CO2 das große Politikum

<NeoN> schrieb:
Die Tatsache, dass Windenergie (2,1) und PV (1,0) im Jahr 2016 zusammen 3,1 Prozent des Primärenergieverbrauchs in Deutschland gestellt haben, sollte jeden noch so Verblendeten auf den Boden bringen.
Eben. Das erste Prozent ist das schwierigste. Erstmal eine Industrie aufzubauen, ein Technik Marktreif und Wettbewerbsfähig zu machen. Das ist das, was schwierig ist und das ist das, was unsere "gescheiterte" Energiewende getan hat. Eine etablierte, Industriell gefertigte Technik, auf einer guten Lernkurve, die kriegt so schnell niemand mehr weg. Insofern ist der weg von 1% bis 50%+ ein Selbstläufer.

Was glaubst du denn passiert, wenn Solarenergie billiger ist als die reinen Brennstoffkosten eines Gas-oder Kohlekraftwerks? Der Ausbau wird durch die decke gehen und das sehen wir z.B. gerade in Australien und Indien und das wird da natürlich nicht stoppen, denn jedes Jahr werden Solarmodule um 10% günstiger. Der jährliche Zubau ist von 2015 auf 2016 um 50% auf 75GW gewachsen und wird 2017 sehr wahrscheinlich auf 90GW+ gehen und das wird weiter gehen.

Denn aus welchen Grund sollte sich das Wachstum abschwächen? Solarenergie wird immer billiger und selbst ohne Speicher ist noch sehr, sehr viel Luft nach oben was die Aufnahmefähigkeit der Weltweiten Stromnetze angeht.
 
Und inwiefern hat ein Land wie Australien mit ein quasi nicht vorhandenen Bevölkerungsdichte und abgelegensten Dörfern, die aktuell durch Dieselgeneratoren versorgt werden, oder Indien, wo man teilweise froh ist, wenn man ein paar Stunden Strom hat, Relevanz für Deutschland? Wir kriegen unsere Visionen schon in Europa nicht auf einen Nenner.

Nebenbei, irgendwo hat man mal grob überschlagen, dass man über 100 Millionen Tesla in DE bräuchte, um alles über E-Autos speichern, wenn man sich nur auf Strom bezieht und die Fahrzeuge nicht täglich auf Langstrecke bewegt werden. Zur Zeit haben wir gut 40 Millionen PKW in Deutschland.
 
<NeoN> schrieb:
Und inwiefern hat ein Land wie Australien mit ein quasi nicht vorhandenen Bevölkerungsdichte und abgelegensten Dörfern, die aktuell durch Dieselgeneratoren versorgt werden, oder Indien, wo man teilweise froh ist, wenn man ein paar Stunden Strom hat, Relevanz für Deutschland? Wir kriegen unsere Visionen schon in Europa nicht auf einen Nenner.
Da hast du glaube ich die falsche Vorstellung von Australien. Klar gibt es dort Dörfer mit Dieselgeneratoren, aber die sind die Ausnahme bzw. da lebt nicht die Mehrheit der Bevölkerung. Was ich mit Indien und Australien meinte, ist der Ökonomische Aspekt. Photovoltaik boomt dort, weil es billiger ist als alles andere. Und das ist nicht nur dort der Fall, sondern praktisch in allen Ländern in diesen Breitengraden. In Australien und Indien kommen noch andere Aspekte dazu, die das ganze nochmal etwas beschleunigen.

<NeoN> schrieb:
Nebenbei, irgendwo hat man mal grob überschlagen, dass man über 100 Millionen Tesla in DE bräuchte, um alles über E-Autos speichern, wenn man sich nur auf Strom bezieht und die Fahrzeuge nicht täglich auf Langstrecke bewegt werden. Zur Zeit haben wir gut 40 Millionen PKW in Deutschland.
Aja, eine Rechnung mit haufenweise Randbedingungen, die noch garnicht absehbar sind. 80% Erneuerbare im Stromsektor sind relativ einfach machbar, wenn man die bisherigen Kraftwerke als Backup weiter fährt.

