Recht steht den anderen Frauen auch zu. Dass es absolut kontraproduktiv ist, mag ja sein, aber Gerechtigkeit verlangt Gleichberechtigung. Auf jeden Fall werden sich die anderen Frauen nicht von Tante Erna vorschreiben lassen, nicht zu rauchen. Genauso wenig, wie die Entwicklungsländer sich etwas von der EU werden vorschreiben lassen...
 
Zu Adenauers Zeiten hatten bundesdeutsche Männer das Recht ihre Ehefrauen zu schlagen, also steht dieses Recht auch allen heutigen Männern zu, wegen dem Prinzip der Gleichberechtigung, nachdem die Gerechtigkeit verlangt? Ist ja schließlich ungerecht, dass den heutigen männern das verboten wird, wenn ihre Väter das noch durften! :hammer_alt:
 
Ob die Entwicklungländer das einsehen werden? Wer hindert sie denn daran, Erdöl zu verfeuern? Militärische Gewalt? Diplomatie? Internationale Organisationen? Die Bevölkerung? Seien wir doch mal realistisch! Wenn es im Jahre 2008 noch nicht mal in Europa funktioniert und man um jeden Prozent beim Anteil erneuerbaren Energien kämpfen muss, dann wird das im Jahre 2020-2030 in China oder Indien auch nicht funktionieren!
 
Ob diese Diskussion nun weniger polemisch ist, sei mal dahingestellt.
Die Entwicklungsländer werden automatisch in Richtung erneuerbare Energien lenken, wenn die fossilen Energieformen zu teuer sind. Aus ökologischer Sicht kann man also nur hoffen, dass das Barrel Erdöl in seinem Preis nicht wieder sinkt, sondern weiter steigt. Mit den parallel ablaufenden Effizienzsteigerungen im Bereich erneuerbare Energien (beispielsweise Solarpanels mit 40% Effizienz) und der Vergünstigung durch Produktionsfortschritte, könnten China und Indien einsehen, dass eine dezentrale Stromversorgung vorteilhaft ist. Die Vision eines autarken Eigenheims ist ja in unseren Breitengraden gar nicht mehr utopisch. Erdwärme, Photovoltaik, Warmwasserkollektoren, Regenwasserkollektoren und eine durchdachte Bauweise des Hauses ermöglichen eine weitestgehende Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen.
Das ist in meinen Augen das Ziel, das wir anstreben sollten.
 
Die Entwicklungsländer werden automatisch in Richtung erneuerbare Energien lenken, wenn die fossilen Energieformen zu teuer sind.

Du sagst es. Jeder verbliebenen Ölmenge entspricht ein fester Marktpreis. Man wird das Öl so lange verbrennen, bis die verbliebene Ölmenge so weit gesunken ist, dass der Preis so weit gestiegen ist, dass es sich rentiert, erneuerbare Energien zu verwenden. Es gibt also einen festen kritischen Grenzreis. Das ist der freie Markt mit seinem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Die verbrannte Ölmenge und dementsprechend die freigesetzte CO2-Menge hängt also nur von der Gesamtölmenge, die verbrannt wurde, bevor der kritische Preis erreicht wurde. Mit unseren ganzen Umweltaktionen können wir also nur beeinflussen, wann dieser Preis erreicht wird, nicht aber wie viel Öl bis dahin verbrannt wurde, dieser Wert bleibt konstant.

Und ja, sorry, ich bin auch etwas in die Polemik abgerutscht. ;)
 
Mir fällt dabei ein, dass ich schon vor Jahren bei Arte Reportage einen Beitrag über Marokko sah, in dem es darum ging, dass der Prinz (Name XY) von Marokko ein Programm ins Leben rief, in dem jedem außerstädtischen Hirten mit einer Hütte eine Solarzelle fürs Dach geschenkt wurde. Wieviel das am Verbrauch des Landes ausmacht, ist sicherlich fraglich, da diese Hirten ja vorher gar keinen Strom hatten - aber einen Ölgenerator werden die erstmal nicht kaufen. :)
 
@MountWalker

Ich meine von ähnlichen Projekten gehört zu haben. Der Vorteil liegt auf der Hand: Eine Solarstromanlage ist unkompliziert und unabhängig. Stromleitungen in entlegene Gegenden zu verlegen, kostet zu viel und ein Dieselgenerator ist von Diesellieferungen abhängig, was nicht nur kostet, sondern auch ein Abhängigkeitsverhältnis schafft. Da es in Indien, China und anderen Ländern zahlreiche abgelegene Dörfer gibt, sind in meinen Augen genau dort alternative Energiegewinnungsformen die eine Stromautarkie ermöglichen ideal.
 
