CO2 das große Politikum

Bürger, Medien und Parteien. Und zwar insofern, dass Ziele, Subventionen, Umlagen und Steuern für "Irgendwas" beschlossen werden. Was dieses "Irgendwas" genau ist, weiß keiner und wie man dahin kommt weiß auch keiner. Aber ich habe deine Rhetorik schon verstanden: Natürlich forderte niemand geraderaus, dass wir eine halbe Billion Steuergelder in ein unfähiges Ökostromnetz investieren, aber sowas kommt nunmal bei planlosen Visionen raus. Die Tatsache, dass wir nunmal 100 GW zusätzliche Leistung installiert haben und niemand weiß, wie sie verwendet oder gespeichert werden soll, zeigt nur die Essenz dessen.

Aber natürlich kommt gleich wieder irgendwer damit um die Ecke, dass die großen bösen Energieunternehmen daran schuld sind, irgendwelche Verschwörer dies verhindern oder oder oder. Derweil dürfen Investorengruppen riesiger PV-Farmen Steuergelder einsacken und werden als Helden der Ökologie gefeiert.


Edit:
Im Übrigen ist es bezeichnend, dass bei all diesen Visionen und Konzepten in der Regel von "in mehreren Jahrzehnten" und "vom Ende des Jahrhunderts" gesprochen wird.
Damit macht man sich es nämlich einfach und muss nicht über die nächsten Jahre und die nahe Zukunft sprechen.
 
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Das Problem ist, das die Regierung Merkel es allen recht machen will und sich nicht traut Kante zu zeigen.

  • Statt gleichmäßig verteilter Windkraft, wie es Experten fordern, clustert sich diese im Norden, weil man die Bauernwähler im Süden nicht verprellen will.
  • Die deshalb notwendigen Leitungen werden dann als Erdkabel verlegt, weil man wieder Rücksicht auf die gleichen Bauernwähler nimmt
  • Weil man die Industrie nicht verprellen will, zahlen die Endkunden deren Stromrechnung mit
  • Und weil man RWE und Uniper, sowie deren Belegschaft als Wähler behalten will, dürfen deren Kraftwerke ohne Konsequenzen subventionierten Kohlestrom ins Netz Pumpen, was zu haufenweise Verwerfungen führt
  • Die Garantierenditen auf Stromnetze werden unverschämt hoch gehalten, weil man so den Kommunen und Energiekonzernen Geld zuschieben kann
  • PV könnte noch günstiger werden, wenn man nicht aus Rücksicht auf die Landwirtschaft verbieten würde, diese auf Ackerland zu bauen
  • Biogas ist extrem ineffizient und Teuer, wird aber als Subventionsmaschine für Bayrische CSU-Bauern missbraucht und weiter gefördert
  • etc. etc.

Diesen ganzen scheißt fordert eben kein Experte. Man kann es nicht allen recht machen, die Politik versucht es aber trotzdem und das verursacht enorme Verwerfungen und Kosten. Deshalb braucht man einen sinnvollen Plan. Allen voran muss es Geld kosten CO2 zu emittieren, momentan ist das fast kostenlos, was dazu führt, dass alle Braunkohlekraftwerke 24/7 laufen (mehr oder weniger), weil man fast nur mit Fixkosten kalkuliert. Das ruiniert außerdem die Ökonomie effizienter, flexibler und sauberer Gaskraftwerke.

Man kann z.B. eine CO2 Steuer einführen und die Einnahmen direkt ins EEG-Konto fließen lassen. Damit hätte man endlich mal eine effiziente Lenkungswirkung. Das zur Zeit Strom, der immer sauberer wird, so teuer ist und gleichzeitig Diesel Subventioniert wird, ist halt ziemlicher Schwachsinn.

Edit:
<NeoN> schrieb:
Im Übrigen ist es bezeichnend, dass bei all diesen Visionen und Konzepten in der Regel von "in mehreren Jahrzehnten" und "vom Ende des Jahrhunderts" gesprochen wird.
Damit macht man sich es nämlich einfach und muss nicht über die nächsten Jahre und die nahe Zukunft sprechen.
Vom Ende des Jahrhunderts spreche ich nie oO
Nahe Zukunft: Siehe dieser Post.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kohle und Windstrom aus dem Norden muss für den Süden teuerer werden indem man die Netzentgelte neu regelt. Da haben dann im Süden auch Gaskraftwerke die weniger Schadstoffe ausstoßen eine Chance.
 