Und mal aus Spaß gerechnet, auch wenn es keinen wirklichen Erkenntnisgewinn hat: Um den derzeitigen, kompletten täglichen deutschen Strombedarf zu Speichern, bräuchte man 22 Millionen Tesla S Batterien (die kleine Variante).
 
<NeoN> schrieb:
Nebenbei, irgendwo hat man mal grob überschlagen, dass man über 100 Millionen Tesla in DE bräuchte, um alles über E-Autos speichern

Immer dieses Schwarz weiß Denken, grauenhaft.
Keiner mit verstand setzt alles auf ein Pferd, macht man einfach nicht.
E-Autos können ihren Teil dazu beitragen, dass wir ein besseres Smartgrid Stromnetz bekommen.
(Wenn Strom Billig, mach Voll, wenn strom Teuer, mach nur halb Voll. Man muss sich ja nur mal hier die Strompreise Innerhalb eines Tages anschauen: https://www.eex-transparency.com/ (Ja, ich mag die Seite)
Was letzten Endes Kosten spart, weil man eben parallel weniger alte Kohlekraftwerke weiter laufen lassen muss.

de la Cruz schrieb:
Wenn wir 3.500 Volllaststunden bei der Offshorestromerzeugung haben und 2.200 Onshore, dann zeigt dies geradezu die leistungsfähigkeit der Offshore-Windanlagen,
Das Jahr hat 8760 Stunden, wenn die nur 3500h Laufen, dann entspricht das ca. 40% Das ist weit weg von einer Grundlastfähigkeit. Heute um 12 Uhr war geplant, dass alle Windanlagen eine Leistung von 5,8GW liefern, an kamen 0,9GW. Die Windstille hatte zur folge, dass der Strompreis heute nicht bei 20€/Mwh lag, sondern bei 35€/Mwh.

Um das Abzufangen brauchen wir Energiespeicher, da führt kein weg dran vorbei.
Sonnst können wir gleich aufhören Windanlagen zu Bauen, denn aktuell laufen die Konventionellen Kraftwerke einfach Parallel mit. Könnte ja ne Windstille kommen und die Lichter gehen aus.
 
Es sind simple Beispiele, die Probleme bei den Annahmen zu der Thematik aufzeigen. Diese Schätzungen gibt es auch zu Verbundkonzepten mit Batterien, Pumpspeichern, Wärmespeichern plus neue Produktionsmöglichkeiten. Aber logo, alles schwarz-weiß denken. Wir wissen ja, dass jeder Stammtischkunde weiß, wie easypeasy man komplette Infrastrukturen und Wirtschaften umformt.

Aber danke, dass du das Beispiel bringst (Strom teuer/billig). Zeigt ja schon ein Problem auf, nämlich was passiert, wenn der Strom teuer ist und keiner Speichern will und danach kein Strom produziert wird. Dann helfen Unmengen leerer Speicher auch keinem weiter.

Abgesehen davon habe ich ja schon geschrieben, dass ich wenig Zweifel an den Umsetzungen/Revolutionen bis zum Ende des Jahrhunderts habe, sondern mich über die Utopien zu den kommenden Jahrzehnten wundere. Schwarz/weiß denkt wohl eher der Teil der Leute, die jeden Mahnern und "Pessimisten" gleich den Mund verbieten will. Aber was will man von einer Gesellschaft erwarten, die Elon Musk als Gott anbetet. Zur Erinnerung damit sind keine Einzelpersonen angesprochen, sondern Zeitgeist und Erwartungen. Abgesehen davon beziehe ich mich auf Deutschland/Mitteleuropa und leugne nicht, dass bestimmte Konzepte und Techniken anderswo großartige Aussichten haben, aber auch da muss man sich fragen, ob herkömmliches ersetzt wird oder Neues dazu kommt bzw. wachsender Bedarf gestillt wird. Auch die bösen bösen Ölmänner und Kohlekratzer sehen erneuerbare als unerlässlich und notwendig um wachsenden Bedarf passabel zu stillen. Aber das passt natürlich auch in kein s/w-Bild der grünen Vision.
 