Das ist alles sehr schön, aber leider in einem viel zu kleinen Maßstab... Und wie ich weiter oben schon zu beweisen versuchte: Es ist sehr wichtig und sehr positiv, was da gemacht wird, aber nicht weil es dem Klima hilft, sondern weil es die anstehende Energiekrise mildert. Das Klima wird so oder so seine Ladung CO2 abbekommen und es ist zu spät um diese Ladung nennenswert zu verringern.
 
Ich weiß diese Thema ist sehr alt, habe es auch nur über die SuFu gefunden, möchte aber nun zwei Jahre später noch etwas hinzufügen:
Das die Klimaforscher ETWAS zu verbergen haben hat sich ja wohl in den letzten Monaten öfters gezeigt.

Dass Momentan praktisch keine Diskussion über das Klima in der Öffentlichkeit herrscht, vorallem aber im Fernsehr usw, liegt wohl daran das der IPCC selbst bestätigt hat das sich das Klima in den nächsten 20 Jahren zunächst ein wenig abkühlen wird.
Ganz nebenbei: Es war schon wesentlich wärmer auf der Erde, und auf dieses Argument mit der Floskl zu antworten, wir hätten heutzutage wesentlich schlimmere Folgen, ist schlichtweg Unsinn: Früher hat man einfach nicht in gefährlichen Zonen (->Amerika) gewohnt & woher wollen wir über die Umweltkatastrophen von vor 674357 Jahren bescheid wissen?

mfg Domi - vielleicht könnte man diese Diskussion ein wenig ,,refreshen''.
 
Wenn man eine Diskussion wieder aufnehmen will, dann sollte man doch bitte ein paar Quellen liefern, damit die Punkte auch nachvollzogen werden können...
 
Jep, gerade für solche Punkte:
Domi16 schrieb:
... Es war schon wesentlich wärmer auf der Erde, ...

Also abgesehen von den Phasen, in denen es starke Reduktion der Artenvielfalt (sogenanntes "Massensterben") gab (Ende des Perm, Ende des Mesozoikums...), hab ich jedenfalls noch nicht viel von weiteren wärmeren Phasen als jetzt gehört. In Europa war es lokal im Mittelalter wärmer als jetzt, aber eine lokale Wärmeperiode ist keine globale. Naja, und von wegen in den Medien hört man nichts - einfach mal bei den Berichten über die aktuelle Lage in Russland die Ohren aufsperren. ;)
 
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Ich glaube im Prinzip daran, dass immer alles irgendwie weiter geht. Prinzip Hoffnung wäre halt, dass wir das hier geregelt kriegen bevor uns irgend etwas überrascht. Von dem her die Frage:

Wie kommt der Weltuntergang? Durch CO2 und Erderwärmung?
 
Es ist bisher auch immer weitergegangen - nur eben mit Massensterben, ist halt die Frage ob man sich das antun will. Es gab ja mehrere Klimaextreme, die im Prinzip ja auch nötig waren, damit Säugetiere überhaupt einmal die dominierende Lebensform werden konnten, aber das müssen wir ja nichtimmer bleiben, nur weils seit dem letzten Massensterben so ist.
 
Aber glaubt ihr dass so ein einzelnes Lebewesen das Klima beeinflussen kann oder geschweige denn ernsthaft vorherzusagen ?
 
Ich warte immer noch auf die Quellen für deine Aussagen...

Vorhersagen kann man theoretisch alles, wenn man nur alle Parameter kennen, bewerten und mit ihnen Rechnen könnte.
Dass der Mensch das Klima beeinflussen kann und auch tut, wird auch nicht ernsthaft diskutiert. Die Frage ist, in wie weit sich die durch den Menschen beeinflussten Faktoren auf das Klima auswirken.
 
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@ xStram

Dir ist aber schon klar, dass die abiotische Entstehung von Erdöl auch nur eine Theorie ist?
Auf die Links, die ja nur so vor Neutralität strotzen, muss man eigentlich nicht wirklich eingehen...
 
Warum sollte die Quelle unseriös sein? Zitat: ...von Daten der NOAA, der National Oceanic and Atmospheric Administration oder Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten aus ihren Eiskernbohrungen in Grönland stammen.
 
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