Nun, das die Bayern des öfteren Ihre Sonderwurst durchgedrückt haben ist auch offensichtli, keine Ahnung wie man das ignorieren kann oO

Aber auch andere Bundesländeru und politische Akteure sind Schuld. Brandenburg und NRW die Ihre Braunkohle bis 2050 laufen lassen und auf keinen fall eine CO2 Steuer möchten. BaWü und jetzt auch NRW die den Windausbau stoppen. Genrell die CDU/CSU die am Biogas festhält usw.
 
de la Cruz schrieb:
Ja klar, aber die Akkutechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten relativ betrachtet nicht erheblich verbessert; zwar war der Schritt zum Lithium-Ionen-Akku für sich betrachtet relativ ein großer Wurf, aber mit Blick auf die Speicherkapazität im Grunde zu vernachlässigen: Ob ein elektrischer Akku nun mal 2% eines vergleichbaren Flüssigkeitstankes beim Auto an Energie speichern kann oder nur 1,5%, macht den Hasen ja nicht fett ! .

Würde ich so nicht sagen, bei Renault ZOE kannst du jetzt die alten 22 kWh Akkus durch 41 kWh ersetzten lassen, und die größeren sind gerade mal 15 kg schwerer

http://zoepionierin.de/renault-zoe-41-kilowattstunden-fuer-300-kilometer-reichweite/

Ich sehe da schon eine erhebliche Weiterentwicklung.

Und was die Zukunft betrifft

http://www.ingenieur.de/Themen/Energiespeicher/Neue-Batterie-Glas-dreimal-besser-Lithium-Ionen-Akkus

http://www.ingenieur.de/Themen/Energiespeicher/Smartphones-Superkondensatoren-in-Sekunden-aufgeladen

Gerade mit den Natrium Glas Akkus bräuchte dann niemand mehr schlaflose Nächte wegen der Lithium Vorräte haben ;)
 
@Knallenpeter, ich greif mal ein paar deiner punkte auf:

Statt gleichmäßig verteilter Windkraft, wie es Experten fordern, clustert sich diese im Norden, weil man die Bauernwähler im Süden nicht verprellen will.
Hast du dir mal eine Windkarte Deutschlands angeschaut?
Im Süden weht halt einfach kein Wind, daher will natürlich jeder Investor im Norden Bauen.
Da ist die Politik völlig unschuldig.

Die deshalb notwendigen Leitungen werden dann als Erdkabel verlegt, weil man wieder Rücksicht auf die gleichen Bauernwähler nimmt
Ich finde Erdkabel besser, da fallen seltener Bäume drauf.
OK, dürftiges Argument, aber was solls :p

Biogas ist extrem ineffizient und Teuer, wird aber als Subventionsmaschine für Bayrische CSU-Bauern missbraucht und weiter gefördert
Bauern werden gefördert, dass man in einem Weltuntergangszenario auf alle fälle die eigene Bevölkerung ernähren kann. Jetzt braucht vielleicht niemand die 100.000de Kleinbauern. Sollte der Weltmarkt jemals zusammenbrechen, bin ich aber froh, dass wir die haben.


Man kann z.B. eine CO2 Steuer einführen und die Einnahmen direkt ins EEG-Konto fließen lassen. Damit hätte man endlich mal eine effiziente Lenkungswirkung. Das zur Zeit Strom, der immer sauberer wird, so teuer ist und gleichzeitig Diesel Subventioniert wird, ist halt ziemlicher Schwachsinn.

Lenkungswirkung hat die Politik genug.
Ein billiger Strompreis scheint nicht das Ziel zu sein, deshalb Zahlen ja die Verbraucher die EEG Umlage.
 
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@florian und welcher dieser "kleinbauern" soll uns ernähren? in meiner region gab es früher riesige weizenfelder die bewirtschaftet worden sind. das waren schone große bauern. die bauen heute alle mais oder sonst was an für biogas oder viehfutter, weil die dadurch viel mehr geld machen können (oder anders gesagt, es wird das angebaut, was am meisten kohle bringt und das ist weniger das getreide was wir für uns selber brauchen).
 