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<NeoN> schrieb:
dass ich wenig Zweifel an den Umsetzungen/Revolutionen bis zum Ende des Jahrhunderts habe, sondern mich über die Utopien zu den kommenden Jahrzehnten wundere.
Warum sollte es bis 2100 gehen aber nicht bis 2050?

Schau dir mal das Internet an. Je nach dem wo du ansetzt, kommst du vielleicht auf 15-20 Jahre Aufbauzeit (1990-2010). <20 Jahre für ein Weltweit umspannendes Datennetz, welches unvorstellbare Datenmengen sehr, sehr günstig um die gesamte Welt transportiert. Milliarden Endgeräte, Glasfaserleitungen, Kupferleitungen, Mobilfunknetze, Rechenzentren, Satelliten... das alles in 20 Jahren! Versetz dich mal in die Lage eines Durchschnittsbürgers im Jahre 1990. Die meisten haben damals vermutlich noch nie wirklich mit einem PC gearbeitet. Hättest du denen gesagt das sie in 20 Jahren alle ein Gerät haben mit dem man praktisch zum Nulltarif um die ganze Welt Videotelefonate machen kann ..... Was ich sagen will: Es ist viel mehr möglich als man sich vielleicht vorstellen kann.

Oder ein Beispiel aus dem Energiesektor: China hat eine Zeit lang jede Woche ein neues Kohlekraftwerk ans Netz angeschlossen. Jetzt installieren sie fast jede Woche 1GW Solarleistung.
 
<NeoN> schrieb:
Aber danke, dass du das Beispiel bringst (Strom teuer/billig). Zeigt ja schon ein Problem auf, nämlich was passiert, wenn der Strom teuer ist und keiner Speichern will und danach kein Strom produziert wird. Dann helfen Unmengen leerer Speicher auch keinem weiter.

Strom wird Teuer, wenn es zu wenig gibt.
Wo kein Strom übrig ist, kann den auch keiner Speichern.

Ab und an wird der Strompreis sogar negativ, dann bekommen die Pumpspeicherwerke in A/CH Geld fürs Stromverbrauchen.
 
florian. schrieb:
Das Jahr hat 8760 Stunden, wenn die nur 3500h Laufen, dann entspricht das ca. 40% Das ist weit weg von einer Grundlastfähigkeit.

Da sieht man mal, wie wenig Du nachdenkst, über das, was Du so daherredest ! Niemand hat gesagt, dass die Windräder "nur" 3.500 Stunden laufen, sondern es geht darum, dass sie 3,500 Stunden auf Volllast laufen !

Heißt doch nicht, dass sie in den Zeiten, in denen Sie nicht Volllast laufen, Null Leistung erbringen ! Und heißt noch viel weniger, dass sie nicht grundlastfähig wären ! Es ist im Übriugen wissenschaftlich völlig unbestritten, dass die Windkrafterzeugung Offshore im Gegensatz zu Onshore grundlastfähig ist.

Und es bleibt nach wie vor völlig unbegreiflich, dass hier ernsthaft die Lösung unseres Energieproblems durch Elektromobilität propagiert wird, obwohl es dafür keinen Strom gibt.

Der heute erzeugte saubere Strom und der in den nächsten Jahrzehnten zusätzlich erzeugte fließt loccker in unsere vorhandenen und weiter auszubauenden Stromnetze, um damit unseren gesamten sonstigen Energiebedarf zu decken - für Privathaushalte und Industrie. Da ist nix übrig für alltagsuntaugliche Elektromobilität, für die mit gigantischem Aufwand nicht leistungsfähige Batterietechnik und Infrastruktur geschaffen werden müsste, nur damit der saubere Strom für ineffiziente Elektromobilität veraast wird und uns für unseren sonstigen Energiebedarf fehlt.