Ja, diese Biogas und Biosprit Sache ist einfach nur noch Absurd. Da gehört echt die Axt angelegt. Fördern kann man ja durchaus neue Techniken wie Sprit aus Algen oder ähnliches. Ob das von Erfolg gekrönt sein wird weiß man natürlich nicht, aber die haben wenigstens noch das Potential.
 
@nik_
was aber nicht heißt, dass man das nicht innerhalb recht kurzer Zeit ändern könnte. (Sobald halt nunmal bedarf da ist).
 
nein, dass kann man nicht so liecht ändern, dass würde min. 1-2jahre dauern wenn nicht noch länger. die felder sind auf mais angelegt und sonstigen kram. da muss der boden sich erstmal erholen. das dauert. man nutzte früher und auch heute noch teils einen "wechselfruchtbau" auf den ackern. damit werden die felder weniger strapaziert und höhere erträge auf natürliche weise erzielt. ist ja schon schlimm genug, dass aus holland gülle importiert wird um felder zu düngen... hohe nitratwerte im boden und trinkwasser und die regierung macht 0
 
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Ich sagte es ja auch schon mehrfach ! @ Kallenpeter denkt nicht nach über das, was er so sagt oder schreibt !

Die gigantischen Ausgaben für die notwendige Infrastruktur der Elektromobilität redet er klein, die künftigen Möglichkeiten der Batterietechnik redet er groß, obwohl es in Jahrzehnten bis heute keinen wirklichen Fortschritt dabei gegeben hat und auch keiner in Sicht ist, weiß er, dass die Batterien trotz Rohstoffknappheit bald viel billiger werden und leistungsfähiger ... usw. usf. ! Dabei müssten Batterien 5.000 Prozent leistungsfähiger werden, um die Leistungskraft eines herkömmlichen Kraftstofftanks in unseren Autos zu erreichen, der aber geichzeitig nur einen Bruchteil der Batteriemasse hat und nicht ständig pro Auto mit 300 bis 400 kg Masse durch die Gegend transportiert werden muss !

Ständig redet @Kallenpeter davon, wie toll der Anteil der Regenerativen am Stromverbrauch schon sei, die nackte Zahl, dass es aber heute trotz zweier Jahrzehnte milliardenschwerer Förderung erst 8 bis zehn Prozent des Energiebedarfs sind, lässt er gar nicht gelten und spricht stattdessen von 34 % beim Strom und mehr, so wie wenn Strom unserer einziger Energielieferant wäre und es die restlichen 2/3 unseres Energiebeadarfs nicht gäbe.

Dabei ist ja künftig nicht nur der gesamte Strombedarf durch Ökostrom abzudecken, sondern auch der gesamte restliche Energiebedarf. Hier wird so getan, als habe das eine mit dem anderen nichts zu tun; in Wahrheit muss man den regenerativ erzeugten Strom immer zum gesamten Energiebedarf ins Verhältnis setzen, wenn eine solche Relation auch nur irgendeinen Sinn abgeben soll; ihn immer nur auf das durch Strom heute (mehr oder weniger zufällig) abgedeckte Drittel unseres Energiebedarfs zu beziehen, bleibt reine Augenwischerei und versucht die tatsächlichen Relationen zu verschleiern.

Macht eingentlich keinen Sinn mehr, mit so jemandem wie @Kallenpeter das Thema weiter zu diskutieren.
 