Solange nicht der gesamte sonstige Energiebedarf durch Ökostrom gedeckt ist, muss für den Strom, den wir für Elektromobilität nutzen, wiederum fossilie Energie erzeugt werden ! Die aber könnte stattdessen in der herkömmlichen und weiter verbesserten Verbrennungstechnik viel umweltfreundlicher und effizeinter für Mobilität genutzt werden, ohne dass gigantische Investitionen in eine zweifelhafte Infrastruktur für die Elektromobilität erfolgen müssten.

Ist schon unglaublich, dass das den Anbetern von Musk, wie NEON es oben ausdrückte, nicht in ihren Schädel hineingeht. Aber wo Aberglaube herrscht, setzt eben meist der Verstand aus !

Und die absurden Phantasien dieser Leute zu gigantischen Stromspeichern in Form von Elektroautos ist schon fast pervers, denn keiner sagt, wie diese gigantischen Stromspeicher vorwiegend unter unseren Laternengaragen auch nur im Ansatz erfolgreich vernetzt werden könnten ! Stattdessen werden die Möglichkeiten der Wasserstofftechnologie, mit der wir schon heute dezentral an den Erzeugungsorten überschüssigen Ökostrom mit hohem Wirkungsgrad speichern und bei Bedarf wieder ins Netz abgeben könnten, völlig negiert ! Und die erhebliochen Vorteile der Wasserstofftechnik für unsere Mobilität ebenfalls !
 
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Bei der Grundlast geht es darum den Grundbedarf (der IMMER da ist) zu sichern. Um das möglichst günstig und vor allem störungsfrei zu bewerkstelligen muss ein Kraftwerk 2 Dinge erfüllen: seine Leistung muss konstant und planbar sein. Wenn dir von z.B. 86 GW (US Wunschziel bis 2050) 50GW fehlen durch falsche Wettervorhersage, dann stehst danz schön doof da. Und da ändern auch xxxx h/a Vollast nur wenig daran.
Wenn man jedoch Ost- und Westküste (oder eben ganz Europa, incl. GB und Skandinavien) richtig vernetzt dann wird n Schuh draus. Sogar ein ganz passabler. Das Problem ist allerdigs der Preis...
Übrigens: bei reinem Nutzungsgrad haben Onshoreanlagen Offshore bereits eingeholt:
capacity-factor-tech-comparison-1-2017.png
Aus dem neuen Bericht von DOE
lcoe-tech-comparison-1-2017-current.png
 
Ajtopper schrieb:
Übrigens: bei reinem Nutzungsgrad haben Onshoreanlagen Offshore bereits eingeholt:

Um diese Aussager treffen zu können, müsstest Du schon unterscheiden, wo die Anlagen onshore stehen.

Die bei weitem meisten Anlagen stehen nämlich in Küstennähe und haben deshalb nicht sehr stark von Offshore-Anlagen abweichende Bedingungen. Für den Teil der Anlagen, mit denen zumeist in Süddeutschland die Gegend verspargelt wird, trifft Deine Aussage mit Sicherheit bei weitem nicht zu !
 
Kallenpeter schrieb:
Wir haben immense Stromüberschüsse. Am Strom für eAutos mangelt es also nicht.

Oh man, immer wieder derselbe Mist !

Aber ich habe Dir ja schon öfter gesagt, bräuchtest nur mal ein bisschen nachzudenken, dann würdest Du den nicht immer wieder hinausposaunen !!! Aber nachdenken scheint eben nicht Deine Stärke zu sein !

Woher kommen denn die Stromüberschüsse ??? Sie kommen aus fossiler Energie, weil die Leistungen von konventionellen Kraftwerken nicht so einfach rauf- und wieder runtergefahren werden können, wie der bevorzugt abzunehmend Ökostrom nun mal anfällt !

Aber gerade von der fossilen Stromerzeugung müssen wir ja wegkommen ! Und das funktioniert erst recht nicht, wenn wir auf Elektromobilität setzen ! Dann müssen wir in den nächsten Jahrzehnten gigantisch mehr zusätzlichen fossilen Strom erzeugen, dass die Töfftöffs fahren können, die die Elektrogurus uns aufzuoktroieren versuchen !
 
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Nein, die Stromüberschüsse kommen aus der (unstetigen) regenerativen Energieerzeugung. Es handelt sich hier ja um ein Energieangebot welches nicht planbar ist. Die fossilen/konventionellen Energiequellen stellen den planbaren Grundbedarf dar und verhindern, dass wird Defizite in der Deckung der Energienachfrage haben. Und da zeigt sich das Problem. Der Energiebedarf des Verkehrs ist relativ konstant und vorhersehbar und kann damit perfekt mit einer flexiblen und speicher-/planbaren Energiequelle befriedigt werden und diese ist Öl/Gas nunmal. Dieser stetige Bedarf wird auch weiterhin vorhanden sein und sich nicht ändern. Energieüberschüsse, die Wind- und Wetterabhängig mal vorhanden sind und mal nicht, können diesen Bedarf nicht zuverlässig stillen. Was passiert, wenn der Energiebedarf nicht gedeckt werden kann, hat man in den diversen Öl- und Energiekrisen gesehen. Wenn der Stromüberschuss mit dem die Elektrofahrzeuge betrieben werden für einige Tage ausbleibt, wird es logischerweise dazu kommen, dass die Befriedigung des Energiebedarfs ausbleibt oder rationalisiert werden muss.

Im Endeffekt ist es das gleiche Problem wie beim ersetzen grundlastfähiger Kraftwerke: Man kann nicht einen permanenten Energiebedarf durch eine schwankend produzierende Energiequelle decken.
 
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de la Cruz schrieb:
Aber gerade von der fossilen Stromerzeugung müssen wir ja wegkommen ! Und das funktioniert erst recht nicht, wenn wir auf Elektromobilität setzen !
Nö, wir müssen generell von fossilen Energieträgern wegkommen, egal ob im Strom- oder Verkehrssektor. Benzin ist zu 95% oder so fossil und der Biosprit Anteil ist a) sehr kontrovers und b) gleich bleibend. Strom ist zu fast 38% Erneuerbar. Tendenz stark steigend.

Mach dich mal zu Sektorkoppelung schlau. Oder bleib in deiner Blase...


<NeoN> schrieb:
Im Endeffekt ist es das gleiche Problem wie beim ersetzen hrundlastfähiger Kraftwerke: Man kann nicht einen permanenten Energiebedarf durch eine schwankend produzierende Energiequelle decken.
80% Erneuerbare sind ohne neue Speicher möglich und mit Batteriespeichern, welche in den nächsten 10-15 Jahren mehr als bezahlbar werden, ist noch mehr möglich.
 
Natürlich alles kein Problem, deswegen haben wir aktuell ja auch nur 10 % Erneuerbare im tatsächlichen Energieverbrauch. Und diesen Goldesel lässt man natürlich nur aus Spaß liegen. Eine installierte Nettoleistung von 200 GW steht einem tatsächlichen Bedarf von 80 - 100 GW gegnüber - die 100 GW Diskrepanz hat natürlich nichts damit zu tun, dass Erneuerbare so unzuverlässig sind.:rolleyes:
 
<NeoN> schrieb:
Eine installierte Nettoleistung von 200 GW steht einem tatsächlichen Bedarf von 80 - 100 GW gegnüber - die 100 GW Diskrepanz hat natürlich nichts damit zu tun, dass Erneuerbare so unzuverlässig sind.:rolleyes:
Die installierte Leistung hat halt keine wirkliche Aussagekraft. Erneuerbare haben keinen stetigen Energieoutput, aber was bedeutet das? Es gibt dazu zahlreiche Studien, Untersuchungen, Aussagen der Netzbetreiber und Praxiserfahrung... und ein ums andere mal stellt man fest, dass 70-80% Erneuerbare relativ einfach in das bisherige Stromnetz zu integrieren sind.