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@Kallenpeter: So unverschämt Biogas und -sprit eigentlich sind, dir ist schon klar, dass ohne sie der Anteil Regenerativer beim Primärenergieverbrauch wieder unter 5 % läge?
Sprich du willst den einzigen zuverlässigen und signifikanten Beitrag aus 20 Jahren EEG abschaffen. Da sieht man wo das ganze System Energiewende krank.
 
de la Cruz schrieb:
Ständig redet @Kallenpeter davon, wie toll der Anteil der Regenerativen am Stromverbracch schon sei, die nackte Zahl, dass es aber heute trotz zweier Jahrzehnte milliardenschwerer Förderung erst 8 bis zehn Prozent des Energiebedarfs sind, lässt er gar nicht gelten und spricht stattdessen von 34 % beim Strom und mehr, so wie wenn Strom unserer einziger Energielieferant wäre und es die restlichen 2/3 unseres Energiebeadarfs nicht gäbe.
Abgesehen davon, dass ich glaube das 14 oder 15% unseres Energiebedarfs Erneuerbar sind, bestreite ich das alles ja nicht. Tatsächlich sieht es ja in vielen Ländern der Erde so aus. Ich bemerke halt: Der Stromsektor ist relativ leicht auf Erneuerbare umzustellen während bei anderen Sektoren keine Fortschritte zu verzeichnen sind.

Du kannst ja gerne mal sagen wie du dir das vorstellst.


<NeoN> schrieb:
@Kallenpeter: So unverschämt Biogas und -sprit eigentlich sind, dir ist schon klar, dass ohne sie der Anteil Regenerativer beim Primärenergieverbrauch wieder unter 5 % läge?
Ja, Biospirt und Biogas liefern nennenswerte Anteil am Regenerativen Mix. Aber man muss sich halt die Entwicklungen anschauen. Beides ist relativ teuer und weist keine großen Kostensenkung potentiale auf. PV und Wind haben eine sehr gute Lernkurve, die noch langen nicht am Ende ist. Wenn man sich also fragt mit welchen Technologien wir einmal bei 80% Erneuerbaren landen können, ist heutiger Biosprit oder Biogas aus Kostengesichtspunkten keine gute Lösung, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Und noch viel problematischer: Wenn der Anteil steigen soll, haben wir keine Anbauflächen dazu. Der Flächenverbrauch gegenüber Wind und PV ist um Größenordnungen größer.
 
Kallenpeter schrieb:
Der Stromsektor ist relativ leicht auf Erneuerbare umzustellen während bei anderen Sektoren keine Fortschritte zu verzeichnen sind. Du kannst ja gerne mal sagen wie du dir das vorstellst.

Man könnte praktisch jeden Heizkessel oder Heizprozess in privaten Haushalten und Industrie, der heute mit Gas oder Erdöl befeuert wird, relativ einfach auf Beheizung über Strom umstellen und die umgestellten Prozesse funktionieren dann auch ormal weiter - im Gegensatz zur Elektromobilität, wo man sein leistungsfähiges Gefährt gegen eine alltagsuntaugliche und umweltunfreundlichere Krücke eintauschen müsste; die im Bereich der sonstigen Energiebedarfe notwendigen Investitionen halten sich auch in Grenzen im Gegensatz zu den notwendigen gigasntishen und niht abschätznbaren Infrastruktur-Investitionen in die Elektromobilität.

Und vor allem, man kann die Umstellungen im Bereich des sonstigen Energiebedarfs sukzessive mit dem Ausbau des Stromnetz vornehmen, während Elektromobilität in der Praxis keinen Sinn machte, wenn dafür die Infrastruktur nicht schlagartig im ganzen Land geschaffen würde, von der notwendigen Umstellung in Europa oder zumindest in den nahen Nachbarländern, noch gar nicht mal zu reden, obwohl wir ja nicht wollen, dass wir als Deutsche mit unseren tollen Elektromobilen künftig nicht mehr über die Grenzen fahren dürften.
 
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<NeoN> schrieb:
Wenn du den "günstigen" PV-/Windstrom methanisierst, also zur gleichen Nutzbarkeit wie Biogas überführst, hast du einen Wirkungsgrad von gut 50 %, sieht nicht mehr so gut aus oder?
Ich vergleich zu was? Und bezogen auf was? Kosten, Fläche...?

de la Cruz schrieb:
Man könnte praktisch jeden Heizkessel oder Heizprozess in privaten Haushalten und Industrie, der heute mit Gas oder Erdöl befeuert wird, relativ einfach auf Beheizung über Strom umstellen
Ja, aber das geht ja nicht. Denn wir haben dafür kein Strom wie du immer behauptest. Also: Wie stellst du dir die Zukunft vor? bis 2150 mit Erdgas heizen und Eröl Autofahren?
 
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