Nun ist Stromverbrauch natürlich nicht gleich Energieverbrauch, darum sprach ich die Sektorkopplung an.
 
Es ist doch völlig egal, ob man die integrieren kann oder nicht. Wenn der Strom nicht da ist, ist er nicht da. Da kann man natürlich mit solch tollen Worten wie Sektorkopplung etc. kommen, aber auch diese zeigen (noch) keine Signifikanz. Ich für meinen Teil präferiere einen geordneten Übergang mit sinnigen Konzepten und nicht ein "wir pumpen da jetzt Milliarden rein und das wird schon irgendwie" oder "die Technik wird sich schon weit genug entwickeln". Auf dem Deckel steht aktuell, dass wir Unsummen in die Energiewende stecken, um einen Haufen pseudoökologischer grüner Stromproduzenten zu bauen, die aktuell keine Relevanz in der Bedarfsbefriedigung haben. Der einzige Bedarf, der in den letzten 20 Jahren damit befriedigt wurde ist der des guten Gewissens. Alles, was man zu der Thematik aktuell hört und liest, klingt nach Durchhalteparolen und dem Unvermögen sich Fehler einzugestehen.

Natürlich kann man alles erreichen aber die Frage ist wie. Nehmen wir mal einen ganz simplen Gedanken und gehen davon aus, dass die 100 GW konventioneller Strom abgebaut werden und durch Regenerative ersetzt werden. Mit Umwandlungsverlusten, Speicherverlusten, Sicherheitskapazitäten etc. müssten wir vermutlich auf über 400 GW installierte Leistung kommen, also nochmal plus 300 GW Regenerative. Dabei sollte man bedenken, dass die zuverlässigen Regenerativen wie z.B. Biomasse und Wasserkraft ziemlich ausgeschöpft sind und die Primärenergieanteile für Verkehr und Wärme dort noch nicht einbezogen sind. Zusätzlich sollte man bedenken, wie sehr sich Bürgerinitiativen gegen jeglichen Änderungen in ihrem Umfeld wenden. Alles ganz easy oder?

Ganz einfach kann man die aktuelle Lage auch so ausdrücken: Wir haben arge Probleme mit unserer Baustelle "Energiewende" und wollen jetzt die nächste Baustelle "Elektromobilität" anfangen, bevor wir bei der ersten Baustelle überhaupt ein Ende und einen Erfolg sehen. (Natürlich können die beiden Baustellen sich in Maßen gegenseitig helfen.)
 
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<NeoN> schrieb:
Ich für meinen Teil präferiere einen geordneten Übergang mit sinnigen Konzepten und nicht ein "wir pumpen da jetzt Milliarden rein und das wird schon irgendwie" oder "die Technik wird sich schon weit genug entwickeln".
Wer fordert denn auch soetwas? Ich glaube niemand.

Und wo du von sinnigen Konzepten redest: Sowas brauchen wir, haben wir aber seit Beginn des EEGs vor fast 20 Jahren nicht.
 
Doch, dass ist genau das was in 20 Jahren EEG und Energiewende passiert ist und sich jetzt auf Elektromobilität ausweitet. Im nächsten Satz schreibst du ja selber, dass es die notwendigen Konzepte nicht gab/gibt.
 
<NeoN> schrieb:
Doch, dass ist genau das was in 20 Jahren EEG und Energiewende passiert ist und sich jetzt auf Elektromobilität ausweitet. Im nächsten Satz schreibst du ja selber, dass es die notwendigen Konzepte nicht gab/gibt.

Ich habe gefragt wer das fordert. Wer fordert das Plan- und konzeptlos Milliarden investiert werden?
 
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